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L.
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Dritte Fortsetzung von den Malteser Rittern.
Unter
diesem Großmeister trift man
wenig Merkwürdiges an, es möchten denn die Anstalten seyn, die man wider einen neuen Angriff der Insel von Seiten der Türken vornahm, der jedoch mit dem Tode
Selims des zweyten zu Wasser ward. Dann dessen Nachfolger
Amurat der dritte, fand zu viel zu Hause zu schaffen, um die Unruhen seines Reiches zu füllen, als daß er auf neue Eroberungen unter den Christen denken können.
Der Großmeister
Johann machte durch seinen Tod dem
Hugo Lubenz von Verdale, aus der Provence gebürtig, Platz, welcher sich sehr eifrig bezeigte, die Ordensregeln zu verbessern, ohne
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jedoch darüber die Kriegsachen zu verabsäumen.
Die maltesische Flotte, mit welcher sich eine andere, die der Orden St. Stephan von Florenz ausgerüstet, und noch mit einigen Schiffen verschiedener christlicher Mächte vereiniget hatte, wuchs zum grossen Schrecken der Ungläubigen zu einer furchtbaren Seemacht an. Die Türken wurden daher genöhtiget, sich wegen ihrer eigenen Vertheidigung zu rüsten. Allein alle die grossen Anschläge, so die Malteser damals, um was sie ehedem in Griechenland besessen, wieder zu gewinnen und den Türken zu demühtigen, im Sinne hatten, wurden durch den grossen Verlust, den sie in England und Holland litten, vernichtet. Denn der
König von England Henrich der achte, der von der katholischen Religion abfiel, verwandelte alle geistliche Ordensstiftungen in Krongüter, und schenkte ihre Ländereyen den Edelleuten. In Holland aber wandten die Mißvergnügten, welche beydes die spanische Regierung und Religion abschafften, die Einkünfte der geistlichen Stiftungen zum gemeinen Beßren an, damit sie im Stande waren, die Freyheit des Staats, die sie erst kürzlich erhalten, zu behaupten.
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Diese Veränderungen und Nachtheile bewogen den Großmeister
Verbale nach Rom zu gehen , um sich mit seiner Heiligkeit wegen einiger neuen Einrichtungen , die Einschränkung der Ordensgaben betreffend, zu berahtschlagen. Hier erhielt er nicht allein die Bestättigung seiner Verbesserungen, sondern ward auch von dem
Pabste Sixtus dem fünften mit dem Kardinalshute bechret.
Nach seiner Zurückkunft brachte der Großmeister seine neuen Einrichtungen kräftigst in Ausübung, bauete ein Kapucinerkloster, und veränderte sowohl die Ordensschriften, als selbst die Kleidungen in Ansehung des Aeußerlichen. Der Großmeister sollte künftig im Sommer ein schwarzes taftenes, und im Winter ein schwarzes wollenes Unterkleid mit einem Gürtel, an dessen rechten Ende ein Beutel hängt, tragen, und auf der Brust mit dem Ordenskreuze gezieret seyn. Sein Oberkleid sollte ein weiter samtner gefutterter und schleppender Mantel seyn, mit einem weißen gestirnten Kreuze an der linken Seite. Das Kapitelkleid eines Ritters ist ein schwarzer Mantel, an der linken mit einem Kreuze versehen. Das Meßgewand ist
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von demselben Zeuge und gleichfalls mit dem Ordenskreuze versehen. Auf dem Gürtel, der den Mantel aufschürzet, sind die fünf Geheimnisse des Leidens ihristi abgebildet. Das Degengehenk ist ein Zeichen der Keuschheit. Ihre Bediente mußten einen schwarzen Mantel mit einem weißen Kreuze, und in Kriegszeiten ein rohtes Wams mit einem weißen Kreuze tragen. Alle diese Bediente werden in ihrem Mantel, Ordensbande, weißem Kreuze und einer Kleidung von Kameelhaar, zum Gedächtniß der rauhen Lebensart des heil. Täufers Johanms begraben. Hierauf wurde auch beschlossen, daß keiner in den Orden dieser Ritterschaft aufgenommen werden sollte, er könnte denn seinen Adel durch vier Geschlechter beweisen.
Nachdem der Großmeister Kardinal Verbale das gemeine Wohl des Ordens auf einen guten Fuß gesetzet, und das Vergnügen hatte zu sehen, wie seine Bemühungen mit glücklichem Fortgange in Acht genommen wurden, seegnete er am 4ten des May 1595. das Zeitliche, und ward mit grossem Leichengeprange und Klagen in der Kirche des hell. Johannis des Täufers unter einem
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Grabmaale beerdiget, das folgende Aufschrift hatte:
Illustriss. D. Fr. Hugoni de Loubens Verdale Cardinali ampliss. hierosolymitanae militiae; cui annos XI honorifice praefuit; dignissimo Magno magistro, Principi invictissimo, prudentissimo, barbaris hostibus tremebundo, Catholicae Religionis studiosissimo:
in adversis forti, in prosperis circumspecto, moderat, provido: LXIV. Aetatis fuae anno vita functo universa
religio moerens hoc supremum pietatis officium ultro, libensque reddidit. ob. IV. Nonas Maji. A. D. MDXCV.
Dem Großmeister
Verdale folgte in der Würde,
Don Martin Garcias ein Spanier aus Arragonien, der während seiner kurzen Regierung das Ansehen seines Postens aufrecht erhielt, den Orden sehr verbesserte, und verschiedene Vortheile über die Ungläubigen erhielt. Der Verlust, den sein Tod verursachte, ersetzte der Orden durch die Wahl
Adolphs von Vignacourt. Dieser, nach dem er sich des Krieges der Türken mit Persien und in Ungarn mit dem Kaiser zu Nutze gemachet, seegelte mit einer hinlänglichen Macht nach dem
Golfo von Levante. Er nahm die
Stadt ein, und kehrte, da er sie mit Feuer und Schwerdt
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verwüstet hatte, mit grosser Beute wieder nach Hause.
Auf dieser Fahrt erhielte er einen wichtigen Sieg über die ottomannische Flotte, die vom Sultane bey dieser Gelegenheit beordert worden, die Malteser im mittelländischen Meere abzuschneiden, hierauf stach er, nachdem die Flotte neuen Vorraht eingenommen, abermal in die See, mit dem Vorhaben
Nevaria anzugreifen. Allein, da diese Unternehmung nicht so glücklich, als er vermuhtete, ausschlug, wendete er seine Macht wider
Korinth, und zwang die Türken, die Stadt zu verlassen, und sich in die Festung zu ziehen. Sie hatten auch gewiß dieselbe für die Belagerer räumen müßen, wenn diese nicht durch einen gewaltigen Zulauf der Landsoldaten, die von
Morea auf sie fielen, und durch die
Korsaren, die ihre Schiffe an den Küsten verwüsteten, übermannet worden wären.
Diese beständigen Beunruhigungen reizeten endlich den Großherrn eine Unternehmung wider die Malteser zu beschließen, um ihre Insel einzunehmen, und die Ritter gänzlich zu vertilgen. Und dieser Entschluß wurde so geheim gehalten, daß der Orden an einem Morgen
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bey anbrechendem Tage, einer türkischen Flotte von 90. Segeln ansichtig ward, welche, ohne daß man maltesischer Seite das geringste von der türkischen Rüstung erfahren, in der Nähe von
Marsa Sirocco landete. Dem ohngeachtet gab der Großmeister seine Befehle so überlegend, und mit so vieler Gegenwart des Geistes, daß die Ungläubigen, durch beständige Hinterhalte abgeschnitten, bald zu ihren Schiffen zurückgetrieben, und gezwungen wurden von der Küste abzuziehen.
Diese ist die letzte Unternehmung von einer Erheblichkeit während der Großmeisterschaft des Dom Garcias, welcher nach einer ein und zwanzigjährigen Regierung starb, und sehr bedauert wurde. Ihm folgte
Anton von Paule ein Franzose aus der Provence. Dieser Großmeister fieng seine Regierung mit einem Anschlage auf die Stadt
St. Moritz an, von wannen die Ritter sehr durch die türkische Kaper beunruhiget wurden. Sie belagerten dieselbe förmlich, und eroberten sie nach einer muhtigen Gegenwehr durch Sturm; verbrannten eine grosse Anzahl schöner Hauser, und kehrten mit vielen darinn gefundenen Reichthümern, die sie unter sich theilten,
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wieder nach Hause. So glücklich aber auch diese Unternehmung ausschlug, so brachte sie doch den allgemeinen Haß aller barbarischen Seeräuber wider den Orden in Bewegung, welche sich entschlossen den Verlust ihrer Brüder zu St. Moritz zu rächen, ihre Macht zu vereinigen, und um die Malteser zu überwinden, in die See zu stechen. Die Schlacht war blutig und lange Zeit ungewiß. Die Christen verlohren ihren Admiral und zwey Schiffe, und ihnen überdem drey unbrauchbar gemachet worden, wurden sie genöhtiget die Flucht zu nehmen, obgleich der Feind sich nicht im Stande befand sie zu verfolgen.
Der Schluß künftig.
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