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ZUM GESAMTINHALT

Ungrisches Magazin, Band 3, Heft 4, Text 26 (S. 490-501)
Hrsg. von Karl Gottlieb Windisch
Preßburg, Löwe, 1783
Autor: St. W. Originalbeitrag Lateinisch; vermutlich Stephan Weszprémi
Zuordnung: Religionsgeschichte

(p491)

27. Von Ungrischen Uibersetzungen der heiligen Schrift.*

Daß die Ungern gleich seit den Zeiten ihrer Bekehrung zum Christlichen Glauben, an dem Lesen sowohl, als an dem Hören des göttlichen Worts ein sonderbares Wohlgefallen gefunden haben, davon werden wir durch die vaterländische Geschichte, durch die Dekrete des heiligen Stephans, und anderer unserer Könige, besonders aber des H. Ladislaus zur Genüge belehrt. — Wann die Zeugnisse, welche le Long** anführet, daß nämlich die griechische Kirche den Gebrauch hatte, den Völkern, die zu Christo geführet werden sollten, die Bücher der heiligen Schrift in ihre Sprachen übersetzt, anzutragen, wie solches aus dem Beyspiele der Dalmatier, Slawonier, und der Böhmen erhellet, einigen Glauben verdienen: so ist es auch nicht unwahrscheinlich, daß dieses Glück unserer Nation ebenfalls widerfahren sey, besonders, da sie dieser Kirche, nach der Meynung einiger Gelehrten, den Ursprung ihrer Bekehrung zu danken hat. — Doch, wir wollen uns dabey nicht aufhalten, sondern zu gewissern Beweisen schreiten!

Daß Hedwig, König Ludwigs des Ersten Prinzessinn Tochter, welche in dem Schooße des Ungrischen Reiches

*Diese schöne in lateinischer Sprache geschriebene Abhandlung haben wir erst kürzlich mit vielem Vergnügen erhalten; und wir bitten den würdigen Verfasser derselben, den wir als einen unserer vorzüglichsten Gelehrten zu kennen glauben, uns mit seinen wichtigen Beyträgen öfter zu beehren.

**In seiner Biblioth. Sacra, Cap. XI.

(p492)

erzogen worden, alle Bücher des alten sowohl, als neuen Testaments, zum Beßten der Pohlnischen Nation, die sie nach dem Tode ihres Vaters beherrschte, in die Sprache derselben zu übersetzen anbefahl; * und daß auch ihre Schwester Maria, als sie den Ungrischen Trohn bestiegen hatte, das Nämliche zu thun, sich vorgenommen habe, erhellet aus den handschriftlichen historischen Annalen des Ordens St. Franziskus, welche in der Bibliothek des Siebenbürgischen Bischofs Ignatz von Battyán, aufbewahret werden. Nach denselben sollen sich zu den Zeiten unseres Königes Siegmund, zween gelehrte Männer aus besagtem Orden gefunden haben, welche die göttliche Offenbarung in die Ungrische Sprache übersetzt hatten, die aber aus Furcht für der Inquisition, sich in die benachbarte Moldau flüchteten.

Ladislaus Báthori, ein Priester des Paulinerordens, aus dem Kloster des H. Lorenz unweit Ofen, hat unter der Regierung Mathias des Ersten, die sämmtlichen Bücher der heiligen Schrift in die Ungrische Sprache übersetzt, wie solches Andreas Eggerer** und aus demselben auch der ehrwürdige Pongratz*** bezeuget; und diese Uibersetzung wird, wie wir gewiß erfahren haben, in dem Kloster dieses Ordens zu Elesant aufbewahret.

Oswald Pelbartus, ein Ungrischer Peripatetiker, aus Temeschwár gebürtig, Prediger des Franziskanerordens, äußert noch in dem mit Ausgange des fünfzehnten Jahrhunderts geschriebenem Vorberichte zu seinen

*Nach dem Zeugnisse des Christian Korthold, de Var. Scriptor. edition. Cap. XXX; und des Jakob le Long am angeführten Orte.

**In Fragmine panis seu Reliquiis Annal. Ord. S. Paulli. I. Erem, Libro I.

***In Triumpho Paulli, a Deo pio dolo decepti, Posonii 1752. fol. pagg. 51. 65.

(p493)

Reden,* daß seine Landsleute ein außerordentliches Verlangen trügen, das heilige Evangelium auch einmal in ihrer Muttersprache zu hören. — Dieß geschah, nach der Herstellung der Wissenschaften, und nach glücklich vertriebener Finsterniß. Denn da stunden verschiedene Männer, vom heiligen Geiste gleichsam angeflammet auf, die den frommen Entschluß faßten, die heilige Schrift auch der Ungrischen Sprache zu schenken. — Der erste war Benedikt Komjati, der die Briefe des Apostels Paulus, auf Befehl der Katharina Frangepan, der Wittwe des Peter Peréni, in die Landessprache übersetzte, und solche zu Krakau, durch den Hieronymus Vietoris, 1533 in 8. drucken ließ; dazu er sich einer sehr alten, und wie er sagt, fast unleserlichen Ungrischen Uibersetzung bediente. Und dieses ist das erste Werk, welches in unserm Vaterlande, in der Ungrischen Sprache gedruckt worden, wie wir solches, schon anderswo, wider den Albert Molnár, und Mathias Bel behauptet haben.

Gabriel Pesti, Domherr zu Stuhlweißenburg, und Archidiakonus von Ugotscha, hat das neue Testament, oder die vier Evangelisten mit allergnädigster Römisch. Königl. Freyheit auf 5 Jahre, 1536 zu Wien in 8. unter dem Titel: Uj Testamentom, Magyar nyelven, herausgegeben, dazu ihm Alexander Brasicanus, J.C. Udalricus Faber, Physikus, und Wolfgang Lazius, Glück wünschten.

Johann Sylvester, den Peter Lascovius Erdösi nennt, des Ungrischen Palatins Thomas Nádaschdi Hofprediger, übersetzte das ganze neue Testament in die Ungrische Sprache, dedicirte solches, den mit Anna, der Schwester des Ungrischen Königs Ludwig erzeugten

*Pomerii, Hagenaviae, per Henr. Gran, an. 1528 in fol.

(p494)

Prinzen Ferdinand des Ersten, Maximilian, und Ferdinand; und ließ dasselbe zu Neu-Sigeth* bey Benedikt Abadi, auf Kosten besagten Palatins 1541 in 8. auf 2 Alphabete und 4 Bogen drucken, Diese Uibersetzung hat hernach Steinhofer in Wien 1574 auf 3 Alphabete und 16 Bogen in 4. wieder aufgelegt, und den Prinzen Maximilian des Zweyten, dem Könige in Ungern, Rudolf, und dem Erzherzoge Ernst zugeeignet.

Kaspar Heltai, Diener des göttlichen Worts zu Klausenburg, war der erste, welcher nebst seinen Mitarbeitern, dem Prediger Stephan Gyulai, dem Stephan Ozori und dem Schullehrer Gregor Vizaknai, die ganze heilige Schrift, nicht ohne Zurahteziehung der Quellen, in der Ungrischen Sprache, in seiner eigenen Druckerey** fünf Bände*** in Quartformate stark, herausgab, und solche der Anna Nádaschdi (Nádasdi) der Wittwe des Siebenbürgischen Woywoden Stephan Majlat, und Schwester des Ungrischen Palatins, Thomas Nádaschdi, zueignete. Der nämliche übersetzte und druckte auch im Jahre 1551 das Buch Syrach auf 15 Bogen in 8****

*Uj-Szigeth, ein Marktflecken in der Schimeger Gespanschaft.

**Denn er war zugleich Buchdrucker.

***Der erste Band enthält die fünf Bücher Moses, auf 4 Alph. 4 Bogen, und erschien 1551 zu Klausenburg; der zweyte 1556, und begreift den Josua bis zu den Büchern der Chronik; der. dritte fängt mit dem Esdra an, und schließt mit dem Hohenliede; der vierte mit dem Propheten Esaias, endiget sich mit dem Malachias, und erschien 1557 auf fünf Alphabeten. Der fünfte Band endlich begreift das Neue Testament.

****In meinem Exemplare fehlen die ersten Blätter; auf dem letzten Blatte stehet: Colosvárba, nyomtatot Helthai Gáspár, és György Hoffgréf által, 1551.

(p495)

und in dem nämlichen Jahre, auf gleichem Formate, die dem König Salomon gewöhnlich zugeeigneten Bücher, die Sprüchwörter nämlich, den Prediger, das hohe Lied, und das Buch der Weisheit, auf 18 Bogen, dann auch die Psalmen Davids besonders, mit dem auf dem Rande angemerkten Inhalte der Kapitel, und den Uiberschriften vermehrt, im Jahre 1560 gleichfalls in 8.

Petrus Melius, sonst Juhász de Horhi genannt, ein Prediger zu Debretzin, übersetzte die Bücher Samuels und der Könige, aus dem Hebräischen in seine Muttersprache, fügte gelehrte Anmerkungen hinzu, und unterschied die Kapitel in Verse; Raphael Hoffhalter aber, druckte sie 1565 zu Debretzin, und zwar Stückweise, auf ein Alphabet und 17 Bogen in Folioformate, und dedizirte solche Sophien Patotzi, der Gemahlinn des Georg Bebek, und Julianen Maschai (Massai) der Wittwe des Kaspar Magotschi, (Magotsi). Ob er aber seine Uibersetzung der Bücher der Chronik, des Josua, der Richter, der Esther, und des Nehemias, wie er es versprochen hatte, an das Licht gestellet habe, können wir nicht sagen. Paul Ember berichtet zwar,* wiewohl etwas undeutlich, daß Melius auch das Neue Testament mit Szegedischen Schriften herausgegeben; wir haben aber in unsern Schriften schon anderswo bewiesen, daß sich dieser ehrliche Mann hierinnfalls geirret habe.

Thomas Felegyházi, ein Debretziner Prediger, hat die Bücher des neuen Bundes aus der Griechischen in die Ungrische Sprache gebracht, und solche mit gelehrten Anmerkungen sowohl, als den nöhtigen Paralellen versehen. Nach seinem Tode fügte denselben sein Kollega, Georg Gönczi, den Brief des Juda hinzu, eignete die Edition dieser Bibel, mit unterscheidenden Ver-

**In der Hist. Eccles. Reform. Hungar., auf der 128sten Seite.

(p496)

sen, dem Senate der besagten Stadt, nebst vorgesetzten Wappen derselben zu, und ließ solche zu gedachtem Debretzin, 1586 in 4, auf vier und ein halbes Alphabet mit Rudolf Hoffhalterischen Schriften drucken.

Stephan Székely, Autor der Chronicae mundi, hat die von ihm übersetzten Psalmen Davids zu Krakau 1548 herausgegeben; die ganze heilige Schrift aber, wie er es versprach, wohl schwerlich an das Licht gestellet. — Aus einem frommen Eifer versprachen das Nämliche, Peter Bornemisza ein Mann, der sich durch viele gelehrte Schriften berühmt gemacht hat; Elisabeth Botskai, die Schwester des Fürsten dieses Namens, und die Gemahlinn des Christoph Báthori; nicht minder Sidonia Révai, die Wittwe des Mathias Ostrosith.

Kaspar Károlyi, Prediger bey der Göntzer Gemeinde, brachte mit Zuziehung verschiedener Uibersetzungen, besonders aus dem Hebräischen, und Griechischen die ganze heilige Schrift in das Ungrische; er unterschied die Kapitel und Verse nach Art des Tremellii, und vermehrte sie mit dem Inhalte, und mit Anmerkungen auf dem Rande. Diese Uibersetzung ließ der oberste Landrichter (Judex Curiae Regiae) durch den Valentin Mantskovit, 1589 und 1590 in zween Foliobänden, in seinem dem Orte des Uibersetzers benachbarten Erbgute Visoly drucken, zu welchem Ende er in demselben eine neue Druckerey errichten ließ.

Albert Molnár machte, durch die Freygebigkeit des Prinzen von Hessen unterstützt, von der Vischolyer Edition der Bibel, zweyerley Nachdrücke; einen nämlich zu Hanau 1608, den andern aber zu Oppenheim, 1612 in 4, denen er die Paralellen sowohl, als die Psalmen Davids, nach Französischen Melodien beyfügte.

Johann Janson, ein Buchdrucker zu Amsterdamm, ließ besagte Molnárische Edition 1645 in kleinerem Formate gleichfalls nachdrucken. In besagter Stadt kam

(p497)

hernach auch 1720 die Bibel mit dem Vorberichte der Tothfaluschischen Ausgabe in 8 zum Vorscheine.

Nikolaus Kis M. Toothfalusi, ein gelehrter Buchdrucker, desgleichen schwerlich ein Jahrhundert aufweisen wird; aber in sehr dürftigen Umständen, und ohne alle Unterstützung, druckte auf eigene Kosten, und mit vortrefflichen, und niedlichen, von ihm selbst geschnittenen Charakteren, die ganze heilige Schrift, zu Amsterdamm, im Jahre 1684 im Qktavformate ab.* Eben so hat auch der Buchdrucker Johann Ingebrand die Totfaluschische Edition, im Jahre 1704 auf eigene Unkosten zu Kassel im Quartformate wieder aufgelegt; diese aber Martin Endter zu Nürnberg, in dem nämlichen Jahre und Formate, mit Unterschreibung des Orts Kassel nachgedruckt.

Stephan Arator, sonst Szánto genannt, ein Priester aus der Gesellschaft Jesu, übersetzte das alte Testament zu Anfange des vorigen Jahrhunderts, mit Gegeneinanderhaltung des Hebräischen, Griechischen und Lateinischen Textes, in die Ungrische Sprache; es hat aber dieses Werk nicht an das Licht treten können.**

Georg Káldi, ein gelehrter Jesuit, von Tyrnau gebürtig, übersetzte beyde Bücher der heiligen Schrift, nach der Vulgata des Hieronymus, in seine Muttersprache, und ließ solche in Wien 1626 in Folio, mit des Math. Formicae Schriften drucken; welche Edition 1732 in eben diesem Formate zu Tyrnau wieder aufgelegt ward.

* Wie er solches in der in seiner eigenen Druckerey zu Klausenburg1697 erschienenen Apologie dieser Bibel, auf sieben und einem halben Bogen in 8. klar bewiesen hat.

** Wie solches Nathan Sotvell in Biblioth. Soc. Jesu Alagembei, Romae 1676, fol. 425; beweiset.

(p498)

Die S. Varadiner Bibeledition, deren Druck Abraham Kertész aus Senitz, zu Großwardein 1657 angefangen, ist, als dieser Ort 1660 erobert ward, das darauf folgende Jahr in Klausenburg durch die Freygebigkeit des Siebenbürgischen Fürsten, Stephan Bethlen, Georg Rákotzi, Franz Rhedei, Achatius Bartschai, und anderer gottsfürchtiger Personen geendiget worden. Diese übertrift alle vorhergehende Auflagen an Genauigkeit; sie ist von gelehrten Landeskindern, aus den Qwellen der Hebräischen und Griechischen Sprache hergestellet, auch mit Paralellen und Anmerkungen, nach Art der Holländischen Bibel sehr nett und sauber gedruckt worden.

Georg Csipkés Komáromi, Doktor und Professor der Gottesgelehrsamkeit, und hernach Diener des göttlichen Worts zu Debretzin, hat das alte sowohl als neue Testament, nach dem Sinne der Hebräischen und Griechischen, Sprache, im J. 1685 sehr genau übersetzt; es ist aber dieses Werk erst nach dem Tode des Uibersetzers zu Leiden 1719 in 4 sehr niedlich an das Licht getreten, dazu der Handelsmann Alexander Ros, die Unkosten hergab. Warum die Exemplare dieser Ausgabe in unserm Vaterlande so seltsam sind, hat der würdige Gelehrte, Bod, mit mehreren angemerket.*

Friedrich Lampe, und Hieronymus van Alphen, beyde Professoren der Gottesgelehrsamkeit zu Utrecht, haben durch die Freygebigkeit der Vereinigten Staaten, einen beständigen Fond errichtet, von dessen jährlichem Einkommen, so oft es die Nohtwendigkeit erheischen würde, die Bibel zum Gebrauche der Ungrischen Kirchen, daselbst gedruckt werden sollte. Der Anfang dazu geschah mit der Uibersetzung des Kaspar Károlyi, im Jahre 1730 in 4, und ward 1737 und 1747 in dem nämlichen Formate wiederholet.

*In Hist. Biblior. S. Pag. 147. welche zu Hermanstadt 1748 in Ungrischer Sprache herauskam.

(p499)

Rudolf Imhof, ein Basler Buchdrucker, hat nach erstgemeldter Utrechter Ausgabe die Bibel erstlich 1751 in klein 8, gedruckt, und hernach in den Jahren 1764 und 1772 wieder aufgelegt.

Anton Löwe, ein fleißiger und unternehmender Buchhändler in Preßburg, ließ 1776 nach gedachter Basler Edition, dieses heilige Buch mit beygefügten apokryphischen Büchern, und einem Vorberichte des dortigen Predigers Michael Institoris Moschotzi, auf seine Unkosten, sehr sauber zu Leipzig in groß 8. auf Schreibpapier drucken.

Johann Sartorius, Pastor zu Nemes-Tsó, Georg Bárány der Vater, Prediger zu S. Lörintz, und dessen Sohn Johann Bárany, Superintendent, alle drey Gottesgelehrte der Augsburgischen Konfessionsverwandten, übersetzten die ganze heilige Schrift in das Ungrische, davon das neue Testament, mit beygefügtem Inhalte der Bücher, und Kapitel, mit auserlesenen Auslegungen und Lehrsätzen zu Lauban in der Lausitz, 1754 bey Nikolaus Schill, jedoch unter verdeckten Namen in 8. gedruckt ward; das alte Testament aber, noch in der Handschrift ruhet.

Georg Nagy-Megyeri Besnyei, Evangelischer Prediger zu Madar, und Senior in dem Gebiehte des Herz. Mathäus, Mátyusfölde genannt, ein gelehrter, und in der Hebräischen, Chaldäischen, und Griechischen Sprache stark bewanderter Mann, unternahm eine neue Uibersetzung der heiligen Schrift, mit sonderbarem Fleiße, die er hernach 1737 zierlich abschreiben, und ganz zum Drucke bereit, in seinem Testamente der Debretziner Bibliothek vermachte, die vielleicht einst noch das Licht erblicken wird.

Es sind noch mehrere Uibersetzungen des neuen Testaments vorhanden; die Eschehepreger nämlich, die, als dort noch, die Evangelische Religion blühte, wie man

(p500)

glaubt, mit den Schriften des Kollegiums dieses Orts gedruckt worden, itzt aber sich gänzlich verloren hat; die Amsterdammer, welche dreymal, nämlich, bey Joh. Janson 1646, bey Nikolaus Kis Toothfalusi, 1687 und 1525 in 12; die Leutschauer, welche bey Breuer 1664 auch in 12, und dann sowohl in gedachtem Orte wieder 1714, und zu Breslau 1725 gedruckt worden; in deren Vorrede, der ersten Basler Erwähnung geschieht. Sie sind aber alle schon so sehr vergriffen, daß man nur selten mehr ein Exemplar davon zu Gesichte bekömmt. Die Debretziner des Felegyházi vom J. 1686 in 4; und die des Károlyi, sind zweymal, 1749 in 8, und 1767 in 12 erschienen. Von der Leipziger, welche die Gräfinn Katharina Bánfi, des Freyherrn Wesselényi Gemahlinn, ohne eine Spur ihres Namens, der Zeit und des Orts, (1715) auf ihre Kosten in 12 veranlaßte, hat zu Ende des Frontispitzes die Buchstaben S. K. welche den Samuel Köleseri, einen berühmten Medikus, der sich um dieselbe einigermassen verdient gemacht, bedeuten; die andere aber hat der Preßburger Prediger Mathias Bel 1717 besorgt. Die Wittenberger ist vom Andreas Torkos, Evangelischen Prediger zu Raab, aus dem Griechischen übersetzt, und bald hernach von seinem Sohne, Joseph Torkos, dermaligen Senior des Evangelischen Ministeriums zu Oedenburg, mit Beyfügung einiger Auslegungen vermehrt, mit David Johann Schefflers Schriften 1736 in 8 herausgegeben worden.

Franz Örvendi Molnár hat den Inhalt aller Kapitel des alten sowohl, als neuen Testaments, welche nach seiner Rechnung 1189 ausmachen, unter dem Titel: Lelki Tárház in Ungrische Reime gebracht, welche 1666 zu Debretzin in 8, und zu Leutschau bey Samuel Breuer 1692 in 12 zehn Bogen stark erschienen sind. Michael Körösi, Prediger bey dem Debretziner Armenhause, hat einen Index der im neuen Testamente vorkommenden

(p501)

Wörter und Sachen, der statt einer Konkordanz dienen kann zu Debretzin 1739 auf 12 Bogen in 12. unter dem Titel: Uj Testamentomra mutató Tábla herausgegeben; und es wäre zu wünschen, daß ein ähnlicher Index über das alte Testament, welcher sich in der Debretziner Bibliothek noch in der Handschrift befindet, gleichfalls zum öffentlichen Gebrauche bald gedruckt erscheinen möchte!* Des Peter Bod biblisches Lexikon, unter der Aufschrift: Szent Jrás értelmére vezérlö Magyar Leksicon, ist 1746 zu Klausenburg auf 22 Bogen in 4, mit Joseph S. Pataki Schriften gedruckt worden. — Die Namen derjenigen aber, welche die H. Schrift mit ihren Ungrischen Kommentarien beleuchtet haben, müßen wir aus Mangel der Zeit, hier mit Stillschweigen gehen.

*Der Verleger dieser Blätter, Herr Anton Löwe, ist bereit, diese Wünsche unter billigen Bedingnissen zu erfüllen; und er bittet daher, sich deswegen an ihn zu wenden.

St. W.
Topic revision: r29 - 02 Jan 2012, KatalinBlasko
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