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XXIV.

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Außerordentliche Fruchtbarkeit der Fische.

Die Betrachtung der Fruchtbarkeit verschiedener Fische macht nicht nur die Naturhistorie vollständiger, sondern rühret auch unsere Einbildungskraft auf eine angenehme Art. Der Karpfe, und der Kabliau sind bisher für die merkwürdigstenBeyspiele dieser Fruchtbarkeit gehalte worde. In jenem hatte Petit 342144, und in diesen Lowenhoil 9384000 Eyer gefunden. Vor ein paar Jahren richtete Herr Brandley, Professor der Botanik zu Kambrigde, seine Aufmerksamkeit auf diese Merkwürdigkeit der Natur, und schrieb, daß die Vermehrung der Fische ganz erstaunlich sey, und denen, welche sich nicht aus solche Untersuchungen gelegt haben, unglaublich vorkommen müße. Demnach hat er die Zahl der Eyer in Kabliau nur auf eine Billion, in Karpfen auf zwanzigtausend,

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und dem Schley giebt er halb so viel. Ja andere Schriftsteller haben die Rechnung noch kleiner gemacht ob sie gleich nicht weniger die Absicht hegen, ihre Leser durch die Wunder der Natur zu rühren. Sie berechnen die Zahl der Eyer in Karpfen und Barsch neun bis zehn tausend, und auch in Kabliau und Häring nicht höher, und nennen diese verringerte Anzahl schon nicht ohne Grund etwas Erstaunliches. Diese Verschiedenheit der Berechnung und widersprechende Angabe der Zahlen hat den Hrn. Thomas Hamer bewogen, die Sache aufs neue zu untersuchen, und sich durch seine eigene Augen von der eigentlichen Fruchtbarkeit einiger Fische zu überzeigen. Der Bau seiner Augen, welche nicht gut in die Ferne, aber desto schärfer in die Nähe sahen, und seine nicht weit vom Meere gelegene Wohnung waren Umstände, durch welche er destomehr gereizt ward sein Vorhaben auszuführen. es schien ihm mühsamer, als nöhtig, ja gar unmöglich zu seyn, wenn auch der Aufwand der Zeit nicht in Betrachtung gezogen wird, um die Anzahl der Eyer in einem Fische zu bestimmen, sie einzeln zu überzählen. Er wog den ganzen Klumpen, nahm darauf ein Stück

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von zwanzig bis dreyßig Granen, und nachdem auch dieses genau abgewogen ward, so zählte er die darum enthaltene Eyer, um zu erfahren, wie viele derselben auf einen Gran giengen. Dasjenige Stück, welches er zählen wollte, ließ er zuweilen abkochen, oder in Wasser erweichen, damit die darinn befindlichen Eyer desto leichter, mit der Spitze eines Federmessers, konnten ausgebreitet und desto genauer gezählet werden. In manchen Fischen fand er die Eyer von verschiedener Größe, und zählte nur diejenigen, welche er mit blossen Augen zählen konnte; daher eine grosse Menge ungezählt geblieben, und durch diese Berechnungen ganz sicher weniger Eyer angegeben worden, als sich wirklich in den Fischen fanden. Weil man in den Fischen, die ausgelaichet haben, gar keine Eyer mehr antrifft, so werden sie alle, kleine und grosse, in einem Jahre, aber von einigen nicht zugleich, sondern an verschiedenen Tagen ausgelaichet. Durch das Auslaichen der grossen Eyer wird den kleinen Platz gemacht, sich zu erheben und auszubreiten. Hr. Harmen hat einige Eyer von der Größe gefunden, daß vier und zwanzig die Schwere eines Granes hatten. In einem kleinen Fische,

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welcher mit dem Roggen nicht über vierzehn Granen wog, zahlte er 936. Eyer, außer einer Menge, die sich schlechterdings nicht zählen ließe. Unter denselben befanden sich sechs und fünfzig grosse die anderthalb Gran wogen, und welchen das Fischen außerordentlich ausgedehnet war. In größeren Fischen haben sich hundert grosse Eyer gefunden. Den Anfang seiner Beobachtung hat Herr Harmen mit den Häringen gemacht, und in keinem unter 20000. in einem aber 36000. Eyer gezählet. Nach den Häring betrachtete er den Stör. In einem, der kaum 2. Unzen wog, fand er 38000. Eyer. Uiber den Mackerel hat noch Niemand Beobachtung angestellt. Hr. Harmer hat in einem, der ein Viertel über ein Pfund wog, 454961. Eyer angetroffen Der Mackerel übertrifft also den Karpfen und den Kabliau, die man für außerordentliche Beyspiele der, Fruchtbarkeit hält. Ein Karpfen, der aber nicht von den recht grossen war, enthielt 203 109. Eyer. Im Schley, welchem Hr. Petit nur die Hälfte von den Eyern des Karpfen beygelegt, traf Hr. Harmen 383252 Eyer an. Ein Barsch, der acht Unzen wog, hatte 281000. Eyer, und ein Kabliau, der

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achtzehn bis zwanzig Pfund wog, enthielt vier Millionen. Unter den platten Fischen stehet die Scholle, in Absicht der Fruchtbarkeit, oben an, denn in einem befanden sich 1057400. Eyer. Unter den Schaalenfischen endlich übertrifft die kline Krabbe den grossen Hummer; denn dieser hatte 21699. Eyer; in jener aber ließen sie sich, wegen der Kleinigkeit und ungeheuren Menge, nicht zählen, aber nach den durchs Gewicht gemachten Uiberschlag mußte ihre Anzahl über eine Million gerechnet werden.

Beschluß der Mittel wider die Mücken.

Wollte man, vor der Verjagung der Mücken in ein erleichteres Zimmer das Schlafzimmer erst mit Wermuht oder Wachholderbäumen räuchern, so würde dadurch ihr Abzug desto mehr befördert werden, Wider den empfindlichen Stich der Mücken, wird ein etwas venetianischer

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Theriak, mit Mandelöl vermischt, angerahten. Wenn man dieses auf die verletzten Stellen legte, sollen sie in wenig Stunden geheilt seyn. Grüne Hollunder - oder Fliederblätter und Raute, von beyden gleich viel, in einem Mörser zerqwetschet, zu jeder Theetassen dieses Saftes halb so viel Weinessig, und 2. Quintel Kuchensalz gethan, soll eben diese Wirkung eifern. Hr. von Maupertius räht, in seiner lappländischen Reise, das balsamische Harz, welches aus den Fichtenbaumen tröpfelt, als ein untrügliches Mittel an. Wer die gestochenen Stellen damit reibet, kann in diesem Falle mit Sicherheit und gutem Erfolge sein eigner Arzt seyn.

Neues Mittel, die Vögel in Naturalienkabinetten zu erhalten.

Man nehme schwarzen Pfeffer, Ingber, von jedem eine Unze; Kampfer und Nelken, von jedem ein Loth; Alaun, einen Gran; Salpeter und Küchensalz von jedem einen Gran. Dieses

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alles stoffe man zu Pulvers und menge es untereinander. Die ausgenommenen Vögel werden hiermit ausgestopft, und dann sorgfältig zugenäht. Mittelst einer Federpose bringet man dieses Pulver auch in den Hals und Schnabel. Einige Tage hernach giebt man dem Thiere die Stellung, die es haben soll, und erhält es darinn durch Hilfe einer hölzernen Fore oder eines Drahtes. Nach Verlauf eines Monats oder sechs Wochen bekommt es die gehörige oder dauerhafte Steifigkeit. Der Naturforscher, welcher dieses neue Mittel bekannt macht, versichert, daß selbst die westindischen Insekte sich nicht daran wagen. Sie scheinen die stärkeste Antipathie wider diese aromatische Mischung zu haben.

Die gelehrte Aufgabe.

Ein Franzose, der Verfasser einer witzigen Monatsschrift war, gab den Gelehrten diese Aufgabe zur Untersuchung auf: Wer der berühmteste Römer wäre? — Es liefen viele Ausarbeitungen bey ihm ein, darinnen man bald den

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Pompejus, bald den Cicero, Cäsar, Scipio, oder sonst einen, als den berühmtesten vorstellte. — Der Franzose dankte ihnen in einer besonderen Schrift für ihre Mühe, erklärte sich aber, daß es keiner von ihnen getroffen, indem es Pontius Pilatus wäre, den alle kenneten, welchen das christliche Glaubensbekenntniß bekannt wäre.

Die Wiedervergeltung.

Der Herr Gaubier verfertigte 1753. ein Schauspiel, welches bey der Aufführung wegfiel. Ein Freund fragte ihn: warum er es gewagt habe, sein Stück auf die Bühne zu bringen? — er antwortete: Paris hat mir schon lang im Einzelnen verdrießliche lange Weile gemacht; ich habe also diese Gelegenheit gewählt, um es zu versammeln, und es ihm im ganzen wieder zu vergelten.


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Topic revision: r12 - 15 May 2011, MarleneBurgstaller
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