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Neues Ungrisches Magazin
Bl\xE4ttern:
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zu Text XIV >
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XIII. Die Lyptauer Gespanschaft.
Comitatus Lyptoviensis, Lypto-V\xE1rmegye.
Erhielt ihren Namen von dem alten
Schlosse Lipto, Liptov\xE1r, davon man bey dem Dorfe
Bukowina noch einige Uiberbleibsel findet. Dieses Schlo\xDF ward, als Hradek erbauet und den Namen des
neuen Lyptauerschlosses, Lipto-Ujv\xE1r erhielt, das alte,
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Lipto-\xD3v\xE1r genennet.*) Die Slowaken hei\xDFen diese
Gespanschaft Liptow, und in einer verdorbenen Aussprache auch Luptow; die Deutschen aber gemeiniglich nur die Liptau.
Von Norden wird sie durch die
karpatischen Gebirge die von einem Theile des K\xF6nigreichs Pohlen, eigentlich aber von der Herrschaft
Neumark,
Dynastia Neoforensi herstreichen, von diesem und dem
Arwer Komitate getrennet; von Osten aber durch die
Zipser, von S\xFCden durch die
G\xF6m\xF6rer und
Sohler, von Westen hingegen durch die
Thurotzer und Arwer Gespanfchaft eingeschlossen. — Ihre L\xE4nge betr\xE4gt bis neun, ihre Breite aber durchgehends vier Meilen. Eigentlich ist diese Provinz ein von dem
*) Also nicht von dem Marktflecken Lyptsche, weil derselbe erst zu Anfange des dreyzehnten Jahrhunderts entstund, diese Gespanschaft aber samt besagtem Schlosse schon vorhanden war, als unter dem H. Stephan das Reich eingetheilet ward. — Wie denn alle Komitater von den in ihren Gr\xE4nzen befindlichen Schl\xF6\xDFern benennet wurden, welches der ungrische Name V\xE1rmegye, welches den Umfang oder Terrain des Schlosses bedeutet, anzeigt.—
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Waagflusse gebilbetes Thal, welches am be\xDFten und deutlichsten in die Augen f\xE4llt, wenn man auf dem H\xFCgel
Hochwald genannt (Howald) steigt. Dieser H\xFCgel liegt Nord-S\xFCdwerts, und verbindet den
Karpatus mit dem
Fatra, eigentlich aber mit dem
K\xF6nigsberge, (Kralowa Hola.) Er bezeichnet die Gr\xE4nze des \xF6stlichen Theils dieser Provinz, indem er den Kreis diesseits der
Donau von dem diesseits der
Tei\xDFe absondert, und seine Fl\xFC\xDFe in verschiedene Weltgegenden ergie\xDFet. So flie\xDFt die Waag gegen Westen, die
Poprad gegen Nord-Ost, der
Hernad aber gegen Ost-West. — Auf diesem H\xFCgel nun, das Gesicht S\xFCdwerts gekehrt, \xFCbersieht man die ganze Gespanschaft. Rechts erblickt man den stolzen Karpatus, dessen H\xFCgel und Th\xE4ler verschiedene Namen f\xFChren. Unter den erstern behauptet der
Kriwan, der h\xF6chste in dieser Gebirgskette, den vorz\xFCglichsten Rang. Er steht wie ein W\xE4chter bey dem Eing\xE4nge aus der
Zips, wird nur bey heiterem Wetter gesehen, sonst aber so sehr in Wolken eingeh\xFCllet, da\xDF man bey Ungewit-
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tern den Blitz aus seinem Schoo\xDFe kommen sieht, indem er sein Haupt \xFCber alle St\xFCrme erhebt. — Der
kleine Krywan, (Maly Krywan), ist ein Zweig desselben. — Von da gegen Abend siehet man die Berge
Tich\xE9, weiterhin
Vboċ,
Smrecky Roh\xE1ċ,
Holiča,
Sworad,
Choċ,*) alle Kinder des stolzen
Karpatus. Unter den Th\xE4lern sind die merkw\xFCrdigsten:
Kovrowitza unterhalb dem Berge
Kriwan,
Ticha,
Raċkowa,
Smreċka,
Balowecka, etc.
Dolyna. — Links in dieser Aussicht, erhebt sich eine \xE4hnliche Bergkette, die unter dem Namen
Fatra bekannt ist, und von Osten bis in den
Abaujwarer Komitat fortl\xE4uft, von Westen aber sich bis in den
Barscher ausdehnt. — Und dieser Gebirgstrich ist die Mutter aller ungrischen Metalle. Denn alles was in der
Zipser,
Lyptauer,
G\xF6m\xF6rer,
Sohler und
Barscher Ge-
*) Es ist falsch, da\xDF man von diesem Berge Krakau sehen kann, aber gewi\xDF, da\xDF er eine sehr sch\xF6ne und reitzende Aussicht dem Auge darbiehtet. Einer meiner Freunde hat von der Spitze desselben, in dem Liptauer und Arwer 113, und in dem Thurotzer verschiedene Oerter gez\xE4hlt.
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spanschaft an Mettallen gewonnen wird, holt man aus diesen Gebirgen. — *) So haben auch die Bergspitzen in dieser Gebirgreihe verschiedene Namen, z. E.
Certowa Swabla bey
Botza,
Dumbir bey
St. Iwan,
Poludnica eben daselbst,
Syna bey
Lazistye,
Salatin,
Sstuveč, etc.
Der
Waagflu\xDF, welcher in dem \xF6stlichen Theile dieser Gespanschaft entspringt, bew\xE4\xDFert dieselbe vom Aufgange bis zum Niedergang. Er hat zwey Brunnen; den einen oberhalb dem Dorfe
Tepliċka auf dem
K\xF6nigsberge, der auch der
Gran in dem
G\xF6m\xF6rer und dem
Hernad in dem
Zypserkomitate seinen Ursprung giebt. Dieser Arm des Waagflusses hei\xDFet die
schwarze Waag (Cern\xFD W\xE1h,) und ist mit zwey gemachten Teichen versehen, durch welche das ganze Thal geschlossen, und in denen eine grosse
*) Unfehlbar sind diese Gebirge diejenigen, welche die Schriftsteller des Mittelalters, die Mondenberge, (Montes Lunae) nennen, weil sie wie der halbe Mond gekr\xFCmmt sind, auch die Metalle von welchen besagte Schriftsteller Meldung machen, \xFCberfl\xFC\xDFig enthalten.
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Menge Wasser aufbehalten wird, davon man so viel ausl\xE4\xDFt, als n\xF6htig ist, Fl\xF6\xDFe und Baumst\xF6cke zu tragen. Auf solche Art wird das Holz nach
Hradek geschwemmt, wo sich eine grosse Niederlage desselben befindet. — Der andere Brunnen des
Waagflusses befindet sich auf der \xF6stlichen Seite des Berges
Kriwan, oberhalb dem Dorfe
Ważec, von dem auch
ein Arm desselben den Namen erhalten hat. Bey dem Dorfe
Kralowa Lehota, welches vier Meilen von
Ważec entfernt ist, vereinigt er sich mit der
schwarzen Waag. Auch dieser Arm tr\xE4gt kleine Fl\xF6\xDFe, jedoch nur im Fr\xFChlinge, wenn er durch den geschmolzenen Schnee anl\xE4uft. — Dieser Flu\xDF wird hier durch die aus den
Karpaten kommenden B\xE4che:
Bjelanske,
Hibica,
Bela, der \xFCberaus rei\xDFend ist, und selbst die Waag bey dem Einflusse aufh\xE4lt,
Trnowec,
Gmrċanka,
Balowec,
Sjelniċganka,
Tepla,
Lykauka,
Komniatganka, welche von Norden kommen. — Die
Mondenberge, welche diesem Komitate gegen Mittag liegen, enthalten ebenfalls verschiedene kleine Fl\xFC\xDFe, welche nach Mitternacht ihren Lauf nehmen. Sie hei\xDFen:
Bocza,
Swato-Janska
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welcher letztere auf den h\xF6chsten Gebirgen entspringt, eine Strecke fortflie\xDFt, und sich in eine H\xF6hle ergie\xDFt, wo er eine Stunde lang unterirdisch fortlauft, und oberhalb
Szent-Iv\xE1n wieder zum Vorscheine kommt. Das Fl\xFC\xDFchen
Paluċg\xE1nka hat ebenfalls einen unterirdischen Lauf, Paluċg\xE1nka aber und
Lipċganka f\xFChrt den
Liptschern ihr Holz bis vor die Th\xFCre.
Rewuca ist unter diesen der gr\xF6\xDFte, und
Lubochňa hat ebenfalls zwey Wehren. Mit diesen vermehrt, vereinigt er sich mit der
Orawa, ber\xFChret die
Arwer Gespanschaft und flie\xDFt sodann in die
Thurotzer.
Alle W\xE4\xDFer die auf dem
Karpatus entspringen, haben eine gr\xFCnliche Farbe und sind sehr rei\xDFend; die aber von den anderen Gebirgen kommen, sind \xFCberaus klar und von gew\xF6hnlicher Farbe. Die Fische welche sich in diesen W\xE4\xDFern aufhalten, sind: Goldforellen, slowakisch Lipeń, besonders aber eine Gattung grosse Forellen, welche oft 40 bis 50 Pfund schwer gefangen werden, und verschiedene andere schmackhafte Fische.
Auf den
karpatischen Gebirgen befinden sich verschiedene Seen, welche die Slowaken
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Pleso hei\xDFen, von denen einige von ungeheurer Tiefe sind und sehr klares Wasser haben. Wenn man in
den, der unterhalb dem
Kriwan stehet, einen Stein wirft, kann man bis vierzig z\xE4hlen, ehe er den Grund erreicht. — Alle diese Seen scheinen von ungef\xE4hr entstanden zu seyn. Vielleicht ist ein Theil des Gebirges durch Blitz oder Erdbeben zusammgesunken, und hat den Abflu\xDF der B\xE4che und Fl\xFC\xDFe gehemmet und diese Wasserbeh\xE4ltnisse erzeiget. — Das Wasser dieser Seen ist unschmackhaft, n\xE4hrt auch keine Fische. Der einzige grosse pohlnische See,
Ryb\xE9 Pleso genannt ausgenommen, der viel Goldforellen, die aber sehr schlecht und fast nicht zu essen sind, enth\xE4lt. Daher die Pohlen solche in andere Teiche setzen, und sie durch bessere Nahrung e\xDFbar machen.
In einigen unterirrdischen H\xF6hlen dieser Gebirge, besonders bey dem Dorfe
Demanowa werden allerhand Gerippe von ungew\xF6hnlicher Gestalt und Gr\xF6\xDFe gefunden, die der gemeine Mann f\xFCr Drachenknochen h\xE4lt. In andern findet man den sch\xF6nsten Tropfstein (Stalactites.)
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von verschiedenen Gestalten, die meist wie Eiszapfen an den Felsen h\xE4ngen.
Auf dem grossen
Kriwan sind ewige wiewohl nicht sonderlich reichhaltige Goldbergwerke; \xFCberhaupt aber enthalten die
karpatischen Gebirge sehr feines Gold, allein die G\xE4nge sind selten bauw\xFCrdig, da von der Einlage die Ausbeute nie \xFCbertroffen wird, und dieses n\xF6htigte auch schon manche Baulustige die daselbst angelegten Gruben aufzulassen. Desto h\xE4ufiger aber bricht das sch\xF6nste Antimonium, und unter den Gold\xE4rzgef\xE4hrten auch ein schwarzer Zinngraupen mit unter. Es wird auch Silber und Eisen gewonnen, nicht minder sch\xF6ne Topasse, Jaspisse und kleine Granaten gefunden. Unter andern hat man vor einigen Jahren auf dem
K\xF6nigsberge nicht weit von dem Dorfe
Teplitschka einen Topas endecket, der sechs
Pfund und sieben
Loth schwer war. Auch fehlt es dieser Provinz nicht an allerhand Marmorarten, Farbenerden und verschiedenen merkw\xFCrdigen Eish\xF6hlen, Versteinerungen, an heilsamen B\xE4dern, Gesundbrunnen, Salzqwellen und an-
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deren mineralischen W\xE4\xDFern, die an den geh\xF6rigen Orten bemerket werden sollen.
Diese Provinz hat grosse und starke W\xE4lder, die fast alle der Kammer zugeh\xF6ren. Unter diesen sind die an dem Ursprunge des
Waagflusses gelegenen
Hradecker die vornehmsten, welche 30.000 rhl. Gulden Eink\xFCnfte abwerfen. Die
Lykawer bringen ebenfalls j\xE4hrliche 25.000 solcher Gulden ein. — Unter den W\xE4ldern der Edelleute sind die
Szent-Iw\xE1ner und
Nagy-Selmetzer die merkw\xFCrdigsten; die \xFCbrigen sind kaum zur n\xF6htigen Feuerung hinl\xE4nglich, und die, welche an dem Waagflusse wohnen, haben gar keine und m\xFC\xDFen ihr Holz kaufen. — Vieles Holz wird theils roh zu Fl\xF6\xDFen, theils aber zu Brettern, Latten, Schindeln und allerhand Ger\xE4hten verarbeitet, und auf der Waag in verschiedene Komitater verf\xFChret. — Eine besondere Art von B\xE4umen ist der Lindbaum, der sonst nirgends als auf dem
Karpatus angetroffen wird. Er tr\xE4gt in seinen Zapfen den Haseln\xFC\xDFen \xE4hnliche Fr\xFCchte, die von sehr angenehmen Geschmacke sind. Er sieht dem Nadelholze ganz gleich,
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und aus dessen Gipfeln wird ein vortrefliches Oel gebrannt, welches bey verschiedenen Gebrechen sowohl innerlich als \xE4u\xDFerlich gebraucht wird. — Das so genannte
Krummholz welches die Slowaken Kosodrew nennen, w\xE4chst allein an solchen Oertern, wo andere B\xE4ume gar nicht fortkommen, und ist eigentlich nur eine Staude, die ihre Zweige an der Erde verbreitet. Es enth\xE4lt viel Harz, aus dem ein k\xF6stlicher Balsam gemacht wird, und dessen Dekokt in der Wassersucht gute Dienste thut.
In diesen W\xE4ldern halten sich B\xE4ren, Luchse, G\xE4msen, Rehe, F\xFCchse und Hasen, auch Marder, ein gewisses Thier, das die Slowaken Mercaun nennen, und der Borsuk, der einem Wolfe ziemlich \xE4hnlich, aber kleiner und unsch\xE4dlich ist, auf. — Unter dem Gefl\xFCgel giebt es hier zweyerley Gattunger von Auerh\xFChnern. Die gr\xF6\xDFere, welche Slowakisch Hluchan hei\xDFet, ist so gro\xDF als ein indianisches Huhn, und so taub, da\xDF sie auch den Knall eines Schusses nicht h\xF6rt. Die kleinere, welche die Slowaken Tetrow nennen, sind von der Gr\xF6\xDFe eines gemeinen Huhns, und \xFCberaus
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schmackhaft. Von Krammetsv\xF6geln hat man verschiedene Gattungen, und von andern bekannten V\xF6geln eine ziemliche Menge. Es giebt auch Fischotter, Bilchm\xE4use, Aenten, allerhand Tauben und besonders grosse Adler.
Da diese Provinz von Gebirgen fast ganz eingeschlossen ist, so ist die Luft auch hier etwas kalt und rauh, aber durchaus gesund. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist daher auch sehn mittelm\xE4\xDFig, und nur die wenigen Ebenen an den Ufern des
Waagflusses bauen Korn, die \xFCbrigen Gegenden aber au\xDFer Haber unb Gerste selten andere Getraidearten, aber viel Hopfen und allerhand H\xFClsenfr\xFCchte, besonders aber grosse und schmackhafte Erbsen. Es werden auch vortrefliche Biere gebr\xE4uet, die den Mangel am Weine einigermassen ersetzen. — Die Viehzucht ist meist auf die Schaafe eingeschr\xE4nkt, deren eine grosse Anzahl gezogen, aus ihrer Milch \xFCberaus schmackhafte K\xE4se bereitet und bis Wien verf\xFChret werden.
Die Einwohner derselben, sind au\xDFer
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einigen wenigen Deutschen lauter Slowaken, von denen die meisten urspr\xFCngliche B\xF6hmen sind, die unter dem ber\xFChmten
Zischka in das Land gekommen, und ihre Sprache und Sitten auch hier ausgebreitet haben. Sie betragen nach der Konskription vom Jahre 1785 eine Anzahl von 56.795 Seelen, unter welchen 345 Juden sind. Diese Volksmenge ist f\xFCr diese Provinz vielzu gro\xDF, und es k\xF6nnte ohne Nachtheil die H\xE4lfte derselben in weniger bev\xF6lkerte Gegenden \xFCbergesetzet werden. Denn in dieser Gespanschaft giebt es kaum zehn Bauern von einer Session, die meisten haben nur ein Viertl, Achtel oder wohl gar nur ein Sechszehntheil derselben. Ihre Kontribution betr\xE4gt 35.474 Gulden, 55 Kreutzer.
Die
Obergespansw\xFCrde ist bey dem
gr\xE4flich Illeschh\xE1sischen Hause erblich.*) —
*) Hier ist die Reihe der Obergesp\xE4ne:
Comes Magister Donsch de Zolyom, im Jahre 1318.
Comes Thomas Magister de Cs\xF3kak\xF6, 1340.
Comes Petrus de Komoroff, 1456. Kapit\xE4n des Liptauer Schlosses, welches durch ihm verbrannt ward. Als 1474 der K\xF6nig Mathias die Festung
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Das
Wappen der Gespanschaft aber bestehet aus einem Schilde, in dessen Mitte ein einfacher Adler stehet, \xFCber welchem ein Wolf und ein Greif eine Krone halten, auf dem gekr\xF6nten Helme aber zeigen sich zwey Adlersfl\xFCgel.
Likawa eroberte, trieb er diesen Komorovszky aus der Liptau.
Johannes Jun. Hunyadi, Corvinus genannt, zugleich Herzog von Liptau, 1490.
Stephanus de Zapolya, Gouverneur des K\xF6nigreichs Ungern, zugleich des Trentschiner, Zipser und Liptauer Komitats Obergespan, starb 1499.
Comes Johannes de Zapolya, i. J. 1520.
Comes Ludovicus Pekry, de Petro-Villa, 1540, dem Ferdinand der Erste das Schlo\xDF Likawa, sammt der dazu geh\xF6rigen Herrschaft \xFCbertrug.
C. Andreas de B\xE1thor, 1558.
C. Joannes Kruzith de Lupoglava, Kapit\xE4n des Karpfner Schlosses, 1569. und zugleich der Nachfolger in der Likawer Herrschaft des Ludwig Pekry.
Stephanus Illesh\xE1zy erhielt diese W\xFCrde sammt der Likawer Herrschaft, als er die Katharina P\xE1lffy, des vorgemeldeten Johann Kruzith Wittwe heurathete, 1582. den 16. August; ward Palatin des Reichs, 1608.
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Uibrigens z\xE4hlt sie 133 bewohnte Oerter *), unter denen sieben Marktflecken und 126 D\xF6rfer sich befinden. Sie wird nach
Comes Caspar Illesh\xE1zy des vorigen adoptirter Sohn, um das Jahr 1620.
C. Gabriel Illesh\xE1zy, des Kaspars Sohn, 1648.
C. Georgius Illesh\xE1zy, 1649, ward durch Cession seines vorbenennten Bruders Obergespan.
C. Nicolaus Illesh\xE1zy, der adoptirte Sohn des Georg 1686, und hernach Reichskanzler.
C. Josephus Illesh\xE1zy, ein Sohn des Nikolaus, 1724.
C. Joannes Ill\xE9sh\xE1zy, Josephs Sohn, 1761.
Im Jahre 1785. den 20 Juny, ward bey einer neuen Einrichtung der Freyherr Ladislaus Pronay, Administrator; 1790. den 26ten April aber der rechtm\xE4\xDFige Obergespan, Graf Johann Illesh\xE1zy in diese W\xFCrde wieder eingesetzet.
*) Einige Merkw\xFCrdigkeiten derselben hat ein Patriot in folgende lateinische Knittelverse gebracht:
Optima in Liptovia
Et non ubique obvia
Sunt: Aurum Boczense,
Thermae Lucsenses,
Acidulae Szl\xE9csenses
Crematum Pribilinense,
Corium N\xE9met-Liptsense,
Burenda Boczensis,
Caseus Vichodnensis,
Fictilia Rosenbergensia
Et Pisa Tarnoczensia,
Scandulae Lubochnenses,
Rates N\xE9met-Liptsenses
Afferes Hradeczenses,
Corbes Guotfalvenses
Fides Beh\xE1rfalvenses:
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ihrer nat\xFCrlichen Lage in vier Bezirke *) eingetheilet, in den \xF6stlichen n\xE4mlich, den westlichen, s\xFCdlichen und n\xF6rdlichen.
Limbi Pribilinenses,
Auratae Turikienses,
Et Trutae Gomb\xE1sienses;
Nagy-Palugyensia prata
Et Verbiczensia prata
Et Verbiczensia fata,
Laricer Hradekienses
Salices Olaszienses
Parochia Rosenbergensis
Ecclesia Okolocsnensis
Fons dirus Sz. Iv\xE1nensis
Et specus Dem\xE9nfalvensis.
*) Bey der im Jahre 1785 ver\xE4nderten Eintheilung des Landes ward diese Gespanschaft mit der Arver vereiniget, da dann die obigen vier Bezirke in zwey zusammengezogen worden, von denen der obere der St. Mikloscher, der untere aber der Rosenberger genennet ward. Zu dem ersteren geh\xF6rte der ganze Oestliche Bezirk, und von dem N\xF6rdlichen und S\xFCdlichen die Oerter, Nagy-Barb\xF3cz und Tarnocz, Marktflecken, Andr\xE1sfalva, Trszten\xE9, Jal\xF3cz, Kis-Bobrocz, P\xE1lfalva, Beh\xE1rocz, Beniki, Benyus-H\xE1za nebst Also- und Fels\xF6 Rasztoka. — Vom S\xFCdlichen die D\xF6rfer: Kis Palugya, Dem\xE9nfalva, Bodafalva, Paucsina-Lehota, Lazischtye, Sz. Kereszt, Ancsikov\xE1n, Galov\xE1n, Andicze, Benicze, Csernitze, Nagy-Paludgya, Vidaf\xF6ld, Bertel\xE9nfalva und Zahorovisste. — Die \xFCbrigen Oerter dieser beyden Bezirke mit dem Westlichen, geh\xF6rten zu dem Rosenberger Prozesse.
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I. Der \xF6stliche Bezirk, Processus orientalis
Entsteht bey den Qwellen des
Waagflusses an der
Zipsergespanschaft und enth\xE4lt nebst dem
Schlosse Hradek, welches ehedem Lypto-Ujv\xE1r, das Liptauer Neuschlo\xDF hie\xDF, drey Marktflecken und 30 D\xF6rfer.
Das Schlo\xDF Hradek liegt in einer Ebene, an dem Zusammenflusse der Waag und der
Bela unterhalb einem Felsen, und ist dem g\xE4nzlichen Verfalle schon sehr nahe. Ehedem war es ein Eigenthum der
Familie Osztrozsits, itzt aber geh\xF6rt es der k\xF6niglichen Kammer. Bey demselben an den Ufern des Waagflusses stehet ein sch\xF6nes Depositorium, welches die Slowaken Sklad nennen, und verschiedene pr\xE4chtige Geb\xE4ude, in welchen Salz, Kupfer und allerley Holzmaterialien niedergelegt, und hernach auf Fl\xF6\xDFen mittelst der Waag in verschiedene Theile des K\xF6nigreichs verf\xFChret werden. Auch sind hier verschiedene sch\xF6n und beqwem gebaute H\xE4user f\xFCr die herrschaftlichen Offizianten in grader Linie. In dem Waagflusse stehen unter einem Dache sechs S\xE4-
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gem\xE4hten, von welchen viere doppelte S\xE4gen haben, und auf einmal zwey Bretter mit au\xDFerordentlicher Geschwindigkeit schneiden. — Die grosse Menge Holz welches aus den W\xE4ldern durch die Waag hieher gebracht wird, stehet in Haufen einige Klafter hoch aufgeth\xFCrmet. — Nicht weit von hier ist auch ein Kupferhammer.
Die Marktflecken sind:
1.
Botza, in einem tiefen Thale zwischen hohen Gebirgen. Es wird in Ober- und Mittel-Botza, welches auch Joachimsthal hei\xDFet, eingetheilet. Sowohl der untere als obere Theil zerf\xE4llt in den k\xF6niglichen und adelichen, so, wie der Bach diese Theile trennet.
Das k\xF6nigliche Botza steht an dem \xF6stlichen, das
Iw\xE1ner aber in dem westlichen. Es wird von lauter Evangelischen bewohnt, die ihren Gottesdienst hier seit der Reformation hatten. — Die Gruben, besonders Alt-Botza (Stara Boca) ist vortreflich und ziemlich ergiebig, indem seit einigen Jahren monatlich einige Pfunde Gold, welches dem Arabischen gleich ist, gewonnen worden. Die be\xDFten Gruben befinden sich in dem
St. Iw\xE1ner Botza. Die Einwohner haben
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keinen Ackerbau und daher auch keine Sperlinge, aber sch\xF6ne und betr\xE4chtliche W\xE4lder. Sie legen sich stark auf die Viehzucht, und verfertigen vortrefliche K\xE4se. Es wird auch nebst dem Bergwerke der Flachsbau und die Weberey flei\xDFig getrieben.
2.
St.Niklas, St.Nikolo, Nicopolium, Szent Miklos, Swaty Mikul\xE1sch, ein h\xFCbscher gut bewohnter und nahrhafter Ort an der
Waag, drey Meilen von
Rosenberg. In demselben befindet sich das Komitatshaus, in welchem meist die Versammlungen der Gespanschaft gehalten werden. Die
Jesuiten hatten hier eine Residenz und die Katholischen besitzen die Pfarre. Die Einwohner, welche der
Pongratzischen Familie unterthan sind, n\xE4hren sich vom Handel, den Ackerbau, vom Bierbrauen und der Brantweinbrennerey, wie denn ihr M\xE4rzenbier besonders ber\xFChmt ist. Es sind hier vier Jahrm\xE4rkte, gute Wochenm\xE4rkte, einige adeliche H\xE4user und viele Juden. — Im Jahre 1583 den 18ten Oktober hielt die Liptauer Geistlichkeit wegen des Gregorianischen Kalenders hier eine Synode, und
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1713, 19, 24 und 32, besonders aber 1775 hat dieser Ort durch die Feuersbr\xFCnste sehr viel gelitten.
3.
Werbice, ist mit
St. Niklo so sehr verbunden, da\xDF er nur eine halbe Klafter davon entfernt ist. Er geh\xF6rt zur
Hradeker Herrschaft, hat eine evangelische Kirche und Schule, und ein sehr sch\xF6nes Kloster der
Jesuiten, welches nach ihrer Aufhebung den
Franziskanerm\xF6nchen gegeben worden, welche auch den Schulunterricht \xFCbernahmen. Vor ein par Jahren mu\xDFten auch diese V\xE4ter weichen, und dieses Kloster dem adelichen Untergerichte, das nun aber durch kaiserl. Ab\xE4nderung von 1790 wieder eingegangen ist, \xFCberlassen. — Der Ort wird fast t\xE4glich volkreicher, und hat ein sch\xF6nes und gut bestelltes Wirtshaus. Im Jahre 1775 hatte es mit St. Niklo ein gleich trauriges Schicksal. Die Einwohner treiben starken Handel mit Fl\xF6\xDFholz, und ihr Ackerbau ist auch ziemlich ertr\xE4glich.
Die D\xF6rfer aber:
1.
Benedikowa, Benedekfalva, ist den
Familien Kiszely,
Detrich und
Luby unterthan, und warb ehedem Detrichfalva ge-
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nennet. Der Boden an der
Waag ist fruchtbar. Ihre Schule haben die Evangelischen aller Hindernisse ungeachtet, dieses ganze Jahrhundert durch erhalten, in welcher die adeliche Jugend der evangelischen sowohl als katholischer Religion, durch Lehrer der ersteren unterrichtet ward. — Der hiesige Sauerbrunn geh\xF6rt in die schlechteste Klasse.
2.
Dowallowa, Dovall\xF3, geh\xF6rt zur
Hradeker Herrschaft. Die Einwohner desselben n\xE4hren sich meist vom Fuhrwesen, und der Bach der hier vorbeyflie\xDFt, enth\xE4lt eine Menge sehr schmackhafter Grundeln. Die Pfarre geh\xF6rt den Katholischen.
3.
Huora, Hor\xE1n, ein geringer Ort, der
Familie Huoran\xDFky unterthan. — In der W\xFCste gleiches Namens befindet sich ein Sauerbrunn, der bey dem Abflusse sehr sch\xF6ne
Ochererde liegen l\xE4\xDFt, die wenn sie gebrennt wird, eine dunkelrohte Farbe bekommt.
4.
Hyby, Gaib, Hibbe, eine halbe Stunde von der Waag, hat guten und ziemlich starken Ackerbau. Dieser Ort war ehedem ein privilegirter Marktflecken, ward aber durch die Listigkeit der Herrschaft sei-
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ner Freyheiten beraubt. Die Einwohner desselben waren ehedem lauter deutsche, die aber itzt schon meist ausgestorben sind und den Slowaken Platz gemacht haben. In derselben befindet sich eine katholische und eine evangelische Artikularkirche, sammt einer Schule. Dieser Ort geh\xF6rt zur
Hradeker Herrschaft und hatte 1776 das Ungl\xFCck, durch eine dreymalige Feuersbrunst einge\xE4schert zu werden. In der Nachbarschaft desselben befinden sich Salzqwellen, welche die Einwohner auf allerley Art zu benutzen wissen.
5.
Jakubowani, Jakabfalva ist ein Eigenthum der
Familien Potthornyay und
Pongratz, dessen Einwohner sich von dem Ackerbau, dem Fuhrwesen und der Viehzucht n\xE4hren.
6.
Illanowa, Illan\xF3, geh\xF6rt zur
Herrschaft Hradek und n\xE4hrt sich von der Schaafzucht unb dem Fuhrwesen.
7.
Jamnik ist der
Potthornyayischen Familie untertthan, hat sch\xF6ne Waldung, Ackerbau und Schaafzucht.
8.
Jan, Swaty J\xE1n, Sanctus Joannes, Sz. J\xE1nos, vier Stunden von
Botza, der Stammort der
Szentiw\xE1nischen Familie, die
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ihn erblich besitzet. Die katholische Kirche ist darum merkw\xFCrdig, weil alle Leichname welche sowohl in derselben als auf dem Kirchhofe begraben liegen, ganz unverwest bleiben. Diejenigen, welche man nach f\xFCnfzig und mehr Jahren ausgegraben hat, sind g\xE4nzlich ausgetrocknet, von schw\xE4rzlicher Farbe, und so fest, da\xDF sie beym Ausgraben nur selten zerbrechen. — Ein trockener Boden und der Tufstein in dem diese K\xF6rper liegen, mag wohl das Meiste zu ihrer Erhaltung beytragen. Auch die Wasserqwelle welche sich in dem Umfange des Kirchhofs befindet, sehr viel
Tartarus mit sich f\xFChrt und \xFCberall ihren Tuf zur\xFCckl\xE4\xDFt, bef\xF6rdert dieselbe. — Von den Ausd\xFCnstungen dieses Brunnens sterben verschiedene vierf\xFC\xDFige Thiere und V\xF6gel, wenn man sie dar\xFCber h\xE4lt. — Seit der eingef\xFChrten Toleranz haben auch die Evangelischen hier eine Kirche, ein Pfarrhaus und eine Schule. — In dem Bezirke dieses Orts befinden sich auch verschiedene Sauerbrunnen, unter denen der Na Brezine und Pod Ussustom, wegen ihrer Heilkr\xE4fte bey Lungen- und Milzkrankheiten, bey Abzehrungen u. s. w.
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ber\xFChmt sind. Die Grundherren sind zur H\xE4lfte katholisch, die Einwohner aber alle evangelisch.
9.
Kokawa an der
Biela Reka, dessen Einwohner sich mit dem Ackerbau und Fuhrwesen n\xE4hren, und mit Haberbrod vorlieb nehmen m\xFC\xDFen. Sie sind der
Hradeker Herrschaft unterthan, und ihre Lage ist hart unterhalb dem Berge
Kriwan. Es ist hier eine S\xE4gem\xFChle und sch\xF6ne Waldung.
10.
Konska liegt an dem Berge
Uboc, und geh\xF6rt sammt dem benachbarten
Pr\xE4dio Bre\xDFtowina den Gutbesitzern von
Benedekfalva. Der hiesige Sauerbrunn ist ziemlich schmackhaft, und die Einwohner bauen Hafer, davon sie ihr Brod backen.
11.
Lehota, Kralowa Lehota, Kir\xE1ly-Lehota, an der
Waag, eine halbe Stunde von
Gaib. Der Ort ist adelich und ern\xE4hrt bis hundert Seelen aus der
Lehotzkischen Familie. Die Einwohner leben meist vom Handel mit Holze, welches sie theils aus dem
Hradeker Waldamte, theils aber aus der
Schawniker Herrschaft kaufen. Es ist hier eine evangelische Kirche.
12.
Okolična ebenfalls an der Waag, 3
(p 233)
Meilen von
Rosenberg, der Stammort der
Okolitsch\xE1nischen Familie, die hier zwey sch\xF6ne Kastelle hat.
Seraphin Okolitschani erhielt diesen Ort 1282 vom
K\xF6nige Ladislaus dem Kumaner, und gab ihm den Namen desselben. Die
Franziskaner haben hier eine Kirche und Kloster, und die Einwohner, welche gr\xF6\xDFtentheils evangelisch sind, leben vom Ackerbau und der Fischerey. Es ist hier auch eine Poststation.
13.
Ondrassowa, Andr\xE1sfalva, ein Sitz der
Pongratzischen Familie, die hier ein sch\xF6nes Kastell und einen sehr angenehmen Garten hat. Es ist nur eine halbe Stunde von
Sz. Miklos entfernt.
14.
Ondrey, Swaty Ondrey, Sanctus Andreas, Szent-Andr\xE1s am Bache
Trnowetz, ein Eigenthum der
Andreanischen Familie. Die Gegend zwischen diesem Orte und dem Dorfe
Benedikowa, wird im Scherze das Philisterthal genennet.
15.
Peter, Swaty Peter, S. Petrus, Sz. P\xE9ter, zwischen der
Waag und
Biala, geh\xF6rt der
Potthornyaischen Familie. Die Einwohner treiben den Ackerbau und die Schaafzucht, haben auch eine evangelische
(p 234)
Kirche. 1709 ward der Ort mit einem Walle umgeben, und am Fronleichnamstage 1786 durch eine Feuersbrunst einge\xE4schert. Die katholische Kirche ward dabey so stark mitgenommen, da\xDF sogar die Leichen in der Gruft zu Aschen verbrannten, und daher sowohl nach christlicher als heidnischer Art begraben sind.
16.
Podhor\xE1n geh\xF6rt der davon
den Namen f\xFChrenden Familie, und besteht nur aus einigen wenigen H\xE4usern.
17.
Poruba, Zaw\xE1zna Poruba, N\xE9meth-Poruba, erkennt die
Sz. Iv\xE1nische Familie als ihre Grundherren, hat Waldung und Ackerbau.
18. —
Weterna Poruba, Sz\xE9les Poruba, dabey das Pr\xE4dium
Swaty Stefan stehet, welches die Einwohner wegen der Unfruchtbarkeit des Bodens zu Anfange dieses Jahrhunderts verlassen haben. Itzt sieht man nur noch die Kirche mit dem Gel\xE4ute. Das Dorf stehet nun auf einem hohen H\xFCgel unter dem
Karpatus und ist allen b\xF6sen Winden ausgesetzt. Die Einwohner bauen meist nur Haber, haben etwas
(p 235)
Viehzucht und sind der
Okolitsch\xE1nischen Familie unterthan.
19.
Porubka, Kis-Poruba, an den Ufern des
Waagflusses und eine Viertelstunde oberhalb
Hradek. Es geh\xF6rt denen von
Szent-Iv\xE1ny, hat flei\xDFige Einwohner, die ein gutes Land bauen, und ihre starken Waldungen gut zu nutzen wissen. In dem Fl\xFC\xDFchen
Botza haben sie etliche S\xE4gem\xFChlen.
20.
Potureny, Poturnya, an der Waag, hat etliche Kastelle und andere adeliche H\xE4user. Es ist der Stammort einer in dieser Gespanschaft der ansehnlichsten
Familien von Potthornyay. Ihre Unterthanen n\xE4hren sich meist vom Ackerbau. Es ist auch hier ein Sauerbrunn.
21.
Pribilina an der
Biala, eine Stunde von
Gaib, der
Pongratzischen Familie unterthan. Die Einwohner bauen nur etwas Haber, haben aber sch\xF6ne Waldung und eine S\xE4gem\xFChle. Ihre Weiber brennen aus den Wachholderbeeren einen Brandwein, den die Slowaken Borowicka nennen, und der f\xFCr den be\xDFten dieser Art gehalten wird. Man trift in dieser Gegend viele
(p 236)
B\xE4ren an, und der Sauerbrunn ist von ziemlicher G\xFCte. Binnen sechs Jahren ist dieser Ort viermal abgebrannt.
22.
Smrečan ist der Stammort der ber\xFChmten
Familie Smrecs\xE1ny, welche hier ihren Sitz hat. Der Bach
Smrečganka, hat das ganze Dorf mit Steinen gepflastert. Er enth\xE4lt verschiedene gute Fische, besonders aber Goldforellen. Die Einwohner leben von der Viehzucht und dem Ackerbaue. — Dieses Dorf ist auch der Geburtsort des
Michael Mischowitz, eines der ersten, der das ungrische Recht auf Schulen lehrte.
23.
Stossice, Szt\xF3sh\xE1za, bestehet nur aus 4 schlechten H\xE4usern, welche der
Familie Vitalis unterthan sind. Ihr kleiner Terr\xE4n ist ziemlich fruchtbar.
24.
Sstrba, Tschirben, Csorba, unterhalb den h\xF6chsten Gebirgen, oberhalb
Hochwald, und der letzte Ort dieses Komitats an der Zipser Gr\xE4nze. Er hat eine katholische sowohl als evangelische Pfarre, und geh\xF6rt den
Familien Sz. Iv\xE1ny,
Szmrecs\xE1ny und
Ba\xE1n. Der Boden desselben ist
(p 237)
ziemlich mager, und daher leben die Einwohner meist von der Viehzucht.
25.
Teplicka liegt unterhalb dem
K\xF6nigsberge (Kralowa Hola) bey dem Ursprunge des
Waagflusses, sechs Stunden von
Botza, hat eine katholische Pfarre und ist der
Hradeker Herrschaft unterthan. Der Boden dieses Orts ist ausserordentlich unfruchtbar, und daher legen sich die Einwohner auf die Viehzucht und leben meist von der Milch ihres Viehes.
26.
Uher\xDFka Wes, Magyarfalva, an der Waag mit zwey adelichen H\xF6fen, der
St. Iw\xE1nischen Familie zugeh\xF6rig. Es hat einigen Ackerbau und einen Sauerbrunn.
27.
Ważec, V\xE1gh, drey Stunden von
Gaib und nicht weit vom Ursprunge des Waagflusses. Es geh\xF6rt den
Familien Szent-Iw\xE1ny,
Szmrtschany und
Ba\xE1n. Da die Einwohner nur meist schlechtes Ackerland haben, so legen sie sich auf die Viehzucht und den Handel mit Brettern, Latten, Schindeln und anderem Bauholze, das sie aus ihren sch\xF6nen W\xE4ldern ziehen. Die Hirschschw\xE4mme wachsen hier in grosser Menge.
(p 238)
28.
Wawrissow, Vavriso, Sanctus Laurentius, geh\xF6rt zu den G\xFCtern der
Potthornyayischen Familie. Der hiesige Boden ist ziemlich fruchtbar, und die ihn bauen, sind flei\xDFige Leute, die sich nebstbey auch auf die Viehzucht und das Fuhrwesen legen. — Im Jahre 1787. ward dieser ganze Ort durch die Flammen verzehret.
29.
Witalissowce, Vit\xE1lisfalva, ein adelicher der
Familie Vitalis zugeh\xF6riger Ort, zwischen
Okolitschna und
Smretschan. Er hat nur schlechten ziemlich eingeschr\xE4nkten Boden, und das Wasser welches die Einwohner trinken, verursacht, da\xDF sie alle Kr\xF6pfe haben; aber auch alle sind Musikanten.
30.
Wychodna, unterhalb den
Karpaten, mit einer Poststation. Der hiesige Boden bringt nur Haber, und die Einwohner geh\xF6ren unter die
Hradeker Herrschaft.
II. Der westliche Bezirk, Processus occidentalis
Begreift denjenigen Theil der Provinz, der an den Ufern des
Waagflusses fortl\xE4uft. — In demselben befindet sich das
(p 239)
Schlo\xDF Liekawa, welches von dem Helden
Johann Korvin mit grossen Kosten erbauet, in den
Rakotzischen Unruhen aber 1707. g\xE4nzlich zerst\xF6ret worden. — Er z\xE4hlt 33 D\xF6rfer, aber nur einen Marktflecken, und dieser ist:
Rosenberg, Rosenberga, Rużomberk, an den Ufern des
Waagflusses, der hier die
Rewu\xDFa aufnimmt. Der Ort ist ziemlich volkreich, und hat nebst der katholischen Pfarre auch eine Kirche und Kollegium der V\xE4ter aus den frommen Schulen, welche das hiesige Gymnasium versehen. Ehedem waren hier auch Nonnen von dem
Orden des H. Dominikus. — Es befindet sich in diesem Orte ein k\xF6nigliches Salzamt, eine Poststation und ein guter Sauerbrunnen. Die hiesige T\xF6pferarbeit ist in der ganzen Gegend ber\xFChmt; und in dem Gebiehte des Orts wird ein schwarzbrauner Marmor mit wei\xDFen Flecken, und eine andere Gattung mit schwarzen gl\xE4nzenden Punkten gegraben. — Er geh\xF6rt zu der Herrschaft des
Lykawer Schlosses. —
Dieser Ort ward von den Sachsen um das Jahr 1200. erbauet, die aber nach und
(p 240)
nach ganz in Slowaken verwandelt worden. Zu Anfange dieses Jahrhunderts waren noch alle Einwohner der evangelischen Lehre zugethan itzt aber z\xE4hlt man derselben nicht mehr als sechszig Seelen. Im Jahre 1789. ist in die Hauptnationalschule ein evangelischer Lehrer angestellet worden. — Die G\xE4\xDFen dieses Fleckens sind eigentlich vier D\xF6rfer, n\xE4mlich:
Wikolinec,
Cernowa,
Bjely Potok, und
Ludrowa. Diese D\xF6rfer bauten wegen der Entlegenheit ihrer Felder anf\xE4nglich einige Stallungen, endlich auch H\xE4user in dieser Gegend. Sie genossen gleiche Rechte und Freyheiten mit den Einwohnern dieses Orts, stunden unter dem Richter desselben, und ihre Geschwornen machten mit denen des Marktfleckens nur einen Magistrat aus. Diese D\xF6rfer oder G\xE4\xDFen aber wurden von der Herrschaft zu verschiedenen Arbeiten gelocket, welches aber, da sie derselben gehorchten, ihnen in der Folge sehr sch\xE4dlich ward. Denn um das Jahr 1762. brauchte die Herrschaft gewaltsame Mittel, sie ganz unterth\xE4nig zu machen. Die Sache kam zum Rechtshandel, der zu Gunsten der Herr-
(p 241)
schaft ausfiel, und so verlor der halbe Theil des Fleckens seine Freyheiten, und ward zu Bauern gemacht. — Als nun 1772. die Sentenz des h\xF6chsten Gerichts exequiret werden sollte, widersetzten sich sowohl der Flecken, als die G\xE4\xDFen, und vertrieben die exequirenden Richter. Es wurde daher ein Lieutenant mit 30 Mann zur Assistenz des Magistrats hieher beordert, der aber ebenfalls \xFCbel behandelt und verjagt ward. Endlich kamen 300 Soldaten an, die jeden der Einwohner dieses Fleckens den sie habhaft werden konnten, so lange mit Arschpr\xFCgeln \xFCberwiesen, bis er die Billigkeit der Sentenz erkannte. Diese Behandlung brachte die Oppidaner so ziemlich zum Gehorsam, nicht aber die Bauern, die weder durch Pr\xFCgel, Kerker und andere Strafen dazu gebracht werden konnten, bis auf allerh\xF6chsten Befehl einige der
Cernower geschoren, und nach
Galitzien in das Elend verwiesen worden.
Im Jahre 1678. ward der Flecken von den Misvergn\xFCgten rein ausgepl\xFCndert, und 1707. hielten die Evangelischen in dem
(p 242)
Kastelle St. Sophia genannt, welches nahe dabey auf einem angenehmen H\xFCgel \xFCber den
Waagflu\xDF liegt, und damals der Sitz der Inhaber der
Lykawer Herrschaft war, eine Synode. Itzt bewohnen es die herrschaftlichen Beamte. Im Jahre 1784. ward es sammt allen anliegenden Geb\xE4uden ein Raub der Flammen. — Der ber\xFChmte Historiker
Palma hat hier das Licht der Welt erblickt. Unterhalb
Rosenberg jenseits des Waagflusses an dem Fusse des Berges
Tschabrad befindet sich ein sehr sch\xF6ner herrschaftlicher Mayerhof
Rybarpole genannt.
Die D\xF6rfer:
1.
Bessenowa, Besen\xF6falva, an der Waag 3 Stunden von
Rosenberg, hat gutes Ackerland und geh\xF6rt der
Familie Dvornikovits. Dabey ist ein Sauerbrunn.
2.
Cernowa, nicht weit von der Waag. Geh\xF6rt zur
Lykawer Herrschaft, und ist eine von den
Rosenberger G\xE4\xDFen.
3.
Demcin ein geringer Ort an der Waag, hat aber guten Feldbau. Es geh\xF6rt der
Denkeischen Familie, die hier einen sch\xF6nen und ziemlich weitl\xE4ufigen Garten hat.
4.
Gombasch an eben dem Flusse und
(p 243)
an dem Fusse des
Fatra. Nicht weit davon ist das
Thal Lubochnya, welches vortrefliche W\xE4lder und verschiedene S\xE4gem\xFChlen enth\xE4lt, deren eine 15 bis 20 Klafter lange Bretter schneidet. Von diesen werden hier Schiffe zur Transportirung des Salzes von
Rosenberg nach
Puchow gebauet. Ein solches Schif tr\xE4gt 300 Zentner, und macht innerhalb sechs Stunden, zehen Meilen. — In diesem Thale sind auch verschiedene ansehnliche Geb\xE4ude der Waldbeamten, und eine grosse gemauerte M\xFChle. Es giebt hier auch Hirschen und Rehe, und in dem Wasser Goldforellen und Timalen.
5.
Hriboltowa liegt auf einem angenehmen H\xFCgel und geh\xF6rt zur
Lykawer Herrschaft.
6.
Iwachnowa, Ivachnofalva, an der
Waag eine Meile von
Rosenberg der
Familie R\xE1dy die sich davon schreibt, unterthan. Hat einen sehr guten Boden.
7.
Kalameni, Kelemenfalva, ein adelicher Ort, an dem verschiedene Edelleute ihren Antheil haben.
8.
Komiatna hat eine katholische Pfarre,
(p 244)
und die
Thuran\xDFkische Familie zur Grundherrschaft. Die Einwohner, da sie ein sehr schlechtes Land bauen, legen sich auf den Handel mit allerhand Sachen. Sie kaufen au\xDFerhalb der Provinz ihre abg\xE4ngigen Nohtwendigkeiten, und bringen sie in dieselbe.
9.
Lazy ein geringer Ort an der
Waag nahe an
Tepla, in einer Ebene. Von diesem Orte hatte ehedem die adeliche
Familie Lazy ihren Namen.
10.
Lykawka nicht weit von der Waag und eine halbe Stunde von
Rosenberg. Das dabey gestandene Schlo\xDF, von dem wir schon oben Erw\xE4hnung machten, liegt itzt im Schutte. Unterhalb demselben stehet ein sch\xF6ner Mayerhof, der so, wie das Dorf der von besagten Schlosse benennten Herrschaft geh\xF6ret.
11.
Lyskowa, Liszkofalva, ein weitl\xE4uges Dorf der
Lykawer Herrschaft. Es ist hier eine katholische Pfarre und sehr ergiebiges Erdreich, in welchem man das sch\xF6nste Korn und Heu \xE4rndtet. Die Herrschaft hat eine grosse Mayerey in demselben, und die Einwohner des Orts treiben den Acker-
(p 245)
bau und die Viehzucht, einige auch das Fuhrwesen und den Flo\xDFbau.
12.
Lucky eine Meile von
Rosenberg, ist nach der vor ungef\xE4hr zehn Jahren erlittenen Feuersbrunst ganz mit steinernen H\xE4usern von der Herrschaft versehen worden. Da ihr Terr\xE4n nur sehr eingeschr\xE4nkt ist, so legen sich die Einwohner sehr stark auf die Viehzucht und auf den Handel mit Brennholz. Sie erhielten erst neulich einen Lokalkaplan. Der Ort geh\xF6rt ebenfalls zur
Lykawer Herrschaft.
Am Fusse des
Gebirges Hotsch ward im Jahre 1761, ein warmes Bad entdeckt, welches sowohl innerlich als \xE4u\xDFerlich wider verschiedene Krankheiten mit vielem Nutzen gebraucht, und besonders von den Pohlen stark besuchet wird. Zur Beqwemlichkeit der Badg\xE4ste hat man auch ein ger\xE4umiges Wirthshaus und eine Kapelle gebauet. — Die Krebse welche unterhalb dem Bade gefangen werden, haben wenn man sie kochet, eine steinerne Haut, daher sie auch nicht roht sondern wei\xDFgrau werden. Diese Haut macht nun auch das Essen derselben beschwerlich, weil man immer den
(p 246)
Mund voll kleiner Steine bekommt. — Bey diesem Bade ist das Erdreich mit lauter Tufstein angef\xFCllet, der sich nicht nur auf der Oberfl\xE4che zeiget, sondern auch unter der Dammerde verborgen liegt, und meist aus allerhand versteinerten Vegetabilien, St\xE4mmen von B\xE4umen, Zweigen, St\xE4ngeln und Bl\xE4ttern, Gras und Wurzeln besteht, die eben so, wie sie wachsen, klumpenweise in einander geflochten, gefunden werden. — Um das Bad halten sich eine Menge Schlangen auf, die im Sommer h\xE4ufig in die H\xE4user kommen, auch nicht selten in den B\xE4dern zwischen den Badg\xE4sten herumschwimmen. Sie sind andern giftigen Schlangen vollkommen \xE4hnlich, aber ganz unsch\xE4dlich. — Oberhalb dem Bade wird aschgrauer Marmor gefunden.
13.
Ludrowa, Lusna, und vor Zeiten Rudolfalva genannt, wird durch den durchlaufenden Bach in das k\xF6nigliche und adeliche getheilet. Letzteres geh\xF6rt den
Familien Tuolth und
Rakouszky, ersteres aber aber zur
Lykawer Herrschaft, und beyde machen eine von den oben benennten G\xE4\xDFen in
Rosenberg aus. Die Katholischen haben die
(p 247)
eine allen Heiligen geweihte Kirche, die ein Lokalkaplan versieht. Sie steht ziemlich weit von ihrer Gemeinde im Felde.
13)
Madakani, Madacs\xE1n, und in dem Diplome von 1451 Madacsh\xE1za, ist der Stammort der
Madatschanischen Familie. Das
Fl\xFC\xDFchen Tepla theilet diesen Ort in zwey Theile, wovon der eine der
Kubinyischen Familie unterthan ist und zwey Kastelle und angenehme G\xE4rten hat; der andere Theil aber ist das Eigenthum der
Herren Madacs\xE1ny. Der ganze Terr\xE4n dieses Orts ist ein Tufstein, den das
Lutschker Wasser erzeuget.
14)
Luzna liegt in dem
Rewutzerthale, und ist im vorigen Jahrhunderte durch den
Thurzo aus lauter Pohlen angesiedelt worden, und zwar mit dem Bedinge, da\xDF sich alle zur Evangelischen Lehre halten sollen. Die H\xE4user dieses Orts sind sehr zerstreut, so, da\xDF ihr Umfang fast eine Meile betr\xE4gt. Der Boden desselben ist fast ganz unfruchtbar, und daher legen sich die Einwohner auf die Viehzucht und den Flachsbau. Sie sind auch starke B\xE4renj\xE4ger, und besitzen in Erlegung derselben au\xDFerordentlichen Muht
(p 248)
und Geschicklichkeit. Der Bach gleiches Namens f\xFChrt Goldforellen, der Ort aber geh\xF6rt zur
Lykawer Herrschaft.
16)
Maria, Swata Maria, Sz. Maria, auch Boldog-Aszszonyfalva genennet. Der Ort steht an dem
H\xFCgel Hawranek; ob aber auf demselben auch ein
Schlo\xDF gestanden sey, ist ungewi\xDF: man findet jedoch Spuren eines Graben, mit welchem ein Theil des H\xFCgels eingeschlossen war. Daher auch die Sage, da\xDF dieses Schlo\xDF die
Tempelherren im Besitze hatten, und durch die
Taboriten solches 1425 gepl\xFCndert und zerst\xF6ret worden, zweifelhaft ist. — Die eine H\xE4lfte dieses Ortes geh\xF6rt zur
Lykawer Herrschaft, die andere aber dem
Probste der H. Maria von Lyptau. (S. Maria de Lypto) Ehedem hatte diese Probstey einen Probsten in dem
Zypser Kapitel, nach der Stiftung des
Neusohler Bischthums aber konferirte
Maria Theresia diese Probstey dem
Neusohler Kapitel. Die Probstey hatte immer bey der Pfarre zu der 24 D\xF6rfer geh\xF6rten, einen Administrator.
17)
Martin, Swaty Martin, Sz. M\xE1rton an dem Berge
Mnich, wo die
Tem-
(p 249)
pelherren einen Hof gehabt haben sollen, geh\xF6rt zur
Lykawer Herrschaft. Die hiesige Kirche ist ein Filial von
Rosenberg.
18)
Mihal (Swaty) SZ. Mih\xE1ly ist eine Excision aus dem
Lyptscher Gebiehte f\xFCr den Pfarrer. Denn als die Sachsen, welche
Lyptsche um das Jahr 1200 erbauten in das Land kamen, schlugen sie hier ihren ersten Sitz auf, und bauten die dem H. Michael geweihte Kirche. Nach der Zeit zogen sie wegen der Berggruben tiefer in die Gebirge und \xFCberlie\xDFen diese Kirche anderen. Die Eink\xFCnfte dieses Terr\xE4ns zieht der
Tepler Pfarrer, der hier einen Kaplan unterh\xE4lt. Die Papierm\xFChle geh\xF6rt nach
Lyptsche.
19)
Mitossin, Marczelfalva geh\xF6rt der freyherrlich
Luschinskischen Familie, die hier ein sch\xF6nes Kastell hat. Es ist hier auch ein Sauerbrunnen. Vor Alters hie\xDF dieser Ort Mititz, und ist der Stammort der schon ausgestorbenen
Mititzkischen Familie.
20)
Oszada an dem Fl\xFC\xDFchen
Rewutza, mit einer katholischen Kirche und einem sch\xF6nen und beqwemen Wirthshau\xDF. Die Einwohner sind der
Lykawer Herrschaft unterthan, haben einen ziemlich unfruchtbaren
(p 250)
Boden, und suchen daher ihre Nahrung bey der Viehzucht und dem Fuhrwesen.
31)
Potok, Patak, eine Meile von
Rosenberg, geh\xF6rt bis auf eine kolonikal Session welche die
Potoczky besitzen, der
Kubinyischen Familie. Es ist hier ein guter Saubrunnen, dessen abflie\xDFendes Wasser eine Steinkruste anlegt.
22) —
Biely, Feh\xE9r-Patak, eine Meile von dem vorhergehenden an dem Fl\xFC\xDFchen
Rewutza. Es ist ebenfalls eine Gasse von
Rosenberg, und der
Lykawer Herrschaft unterthan.
23)
Rewuca, hei\xDFen drey D\xF6rfer an dem Fl\xFC\xDFchen gleiches Namens und an den Gebirgen
Rewucke Hole und
Ssturecz. Sie werden in das obere, mittere und untere eingetheilet und stehen unter der
Lykawer Herrschaft. Da ihr Boden sehr mager ist: so legen sich die Einwohner auf das Fuhrwesen und die Viehzucht. Die
Rewutza enth\xE4lt vortrefliche Fische deren Fang aber verpachtet ist.
24)
Sliace so werden drey nahe an einander gebaute D\xF6rfer genennet, die man zusammen Oppidum trium Szl\xE9cs hei\xDFet, und
(p 251)
dle eben so wie die vorhergehenden eingetheilet sind. In dem mitteren Dorfe ist die katholische Pfarre und ein Sauerbrunnen der in dieser Gespanschaft den Vorzug verdienet. Vorher hatten sie die
Jesuiten zu Grundherren, itzt aber geh\xF6ren sie dem Studienfond. Die Einwohner suchen ihren Unterhalt gr\xF6\xDFtentheils mit der Handarbeit in dem Flecken
Lyptsche.
25)
Stankowani, Sztankov\xE1n, ist der letzte Ort dieses Komitats, und liegt an dem Zusammenflusse der
Arwa mit der
Waag. Er geh\xF6rt zur
Lykaweer Herrschaft, hat eine katholische Kirche, aber keine Pfarre. An dem gegenseitigen Ufer der Waag, hat er auch einige H\xE4user die eigentlich
Rojkowo hei\xDFen. — In dem Rande des Waagflusses ist ein Sauerbrunn, und au\xDFerdem hier auch ein zwar nicht sonderlich breiter aber sehr tiefer See, welchen die Einwohner
Sla Woda (das \xFCble Wasser) nennen, und der eben die Eigenschaften wie der
St. Iw\xE1ner hat, zum Baden aber mit Nutzen gebraucht wird.
26)
Sstjawnica (Welka) Nagy-Selmecz, ein gro\xDFer adelicher Ort. Die ur-
(p 252)
spr\xFCnglichen Familien, die denselben besitzen, sind die
Stjavnicky,
Tuolth,
Kaszaniczky und
Mojs; die dazu gekommenen:
Rakovszky,
Pruzsinszky, und durch das weibliche Geschlecht viele adeliche und b\xFCrgerliche Familien. Die Rakovszky haben hier zwey Kastelle. Der hiesige Terr\xE4n ist ziemlich weitl\xE4ufig und fruchtbar, der Flachs aber nebst dem Haidekorn sehr ber\xFChmt. Die Waldungen sind ebenfalls von betr\xE4chtlichen Umfange und im guten Stande.
27) —
(Mala) Kis-Selmecz, ist nur ein Anhang zu dem vorhergehenden.
28)
Sswossow, S\xF3s\xF3, an der
Waag, zur
Lykawer Herrschaft geh\xF6rig. Die Einwohner haben vom Fl\xF6\xDFbau und andern Waldarbeiten ihre Nahrung.
29)
Tepla, Lipt\xF3-Tepla, giebt der
Familie Dvornikovics das Pr\xE4dikat, der es auch zugeh\xF6ret. Man h\xE4lt den Ort f\xFCr einen Markflecken, aber, wenn man die Einwohner und ihre H\xE4user, das herrschaftliche Kastell, die Pfarrey und das Wirthshaus ausgenommen betrachtet: so ist alles im h\xF6chsten Grade b\xE4urisch. In dem verflossenen Jahrhunderte waren alle hiesigen Ein-
(p 253)
w\xF6hner evangelisch, itzt aber sind sie alle katholisch.
30)
Turik, der Sitz der
Thuran\xDFkischen Familie, die den Ort erblich besitzt. Bey demselben trift man allerhand versteinertes Getraid, Linsen und andere Saamenk\xF6rner an, die nicht selten durch den Pflug ausgeworfen werden. Aber durch gute Vergr\xF6\xDFerungsgl\xE4ser hat man statt dieser Saamenk\xF6rner lauter versteinerte Muscheln entdecken wollen. —- In einen Thale oberhalb diesem Orte, ist vor ungef\xE4hr drey\xDFig Jahren durch Abtragung eines H\xFCgels ein See entstanden, der unter andern Fischen Goldforellen von au\xDFerordentlicher Gr\xF6\xDFe n\xE4hret. — In einem Diplome von 1404 wird dieser Ort Thurinum genennet.
31)
Wlachy (Male) Kis-Ol\xE1szi, an der
Waag hat sein kleines Gebieht auf dem
H\xFCgel Hawranek, und geh\xF6rt zur
Abtey der H. Maria (Abbatia S. Mariae.)
32)
Wlkolinec, ein D\xF6rfchen auf auf einem H\xFCgel. Es macht eine der
Rosenberger G\xE4\xDFen aus und geh\xF6rt zur
Lykawer Herrschaft.
(p 254)
33)
Wrbj, Verb\xF3, liegt an der
Waag und hat die
Kubinyische Familie zu Grundherren. Die Einwohner derselben n\xE4hren sich von dem Ackerbau und der Fischerey.
III. Der s\xFCdliche Bezirk, Processus meriodionalis
Enth\xE4lt die Strecke zwischen dem
Waagflusse und dem s\xFCdlichen Gebirge. Er besteht ebenfals aus 33 D\xF6rfern und dem Markflecken
Deutsch-Lyptsch, Licse Teutonum, N\xE9met-Lypcse, Nemecka Luptssa, eine Meile von
Rosenberg. Er ist ziemlich weitl\xE4ufig, hat guten Ackerbau und braut vortreftiche Biere. Um das Jahr 1200 ward er von den Sachsen erbauet, *) die vorher ihre H\xFCtten an der Waag und an den Gebirgen aufgeschlagen hatten. Nach der
*) Man hat eine Sage: da\xDF einige Leipziger Kaufleute die nach Eperies auf den Jahrmarkt reisten, in dem hier befindlichen Fl\xFC\xDFchen Goldsand entdeckten, und daher ihre Landsleute anreitzten hieher zu kommen.
(p 255)
Zeit bauten sie sich zwischen besagtem Flusse und dem Gebirge an, den sie noch itzt besitzen. Dieser Ort bestehet aus 330 H\xE4usern, die fast zur H\xE4lfte steinern sind, und t\xE4glich vermehret werden. Er hat ein gutes Land und sch\xF6ne W\xE4lder, welche letzteren itzt den be\xDFten Nahrungszweig desselben ausmachen. Auch hat er sch\xF6ne Freyheiten, die ihm von verschiedenen K\xF6nigen ertheilet und best\xE4tiget worden. Unter der Regierung des
K\xF6niges Siegmund, kamen die
Hussiten auch hieher, welche die Kirche, die itzt die Katholischen besitzen, bauten. Ehedem hatten diese Religionsverwandten eine kleine Kirche zu Ende des Fleckens die auch itzt noch vorhanden ist. Nach der eingef\xFChrten Gewissensfreyheit haben die Evangelischen hier zuerst eine Kirche gebaut, und eine gemischte Schule errichtet, die ganz dem gehoften Nutzen entspricht. — Ehedem waren die hiesigen Goldbergwerke ziemlich ergiebig, itzt aber gewinnt man in denselben eine Menge des sch\xF6nsten Antimoniums und etwas Eisen.
Die D\xF6rfer dieses Bezirks sind:
(p 256)
1)
Ancikow\xE1ny, Ancsikfalva, bestehet nur aus sieben H\xE4usern, die sich mit der T\xF6pferarbeit n\xE4hren. Sie sind der
Familie Okolics\xE1ni unterthan.
2)
Andice, Andah\xE1za, wird durch einen Bach in zwey Theile geschieden, davon der eine der
Andahazischen, der andere aber der
Pl\xE1thischen Familie unterthan ist.
3)
Benice, ein adelicher Ort, welcher der
Beniczkischen Familie den Namen gegeben, itzt aber so viel Herren als H\xE4user
hat.
4)
Bodice, Bodafalva, hat eine katholische Pfarre und die
Pallugyaische Familie zu Grundherren.
5)
Cemice, liegt in einer Ebene an der
Waag, und besteht nur aus sechs H\xE4usern, die der
Familie Csemicky unterthan sind.
6)
Cmrno ist ein Theil des Dorfes
Sz. Kereszt, und geh\xF6rt der
Okollitschanischen Familie.
7)
Cinowisst\xE9, Czin-Sz. Kereszt, ist ebenfalls nur ein Theil vom
H. Kreutz, welches ehedem die
Edeln von Czin anbauten, itzt aber vielherrisch ist.
(p 257)
8)
D\xE9chtary, (Nizne) Unter Bertensdorf, Decht\xE1r, an der
Waag, hat eine Poststation und die
Rakovszky zu Grundherren.
9) — (Prostrednj) ehedem
Brtomilowce, Bertelenfalva, an der Waag mit einem Kastelle der Grundbesitzer der edeln von
Kubinyi.
10) -
(Wissne) Vidaf\xF6ld, vor Zeiten Widina Wes genannt, Ober-Bertensdorf, geh\xF6rt der
Ockayschen Familie, die es an die
Kubinyi verpf\xE4ndet hat. — Es ist der Geburtsort, der schon 1267 ausgestorbenen
Familie Vide.
Demanowa, Dem\xE9nfalva, ein Eigenthum der
Kubinyischen Familie. In dem Thale dieses Dorfes waren ehedem Silberbergwerke, die aber wegen der schlechten Ausbeute wieder aufgelassen wurden. Es hat nur schlechte Waldung, die kaum zur n\xF6htigen Feuerung hinl\xE4nglich sind. — Bey diesem Orte befinden sich verschiedene H\xF6hlen, die allerhand Merkw\xFCrdigkeiten enthalten, und in deren einer verschiedene Gebeine, die man f\xFCr Drachenbeine, h\xE4lt gefunden wer-
(p 258)
den. Ich will die gr\xF6\xDFte und ansehnlichste derselben hier k\xFCrzlich beschreiben. — Um zu dem Eingange zu gelangen, mu\xDF man einen ziemlich hohen Berg besteigen. Dieser Eingang ist sehr eng, und sobald man die erste Oefnung erreicht hat, kommt man in ein weites fast rundes Gew\xF6lb, bey dessen Ausgang sich drey verschiedene G\xE4nge zeigen. Man w\xE4hlt den linker Hand, aber auch auf diesem braucht man nicht wenig M\xFChe, den entsetzlichen Abgrund zu erreichen. Hier flie\xDFt von beyden W\xE4nden Wasser herab, und an der abh\xE4ngenden graunvollen Decke, bemerkt man eine sonderbare Art von Feuchtigkeit, die sich an derselben nur langsam sammelt und im Herabfallen in wei\xDFen, z\xE4hen und Milch\xE4hnlichen Tropfen zu einem Steine wird, den man Stalaktit nennet. Fast in der Mitte dieses unterirdischen Ganges hat das Herabtropfen dieser Materie einen meist regelm\xE4\xDFigen Pfeiler, gleichsam zur Unterst\xFCtzung der oberen Last gemacht, und nicht weit davon ziemlich nat\xFCrlich einen M\xF6nch auf der Kanzel gebildet. — Kleinere St\xFCcke, die meist bedeutende Figuren haben,
(p 259)
giebt es hier in grosser Menge. Unter best\xE4ndiger Abwechselung solcher Gegenst\xE4nde, erreicht man am Ende der H\xF6hle eine Aussicht, die sich ungef\xE4hr drey Stunden weit erstrecket; aber ein g\xE4her Abfall, ganz mit Qwellwasser angef\xFCllt, setzt den neugierigen Forscher in die Nohtwendigkeit, den vorigen Weg zur R\xFCckkehr zu w\xE4hlen.—
12)
Dubrawa, geh\xF6rt der
Kubinyischen und
Andah\xE1zischen Familie, welche letztere hier wohnet. Die Kirche des Orts ist, der H. Katharina geweihet und ein Filial der zu St. Elisabeth. Die Einwohner desselben n\xE4hren sich meist von der Viehzucht. Der Antimonium den man hier gr\xE4bt, ist von besondere G\xFCte. — Im Jahre 1498 bl\xFChte hier noch die Familie derer
von Dubrawa. — In der Nachbarschaft dieses Orts, lag in einer weit angenehmeren Gegend das Dorf Lehota, welches aber durch widrige Schicksale ver\xF6det, ut,h das Gebiehte desselben diesem Orte einverleibet worden.
13)
Fiacice ist ein ansehnlicher Ort der
Kubinyischen Familie unterthan, die hier
(p 260)
sch\xF6ne und weitl\xE4uftige G\xE4rten hat. — In Diplomaten wird er Terra Fiocsa und Ficskeh\xE1za genennet. Weyland war er der Stammort der
Familie Fiacske.
14)
Galowani, G\xE1lfalva, liegt in dem Gebiehte von
Nagy-Palugya, und geh\xF6rt denen
Platthi und
Csemiczky. — Dieses Dorf war der Stammort der adelichen
G\xE1lowanszkischen Familie.
15)
Guotowa, Guotfalva, ein kleines Dorf welches die
Familien Guoth und
Kaszanitzky erblich besitzen. Die wenigen Einwohner n\xE4hren sich haupts\xE4chlich mit Verfertigung allerhand K\xF6rbe.
16)
Klacany, Kelecs\xE9ny, ein adelicher Ort am Fusse der Gebirge, eine Stunde von
Deutsch-Lyptsche. Er hat die
Familie Fej\xE9rpataky zu Grundherren, auch an verschiedenen Mineralien sehr reiche Gebirge, die aber nicht gebauet werden.
17
Kralowany, Kir\xE1ly-Sz. Kereszt, ein geringer Ort der nur ein Theil von
Sz. Kereszt, und der
Pallugyayschen Familie unterthan ist.
18)
Kriz (Swaty) Sz. Kereszt. Eigentlich hat die hiesige Kirche mit der Pfar-
(p 261)
re und Schule diesen Namen; itzt aber f\xFChren ihn f\xFCnf dahin eingepfarrte benachbarte D\xF6rfchen, n\xE4mlich:
Motkowisko, in welchem besagte Kirche steht,
Ermne,
Stranian - strana,
Kralowany und
Cinowisko. Das Thal hei\xDFet
Krizka Dolina, in welchem au\xDFer erstbemeldten Oertern, auch
Lazisste,
Ancikowany,
Galowany und
Nagy-Palugya liegen. — Im Scherze hei\xDFt man sie
die dreyzehen Liptauer St\xE4dte.
19)
Krmess, K\xF6rmes, liegt im
Lublerthale, ist vielherrisch und ein ganz geringer Ort.
20)
Lazysst\xE9, der h\xF6chste Ort in dem
Kreutzerthale hart an dem Gebirge, dessen Einwohner meist von der Viehzucht leben; geh\xF6rt der
Okollicsanyischen Familie.
21)
Lehota (Paucina) in dem
Demanower Thale, der
n\xE4mlichen Familie unterthan.
22)
Lubelle (Kralowa) Kir\xE1ly-Lubelle, ist vielherrisch und wird von den
Lissoviny,
Nemess\xE1ny und
Revitzky bewohnt. Der Ort ist ziemlich weitl\xE4ufig und in den
(p 262)
W\xE4ldern desselben wird das be\xDFte Antimonium im ganzen Komitate gegraben.
23) —
(Zemanska) Nemes-Lubelle, ist ebenfalls gro\xDF, und wird von dem vorhergehenden durch einen Bach getrennet. Es sind auch hier verschiedene Herren, der meiste Antheil aber geh\xF6rt der
Detrichischen Familie, die ein Kastell auf einem angenehmen H\xFCgel hat. — Zwischen diesem Orte und
Kelecs\xE9n stehet die Kirche zur H. Elisabeth nebst der Pfarre und Schule.
24)
Malatin (Dolny) Also-Malatin, eine halbe Stunde von
Deutsch-Lyptsche, dahin es eingepfarrt ist. Die Grundherren desselben sind die
Familien Osko,
Denke,
Batisz, und jenseits des Baches die
Fej\xE9rpataki und
Detrich.
25) —
(Prostredny) K\xF6z\xE9p-Malatin, geh\xF6rt der
Familie Pethe\xF6.
26) —
(Horny) Fels\xF6-Malatin, davon die
Malatinszkische Familie ihren Namen hat. Diese drey Malatin liegen an einander und sind nach
Deutsch-Lyptsche eingepfarrt.
27)
Motkowisko, Motko-Sz. Kereszt, siehe
Kriz.
(p 263)
28)
Paludza (Mala) Kis-Palugya, nahe bey
Sz. Miklos in dem
Demanower Thale, ein weitl\xE4ufiges Dorf und Erbgut der
Familie Palugyai, die auch davon ihr Pr\xE4dikat hat. Es sind hier verschiedene Kastelle.
29) —
(Welka) Nagy-Palugya, ist der
Familie Platthy untherthan, und giebt lhr auch das Pr\xE4dikat. Es liegt eine halbe Stunde von der
Waag, und hat eine Artikularkirche der Evangelischen. Sie ist von Holz gebaut, kann sechstausend Menschen fassen, und hat 82 Fenster und 11 Th\xFCren. Die Einwohner dieses Orts n\xE4hren sich haupts\xE4chlich mit der T\xF6pferarbeit, die zwar ziemlich plump ist, wegen ihrer Dauerhaftigkeit aber dennoch stark gesucht wird. Sie haben aber gar keine Waldung, und m\xFC\xDFen alles ihr Brennholz sechs Stunden weit, von
Lyptsche f\xFCrs Geld holen.
30)
Sokolce, Szokolcs, unweit der Waag, auf die von hier aus eine Menge Holz aus den
Lyptscher W\xE4ldern gebracht, und auf Fl\xF6\xDFen welche die Einwohner machen, durch eben dieselben abwerts gef\xFChret
(p 264)
wird. Wie es denn den Sommer \xFCber selten geschieht, da\xDF man einen jungen Mann zu Hause findet. Ihre Aecker besorgen dann ihre Weiber mit den alten M\xE4nnern, die zur Schiffahrt nicht mehr tauglich sind. — In einem Diplome vom Jahre 1267 hei\xDFt dieser Ort Solmus und Falconum. Seitdem er durch eine Feuersbrunst g\xE4nzlich verzehret worden, hat er durch Unterst\xFCtzung der Herrschaft lauter steinerne H\xE4user erhalten. Er geh\xF6rt zur
Lyk\xE1wer Herrschaft.
31)
Strana, Sztranjan, ist ein Theil von
H. Kreutz, der
Pallugyaischen Familie unterthan.
32)
Wlachy (Welk\xE9) Nagy-Ol\xE1szi, erkennt die
Familie Kubinyi als ihre Grundherren, die hier auch eines der sch\xF6nsten Kastelle dieser Provinz bewohnet, und sehr sch\xF6ne G\xE4rten besitzt, auch ein angenehmes Waidenw\xE4ldchen angeleget hat. — Hier ist eine sehensw\xFCrdige Br\xFCcke \xFCber die
Waag gebauet, die ihres gleichen in den oberen Theilen des Reiches nicht hat. Besagter Flu\xDF ist ein b\xF6ser Nachbar dieses Orts.— Hier war der Geburtsort der adelichen
Familie Nagy-Ol\xE1szi, die im Jahre
(p 265)
1530 mit dem
Georg von Nagy-Ol\xE1szi erloschen ist.
33)
Zahorawissje, unweit von
Heil. Kreutz, ist ein Pr\xE4dium, das nur aus einer Mayerey bestehet. Es geh\xF6rt der
Andah\xE1zischen Familie.
IV. Der n\xF6rdliche Bezirk, Processus septentrionalis
Ist derjenige Theil dieser Gespanschaft, der sich von dem
Waagflusse gegen Norden beugt. Er z\xE4hlt drey Marktflecken und 32 D\xF6rfer. Jene sind:
Bobrowec (Welky) Nagy-Bobrocz, ein weitl\xE4ufiger Ort, der
Illyeschh\xE1sischen Familie geh\xF6rig, itzt aber an die
Okollics\xE1ni verpf\xE4ndet. Die Einwohner laufen im Lande herum mit allerhand Waaren zum Verkaufe. Sie sind der katholischen Religion zugethan, und haben eine Pfarre. Ihres sonderbaren Dialekts wegen sind sie bekannt, indem sie das L nur \xE4u\xDFerst selten, und statt desselben U oder W gebrauchen. So sagen sie z. B. Muin, anstatt Mlyn, bua, anstatt bola oder byla. Sie haben ein ziem-
(p 266)
lich grosses und fruchtbares Terr\xE4n, auch hinl\xE4ngliche W\xE4lder, die sie aber wenig kultiviren.
2)
Sjelnice, Szelnicze, geh\xF6rt zur
Lykawer Herrschaft, die auch dabey eine gute Mayerey,
Barowecky Mager genannt hatte, die aber da der Flecken den Terr\xE4n in Pacht genommen, kassiret worden. Vor beyl\xE4ufig zw\xF6lf Jahren war dieser Ort ein Filial von
Tarnotz, als aber in diesem letztern die Flammen alle Pfarrgeb\xE4ude verzehrten, \xFCbersetzte sich der katholische Pfarrer hieher, und so ward aus der Mutterkirche ein Filial. Die Evangelischen haben hier ebenfalls eine Pfarre, zu der sich siebenzehen D\xF6rfer halten. Das hiesige Ackerland ist ziemlich fruchtbar.
3)
Trnowec, Tarnocz, ein privilegirter Marktflecken, hat eine katholische und seit 1784 auch eine evangelische Klrche, und geh\xF6rt zur
Lykawer Herrschaft. Die Einwohner n\xE4hren sich gutentheils von der Leinweberey, den Bierbrauen und Brandtweinbrennen, haben sch\xF6ne Waldung und bauen besonders sehr gute und milde Erbsen. — In einen Diplome von 1296 hei\xDFt das Tar-
(p 267)
notzer Gebieht: Terragium Populorum de Tornouch.
Die D\xF6rfer hei\xDFen:
1)
Anna (Swata) Sz. Anna, hat eine katholische Pfarre, gutes Ackerland und sch\xF6ne W\xE4lder. Es ist vielherrisch, und der Geburtsort der adelichen
Familie Szent-Annay, die im Jahre 1561 nach bl\xFChte.
2)
Beharowce, Beh\xE1rfalva, wird meist von Edelleuten bewohnt. Der unfruchtbare Boden und die Noht hat die Einwohner gelehrt, nicht nur allerhand h\xF6lzerne Werkzeuge, sondern auch ganz gute Geigen zu machen, die sie auf den M\xE4rkten der umliegenden Oerter verkaufen. Auch wird hier gutes Bier gebraut und viel Brandtwein gemacht.
3)
Beniki, ein unbedeutendes D\xF6rfchen der adelichen
Familie Bonikovszky geh\xF6rig. Es liegt nicht weit von dem vorhergehenden, mit dessen Einwohnern es zugleich den Vogelfang treibet, und mit Hirschschw\xE4mmen handelt.
4)
Benussowce, Benyush\xE1za, ein kleiner adelichen Ort, denen Herren
v. Pallugyai und
Nemess\xE1ny unterthan.
(p 268)
5)
Bobrowec, (Maly,) Kis-Bobrocz, geh\xF6rt zur
Lykawer Herrschaft. Die Einwohner desselben machen allerhand
Rosoglio, treiben auch die Leinweberey und haben einigen Ackerbau.
6)
Bobrownik, hat einige Adelh\xF6fe, etwas Ackerbau und macht auch Brandwein. Dle
Familie Bobrovniczy, deren Stammort er ist, die
Kubinyi und
Andah\xE1zi besitzen jede den dritten Theil.
7)
Borowe liegt an der
Arwer Gr\xE4nze, und geh\xF6rt der
Joobischen und Fantsalischen Familie. Der Ackerbau ist hier sehr schlecht, der Boden aber zum Flachsbau desto tauglicher, davon die Einwohner auch ihre gr\xF6\xDFte Nahrung haben. Ihre H\xE4user sind sehr weit voneinander zerstreut.
8)
Brnice, Bernicze, ein adeliches D\xF6rfchen hart an dem Flecken
Sjelnice, davon die Familien
Gil\xE1ny,
Kmossko und
Omaszta ihr Pr\xE4dikat haben.
9)
Bukowina, ein Eigenthum der
Bukowinszkischen Familie, die hier einige adeliche H\xF6fe hat. — In dieser Gegend soll das
Schlo\xDF Lypto-Ov\xE1r gestanden seyn
(p 269)
davon man aber keine Spuren mehr antrift.
10)
Dussani, ein kleiner Ort, dessen Einwohner freye Bauern (Libertini) sind, und meist von der T\xF6pferarbeit leben.
11)
Hlinik, geh\xF6rt der
Lehoczkischen und
Chemiczkischen Familie. Der Waitzen den man hier baut, wird f\xFCr den sch\xF6nsten und be\xDFten dieser Provinz gehalten.
12)
Hutty, an der Grenze des
Arwer Komitats, der
Dwornikowitschischen Familie unterthan. Der Unfruchtbarkeit der Aecker wegen, legen sich dle Einwohner auf den Flachsbau und das Glasmachen.
13)
Janossowce, J\xE1nosh\xE1za, ein D\xF6rfchen der
Kubinyischen Familie. — Ehedem war es der adeliche Sltz der
Familie J\xE1nosh\xE1zy, die noch 1458. bl\xFChte.
14)
Jalowec, geh\xF6rt der
Ba\xE1nischen Familie und hat etwas Ackerbau.
15)
Izipowce, Izipfalva, ein adelicher herrischer Ort.
16)
Kwačan, der
Dvornikische Familie geh\xF6rig, hat eine katholische Pfarre, ein gro\xDFes Terr\xE4n und sch\xF6ne W\xE4lder, aber faule Einwohner.
(p 270)
17)
Luka (Dsuha) Hoszszu-r\xE9th, Langwiesen, mit einem Kastelle der
Joobischen Familie, die so wie die
Lehotzkische und Slachtische Antheil an dem Orte hat.
18)
Matjassowce (Nyzne) Also-Matyas\xF3cz, am Gebirge. Er hat etliche Adelh\xF6fe, und geh\xF6rt zum Theil der
Familie Matyasovszky, meist aber der Baronesse
Luzsinszky. Bey der hiesigen katholischen Kirche ist itzt ein Lokalkaplan angestellt. Der Boden ist ziemlich fruchtbar.
19) —
(Wyssne) F\xF6lse-Matyas\xF3cz, derer von
Matyasovszky Eigenthum. Das Gebiehte desselben ist zwischen dem Gebirge, und doch fruchtbar.
20)
Nezikowce, Nezith\xE1za, geh\xF6rt der
Familie Kubinyi, liegt in einer Ebene und hat fruchtbaren Boden.
21)
Nowot (Novoti) zwischen
Borowe und
Huty, hat nur einige wenige H\xE4user, und die
Familien Joob und Fancsal zu Grundherren.
22)
Parizowce, Parish\xE1za, an der
Waag mit einem
Dwornikischen Kastelle. Der hiesige Boden ist fruchtbar, und nimmt
(p 271)
eine angenehme Ebene ein. Ehedem geh\xF6rte dieser Ort der adelichen
Familie Parish\xE1zy oder Prizowsky, welche um das Jahr 1570 erloschen ist.
23)
Pawlowa Wes, P\xE1lfalva, anderthalb Stunden von
St. Nikola. Die Einwohner desselben n\xE4hren sich gr\xF6\xDFtentheils vom Fuhrwesen, und sind unter dem Namen der Lyptauer Fuhrleute, die von
Pre\xDFburg allerhand Kaufmannswaaren in diesen Komitat f\xFChren, bekannt. Es wird auch hier viel Brandtwein gemacht und Bier gebraut.
24)
Ra\xDFtoky, (Jo\xF3b) besteht nur aus f\xFCnf oder sechs H\xE4usern, die pohlnische Einwohner haben. Es liegt zwischen
Borowe und
Huty und ist ganz unfruchtbar.
25) —
(Nizne) Als\xF3-R\xE1sztoka, bestehet aus verschiedenen Adelh\xF6fen und nur wenigen Bauernh\xE4usern, liegt an den Ufern des
Waagflusses und hat einigen Ackerbau, besonders aber guten Flachs- und Krautboden. In jedem Hause trift man Weberst\xFChle an, in den B\xE4chen aber sehr schmackhafte Fische. Es ist das Stammhaus der
Rasztokischen Familie, den gr\xF6\xDFten Theil desselben aber
(p 272)
besitzen die Herren
Lehotzky, die das Pr\xE4dikat de Also-Rasztotoka f\xFChren.
26) —
(Wissne) Fels\xF6-Rasztoka, hat fast lauter adeliche H\xE4user. Die \xE4ltesten Familien, die sie bewohnen, sind:
Kakusz,
Kobilitz, und
Motusz, sonst auch
Rasztoknay. Von diesen haben die Lyptauer das Sprichwort: Kaku\xDF pogal Kubilu na Motuz. Der Ort hat den n\xE4mlichen Boden mit dem vorhergehenden, und macht auch viel Brandtwein.
27)
Swingarky ein ziemlich weitl\xE4ufiger Ort hart an der Gr\xE4nze dieses Komitats. Er hat eben so wie
Borowe,
Huty,
Nowot und
Rastoka pohlnische Einwohner, dle viel Flachs und Erd\xE4pfel bauen. Er geh\xF6rt der
Familie Jo\xF3b Fancs\xE1ly.
28)
Trsten\xE9, N\xE1dasfalva, der Stammort der
Familie Ba\xE1n, die sich davon schreibt und hier wohnt. Die H\xE4user und G\xE4rten sind hier ganz h\xFCbsch, und die Kirche welche die Katholischen besitzen, ist nach
Bobrotz eingepfarrt.
29)
Twarozna liegt aus einem
H\xFCgel Hawranek genannt. Der Ort ist nur klein, hat ein elendes Erdreich und einen Sauerbrun-
(p 273)
nen. Die Einwohner sind Freybauern (Libertini) und dle Brieftr\xE4ger der
Herren v. Kubinyi.
30)
Zadiel, (Nissny) ist mehr eine M\xE4yerey als ein Dorf zu nennen, indem es nur aus drey H\xE4usern besteht. Es ist der
Familie Jo\xF3b unterthan.
31) —
(Wissny) der Stammort der
Familie Schlachta, die sich von derselben schreibt. Er hat so viel Herren als Einwohner.
32) —
(Nyssni) B\xF6lcsh\xE1za, war der Stammort deren
Alm\xE1ni, nachdem diese aber ausgestorben sind, haben es die
Andah\xE1zy erhalten.