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Band 4 Heft 2

ZUM GESAMTINHALT

Fragment einer topographischen Beschreibung der Barscher Gespanschaft. o.N. [von einem Mediziner in der Bartsch, Windisch an Cornides, 07.02.1787; T.B.]; Geographie



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10. Fragment einer topographischen Beschreibung der Barscher Gespanschaft.

Diese Gespanschaft ist in vier Bezirke eingetheilet, von welchen der obere wieder nat\xFCrlich in zween Distrikte zerf\xE4llt, da eine ansehnliche Strecke von ziemlich hohen Bergen, die Gemeinschaft des Oslaner, mit dem Heiligenkreutzer, fast g\xE4nzlich unterbricht. — Mehr als ein Drittheil dieser Provinz, ist mit Bergen, und fruchtbaren H\xFCgeln angef\xFCllt; der sch\xF6nsten Ebenen aber, und der angenehmsten Gegenden, kann sich der Lewenzer Bezirk nur allein r\xFChmen.

Mit demselben gr\xE4nzt diese Gespanschaft, Ostw\xE4rts an die Honter, S\xFCdw\xE4rts aber an die Graner Gespanschaft; ihre Lage ist auch so beschaffen, da\xDF ihr die Bergst\xE4dte, Kremnitz ausgenommen, Nordostw\xE4rts, die Thurotzer, und Neitrer Gespanschaft, Nord- und letztere auch Westw\xE4rts, die Komorner aber S\xFCdwestw\xE4rts lieget.

Ihre L\xE4nge betr\xE4gt von Kremnitz, bis St. Benedikt sieben und eine halbe Stunde, von da bis Wereb\xE9l drey, und von letzterem Orte bis Ochay, zwo Stunden, zusammen also 12 bis 13 Stunden; in der Breite aber drey, vier, bis f\xFCnf Stunden.

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An gesunder Luft \xFCbertrift sie manche Gespanschaften. Endemische Krankheiten kennt man hier nicht, und die epidemischen schr\xE4nken sich auch nur auf die Fr\xFChlings- und Herbstfieber ein. Nach einem feuchten, oder nassen Winter, und den darauf folgenden sch\xF6nen M\xE4rz und April, herrschen die Keichhusten, unter den Kindern sowohl, als unter den Erwachsenen ziemlich stark. Auch die Ruhr zeigt sich im Fr\xFChlinge und Herbste, je zuweilen unter dem Landvolke; die b\xF6sartigen, und so genannten Kerkerfieber finden sich manchmal im Fr\xFChlinge ein, haupts\xE4chlich aber in den tiefliegenden Dorfschaften, welche \xF6ftern Uiberschwemmung ausgesetzt sind. Der Mangel an gesunder Nahrung, welcher oft ganze Familien trift, der fast t\xE4gliche Genu\xDF des ger\xE4ucherten, und nicht selten gefaulten Fleisches, das schlechte, und nicht wohl ausgebackene Brod, und die eingesperrte Luft der engen Wohnstuben, sind meist die traurigen Wirkungen, die so vielen das Leben kosten. — Aus eben diesen Ursachen, nur unter andern etwas gl\xFCcklichern Umst\xE4nden, entstehet der Skorbut, der sich im Winter und Fr\xFChjahre sowohl an Kindern, als an Erwachsenen zeiget. Die Pocken habe ich seit sieben Jahren noch nie b\xF6sartig gefunden, und unter dem ziemlich zahlreichen Adel, befinden sich kaum drey Podagristen. Auch der Stein ist hier h\xF6chstselten, die Koliken aber desto h\xE4ufiger, die jedoch fast immer von einer Unverdaulichkeit herr\xFChren. Das Schaudern, mit abgeschlagenen Gliedern, Eckel, und Unruhe, sind die gewissen Vorbohten, und Anzeigen eines bevorstehenden Fiebers, welches der Landmann, mit dem t\xE4uschenden Namen des Tsch\xF6m\xF6rs *) belegt, und es auch

*) Die bey den Ungern unter diesen Namen so gew\xF6hnliche Krankheit, ist nichts anders, als ein gemeines Fieber, welches meist durch den Eckel entstehet.

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dann, wann sich in der Folge ein hitziges Fieber zeigt, dem vernachl\xE4\xDFigten Tsch\xF6m\xF6r zuschreibt.

Der gr\xF6\xDFte Handel der Einwohner ist mit allerley Getraidarten, welche sie sowohl in die Bergst\xE4dte, als nach Pre\xDFburg verf\xFChren; aus dem Lewenzer Bezirke aber bringen sie ihren Waitzen meist in das benachbarte, und im Honterkomitate gelegene St\xE4dtchen Frauenmarkt, (B\xE1th). Die Viehzucht, besonders die mit Schaafen ist ziemlich erheblich, und es wird j\xE4hrlich eine betr\xE4chtliche Menge Wolle ausgef\xFChret. — Uiberhaupt bringt sie fast alle m\xF6gliche Naturalien hervor, gute, gesunde Weine, allerhand schmackhaftes Obst, Beeren, H\xFClsenfr\xFCchte, und K\xFCchenkr\xE4uter; auch zahmes Gefl\xFCgel, und Wildpr\xE4t.

In Ansehung der Religion, theilet sich das Volk in die Katholische, Evangelische, und Reformirte. Der ersten sind einige Slawen, der letztern aber die Ungern gr\xF6\xDFtentheils zugethan. — Die meisten Ungern befinden sich in dem Lewenzer- und Wereb\xE9ler Bezirke. Sie sind sehr gut gewachsen, stark, tapfer, lebhaft, ehrgeitzig, liebreich, und halten ihre Eltern, und Vorgesetzte in grossen Ehren. Ihre offene Stirn, die schwarzen, feurigen Augen, und die Habichtsnasen, sagen mehr, als ich sagen kann. Die Slawen hingegen, sind hinterlistig, falsch, unb\xE4ndig im Zorn, und tragen eben nicht viel Liebe gegen ihre Eltern. Sie ver\xE4ndern auch oft, noch bey derselben Lebzeiten ihre Namen, und hei\xDFen im Dorfe ganz anders, als sie in der Kirchenmatrikel eingeschrieben sind. Ihre Statur ist nur mittelm\xE4\xDFig, ihre Augen sind grau, die Nase stumpf, und eingebogen; hingegen sind sie arbeitsam, unternehmend, zum Handel geneigt, leben schlecht, lieben aber die berauschenden Getr\xE4nke. Dem Aberglauben sind sie sehr ergeben, wie denn den Abend vor dem Feste der heiligen Lucia, der Knoblauch wider

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die Hexen flei\xDFig gebrauchet wird. Am heiligen Weynachtstage, schmiert man den Legedarm des Federviehs; und stirbt ein Hauswirth, so werden die Wagenr\xE4der \xFCber das Kreutz abgenommen. So erh\xE4lt sich auch der Gebrauch noch immer, die M\xE4gdchen um diese Zeit, mit kalten Wasser zu begie\xDFen, das Eintauchen aber, ist wegen des vielen Ungl\xFCcks abgeschaft worden. Tags darauf, wird die Rache, der Weiber und M\xE4gdchen rege, und sie peitschen die M\xE4nner ohne alle Gegenwehr, meist sehr empfindlich durch. Noch l\xE4cherlicher ist der Gebrauch, da man eine weibliche Figur auf einer Stange, unter lautem Geschrey, und Singen der M\xE4gdchen herumtr\xE4gt. Diese Figur heisst man Mur\xE9na, und der Tag nach Gregory, das Ende der Fasten, und der Abend vor dem Tage Johanns des T\xE4ufers, sind dieser Feyerlichkeit gewidmet.

Die Weiber sind nicht viel besser, als ihre M\xE4nner; und wann sie vom Brandtweine begeistert sind: so h\xF6rt man Wunder, was sie f\xFCr schwere Krankheiten, durch Schmieren, und Reiben des Schmeerbauchs, gehoben, wie viel Kindern sie dadurch zur Welt geholfen, und was sie sonst noch f\xFCr Geheimnisse, und K\xFCnste besitzen. Ihre Hebammen sind meist Wittwen von Hirten, die sich noch mancher von ihren seligen Gatten ererbten Wunderdinge r\xFChmen. Noch reden sie von Geistern, Nachtgespenstern, und Wechselb\xE4lgen, und was des abergl\xE4ubischen Zeugs noch mehr ist.

Der Kleintapoltsch\xE1ner Bezirk.

Ist au\xDFer der Mittagseite, mit lauter Bergen, und H\xFCgeln eingeschlossen. Westwerts hat er das Ghymescher Gebirg, welches bey dem Flecken Kleintapoltsch\xE1n einen rechten Winkel macht. Von da zieht es sich un-

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ter dem Namen der Tapoltsch\xE1ner, Kneschitzer, Tsch\xE1r\xE1der, und Nemether Gebirge bis Sankt Benedikt; hier aber streicht ein anderes gegen S\xFCden, dreht sich sodann bey Kleinkosm\xE1l mehr rechts, und hernach wieder S\xFCdwerts bis an die Komorner Gespanschaft, und scheidet den Lewenzer von dem Wereb\xE9ler, diesen aber von dem Kleintapoltsch\xE1ner Bezirke. — Diese Reihe von Bergen ist mit dicken W\xE4ldern, und gr\xF6\xDFtentheils mit Weinst\xF6cken bepflanzt. — Das Kneschitzer Gebirg, welches sich gleich einem Amphitheater auf vier Stunden weit in der Breite, immer mehr gegen Norden erhebt, hemmt den rauhen Nordwind, und dienet, diesem, und dem Oslaner Bezirke zur Scheidewand. Die meisten H\xFCgel sind kahl, die Berge aber mit starken W\xE4ldern bedeckt, die Eichen, Buchen, Birken, Aeschen und Papeln hervorbringen. Es halten sich auf denselben auch nicht nur W\xF6lfe, und F\xFCchse, sondern auch hohes Wildpr\xE4t auf.

Auf drey, vier, bis f\xFCnf Stunden Nordwerts, sind D\xF6rfer, von welchen zwey, n\xE4mlich

Lehota, und Feny\xF6 Kostol\xE1n noch zu diesem Bezirke geh\xF6ren, und von Slawen bewohnt werden, die ihre Pfarre haben. — Die \xFCbrigen sind Deutsche, und vermuhtlich eine S\xE4chsische Kolonie. Sie liegen alle sehr hoch, und sind, wie in Sibirien, kaum drey Monate des Jahrs ohne Schnee. Sie leben meist von der Viehzucht, und bauen nichts als Haber, der auch nur selten zur Reife k\xF6mmt. Im Sommer verdingen sie sich als Schnitter, im Herbste aber, als Drescher bey den herumliegenden Herrschaften. Der Flei\xDF und die Nettigkeit dieser Leute bey ihrer Arbeit, wird sehr gesch\xE4tzt, wie sie denn in Drechseln und Schnitzen, grosse Geschicklichkeit zeigen. Sie verarbeiten \xFCberdie\xDF viel Holz, und bringen sowohl F\xE4\xDFer, Schaufeln, Getrai-

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detruhen, Kannen, L\xF6ffel, Fa\xDFreife, und eine Menge anderer Holzwaaren zu Markte.

Oberhalb Feny\xF6 Kostol\xE1n, gegen Lehota zu, sieht man die Tr\xFCmmer eines Thurms, den die Einwohner Turna nennen. Einer alten Sage nach, soll ihn eine R\xE4uberbande erbaut, die ganze Gegend unsicher gemacht, und viel Schaden verursachet haben. Da zur selbigen Zeit, fast der ganze Bezirk bis Wereb\xE9l , ein dicker Wald war, so konnte es ihnen auch nicht schwer fallen, sich in dem Besitze desselben sehr lang zu erhalten. Ein von Wereb\xE9l entf\xFChrtes M\xE4gdchen aber, das von ihrem Vater entdeckt ward, rettete diese Gegend, indem es abgeredtermassen eine brennende Lunte in das vorr\xE4htige Schie\xDFpulfer steckte, und sich mit dem vorgefundenen Gelde, und andern Kostbarkeiten in Sicherheit setzte. Die im Schlafe liegenden R\xE4uber, wurden entweder in die Luft gesprengt, oder unter dem Schutte begraben; diejenigen aber, die eben auf einer Streiferey waren, und diese Verw\xFCstung sahen, sollen, die beyden D\xF6rfer, Feny\xF6 Kostol\xE1n, und Schkitzo, welche itzt zur Tapoltsch\xE1ner Herrschaft geh\xF6ren, angelegt haben.

S\xFCdwerts unterhalb Schkitzo, stehet das w\xFCste Schlo\xDF Ruscho, welches der Sitz der urspr\xFCnglichen Grundherren von Tapoltsch\xE1n war, wie solches die Inschrift auf einer Mauer desselben zeiget, und also lautet: Generosus Dominus Joannes Topolts\xE1ny, arcem hanc aedificari fecit Anno 1485. Einer der letztern dieser Familie soll sehr m\xE4chtig gewesen seyn. Durch Heurat fiel es an die R\xE1kotzische Familie, und endlich an die itzigen Besitzer, die Grafen Keglewitsch, und Koh\xE1ry. Unterhalb demselben f\xFChrt ein sehr enges Thal Nordwerts bis Schkitzo. In diesem Thale, eine halbe Stunde \xFCber Klein Topoltsch\xE1n, habe ich eine bisher noch unreine Qwelle eines mineralischen,

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Wassers entdecket, welche ich schon in diesem Magazine beschrieben habe. *)

Kleintapoltsch\xE1n, Kis Tapolts\xE1n, Male Tapolc\xE1ny, ist ein Marktflecken, von dem der Bezirk den Namen f\xFChret. Er liegt am Ausgange des erst beschriebenen Thales, folglich tief, und eben nicht reitzend. Das Kastell, zu dessen Erbauung, obbemeldter Johann Tapoltsch\xE1ny das Komitat zu bewegen wu\xDFte, ward ziemlich fest angelegt, mit Wassergr\xE4ben, und einer Aufzugbr\xFCcke versehen. In der Mitte des Hofs stund ein hoher Thurm, der so, wie das ganze Kastell, mit gutem Gesch\xFCtze versehen war. In den R\xE1kotzischen Unruhen, ward das zweyte Stockwerk darauf gebauet, und nach und nach in den gegenw\xE4rtigen Zustand versetzet. Ehedem war es ein R\xE1kotzisches Eigenthum, wie solches aus der Aufschrift desselben: Castellum hoc instauravit illustrissimus Comes Ladislaus R\xE1kotzy de Vad\xE1sz, cum Conforte sua Elisabetha B\xE1nfi de Nagy- Mih\xE1ly 1662. Itzt geh\xF6rt der gr\xF6\xDFte Theil, der gr\xE4flich Keglewitschischen Familie, welche auch die Kirche vor ein par Jahren ganz neu herstellen lassen. Der Kornspeicher ist sehr ger\xE4umig , die Mayerey ergiebig, und der Garten mit einer sch\xF6nen Orangerie versehen. Auch das Br\xE4u - und Wirtshaus sind gute Geb\xE4ude. Sonst wurden hier ehmals die Versammlungen der Gespanschaft gehalten.

Von diesem Orte Ostwerts er\xF6fnet sich ein anderes Thal, das nach den D\xF6rfern Feny\xF6-Kostol\xE1n, und Lehota f\xFChret. Bey ersterem hat das Graner Domkapitel eine Glash\xFCtte angeleget, von der es aber wenig Nutzen zu ziehen scheinet. Oberhalb derselben ist ein guter Steinkohlenbruch, von dem man aber, da die Wege durch das Thal, fast ganz unbrauchbar

*) Im ersten Bande, auf der 232igsten Seite.

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sind, und ihre Herstellung zu viele Unkosten erforderte, keinen Nutzen ziehen kann. -- Zwo Stunden unterhalb besagter

Glash\xFCtte, fast an dem Ausgange des Thales, hat erw\xE4hntes Domkapitel, auch eine Papierm\xFChle erbauet, der es aber an der dabey so n\xF6htigen Luft fehlet. Der Bach, der sie treibt, enth\xE4lt sehr schmackhafte Forellen.

Noch vor der Oefnung dieses Thales, liegt das, eben dem Graner Domkapitel zugeh\xF6rige Dorf Obitz, bey welchem sich eine S\xE4gm\xFChle, und ein guter Steinbruch befindet. Eine Viertlstunde oberhalb demselben, und zwar auf dem R\xFCcken des Berges, entspringt ein S\xE4uerling, der mit Wein vermischt, \xFCberaus angenehm zu trinken ist. Das Wasser desselben ist rein, und klar, wirft viele Perlen, und hat einen sehr angenehmen s\xE4uerlichen Geschmack. — Da ich diese Mineralische S\xE4ure, durch chymische Versuche nicht auffinden konnte, gelang es mir doch, sie mit der Schwefelleber zu beweisen. Alle angestellten Versuche aber, zeigten sonst nichts, als da\xDF dieses Wasser eine mineralische S\xE4ure enth\xE4lt. Ich w\xFCrde es allen mit Stein und Sand behafteten Personen zu trinken anrahten; es m\xFC\xDFte jedoch bey der Qwelle geschehen, weil es sonst zu viel von der fixen Luft verliert; auch die Flaschen, wann sie damit angef\xFCllt, und etwas stark vermacht werden, sehr leicht zerspringen. Mit Beyhilfe eines mineralischen Alkali, wollte ich das Selzerwasser nachahmen; es hat aber dieser Versuch meiner Hoffnung nicht entsprochen. — Beym Eingange in das Dorf, befindet sich ebenfalls ein S\xE4uerling, der jedoch viel schw\xE4cher, als der obige ist. — Die Bauern da herum, sind nur selten krank, und dem Skorbute nie unterworfen. Das Gebirg um Obitz, und M\xE1hol\xE1ny enth\xE4lt eine Menge Bolus; den Eisenglimmer aber, den das Regenwasser absp\xFClet, verkaufen

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die Bauern zum Streusande. Er h\xE4lt das st\xE4rkste Feuer aus, und l\xE4\xDFt sich von den mineralischen S\xE4uern nichts abgewinnen. Von diesem Eisenglimmer sind besonders die an das Gebirg stossenden Gr\xE4ben, angef\xFCllt; und in heitern Sommertagen, ist es ein sehr sch\xF6ner Anblick, die Silberblitze von allen Seiten, im grauen Sande zu sehen.

Eine Viertlstunde Mittagwerts, liegen die D\xF6rfer Apati, und Kneschitz, von welchen das Erstere, das Graner Domkapitel, letzteres aber, wegen der guten Holzung, fast alle Edelleute dieses Bezirks zu Grundherren hat.

In einer weiteren Entfernung von einer halben Stunde, stehet der Marktflecken M\xE1roth, Morawecz, den die Ungern Aranyos-M\xE1roth nennen. Da er fast im Mittelpunkte der Gespanschaft liegt, so hat man in demselben ein Stuhlhaus gebauet, das ger\xE4umig genug ist, nebst den Stuhlbeamten, auch den Komitatsphysikus zu beherbergen. In demselben befindet sich eine Kapelle, und eine wohleingerichtete Apotheke; die Kerker aber sind schlecht, und ungesund. — Ehedem war dieser Ort nur ein Dorf, und hat sein itziges Ansehen, der ausgestorbenen Paluschkischen Familie zu danken. Der Vater des letztverstorbenen Christian Paluschka, hat die Donation auf sein m\xE4nnliches Geschlecht erhalten, das Kastell zu bauen angefangen, einen ger\xE4umigen Kornspeicher, und ein sch\xF6nes Wirtshaus aufgef\xFChrt; Christian aber hat den Bau des Kastells vollendet. Die Kirche ist ebenfalls von dem Letztern erbauet, gut fundirt, und sehr h\xFCbsch eingerichtet worden. Sie steht auf einer Anh\xF6he, mit der Fronte gegen Abend. — Der Ort hat zwo Hauptgassen, die bey der Kirche zusammlaufen. Die obere ist mit einer Alee von \xE4chten, und wilden Kastanienb\xE4umen besetzt, und hat das Br\xE4uhaus, die M\xFChle, und den Mayerhof im Pro-

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spekte. Die andere hat einen ger\xE4umigen Platz, auf welchem neben der Kirche, das sch\xF6ne Kastell, die Fronte gegen die Al\xE9e kehret. Der dabey befindliche ger\xE4umige Garten hat eine sch\xF6ne Orangerie. In diesem Orte ist auch noch eine andere M\xFChle, und eine Walke f\xFCr die Tuchmacher, die hier sehr zahlreich sind. Es fehlet auch nicht an verschiedenen andern Handwerkern, die sehr gutes Auskommen finden. — Merkw\xFCrdig ist es, da\xDF sich der Schnee von M\xE1roth bis T\xE1ss\xE1r immer am b\xE4ldesten verliert, welches entweder den mineralischen Ausd\xFCnstungen, oder den n\xF6rdlichen H\xFCgeln und Bergen da herum, welche die Stralen der Mittagssonne auf das Thal zur\xFCckwerfen, zuzuschreiben ist. Die M\xE1rother Herrschaft hat der Kardinal Migazzi f\xFCr seinen Neffen erhalten.

Etwan eine Viertlstunde von diesem Flecken Mittagwerts, liegt das Dorf H\xE9z\xE9r, bey den Slawen Hi\xDFarowze, welches, wie es aus dem Gespanschaftsarchive erhellet, im Jahre 1300, die Marktfreyheit hatte. Ihre Wiesen, welche den M\xE1rothern mangeln, sind sehr fett, und ergiebig.

In diesem angenehmen Thale, liegen ferner, eine halbe Stunde ebenfalls gegen Mittag, die D\xF6rfer Tass\xE1r, und Mlinan, (Malonya) von welchen ersteres dem Graner Domkapitel, letzteres aber zur Tapoltsch\xE1ner Herrschaft geh\xF6ret. — Bey Tass\xE1r sind itzt verschiedene, zum Theile gemauerte, oder sonst gut geschlagene Br\xFCcken, \xFCber den Sittwaflu\xDF, der in dem Kleintapoltsch\xE1ner Gebirge entspringt, und diesem rei\xDFenden Thale Fruchtbarkeit, und Annehmlichkeit verschaffet. Hier war es, wo im Jahre 1632, vier Grafen Esterh\xE1\xDFy, den T\xFCrken, der von Neuh\xE4usel aus, \xFCber das Tapoltsch\xE1ner Gebirg streifte, und aus dem Oslaner Bezirke, bis vier Tausend Menschen mit sich wegschleppte, angegriffen, sie bis Klein Wosok\xE1n ver-

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folget, und nach einer langen und tapfern Gegenwehr, ihren heldenm\xFChtigen Geist aufgeben mu\xDFten. Die gefangenen Christen wurden jedoch gl\xFCcklich befreyet. Auf dem Felde, wo dieses vorgefallen, hat die Esterha\xDFische Familie eine Kapelle errichten lassen.

In dem n\xE4mlichen Thale gegen Wereb\xE9l zu, liegt das unansehnliche Dorf Seleptschin, welches dem K\xF6nigreiche, den ber\xFChmten Erzbischof Seleptsch\xE9ny schenkte. Es hat eine von ihm erbaute Kirche, die aber die Freygebigkeit ihres Stifters gar nicht verr\xE4ht. Weiter abwerts, liegt ein dem ofterw\xE4hnten Granerkapitel zugeh\xF6riges Pr\xE4sdium, Mikoweisa genannt, welches noch vor f\xFCnfzig Jahren ein Dorf war.

Eine kleine Stunde vor Wereb\xE9l, trift man auf das Dorf Neudorf, Garam Ujfalu, Nowei\xDFi, welches sch\xF6ne Viehzucht hat. Oberhalb demselben gegen Westen, steht eine Schanze auf einem H\xFCgel, die aber eher zur Wache, als Wehre gedienet haben mag. — Und hier sind die Gr\xE4nzen des Klein Tapoltsch\xE1ner, und Wereb\xE9ler Bezirks.

Ich kehre also wieder auf M\xE1roth zur\xFCck, und merke noch an, da\xDF demselben Westwerts, hart an den Gr\xE4nzen der Neitrer Gespanschaft, die D\xF6rfer M\xE1rton, Gro\xDF- und Klein Slaschan, etwas n\xE4her an dem Gebirge aber Welt, oder Weltschitz liegt, welches den Gl\xE4ubigern gerichtlich zugefallen, von denen es der Kardinal, Graf Migazzi an sich gebracht, und zur M\xE1rother Herrschaft geschlagen hat. — Zwischen letzterem Orte, und M\xE1nkotsch, sieht man die Uiberbleibsel eines Schlosses, welches der gemeine Mann Tscherno Hrad, das schwarze Schlo\xDF nennet. Au\xDFer dem Thore, einigen Schanzen und Gr\xE4ben, liegt schon alles im Schutte; und die im Schlo\xDFhofe nun ziemlich gro\xDF gewachsenen Eichen, sind. Zeugen des ver-

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j\xE4hrten Verfalls desselben. Es soll den Siegmund Forg\xE1tsch, der im f\xFCnfzehnten Jahrhunderte lebte, zum Erbauer gehabt haben. — Unter dem Wardeiner Bischofe Paul Forg\xE1tsch, hat man hier einige Stollen angelegt, deren Unternehmer, die K\xF6nigsberger B\xFCrger gewesen seyn sollen. Man baute Gold, und Silber in einem Kalksteine mit Bley, der sich wie Frauenglas bl\xE4ttern l\xE4\xDFt; der Graf Ladislaus Forg\xE1tsch aber, hat den Bau, wegen der Holz- und Eichelnutzung eingestellet: es mangelte aber auch am Wasser. - - Hier wies man mir einen kiesartigen Stein, den man, weil er sich bl\xE4ttert, und kurze Fasern hat, f\xFCr versteinertes Holz h\xE4lt.

Von M\xE1roth Ostwerts, an dem Tapoltsch\xE1ner Gebirge, liegen die D\xF6rfer Tscharad, N\xE9meti, und in einem mit Bergen eingeschlossenem Thale das Benediktinerkloster Sankt Benedikt, welches nach der ungl\xFCcklichen Schlacht bey Moh\xE1tsch, von seinen Bewohnern verlassen worden. Nach der Zeit bekam es die Koh\xE1rische Familie, und von dieser hat es das Graner Domkapitel durch Tausch an sich gebracht. Ein Kanonikus, der zugleich Pfarrer ist, ein Kaplan, und ein Notar machen das aus, was man locum authenticum nennet. Die Kirche, welche der Ungrische K\xF6nig Geysa der Erste im Jahre 1075 von Quadersteinen erbaute, hat zween unansehnliche Th\xFCrme. Das Kloster liegt auf einem felsichten Berge, der sich noch eine Viertlstunde gegen Mittag erstrecket, und immer felsichter wird. Man findet hier wei\xDFe por\xF6se Steine, die eisenh\xE4ltig sind. — Das eingeschr\xE4nkte Thal, durch welches die Gran flie\xDFt, hemmet diesem so hoch und sch\xF6n gelegenem Kloster die ganze Aussicht; \xFCberhaupt aber herrschet hier eine melancholische Stille, und eine bezaubernde Ernsthaftigkeit der Natur.

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Der dabey befindliche Marktflecken hat seine eigene Kirche, und w\xF6chentlich zween M\xE4rkte, auf welchen der gr\xF6\xDFte Theil des Getraides f\xFCr die Bergst\xE4dte erkauft wird. Auch die Jahrm\xE4rkte waren bisher sehr ber\xFChmt, die aber durch die in Ribnik, (Sz\xF6l\xF6s) welcher Ort jenseits des Gebirges liegt, sehr viel von ihrem vorigen Gl\xE4nze verloren haben. Es werden hier auch die Versammlungen der Gespanschaft gehalten. Der Wein, welcher auf einem weit ausgedehnten, und sich langsam erhebenden Gebirge, das durchgehends der Mittagsonne genie\xDFt, gebauet wird, geh\xF6rt zur zwoten Klasse der Weine in dieser Gespanschaft. — In diesem Gebirge liegen am Tage eine Art por\xF6ser Steine, die, wann sie st\xE4rker br\xE4chen, gute M\xFChlsteine abgeben k\xF6nnten.

Eine Stunde von St. Benedikt gegen Mittag, endiget sich dieses melancholische Thal, und \xFCberl\xE4\xDFt den Flu\xDF einer der angenehmsten Gegenden, in welcher er seine Freiheit nur gar zu oft zum gr\xF6\xDFten Schaden des Landmannes misbrauchet, und dem Lewenzer Bezirke manches bange Ach! auspresset. Eben da, wo die Gran ihren uneingeschr\xE4nkten Lauf beginnet, endiget sich das Gebirg. Die\xDFseits desselben liegt das Dorf Klein Koschm\xE1l, (Kis - Kosm\xE1l,) welches den be\xDFten, und feurigsten Wein in dieser Gespanschaft baut. Hier fand ich im Sande einen Jaspis, *) dessen ich mich statt eines Feuersteins bediente. —

Von hier an neben dem Gebirge, welches sich gegen die Honter Gespanschaft hinauf zieht, und wo Salmosch der letzte Ort des Barscher Komitats ist; ja bis in den halben Lewenzer Bezirk, findet man au\xDFer dem angef\xFChlten Jaspis, eine Menge anderer merk-

*) Linne\xE9 nennet ihn: Silex rubricator, rupestris nudus, opacus, ruber solidus, Jaspis ex alpibus fernensibus.

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w\xFCrdiger Steine. Achate, Kalcedonachate, und die ehedem so genannten Onyces, sind bald allein, bald vermischt untereinander anzutreffen. Ich besitze einen R\xF6hrf\xF6rmigen Stein aus dieser Gegend, den man f\xFCr rohte Korallen halten sollte, der aber wohl eher ein ausgefressener Karniol seyn mag. — Den Liebhabern von Petrefakten zu gefallen, mu\xDF ich den \xE4u\xDFersten Winkel des Lewenzer Distrikts ber\xFChren. In demselben liegt das Landgut der verwittweten Baronesse von Hellenbach, Heiligen Kreutz genannt, das aber von dem Bisch\xF6flichen Marktflecken gleiches Namens, wohl unterschieden werden mu\xDF. Dieses Landgut, das sch\xF6n bewachsene dicke W\xE4lder bedecken, zeigt an zwey bis drey Orten Kl\xFCfte, in deren einer allerhand sehr sch\xF6ne Versteinerungen im wei\xDFen Kalksteine brechen; ja, vor einigen Jahren, soll man auch eine versteinerte Schildkr\xF6te gefunden haben. In der andern Kluft aber, trift man nicht nur verschiedene Petrefakta an, sondern sie sind sogar mit Eisenglimmer angesintert, ja bey den versteinerten Voluten, von innen, und sogar in ihren verschiedenen H\xF6hlungen und Kammern, mit diesen mineralischen Theilen reichlich angeflogen. Eine dritte ziemlich ger\xE4umige H\xF6hle besteht aus lauter Abdr\xFCcken von Bl\xE4ttern, in einem zerbrechlichen Steine, wo sie gleichsam Lage auf Lage, in dem schiefrichen Steine liegen. Auch grosse, und kleine St\xFCcke versteinertes Holz findet man in einem leichten Sande. Der Stein ist freylich kalkich, die im Holze gew\xF6hnlichen Zirkellinien, sind jedoch mit schwarzen Hornstein ausgef\xFCllt, und \xFCberaus kenntlich. Uiberdie\xDF sind auch die \xE4u\xDFern Knoten, oder L\xF6cher, der abgebrochenen Zweige zu instruktiv, als da\xDF man diese St\xFCcke nur f\xFCr Kalksteine halten sollte. — In besagten Waldungen, fand man auch silberne R\xF6mische M\xFCnzen.

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Von hier aus, hat man einen sehr reitzenden Prospekt \xFCber den ganzen Lewenzer Bezirk, bis gegen der Stadt Gran. Links sieht man das Honter Gebirg, den Flecken Lewenz mit den benachbarten Oertern, und die verschiedenen Kr\xFCmmungen, des mit Weyden, Papeln, und Aeschen besetzten Granfiusses.

Von M\xE1roth \xFCber einen H\xFCgel, S\xFCdwerts, zeigt sich ein anderes kleines flaches Thal, das mit dem vorbeschriebenen Tapoltsch\xE1ner Thale paralell l\xE4uft. In demselben liegen die D\xF6rfer Perlep Glatsch\xE1n, Gro\xDF- und Klein-Wosokan, und weiter abwerts Tanay, wo sich dieses Thal gegen Wereb\xE9l zu \xF6fnet.

Der Wereb\xE9ler Bezirk.

Hat seine Benennung von dem Marktflecken Wereb\xE9l, so, wie das ganze romantische Thal, welches von Klein Tapoltsch\xE1n, bis gegen M\xE1nya fortstreicht. Die mannigfaltigen Abwechslungen von Bergen, H\xFCgeln, Aeckern, Wiesen, Obst- und Weing\xE4rten, sind f\xFCr das Auge, ein sehr reitzendes Gem\xE4lde. Durch die Seitwerts gelegenen Th\xE4ler erh\xE4lt die Sittwa, immer mehr Wasser, und scheidet zugleich diesen Bezirk von der Neitrer Gespanschaft. Sie \xFCberschwemmt j\xE4hrlich die Wereb\xE9ler, Gyarmater, und M\xE1nyer Fluren, und treibt gleich von ihrem Urspr\xFCnge an, verschiedene Papier- S\xE4ge- Stampf- und Kornm\xFChlen. Im Gebirge n\xE4hrt sie die schmackhaftesten Forellen; im Thale aber Aaalruthen, Hechte, und verschiedene andere Fische. Man findet auch in dem Letten dieses Wassers allerhand Muscheln.

Wereb\xE9l, (Wrable) geh\xF6rt dem Graner Erzbischofe, der hier die Versammlungen des adelichen

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Sitzes halten l\xE4\xDFt, von welchem dermalen der Graf Tolway Palatin ist. Hier hat ein K\xF6niglicher Brigadier seinen Sitz; und es ist hier auch ein k\xF6nigliches Salzamt, und eine Post, welche zweymal in der Woche, die Briefe \xFCber Lewenz, Baka B\xE1nya, und so weiter in die Bergst\xE4dte, und von dannen wieder zur\xFCck bef\xF6rdert. Das Kastell, und der Pfarrhof giebt ihm ein gutes Ansehen, und das Wirtshaus ist auch in gutem Stande. Der Weinbau ist hier sehr ergiebig, aber es mangelt am Holze.

Gleich au\xDFerhalb Wereb\xE9l erweitert sich das Thal, und endigt sich in einer Ebene, die eine der sch\xF6nsten Aussichten bis Neuh\xE4usel darbiehtet. Durch die vielen gemauerten Br\xFCcken ist der sonst bey Ergie\xDFung des Flu\xDFes, fast unbrauchbare Weg, ziemlich hergestellet worden.

Vor besagtem Marktflecken liegt das Dorf Ochay, welches einen starken Getraidhandel nach Pre\xDFburg treibt, und eine betr\xE4chtliche Viehzucht hat.

M\xE1nya, Nagy-M\xE1nya liegt eine Stunde von Wereb\xE9l gegen Mittag, und auf dem Wege dahin, trift man ganze W\xE4ldchen von Kornelkirschen an. Der Ort hat eine wohlgebaute, und gut eingerichtete Kirche dem Bischoffe von Koller zu danken. Das zwey Stockwerk hohe Kastell ist ansehnlich, und das Pfarrhaus ein gutes ger\xE4umiges Geb\xE4ude. Es ist hier auch ein gutes Wirtshaus, sch\xF6ne Meyerey, und eine Br\xFCcke \xFCber die Sittwa. — Nach einer alten Sage, soll in dem Gedraer Walde, der eine Viertlstunde von M\xE1nya liegt, ein Kloster der Tempelherren gestanden seyn. So viel man jedoch aus den Grundfesten schlie\xDFen kann, war besagtes Geb\xE4ude eine Kirche, die vermuhtlich dem Dorfe Gyarak zugeh\xF6rte, welches noch vor hundert Jahren, auf einem kleinen Berge, der itzt mit Eichen bewachsen ist, gestanden seyn soll,

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dessen Einwohner aber nach der gl\xFCcklichen Vertreibung der T\xFCrken \xFCber die Sittwa gezogen, und sich im Neitrerkomitate niedergelassen haben. Von dem Dorfe sieht man noch die aufgeworfenen Gr\xE4ben, hinter den ehemaligen G\xE4\xDFen. — Hier herum findet man sehr sch\xF6ne, und delikate schwarze Tr\xFCfeln.

Eine halbe Stunde von M\xE1nya, gegen Morgen, liegt hinter einem mit Weinst\xF6cken und Waldung bewachsenen H\xFCgel, das Dorf F\xFCsch, welches verschiedene Grundherren hat, meistentheils aber aus der Balogischen Familie. Die Kirche, und vier bis f\xFCnf Kastelle, geben diesem Orte ein gutes Ansehen. Es ist hier auch ein Teich, und in dem nahen Walde eine Einsideley.

In dem s\xFCdlichen Thale k\xF6mmt man auf das Dorf Senza, bey dem man eine Schanze auf einem H\xFCgel stehet, der sich die T\xFCrken wider die Ausf\xE4lle der Lewenzer bedienten.

In der Entfernung von einer Viertlstunde liegt das Pr\xE4dium Beleck, welches den Paulerm\xF6nchen zugeh\xF6rte, und davon das Noviziat erhalten ward. Vor einigen Jahren hat man bey demselben einen doppelten Teich angelegt. In einem Walde jenseits des Berges, gegen Osten, trift man auf Tschalad, welches nichts als ein Kloster der Pauliner enthielt, deren Kirche recht h\xFCbsch ausgemalt ist, und erst vor einigen Jahren fertig geworden ist.

Von F\xFCsch rechts gegen Fajk\xFCrt zu, in dem Thale, qwillt ein mineralisches Wasser hervor, welches \xFCberaus klar, und ohne allen Geruch ist. Mit den S\xE4uern braust es nicht auf, und mit Alaunwasser vermischt, wird es Milchfarbig; alle andern Proben aber sind nicht hinreichend, auf dessen Bestandtheile zu schlie\xDFen. Ich lie\xDF daher vierzehn Maa\xDF desselben, bey einem Kaminfeuer ganz gelind abd\xFCnsten, woraus ich ein mi-

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neralisches Alkali bekam, von welchem etwan sechs Gran Erde, auf eine Maa\xDF Wasser kommen. Wann ich aus den um diesen Brunn aufgeh\xE4ngten Haarz\xF6pfen, und andern Lappen, auf die Wirkung desselben schlie\xDFen sollte, so m\xFC\xDFte es in Kopfschmerzen, Grind, und alten Sch\xE4den ziemlich bew\xE4hrt seyn. Das Landvolk, trinkt dieses Wasser in Fiebern, und die benachbarten Edelleute bedienen sich desselben zu Hausb\xE4dern.

Mellek sieht man von Wereb\xE9l aus, auf einer Anh\xF6he liegen. Durch Czif\xE1r f\xFChret die Poststrasse von Wereb\xE9l in die Bergst\xE4dte; und Ohay gegen\xFCber ist das Dorf T\xE1nay, wovon eine adeliche Familie den Namen hat.

Dieses so genannte Wereb\xE9ler Thal, welches das Auge auf so mannigfaltige Art erg\xF6tzet, betr\xE4gt in der l\xE4nge von Klein Tapoltsch\xE1n anzufangen, beynahe f\xFCnf Stunden. Die Aecker, Wiesen, Obst- und Weing\xE4rten in demselben, sind \xFCberaus fruchtbar. Es wird auch viel Hanf, aber kein Tabak gebauet.

Der Lewenzer Bezirk.

Zeiget dem Auge den sch\xF6nsten Horizont, den man sich denken kann. Seine Breite betr\xE4gt zwey, auch an manchen Orten drey, die L\xE4nge aber vier bis f\xFCnf Stunden. Er wird, die s\xFCdliche Gegend ausgenommen, von H\xFCgeln und Bergen eingeschlossen, davon die gr\xF6\xDFten gegen die Bergst\xE4dte streichen, und mit dicken W\xE4ldern, die kleineren aber, mit Weinst\xF6cken besetzt sind. Diese Gebirge haben bey dem Dorfe Mochy gute Steinbr\xFCche; die besten Weine aber, werden in Kis-Kosm\xE1l, Csiki, Zselis, und Lewenz erzeuget. Da der Boden sehr locker und schwarz, auch, wie man es an den steilen Ufern des Granflusses wahr-

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nimmt, eine gute Elle hoch ist, so gerahten auch die Feldfr\xFCchte, besonders aber der Mays sehr gut. Es halten sich hier viel Hasen, und allerhand Wasserv\xF6gel, besonders aber eine Menge St\xF6rche auf. Der Granflu\xDF giebt den Anwohnern verschiedene Fische, als Schaiden, Karpfen, Hechte, Wei\xDF- und Aaalfische ec. er treibt auch eine Anzahl M\xFChlen, und wann er schifbar gemacht w\xFCrde, so k\xF6nnte auch der Mangel, den dieser Bezirk an Bau- und Brennholze leidet, gar leicht ersetzet werden. Merkw\xFCrdig ist der von dem Hauptflusse abgesonderte Arm, der hier Peretz hei\xDFt. Er ist eigentlich mehr sch\xE4dlich, als n\xFCtzlich; sch\xE4dlich, weil er den Hauptflu\xDF unschifbar macht, zu dessen Verschlie\xDFung aber schon Anstalten gemacht werden; sch\xE4dlich ist er bey der Ergie\xDFung des Hauptflusses, indem er hinter Barsch (Tekow) die tiefen Gr\xE4ben mit Wasser f\xFCllt, so, da\xDF man die Gegend wohl kennen mu\xDF, wann man zu dieser Zeit reisen will. Und doch nimmt man den Weg lieber \xFCber Barsch, als \xFCber K\xE1lno, weil ersterer gerader und k\xFCrzer ist. Die Ergie\xDFungen des Granflusses lassen eine fette schwarze Erde zur\xFCck, daher auch in den umliegenden Feldern der Mais, Waitzen, und Roggen sehr sch\xF6n ger\xE4ht. Zwischen diesem Peretz halten sich wilde Aenten, und allerhand Wasserv\xF6gel auf, welches schon n\xFCtzlich genug ist; aber weit n\xFCtzlicher sind die M\xFChlen, die bey Lewenzer durch sein Wasser getrieben werden. Wann die Verschlie\xDFung dieses Arms zu Stande k\xF6mmt: so soll weiter hinab unweit Fegyvernek ein Eisenhammer angelegt werden.

Lewenzer auch Leiwinz, Leva, Lewice, giebt diesem Bezirke den Namen, und hat in den R\xE1kotzischen Unruhen, sehr viel gelitten. Der F\xFCrst Esterha\xDFy erh\xE4lt das alte Schlo\xDF, welches, wie man noch itzt siehet, ziemlich fest war, in gutem Stande. Die Hauptgasse, die von demselben ausl\xE4uft, ist ziemlich ger\xE4umig,

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und mit ganz guten H\xE4usern verschiedener Edelleute, und Beamten besetzt. Das Kloster der Franziskanerm\xF6nche, ist gut gebauet, und bis auf das Holz auch wohl fundirt. Es wohnen hier auch einige Griechen, Verschiedene K\xFCnstler, und Handwerker, besonders viele G\xE4rber. Auch die Viehzucht und der Ackerbau sind in sehr gutem Stande. Die Jahrm\xE4rkte, werden stark besucht, besonders aber sind die Viehm\xE4rkte von keiner geringen Bedeutung. Auch eine Apotheke, die ein sogenannter Materialist h\xE4lt, verschiedene herrschaftliche Wirtschaftsgeb\xE4ude, eine grosse M\xFChle, Schweitzerey, und ein gutes Br\xE4uhaus, hat dieser Marktflecken aufzuweisen. — Der Wein, der hier herum w\xE4chst, ist sehr diuretisch, und geh\xF6rt zur ersten Klasse.

Neudorf, Garam-Ujfalu, Nowci\xDFi, und S\xF6l\xF6sch, liegen eine Stunde von Lewenz Nordwerts, am Gebirge. Durch das erstere Dorf geht die Landstrasse nicht mehr nach Schemnitz. Der obere Theil desselben hei\xDFt Ap\xE1thfalva, das ein Wirtshaus hat. Die S\xF6l\xF6scher Kirche steht auf einem Berge, und hat einen Thurm, der vom Weiten sehr gut in die Augen f\xE4llt. — Beyde Oerter, bauen gute Weine, und hinl\xE4ngliches Getraide. Zwischen den Weinbergen dieser Oerter fand ich einige Aytsteine, besonders aber einen mit Chalcedon, und ich zweifle nicht, da\xDF man bey genauerem Nachforschen, noch mehr dergleichen finden w\xFCrde.

In Barsch war ehedem eine geschlagene Br\xFCcke, die man wegen der Post, die von diesem Orte nach Lewenz verlegt worden, nach Galna \xFCbergesetzet hat; sich aber itzt einer Platte zur Uiberfahrt bedienet. Die Einwohner bauen viel gr\xFCnen Kohl, der ihnen in d\xFCrren Sommern sehr viel Nutzen schaft, weil sie ihre G\xE4rten leicht w\xE4\xDFern k\xF6nnen.

Ober Galna S\xFCdwerts, liegt Unter-W\xE1rad, Als\xF3-V\xE1rad, bey welchen Ort die Hunnen \xFCber die

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Gran gegangen seyn sollen. Zu Nagy T\xFCre, wird eine Pl\xE4tte unterhalten, und eine \xE4hnliche Uiberfahrt befindet sich auch bey Nagy-Taro.

Scharlo, ist ein dem Erzbischofe von Gran geh\xF6riger weitl\xE4ufiger Marktflecken. Er hat eine sch\xF6ne ger\xE4umige Kirche, und Pfarrey, auch verschiedene Wirtschaftsgeb\xE4ude, ein wohlgebautes Wirtshaus, und gute Jahrm\xE4rkte. Bey Tolm\xE1tsch, welches noch zwischen dem eingeschr\xE4nkten Thale von Benedikt, tief am Wasser liegt, hat das Graner Domkapitel, ihrer M\xFChle wegen, einen Damm angelegt, welcher \xF6ftere Uiberschwemmungen verursachet; und es ist selten ein Jahr, wo sich nicht die armen Einwohner auf einige Zeit in ihre Weinberge fl\xFCchten m\xFC\xDFten. — Eben so sind auch Koschmal, Barsch, Klein- und Gro\xDF-Kalna, Gro\xDF-T\xFCre, und Scharo, den \xF6fteren Uiberschwemmungen des Granflusses ausgesetzt.

Der obere, oder Oslaner Bezirk.

Wird, wie ich schon oben gemeldet habe, in zween Distrikte getheilet, in den Oslaner n\xE4mlich, und den Heiligen Kreutzer.

1. Der Heilige Kreutzer Distrikt, liegt in dem von St. Benedikt, bis Kremnitz sieben bis acht Stunden langem Thale, welches man das Scharnowitzer, das K\xF6nigsthal, oder wohl auch das Heiligen Kreutzer Thal nennet. Es l\xE4uft von S\xFCden, gegen Norden, und ist in verschiedenen Gegenden, von dem beyderseits streichenden Gebirge, sehr eingeschr\xE4nkt. Den Grund desselben durchstr\xF6mt der schnelle Granflu\xDF, der aber erst bey Scharnowitz fischreich wird, indem sich die mineralischen W\xE4\xDFer der Kremnitzer und Schemnitzer Buchwerke, in denselben h\xE4ufig ergie\xDFen, und die Fische

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verscheuchen. Die Strasse von St. Benedikt nach Scharlo, ist sehr steinig, und daher zur Passage h\xF6chst unbeqwem.

Ehe man auf K\xF6nigsberg k\xF6mmt, trift man auf das Dorf Orownitza, welches sich vor beyl\xE4ufig vierzig Jahren, aus dem Thale in die Anh\xF6be, und zwar w\xE4hrend einer Nacht begeben hat. Man sagt, da\xDF die Einwohner dieses gethan haben, um der Ungelegenheit der Vorsp\xE4ne auszuweichen; vielleicht aber, waren auch andere Vortheile, besonders die leichtere Bestellung ihrer am Berge gelegenen Felder, damit verkn\xFCpfet.

Zwo Stunden oberhalb Sankt Benedikt liegt die K\xF6nigliche Freystadt K\xF6nigsberg in einem engen Thale, so, da\xDF man sie vorbeyf\xE4hrt, ohne davon etwas, au\xDFer dem Gasthofe, der an der Strasse steht, zu sehen. Die Ungern hei\xDFen sie Uj-B\xE1nya, und lateinisch wird sie Regiomontum, so wie auf slowakisch Nowa B\xE1nya genennet. Sie ist eine sehr alte Bergstadt, nur klein, und hat wenig gut gebaute H\xE4user. Auf dem eben ganz kleinen Platze stehet das Rahthaus, welches die Ungrische K\xF6niginn Maria bewohnt haben soll, und das hernach zum Kammerhofe gedienet hat. So reichhaltig auch hier die Gruben ehedem an Gold und Silber waren, so arm sind sie itzt, sammt den Einwohnern. Das hiesige Spital genie\xDFt die Eink\xFCnfte des jenseits des Granflusses gelegenen Dorfes, Brehi, (Magospart,) welches aus lauter T\xF6pfern bestehet, deren Gem\xE4chte sehr gelobt, und stark verf\xFChret wird. Sonst ist dieser Ort dadurch merkw\xFCrdig, da\xDF daselbst im Jahre 1721. die erste Feuermaschine in den Ungrischen Bergst\xE4dten, durch den Engl\xE4nder Isaak Potter errichtet worden, die aber wegen dem Verbaue, nach neun Jahren wieder eingestellet worden. — Der hiesige Steinbruch, wird in Ermanglung eines bessern, zu Statuen,

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Th\xFCr - und Fensterst\xF6cken gebraucht, er ist aber viel zu br\xFCchig, als da\xDF er der Witterung lang trotzen k\xF6nnte.

Eine Stunde oberhalb dieser Stadt, liegt die aus dreyzehn Dorfschaften bestehende Herrschaft Scharnowitz, mit einem Marktflecken gleiches Namens. Dieser hat zwey Kastelle, das obere n\xE4mlich, und das untere; und da beyde Rewiste hei\xDFen, so f\xFChrt auch die Herrschaft eigentlich diesen Namen. Die adeliche Familie der Schimony, soll sie durch einen Tausch, der K\xF6niginn Maria abgetreten, und von dieser die Grafen Dotzy erhalten haben. Da aber der m\xE4nnliche Stamm derselben erloschen, fiel sie dem K\xF6niglichen Fiskus zu, und ist auch itzt noch ein Kameralgut. — Der Marktflecken Scharnowltz, (Z\xE1rn\xF3tz) hat eine h\xFCbsche Kirche, ein K\xF6nigliches Depositorium, welches das Holz aus der Solergespanschaft erh\xE4lt, auch eine geschlagene Br\xFCcke, einige Teiche, und verschiedene Wirtschaftsgeb\xE4ude.

Von diesem Orte Westwerts, im Thale, stehet eine Schmelzh\xFCtte, die beyl\xE4ufig neun Oefen hat, dazu die ben\xF6htigten Kohlen, aus dem benachbarten Glackergebirge, welches den obern, oder Oslaner Bezirk, in zween Distrikte theilet, gewonnen werden. Wegen dieser Schmelzh\xFCtte, hat die Kammer ein sehr pr\xE4chtiges Br\xE4uhaus gebauet, das aber auch bis zwanzig tausend Gulden reinen Nutzen abwirft. Philipp Wagner, aus Tyrol geb\xFCrtig, war viele Jahre Br\xE4umeister auf demselben, und hat so viel Verm\xF6gen erworben, da\xDF er davon zehntausend Gulden, auf ein Spital vermachen konnte.

Ostwerts von Scharnowitz, er\xF6fnet sich ein Thal, in dem ein gut angelegter Weg, \xFCber Hodritz nach Schemnitz f\xFChret. Es sind in demselben auch verschiedene Schlemm- und Pochwerke. Von da aber \xFCber die

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D\xF6rfer Oberhammer, und Welkapola, geht der Weg in den Oslaner Distrikt. —

Die Unterthanen dieser Herrschaft n\xE4hren sich im Fr\xFChlinge und Herbste, meist vom Fuhrwerke, besonders auf die K\xF6nigliche Bergwerkshandlung.

Das Dorf Hlinik, eine Stunde oberhalb Scharnowitz, hat den be\xDFten M\xFChlsteinbruch im ganzen K\xF6nigreiche, wie denn die K\xF6nigliche Kammer von dem kleinen Aufschlage auf diese Steine, bis dritthalb, tausend Gulden ziehet. Hier stand auch ein der Kalaischen, und nachher Ujfaluschischen Familie zugeh\xF6riges Schlo\xDF, von dem man itzt nur einige Bruchst\xFCcke sichet.

In dem Dorfe Bukowina, welches noch zur obigen Herrschaft geh\xF6ret, ist ein Sauerbrunn, dessen Eigenschaften, und Bestandtheile bis itzt noch nicht untersuchet worden.

Die Heilige Kreutzer Herrschaft, besteht aus neunzehn D\xF6rfern. Heiligen Kreutz, Fanum Sanctae Crucis, Szent Kereszt, Swaty Krysch ist ein Marktflecken, der eine Kirche auf einer Anh\xF6he, ein sch\xF6nes Br\xE4uhaus, und eine gute M\xFChle hat. Das Kastell l\xE4\xDFt der itzige Bischof Graf Berthold ab\xE4ndern, und mit mehr Beqwemlichkeiten versehen. Es ist hier eine geschlagene Br\xFCcke, und eine Post, welche die Briefe von Schemnitz nach Kremnitz bef\xF6rdert. — Die Unterthanen dieser Herrschaft, sind Slowaken, die meist vom Getraidehandel, und dem Fuhrwerke leben.

Zur Sachsensteiner Herrschaft geh\xF6ren vierzehn D\xF6rfer. Sie hat ihre Benennung von dem Schlosse Sachsenstein, (Sz\xE1szk\xF6) erhalten, und kam von der Dotzischen Familie an die Grafen Lippay, nach deren Erl\xF6schung aber, an den K\xF6niglichen Fiskus. In L\xE1domir, welches zu dieser Herrschaft geh\xF6ret, stehet ein Kastell, das durch den letzten Besitzer erstbemeldter

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Herrschaft, dem K\xF6niglich Ungrischen Kammerpr\xE4fekt, und des Barscher Komitats Obergespan, Kaspar Lippay bewohnet ward.

Glash\xFCtten, das man nun Schmelzh\xFCtten nennen k\xF6nnte, weil sich hier eine ber\xFChmte Silberschmelzh\xFCtte, von drey bis vier Oefen befindet. — Das Bad, welches aus sieben Qwellen entspringt, wird sehr stark besucht, und ist vom Herrn Doktor Voita beschrieben worden. So viel ich abnehmen konnte, enth\xE4lt es gar keinen Schwefel, sondern nur Kalk - oder Alaunerde. Da es sehr hei\xDF ist: so wird es den Bleichs\xFCchtigen, und zwar ohne alle Vorbereitung vorgeschrieben. Uiberhaupt vertragen es phlegmatische Personen besser, als die sangwinischen, denen es gemeiniglich Blutfl\xFC\xDFe verursachet, daher es auch denen, die an der goldenen Ader leiden, zuweilen dienlich ist. Da die Natur, unter einem hervorragenden, und ausgeh\xF6lten Felsen, eine Qwelle hervorgebracht hat, so braucht man es als ein Schwitzbad, welches oft bis zur Ohnmacht gebraucht wird. In rheumatischen Zuf\xE4llen mag es den be\xDFten Erfolg haben; aber Vollbl\xFCtige haben, dadurch schon \xF6fter ihren Tod durch den Schlag gefunden.
Topic revision: r28 - 05 Dec 2011, KatalinBlasko
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