Blättern:
< zum Text 32 –
zum Text 34 >
ZUM GESAMTINHALT
Ungrisches Magazin,
Band 1, Heft 4, Text 33 (S. 385-393)
Hrsg. von
Karl Gottlieb Windisch
Preßburg,
Löwe, 1781
Autor:
Gr.
Zuordnung: Geographie
(385)
33. Uiber die Größe des Großfürstenthums Siebenbürgen.
Die Größe der Länder nach zwoen Linien zu bestimmen, deren eine man die Länge, und die andere, welche jene unter einem rechten, oder doch demselben nahe kommenden Winkel durchschneidet, die Breite nennet, ist zwar alt und gewöhnlich, aber gar nicht hinreichend, sich eine deutliche Vorstellung von der wirklichen Größe eines Landes zu machen. Wenn man nicht nur, wie es doch meistens geschiehet, die größte Länge und Breite angiebt, sondern auch noch die kürzeste Länge und die Breite hinzufüget: so ist man doch immer der Gefahr ausgesetzet, sich die Größe eines Landes, von welchem die Rede ist, wenigstens um den vierten oder fünften Theil größer oder kleiner vorzustellen, als sie wirklich ist; und ein Fehler von dieser Art, ist doch in mancher Rücksicht von erheblicher Bedeutung. Es ist also keine andere Bestimmung der Größe eines Landes oder Bezirkes zuverläßiger und deutlicher, als jene, welche nach Quadratmeilen*, angegeben wird.
* Meine meisten Leser werden es schon wissen, daß man unter einer Quadratmeile eine viereckigte rechtwinkelichte Fläche ver-
(386)
Da es indessen noch manche Liebhaber von der alten Bestimmungsart geben mag, so will ich hier beyde Arten vereinigen, und in einer Tabelle vorstellen.*
Es ist bekannt, daß
Siebenbürgen nach den
drey verschiedenen Nationen in drey politische Haupttheile getheilet wird. Ich werde also zuerst die größe der Ungrischen Gespanschaften und Distrikte, dann die vier Säch-
stehet, deren jede Seite eine Meile lang ist; oder eine Ebene, welche eine Meile in der Länge, und eine Meile in der Breite hat.
* Meine Angaben der Länge und Breite in der Tabelle deutlicher einzusehen, hat man sich zu merken, daß ich diejenige gerade Linie, welche von Abend gegen Morgen durch eine Gespanschaft, Distrikt, Stuhl oder Land gezogen werden kann, die ordentliche Länge; die von Mitternacht gegen Mittag die ordentliche Breite; so wie jene von West-Nord gegen Süd-Ost die schiefe Länge; und die von Nord-Ost gegen West-Süd die schiefe Breite genannt habe.
Die
Mittlere Solnoker (Szolnok) Gespanschaft
Der
Köwárer (Kövár) Distrikt
Die
Innere Solnoker Gespanschaft
Die
Kraßnaer (Krászna) Gespanschaft
Die
Dobokaer Gespanschaft
Die
Koloscher (Kolos) Gespanschaft
Die
Thordaer Gespanschaft
Die
Unter-Albenser Gespanschaft
Die
Küküllöer Gespanschaft
Die
Sarander (Záránd) Gespanschaft
Die
Hunyader Gespanschaft
Die
Ober-Albenser Gespanschaft *
Der
Fogarascher (Fogaras) Distrikt.
Summe der ungrischen Gespanschaften und Distrikte
* Von Ober-Alba läßt sich anders keine Länge und Breite angehen, weil es in 19 Stücken von verschiedener Größe zer-
(387)
sischen Stühle und Distrikte, und endlich der Secklerischen Stühle angeben; jedoch in jeder besondern Abtheilung die natürliche Ordnung ihrer Lage also beybehalten, daß ich von Mitternacht anfange, und immer so, wie wir zu lesen pflegen, von der Linken gegen die Rechte, das ist, von Abend gegen Morgen, die Gespanschaften, Distrikte und Stühle anzeige, bis ich mit den äußersten gegen Mittag an den
walachischen Gränzen liegenden, den Beschluß mache. Da aber jede Angabe irgend einer Größe ihren Zweck verfehlet, wenn wir den Maaßstab, mit welchen sie gemessen worden, nicht zuerst wissen; so will ich hier nur noch anzeigen, daß ich selbst immer von solchen Meilen rede, welche 12,000 Schritte, oder 4,800 Klafter (jede zu 6 Wiener Schuhe gerechnet) lang sind.
[Anm.: Tabelle zu den Ungarischen Gespanschaften und Distrikten:]
O r d e n t l i c h e |
s c h i e f e |
Inhalt nach |
größte Länge |
größte Breite |
kleinste Breite |
größte Länge |
größte Breite |
Quadrat- |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
7¾ |
5½ |
1½ |
8½ |
6⅔ |
27¼ |
5 |
4⅓ |
½ |
4 |
7 |
12¼ |
8⅔ |
9⅔ |
9⅔ |
8 |
41¾ |
3¾ |
4½ |
2½ |
5⅓ |
4 |
13 |
15 |
4 |
¼ |
18 |
36 |
17⅔ |
7⅓ |
2¼ |
16 |
17¾ |
58¾ |
19½ |
5½ |
¼ |
18 |
20⅓ |
60 |
10¼ |
7½ |
3 |
13¾ |
9¼ |
57 |
8½ |
3½ |
1½ |
7 |
6½ |
19 |
5 |
3½ |
3¼ |
6 |
4⅔ |
15¼ |
9½ |
10½ |
9 |
13⅓ |
11½ |
77 |
|
19¾ |
8¼ |
3¼ |
2¼ |
8⅓ |
8½ |
21¾ |
|
458¾ |
streuet ist, außer daß man sie von jedem dieser 19 Stücke ansehen wollte, und das wäre doch zu weitläufig gewesen.
(388)
Der
Bistritzer Distrikt, seine ordentliche kleinste Länge ist 1⅓ Meile
Der
Sáßwároscher (Szászváros) Stuhl
Der
Mühlenbächer (Szász Sebes) Stuhl
Der
Reißmärkter (Szeredahely) Stuhl
Der
Mediascher (Medgyes) Stuhl
Der
Schäßburger (Segesvár) Stuhl
Der
Hermannstädter (Szeben) Stuhl
Der
Selister (Széliste) Stuhl
Der
Talmatscher (Talmáts) Stuhl sammt den übrigen zu den
Sieben-Richter Gütern gehörigen kleineren Stücken
Der
Löschkircher (Ujegyház) Stuhl
Der
Groß Schenker (Nagy Sink) Stuhl
Der
Repser (Köhalom) Stuhl
Der
Kronstädter (Brasso) Distrikt.
Summe der Sächsischen Stühle und Distrikte
Der
Aranyoscher (Aranyas) Stuhl
Der
Maroscher (Marus) Stuhl
Der
Udwarhelyer (Udvarhely) Stuhl
Der
Tschiker (Csik) Stuhl
Der
Haromseker (Háromszék) Stuhl
Summe der Secklischen Stühle
Größe des ganzen Landes
Vom
eisernen Thore in der Hunyader Gespanschaft bis an der
Ojtozer Paß in Haromßeck
(389)
[Anm.: Tabelle zu den Sächsischen Stühlen und Distrikten:]
O r d e n t l i c h e |
s c h i e f e |
Inhalt nach |
größte Länge |
größte Breite |
kleinste Breite |
größte Länge |
größte Breite |
Quadrat- |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
8 |
6⅓ |
3 |
7⅓ |
8⅓ |
33¾ |
2½ |
2¾ |
1⅓ |
3½ |
3¼ |
5¾ |
2⅓ |
3½ |
1⅓ |
2½ |
4 |
3¾ |
2½ |
1⅔ |
½ |
2¼ |
2¾ |
3 |
4½ |
2¼ |
1 |
4½ |
5⅓ |
8 |
3⅔ |
2⅓ |
⅔ |
5⅓ |
3¼ |
6½ |
6⅓ |
4¼ |
2¾ |
5⅓ |
8 |
19½ |
1⅓ |
1 |
¾ |
1⅓ |
1½ |
3⅔ |
1⅔ |
1 |
2⅔ |
3½ |
|
7½ |
2½ |
2¼ |
1¾ |
2⅓ |
2¾ |
4 |
3¼ |
3¼ |
2¼ |
3¾ |
4 |
7½ |
5½ |
2¼ |
½ |
3 |
5½ |
7 |
5⅔ |
5½ |
2 |
6¼ |
7 |
20¼ |
|
126 2/4 |
[Anm.: Tabelle zu den Szekler Stühlen:]
O r d e n t l i c h e |
s c h i e f e |
Inhalt nach |
größte Länge |
größte Breite |
kleinste Breite |
größte Länge |
größte Breite |
Quadrat- |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
2½ |
2 |
1¾ |
3 |
2½ |
4¼ |
7½ |
3⅓ |
2⅓ |
7¼ |
7½ |
17¾ |
7 |
6½ |
2½ |
9¾ |
5½ |
31 |
6¼ |
12 |
13 |
11½ |
54¾ |
7¾ |
7½ |
6¼ |
9 |
8¾ |
37 |
|
144¾ |
|
730 |
[Anm.: Tabelle, Teil. 1., zu den Messungen auf S. 388, 390, 392:]
(390)
Von dem Dorfe
Csutsa in der Koloscher Gespanschaft bis über
Groß Borgo, an die
moldauische Gränze ist die ordentliche Länge 19¼ Meilen.
Von
Király Darotz in der mittleren Solnoker Gespanschaft bis an Ausfluß des Flusses
Syl aus der Hunyader Gespanschaft nach der Walachey
Von dem
Gebirge Gutin bey
Kapnik Bánya in dem Kövárer Distrikte, bis an den Ausfluß des
Altes in dem Talmatscher Stuhle nach der Walachey, beträgt die mittlere ordentliche Breite 26½ Meilen.
Von der Nordöstlichen Ecke, wo die Ungrische und Moldauische, oder nunmehrige
Bukawinische Gränzen zusammen kommen, bis an die walachische Gränze über
Kronstadt
Von dem Dorfe
Péer in der mittleren Solnocker Gespanschaft bis an den äußersten Südöstlichen Winkel des Haromsecker Stuhls
Oder bis an den
Paß Ojtoz in eben dem Haromßeker Stuhl
Oder von dem Dorfe
Szodoro in eben gedachter Solnocker Gespanschaftbis an den
Bozaer Paß in einem Stücke des Ober-Albenser Komitats neben dem Kronstädter Distrikte
Von der nordöstlichen Ecke, wo Ungern mit der
Bukowina, bis über die gegenüberstehende Westsüdliche, oder das ehemalige
Banat, wo es mit der Walachey gränzet
Der ganze Umfang des Landes, wenn man alle kleine Biegungen des Gränzenzuges messen will, beträgt wenigstens 150. Meilen.
(391)
[Anm.: Tabelle, Teil. 2., zu den Messungen auf S. 388, 390, 392:]
O r d e n t l i c h e |
s c h i e f e |
Inhalt nach |
größte Länge |
größte Breite |
kleinste Breite |
größte Länge |
größte Breite |
Quadrat- |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
- |
|
29¼ |
- |
|
24⅔ |
|
40⅔ |
|
38⅔ |
|
39 |
|
34½ |
(392)
Anmerkung. Wenn man nun auch, wie alle alten und viele neuere Schriftsteller, die mittlere Solnoker, Kraßner, und Sarander Gespanschaften, und den Köwarer Distrikt nicht zu Siebenbürgen rechnet, kann diese Angabe der Längen und Breiten doch mit folgenden kleinen Abänderungen beybehalten werden: daß man
Erstlich: die größte Breite weglasse, und die mittlere von dem obersten Winkel der inneren Solnoker Gespanschaft nahe bey Kapnik Bánya bis an den rechten Thurm dafür annehmen, das ist
Zweytens: Die größte schiefe Länge nicht von Péer, noch von Szodoro, sondern von
Szent György, oder
Felsö-Kékesnyálo in der Dobokaer Gespanschaft, bis an Ojtoz oder Boza rechne.
Gr.
(393)
[Anm.: Tabelle, Teil. 3., zu den Messungen auf S. 388, 390, 392:]
O r d e n t l i c h e |
s c h i e f e |
Inhalt nach |
größte Länge |
größte Breite |
kleinste Breite |
größte Länge |
größte Breite |
Quadrat- |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
Meilen |
|
26¼ |
|
32 |