Bl\xE4ttern:
zu Brief 19>
Karl Gottlieb Windisch an Daniel Cornides
Pressburg, 12. M\xE4rz 1782
Windisch gibt dem Kupferstecher Junker die Karte der Gegend um Madschar in Auftrag, bittet Cornides um Material \xFCber die Geschichte des Tabakrauchens sowie des Drachenordens.
Pre\xDFburg, den 12ten M\xE4rz, 1782
Theuerster, be\xDFter Freund,
Die Karte von der Gegend um Madschar, und die Abzeichnung der Wohnungen in dieser Stadt habe ich in der That sehr sch\xF6n gefunden, und schicke solche hiemit nebst der Bitte zur\xFCck, dem geschickten Junker, den Stich davon in meinem Namen aufzutragen, und wenn n\xF6thig w\xE4re, auch die Bezahlung daf\xFCr zu bestimmen. Die Beschreibung aber ach! wie freue ich mich darauf hoffe ich, werden Sie g\xFCtigst \xFCbernehmen, und der gelehrten Welt damit ein gewi\xDF h\xF6chstwillkommenes Geschenk machen.
Auch folget hiermit der blaue Mantel zum 1 St\xFCck nebst den Klementinern, und einem Menuet. Sie sind doch musikalisch? Und, wenn Sie es auch nicht w\xE4ren: so sind es doch andere Leute die Ihnen das Ding aufmachen (pre\xDFburgerisch) k\xF6nnen. Er hebt unvergleichlich und macht seine Wirkung auch auf Leute bis 60 Jahre und dr\xFCber. Der Virtuos auf der Violine von der Kapelle unsers Kardinals, Herr Zistler, ein M\xE4nnchen von ungef\xE4hr 2 ½ Schuh lang, nach \xE4sopischen Wuchs, ist der Verfasser.
Der Brief sammt der Zeichnung ist von einem Weltpriester aus Kaschau, wo er privatisirt. Ah kein Ex die Zeichnung ist von einer Kirchenth\xFCre des reformierten Gotteshauses zu Rudab\xE1nya. Das Ding mu\xDF einen Adepten, oder einen Astrologen oder einen Hyerogliphisten, oder gar einem Abrakadabristen sein Daseyn zu danken haben. Rudab\xE1nya kann Ihnen nicht unbekannt sein.
K\xF6nnte man nicht auf eine Spur der Entstehung dieser Pforte kommen? Ich bitte mir Ihre Gedanken dar\xFCber aus; so, wie \xFCber den Ursprung des Tabakschmauchen in uns[erem] Vaterlande, und der Ursache der Errichtung des Drachenordens. Verflucht! Schon wieder werde ich von dem Rathsdiener abgeruffen! Sie bleiben doch noch eine Zeit in Wien, per veder il pontefice; und so bek\xE4men Sie auch die sch\xF6nen Rarit\xE4ten des 2ten St\xFCckes zu sehen. Eben bringt man mir den 6ten Bogen. Ich in Ganz der Ihrige
Windisch mpia.