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ZUM GESAMTINHALT

Ungrisches Magazin, Band 2, Heft 3, Text 21 (S. 303-308)
Hrsg. von Karl Gottlieb Windisch
Preßburg, Löwe, 1782
Autor: József Benkő
Zuordnung: Geographie; Geschichte

(P303)

21. Beschreibung der Oerter des ehmahligen Türkischen Gouvernements Solnok in Ungern.


Um sich eine vollkommene Kenntniß von Ungern zu erwerben, ist es wohl auch zu wissen nöhtig, welche Oerter dieses Königreichs, die Türken beherrschet, um welche Zeit dieses geschehen, auch wie viel, und welche Gouvernemente sie in demselben errichtet haben. — Gewiß, man müßte in der ungrischen Geschichte völlig fremd seyn, wenn man nicht wissen sollte, daß die Türken seit dem Jahre 1526, in welchem der König von Ungern Ludewig der Zweyte, mit der Blühte des ungrischen Adels, in der auf dem Felde bey Mohátsch vorgefallenen so blutigen als unglücklichen Schlacht umgekommen ist, sich nach und nach immer mehrerer Oerter dieses Reichs bemächtiget, und solche so lang besessen haben, bis sie durch die siegreichen Waffen Kaiser Leopolds des Grossen, aus dem Besitze derselben glücklich wieder vertrieben worden.

Johann Leunclavius, (Löwenklau) der, nachdem er in einem seiner Werke, welches unter dem Titel: Pandectes Historiae Turcicae im Jahre 1588 zu Frankfurt gedruckt worden, dreyßig von den Türken in Asien, und drey in Afrika errichtete Obergouvernemente angeführet hat, so nennet er auch sechst derselben, die sie in Europa errichteten, von welchen zwey in Ungern, zu Ofen nämlich, und zu Temeschwár sich befanden. Welche, und wie viel Sangiakate (Distrikte) unter erstbenannten Gouvernementen gestanden sind, erzählet er folgendermassen: "III. Budum (d. i. Budensis)

(P304)

beglerbeg, Sedes ejus ibidem. Subjeti sunt jurisdictiona sangiacatus hi fere: 1. Novigrád, 2. Filek, 3. Zetschen, sive Zetzen, 4. Zolnok, 5. Grán, 6. Segedin, 7. Alba regalis, 8. Sexard, 9. Simontorna, 10. Copan, 11. Muhatz, 12. Ziget, sive Saswar, 13. Petfcheu, vel Quinque ecclesiae, 14. Sirmium, 15. Semendria. IIII. Temesvár beglerbeg, residet ibidem. Subjecti sunt ejus administrationi sangiacatus hi: 1. Temesvar, 2. Mudava, 3. Vilaoswar, 4. Tschianad, 5. Vatschitirni, 6. Giula, 7. Vidin, 8. Lipa."

Die fehlerhaft geschriebenen Oerter, wird ein jeder, der auch nur eine mittelmäßige geographische Kenntniß von dem Königreiche Ungern besitzet, leicht verbessern können. Dieses aber ist zu wissen nöhtig, und wohl zu merken, daß weder alle Gouvernementer der Türken in Ungern erzählet worden, noch auch erzählet werden können. Zum Beyspiele dienet das Erlauische; denn die Stadt Erlau, welche die Türken im Jahre 1552 vergeblich belagerten,* ist erst 1596, den 13ten Oktober von ihnen erobert worden, ** und also 8 Jahre später, als das Werk des Leunclavius an das Licht getreten ist.

Wie sehr wünsche ich, daß alle Gouvernemente, welche die Türken in Ungern errichtet haben, entdeckt, und der Vergessenheit entrissen werden möchten; ich würde solches auch allerdings hoffen können, wenn gelehrte und patriotische Männer, ihre Bemühungen deswegen vereinigen wollten! — Mein Vorhaben ist dießmal nur, die Oerter des Solnoker Gouvernements anzuführen, und die Gränzen desselben zu bestimmen; wie ich solches aus einem Verzeichnisse (Register) des Türkischen Gouverneurs Halul Beg zu bewerkstelligen suchen werde. —

* S. die Ungrischen Geschichtschreiber, und des Sebastian Tinódi, ungrisches Gedicht, welches 1553 unter folgendem Titel gedruckt worden: Historia az Eger Várnac czoda nagy szerentzés vitatássárol, és a Törökektöl való meg-menekedésséröl.

** Erlau ward erst 1687 den Türken wieder entrissen.

(P305)

Solnok, ungrisch Zolnok oder Szolnok, liegt in der äußern Solnoker Gespanschaft, und ist ein festes Schloß mit einem daranliegenden Marktflecken, welches im Jahre 1549, auf Befehl Kaisers Ferdinand des Ersten, durch den Grafen von Salm regelmäßig erbauet, und durch den Zusammenfluß der Teiße und Sadwa, auch von der Natur befestiget worden. So fest aber auch dieses Schloß war, und so gewiß man glaubte, daß es dem ganzen Türkischen Heere widerstehen könnte, so kam es doch schon im Jahre 1552 in die Hände der Barbaren, * indem die Besatzung aus Zagheit, noch ehe der Feind das Schloß berennet, die Flucht ergriff. – Solnok ward hernach zum Hauptorte eines davon benannten Untergouvernements, (Sangiakats) und zum Sitze des Gouverneurs gemacht.

Die Oerter dieses Gouvernements sowohl, als die Gränzen desselben, nebst den Oertern anderer Gouvernementer der Türken in Ungern, hat ein berühmter Türkischer Gouverneur, der obbenannte Halul Beg auf Befehl der Pforte in ungrischer sowohl als türkischer Sprache beschrieben, und in gehörige Verzeichnisse gebracht, von welchem ich hier das Verzeichniß der Oerter, der Marktflecken und Dörfer nämlich, welche im besagtem Register enthalten sind, mittheile; die Rechtschreibung aber, welche dazumal auch bey den Ungern üblich war, beybehalten habe.

Békés Tartományába:

Cheff, Ezek Zolnok- Kovachy,
Pázmán, hoz valok, Jazmyn,
Királ telek, Tala Myklos (Chyaz,
Kis myrad, Florinch My- (Varsan városa;
(Syma, klos, Chyazánhoz valo.
(Zent Tamás; Saag,

* S. Wagneri Anal. Scep. P. II. p. 56. und die ungrischen Geschichtsschreiber.

(P306)

Saag, Nagy-bol, Hegyes,
Marath, Chiepe, Poray,
Telek Zálás, Tortó, Teorekd,
Homok Zálás, Zent Imre, Zalok,
(Zakjáza, Gyeneres, Igár,
(Marek; Ipaház, Nagalván,
Ezek Chya- Kereztes Derechieke,
zánhoz valok. Zafalas, Gyeones,
Zodvár, Turvárosa, Zováth,
Azzufá, Gyezketh; ez keo- Eos,
Saas, reos Ladánhoz Zentgeorgy,
Estvánháza, való. Zent Péter zeg,
Halásztelek, Pispeki, Egek,
Gyedreg, Pothay, Barand,
Saap, Myro Zent My- Eoreos,
Ugh, klos, Zaam,
Gyalu, Apad, Ohad,
Chin, Banfalva, Zigeth,
Teltin, Zeoles, Eoryn,
Kisból, Takson, Derse,
Kelemir, Chudapala, Zobozlo abagy,
Tanat, Terdetergoye, Károly
Gyutagyár, Chyeke, Morak.
Ruk, Vagya,
Bolhamora, Tarkeo,



Következnek Zent Mikloshoz valók:

Mezetala, Atomay, Darvas,
Jaka, Bolgar, Zent Mihály,
Bezebuy, Zamargyete, Feleos,
Bayom, Zaboly, Talangyoz,
Chyanta, Bethe, Kusibal,
Frasz, Konyar, Veldeház,
Torma, Zénas, Bezermény,
Mikaperech, Hathaz, Varyas,

(P307)

Bruth, Kisida, Osod,
Demerka, Barlak, Kis Goth,
Myske, Regyn, Karato Derechke,
Záz, Nagyrapa, Poehay,
Krov, Zomayo, Sama,
Zeudek, Fenyen, Koza,
Zekyn, Tamáskereke, Kereztur,
Vazlár, Bereg Tamás, Deoge: Debre-
Thorda, ez Debretzen- tzenhez való.
Békeshez valok: hez való. Samso
Keoreos Ladány, Oroz, Pachmoch,
Tadvar, Tarkaháza, Tamar,
Zepes, Zent Miklós, Atatorda,
Bermegház, Nagy mihályfal- Bolkán,
Ulyváras, va, Bolk,
Debretzen városa Monostor, Beoten,
Gyarman, Baach, Zamaryn,
Zeekfalu, Zentgeorgy, Bodogfalva: De-
Eosveny, Paak, bretzenhez va-
Echyet, Haromfalva, ló.
Karaday, Egren, Dobozeg,
Vanda, Chemeken, Egen: Debre-
Bolkan, Nagy Gosha,, tzenhez való.
Pispek ladan, Adon, Bakmyr,
Udvari, Apa, Budyon,
Zerep, Eosres, Kakan,
Chyapagy, Vamosperech, Japól,
Chyengo, Nagy Komadi, Agal,
Thorda, Zokoly, Zentmihály,
Arod, Toth, Nyirmeg Tamás,
Gyenezto, Nagy falu: ez Panak,
Gyene, Debretzenhez Nagymihály,
Sap, való. Nagymonostor,
Bezermén, Halap: ez is De- Chyekehyd,
Kistrana, bretzenhez va- Gyenecz,
Nagyida, ló.

(P308)

Immár Következnek az Kunság tartománybeli faluk:

Taranya Vidéke, Chyoyzállás, Zylchegyeron,
Karzag vizállás, Kystorgogya, Kesterend,
Kolbasz, Gyeodzallás, Ceok,
Kunhegyes, Moronch, Varnos,
Leoche, Eorgende, Naglas,
Han Ban, Magyarzállás, Zeltekház,
Azzonzállás, Pocha, Myrilház,
Kopolbaz, Zamazkyn, Dada,
Chyorpa, Nagyharangh, Toth,
Mesterzállás, Madaráz, Chyop,
Kakan, Uifalu, Kyratelke.
Maryalaka, Zyme,


Következik Varsány Tartománya Zegedhez való:

Marton, Bygen, Varsány Városa,
Cynoy, Zent Kyrál, Uj Város,
Ursa, Mitrangh, Beogye,
Gyeoreot kolos, Nyakas Zent- Mehed,
Helegyn, georgy, Ayor,
Zent Lázló, Nyakas Zegvár, Fayátovárosa.
Tees, Deresegyház,


Ich gestehe es zwar, daß ein guter Theil dieser Oerter fehlerhaft geschrieben ist, die mit geringer Mühe hätten verbessert werden können; ich habe es aber für rahtsam erachtet, der Schrift des Türken Halul auf das Genaueste zu folgen. Die Verbesserung derselben wird anderwerts geschehen.

Joseph Benkö,
Pfarrer an der Kirche zu Közep-Ajta, und Mitglied der gelehr-Geselschaft zu Harlem
Topic revision: r33 - 17 Sep 2012, KatalinBlasko
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