Bl\xE4ttern:
zu Brief 15>
Karl Gottlieb Windisch an Daniel Cornides
Pressburg, 1. Februar 1782
Windisch l\xE4\xDFt sich \xFCber seine protestantischen Glaubensgenossen, allen voran
Johann Andreas von Wieland und seiner Publikation aus. Er hat Scheu davor, sich in Glaubensfragen schriftlich zu \xE4u\xDFern, da er Verfolgungen bef\xFCrchtet.
(P25)
Pre\xDFburg, den 22ten Jan[uar] 1782.
Unsch\xE4tzbarer Freund,
Mit morgendem K\xF6niglichen Postwagen werden Sie des
Tomka Sz\xE1szky Introd[uctionem] in Geograph[iam] Hung[ariae] antiqui et medii aevi erhalten, und ich bitte sich deswegen auf dem K\xF6niglichen Postwagenamte zu melden. Meinen Brief haben Sie doch richtig erhalten? Wie bringen Sie Ihre Zeit in Wien zu? Nat\xFCrlich in der Bibliothek, in den Buchladen und was k\xF6nnen Sie da f\xFCr sch\xF6ne Rarit\xE4ten sehen! – B\xFCche[r] lesen zu 10 und 12 Kreuzer, meist elende Geburten des muhtwilligen Wienerwitzes. Aber der dankbare Protestant von Wieland. Ich h\xE4tte diesem Manne doch wirklich mehr zugetraut. Schade f\xFCr die Protestanten, da\xDF in ihrem Namen ein so elender [...] auftritt. In der ersten Hitze ergriff ich meine Feder, etwas besseres zu machen, mehr als Komplimente zu sagen. Aber kaum fing ich an zu schreiben, als ich auch die Feder wieder niederlegte; denn ich bef\xFCrchtete entdeckt zu werden, und ich kenne meine Glaubensgenossen. Ohne doch sie an ihre Pflichten, die gro\xDFen Pflichten, ihren Stall ebenfalls auszuputzen, kann man nichts erbauliches sagen.
Ehestens werde ich das Vergn\xFCgen haben mehr zu schreiben, denn noch ein Paar Tage habe ich alle H\xE4nde voll von Amtsarbeiten. Leben Sie also wohl und lieben Sie noch Ihren
Ganz eigenen
Windisch mpia
Pre\xDFburg, den 1ten Febr[uar] 1782.