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XXVII.

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Die Größe eines Wilden.

Eine Erzählung aus dem Engländischen.

Im letztern Kriege ward ein Trupp Engländer von den Wilden Abenakis überfallen, und auf eine unerhörtgrausame Art gemishandelt. Einen jungen engländischen Offizier überfielen zween Wilden mit aufgehobenen Beilen. Da er keinen Weg, dem Tode zu entgehen vor sich sah, war er blos darauf bedacht, sein Leben ihnen so theuer als möglich, zu zu verkauffen. Ein alter Greis dieses Volks, der dazu kam, spannte seinen Bogen, legte den Pfeil darauf, und zielte. In dem Augenblicke, da er im Begriffe war, den jungen Engländer durchzuschießen, legte er den Bogen nieder, trat näher, nahm ihn bey der Hand, tröstete ihn aufs freundlichste, und führte ihn in seine Hütte. Hier ward er nicht als ein Sklave, sondern als ein Sohn gehalten, und von seinem Erretter in der Sprache, und der Handarbeit der Abenakis

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unterrichtet. Ein einziger Umstand, der dem Fremdlinge ein Geheimniß war, beunruhigte ihn sehr oft. Der Greis sah ihn nämlich zuweilen mit starren Augen an. Er that dieses oft lang hintereinander, und weinte zugleich recht jämmerlich, ohne ein Wort dazu zu sprechen. Im folgenden Frühjahre zogen die Abenakis abermals wider die Engländer zu Felde. Der Alte nahm seinen Gast mit. Nachdem sie einen Weg von mehr als 200. Meilen, meist durch ungeheure Wälder, zurückgelegt hatten, kamen sie in eine Ebene, wo sie in der Ferne das Lager der Engländer entdeckten. Der Greis führte den jungen Englander auf eine Anhöhe, wies ihm das engländische Lager, und sagte: „Siehe, da sind deine Brüder! Ich habe dein Leben gerettet; ich habe dich gelehret Kanots, Pfeile und Bögen zumachen, das Beil zu führen, und dem Feinde den Hirnschädel abzulösen. Da du in meine Wohnung kamest, warest du so schwach wie ein Kind, und deine Seele so dunkel wie die Nacht; mit einem Worte, du wußtest nichts. Wolltest du wohl itzt so undankbar seyn, zu den Deinigen überzugehen, und wider uns zu streiten? — „ Nein, sagte der Engländer, ich will euch Zeitlebens für

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meine Brüder halten, und nie wider euch die Waffen führen; aber, es ist mir auch unmöglich, wider meine Landesleute zu streiten! — Der Alte deckte sein Angesicht mit beyden Händen, neigte sich tief, und nachdem er eine Zeit lang in dieser Stellung gewesen war, sagte er voll Zärtlichkeit, und Mitleiden: „Hast du noch einen Vater?,, Ja, antwortete der Engländer, da ich mein Vaterland verließ, war er noch am Leben. —. „O! wie unglücklich ist er! rief der Alte aus, und nach einigem Stillschweigen fuhr er fort: Ich bin auch Vater gewesen, weißt du es? Itzt bin ich es nicht mehr! An meiner Seite fiel mein Sohn. Er fiel wie ein Held! Ich sah ihn in seinem Blute, und rächete seinen Tod! — „ Itzt fieng der Greis an zu zittern. Für Seufzen konnte er kaum Athem holen. Seine Augen waren verkehrt, und die Wangen mit Trähnen überflossen. Nach und nach kam er wieder zur Ruhe, wandte sich gegen Morgen, zeigte dem Engländer die aufgehende Sonne, und fragte ihn : „Kann dir der Anblick der Sonne ein Vergnügen erwecken?„ Allerdings, sagte dieser, ein recht lebhaftes Vergnügen ! — „Mir nicht mehr, versetzte der Greis! „ Er wies ferner auf einen in der schönsten Blüte stehenden

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Baum. „ Freuest du dich über diesen fruchtbaren Baum? „ fragte er; Ja, sagte der Engländer, von ganzem Herzen!— Ich nicht mehr, wiederholte der Alte mit Unruhe, und sagte endlich mit großmühtigem Ernste, und anständiger Heftigkeit zu dem Engländer: „ So reise dann ab, und gehe wieder zu den Deinigen, damit dein Vater die aufgehende Sonne wieder mit Freuden sehen, und die Blumen des Frühlings wieder mit Lust betrachten könne!

Anmerkungen über die Bienen.

Im Anfange des Frühlings fliegen die Bienen nach allen Blumen, ohne Unterschied. Auf jeder suchen sie eine süße Beute zu machen. Da nun im ersten Anfange dieser Jahreszeit die Blüten noch sehr rar sind, so fallen die emsigen Bienen gemeiniglich mit hungriger Begierde ohne Wahl, auf die ersten, die ihnen vorkommen. Die Blüten des Ulmbaums, die Narcissen, und einige andere Pflanzen, verursachen diesen geschäftigen Thierchen Krankheiten, wodurch sie leicht um-

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kommen. Der Flider, die stinkende Melde, oder Bockskraut, (Atriplex foetida) der Rornelbaum, die Laureola, alle ausländische Pflanzen, und besonders das Apocynum, sind ihnen durchgängig höchstgefährlich. Wenn die Bienen durch den Saft solcher Pflanzen gewissermassen vergiftet worden, so hat man die Japonische Erde mit etwas Honig vermischt, oft sehr heilsam für sie befunden. Das sicherste Erhaltungsmittel aber ist, daß man aus der Nachbarschaft der Bienenstöcke alle angezeigte Pflanzen entferne. Man hat dagegen eine Menge andere, wobey sie sich ungemein wohl befinden, und die ein vortrefliches Honig geben. Die Geniste ist eine angenehme Pflanze für die Bienen, und sie giebt ein kostbares Honig vom feinsten Geschmacke. Auf diese folgt das Haidekraut, welches einen Uiberfluß von Honig liefert. Uiberhaupt ist es sehr gut, die Bienenstöcke nahe an einem Kuchelgarten zu halten. Die Kohlblüten, Rübesaat, und Senfblätter, geben ein viel besseres Honig, als man glauben sollte. Die Rosen, wornach die Bienen sehr be gierig sind, haben ihnen fast gar kein Honig anzubiehten; sie überlassen ihnen aber desto mehr Wachs, zumal wenn sie

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einfach sind. Man kann zum Vortheile der Bienenstocke die blütenreiche Jahrszeit, vermittelst der Zwiebelgewächse verlängern. Am meisten aber hat man darauf zu sehen, den wahren Safran häufig in der Nähe herum zu pflanzen. In einem Lande, wo diese Pflanze häufig zu haben ist, kann man den Bienenstöcken keinen vortheilhafteren Platz anweisen, als nahe an diesen Pflanzen. Der Safran, wird den Bienen das Honig in grosser Menge, von angenehmer Farbe, und unverbesserlichem Geschmacke darreichen, ohne durch diesen Abgang im Mindesten verändert zu werden.

Ein vortreftiches Baumwachs zu machen.

Man läßt in einem grossen irrdenen Topfe 2 1/2 Pfund gemeines Pech, und 1/2 Pf. Terpentin zusammenschmelzen. Sobald alles zergangen, thut man 6 Qwentchen zerstossene Aloe hinzu, rührt alles fleißig zusammen um, und setzt diese Vermischung ans Feuer. Wenn sie einen Augenblick helle gebrennt, muß man sie sehr fest

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zudecken, wodurch die Flamme verlöschet. Hierauf rührt man sie nochmals gut durcheinander, und bringt sie wieder ans Feuer. Dieses thut man zu drey verschiedenenmalen, und zwar in der freyen Luft, weil sonst das Haus in Brand gerahten könnte. Man muß immer eine gut passende Stürze zur Hand haben. Wenn die Mischung zum drittenmale abgestammt hat, läßt man sie nochmals schmelzen, und thut noch 3 Unzen gelbes, klein, und dünn geschnittenes Wachs, nebst 6 Qwentchen zerstoßenen Mastix hinzu. Hierauf läßt man alles zusammen schmelzen, bis es vollkommen untereinander gemischt ist. Endlich drückt man das Ganze durch eine Leinwand in eine kupferne Pfanne, und läßt es darinnen kalt werden. Will man sich dieses Verwahrungsmittels bedienen, so schlägt man ein Stück davon ab, setzt es in einen kleinen irrdenen Topfe über ein gelindes Feuer, und läßt es so lang darinn, bis es weich genug ist, um es über den entblößten Theil des Ablegers kleben zu können; doch muß dieses nicht zu warm geschehen. Diese Umkleidüng hat die Eigenschaft, alle Feuchtigkeit gänzlich abzuhalten. Der Theil, welcher mit diesem Baumwachse umklebet ist,

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wird nie faulen, so lang die übrigen Theile noch einiges Leben haben! und so bald dieser zarte Theil in Sicherheit gebracht ist, wird die Natur alles Nöhtige zum Wachsthume beytragen.

Etwas von den Fröschen.

Wann sich die männlichen Frösche paaren wollen, so haben sie vorn an dem Daumen beyder Pfoten ein Gewächs, das daselbst einen sehr merklichen schwarzen Fleck macht, der nach vielen Begattungen von selbst wegfällt. — Die Frösche legen ihre Eyer im Frühlinge, und alsdann sind sie mit einem dicken Schleime umhüllet, und die Weibchen lassen sie in diesem Zustande auf das Wasser der Bäche, in die stehenden Seen, und in die Sümpfe fließen. Die Wärme der Sonne brütet sie zu Anfange des Sommers aus, und alsdann sind sie nur Arten von Würmern, die bis zu einer gewissen Zeit fast keine Gestalt des Frosches haben, und nur aus einem dicken, runden, und schwarzen Kopfe, und einem kleinen Schwanze von gleicher Farbe bestehen.


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Topic revision: r8 - 18 May 2011, MarleneBurgstaller
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