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ZUM GESAMTINHALT

Ungrisches Magazin, Band 3, Heft 3, Text 20 (S. 320-364)
Hrsg. von Karl Gottlieb Windisch
Pre\xDFburg, L\xF6we, 1783
Autor: o. N. [Branter, Windisch an Cornides, 07.07.1783]
Zuordnung:



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20. Topographische Beschreibung der Marmaroscher Gespanschaft.

Die Marmaroscher Gespanschaft, Comitatus Marmarossiensis, Marmoross V\xE1rmegye, wird insgemein auch nur die Marmarosch, Marmatia, gleichsam als eine eigene Provinz genennet. Bald waren die Siebenb\xFCrgischen F\xFCrsten, bald aber die Ungrischen K\xF6nige im Besitze derselben; und sie hatte fast immer mit der Festung Husth, welche als das Haupt derselben betrachtet ward, gemeinschaftliches Schicksal; bis endlich zu Anfange dieses Jahrhunderts nach den ged\xE4mpften Unruhen, dieser Strich Landes mit dem Gro\xDFf\xFCrstenthume Siebenb\xFCrgen als ein Theil desselben, f\xFCr best\xE4ndig an die Ungrische Krone kam, und im Jahre 1734 als eine eigene Gespanschaft von Siebenb\xFCrgen getrennet, und dem K\xF6nigreiche Ungern einverleibet worden ist. Die Geschichte, und die abwechselnden Schicksaale dieser Gespanschaft, welche sie, besonders bey den innerlichen Unruhen und wiederholten Einf\xE4llen der Tatarn erlitten hat, g\xE4ben Stof genug f\xFCr das historische Fach; deren Beschreibung aber hier nicht an ihrem Platze w\xE4re.

Man kann um so weniger bestimmen, woher der Name Marmarosch seinen Ursprung habe, da weder eine glaubw\xFCrdige Tradition, noch weniger aber einige Urkunden den Fingerzeig hierzu geben. Nach einiger Meynung wird diese Gespanschaft, weil sie vor Zeiten

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sehr wenig bewohnt, zwischen hohen, mit unzug\xE4nglichen Nadelwaldungen besetzten Bergen, und an den \xE4u\xDFersten Gr\xE4nzen des K\xF6nigreichs Ungern war, also genennet, indem das Ungrische M\xE1r - ama - rosz so viel als: dort ist es schon schlecht, bedeutet. Allein diese Herleitung ist wahrscheinlich nur ein Wortspiel, und ein sinnreicher Einfall eines witzigen Kopfes, der nicht wohl f\xFCr geltend angenommen werden kann. Andere hingegen leiten ihre Benennung von einem Schlosse her, welches vor Zeiten an dem Flusse Mara, wo dieser sich in die Iza ergie\xDFt, auf einer Anh\xF6he gestanden seyn soll. Zu dieser Muhtmassung geben einige Merkmaale und Uiberbleibsel von Schanzen, die da angetroffen werden Anla\xDF; doch ist von einem Schlosse keine Spur zu sehen, indessen f\xFChret dieser Ort noch heut zu Tage den Namen dieses Flu\xDFes von welchem aber die Benennung der Gespanschaft unm\xF6glich hergeleitet werden kann, und also bleibt dieselbe noch immer unentschieden.

Die Karpatischen Gebirge, welche sie von Norden und Osten von Galitzien und der Bukowina trennen, nehmen fast die ganze Gespanschaft ein, und nur in den etwas gr\xF6\xDFeren Th\xE4lern, besonders an der Tei\xDFe, an der Visso und Iza wilrd der Ackerbau, wiewohl nicht flei\xDFig genug getrieben. Die \xFCbrigen Gr\xE4nzen derselben sind gegen Westen die Beregher, Ugotscher, und Sathmarer Gespanschaft, gegen S\xFCden aber sto\xDFt sie an das Gro\xDFf\xFCrstenthum Siebenb\xFCrgen, von dem sie durch hohe Gebirge geschieden ist. Ihre L\xE4nge nach dem Durchschnitte von S\xFCden gegen Norden betr\xE4gt \xFCber 24, und ihre Breite von Osten gegen Westen fast durchgehends, zwischen 12 bis 15 Meilen.

Der Boden ist im flachen Lande ziemlich fruchtbar, und es werden allerhand Getraidearten von der be\xDFten Gattung erzeugt, besonders aber ger\xE4ht der Waitzen sehr gut, und der Flachs, welcher bey dem Kronmarkt-

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flecken Visk gebauet wird, ist seiner G\xFCte wegen nicht nur im ganzen Lande, sondern auch in fremden Provinzen bekannt und bew\xE4hrt. Doch verlegt sich das Volk nicht sehr auf die Landwirtschaft, weil es bey der Salzmanipulation, (welche fast alle Einwohner, au\xDFer denen, die den n\xF6rdlichen Theil, welcher die Verchovina genennt wird, bewohnen, und ganz au\xDFer der Hand sind, theils mit Land, theils mit Wasser-Transporten, theils auch mit Erzeugung der Fl\xF6\xDFe besch\xE4ftiget), einen sicherern und ergiebigern Verdienst findet, und fast alle Lebensbed\xFCrfnisse auf den Wochenm\xE4rkten, wohin sie aus den benachbarten Komitatern gebracht werden, um baares Geld erkaufet. Auch gerahten in dem flachen Lande mit Anwendung einiger Industrie verschiedene Gartengew\xE4chse, und Baumfr\xFCchte von der auserlesensten Gattung; doch erlaubet der etwas rauhere Himmelsstrich ganz und gar keinen Weinbau, sondern dieses Getr\xE4nk mu\xDF aus den benachbarten Gespanschaften hergeholet werden. Und da dieser wegen der Preis desselben ziemlich erh\xF6het ist, so bedienen sich die Einwohner meistens des Brandweins zum Getr\xE4nke.

In den gebirgichten Gegenden gerahten wegen dem kalten Klima weder Feld- noch Gartenfr\xFCchte, dagegen ist daselbst die Vieh- und besonders die Schaafzucht \xFCberaus betr\xE4chtlich, wozu die auf den h\xF6chsten Bergen befindlichen ungeheuern Alpen, deren etliche drey\xDFig sind, und wovon, manche, 12 bis 15 tausend Schaafe den ganzen Sommer hindurch hinl\xE4ngliche Waide giebt, die be\xDFte Gelegenheit verschaffen. Und obwohl die Rinder von kleinem Wachsthume sind, so werden doch alle Jahre etliche tausend St\xFCck, nebst einer unz\xE4hligen Menge Schaafe und Hammeln verkauft, und in andere Gegenden getrieben. Eben so sind auch die Pferde von verschiedenem, aber doch meistens kleinem Schlage, sonst aber gut gebildet, und \xFCberaus dauerhaft. Denn obschon die

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wenigsten befohlet sind, und meistens \xFCber steinige Gebirge, oft schwer beladen viele Meilen weit klettern m\xFCssen, so werden sie doch weder an den Hufen besch\xE4diget, noch sonst entkr\xE4ftet, wenn anders die Eigenth\xFCmer ihnen an der n\xF6htigen Wege nichts abgehen lassen. Vor Zeiten wurden auch in dieser Gegend viele Ziegen oder Gei\xDFe gehalten, die aber wegen den gewaltigen Sch\xE4den, die sie in den Waldungen, besonders an den jungen Nachwachse verursachten, im Jahre 1774 g\xE4nzlich abgeschaffet, und zu halten verbohten worden sind. Allein ungeachtet dieser heilsamen Anordnung, nimmt deren Anzahl, und wie es scheint, mit Vorwissen derer, die es hindern sollten, wieder von Tag zu Tage zu; nur in denen Kameral Herrschaften, wo man auf die Erhaltung der Waldungen ein besseres Augenmerk tr\xE4gt, und \xFCberzeugt ist, da\xDF die Ziegen kein unentbehrliches Bed\xFCrfni\xDF des Unrerthans seyn, nachdem die Schaafe gleiche Dienste thun, wird die Haltung der Ziegen noch immer verwehret.

Ungeachtet ehedem beynahe die ganze Gespanschaft mit Nadelwaldungen bewachsen war, so sind doch diese in den bewohnten Gegenden theils durch Verwahrlosung, theils durch \xFCble Behandlung, haupts\xE4chlich aber durch Feuersch\xE4den schon dergestalt ersch\xF6pft, da\xDF wirklich ein Mangel von dieser Holzgattung versp\xFCret wird. Die noch \xFCbrigen, welche an den \xE4u\xDFersten Gr\xE4nzen zwischen den Gebirgen liegen, und von einem ziemlich grossen Umfange sind, geh\xF6ren meistens der K\xF6nigl. Kammer. Sie werden durch vier Wald\xE4mter besorget, und aus diesen wird allj\xE4hrlich eine grosse Anzahl Fl\xF6\xDFe zur Abf\xFChrung des Salzes auf der Tei\xDF an die Ungrischen Legst\xE4dte, geliefert. Die Berge gegen dem flachen Lande zu, sind durchaus mit Laubwaldungen besetzt, welche aber au\xDFer den kameralischen, die gleichfalls geheget werden, allenthalben in sehr schlechtem

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Stande, und ziemlich ersch\xF6pft sind. Es halten sich in denselben viele Raubthiere, besonders B\xE4ren, Luchse W\xF6lfe und F\xFCchse auf, doch trift man auch Hoch-und Feder-Wildpr\xE4t an, n\xE4mlich G\xE4mse, Hirschen, Rehe, dann Auer-B\xFCrk- und Hasen-H\xFCner. Auch giebt es in dieser Gegend viele sogenannte Nerzen, deren B\xE4lge zum Gebr\xE4me Ungrischer Pelze gebraucht werden.

Obwohl nun die dasigen Gebirge manche erheblichen Sch\xE4tze enthalten, so werden sie doch nicht sonderlich gesucht, da die ohnedem nicht so zahlreiche Volksmenge das ganze Jahr hindurch mit der Salzmanipulation sattsam besch\xE4ftiget ist, und zur Betreibung anderer Bergwerke nicht hinreichte. Doch zeigen verschiedene Merkmaale, da\xDF in vorigen Zeiten auch diese gcbauet, aber nachher, entweder wegen den Unruhen, oder weil sie vielleicht nicht ergiebig genug waren, wieder aufgelassen worden sind. Besonders findet man hievon bey dem Kronmarktflecken Visk Spuren, in, welchem Orte sich in den vorigen Jahrhunderten Sachsen, deren Herkunft aber nicht bekannt ist und von denen noch wirklich Uiberbleibsel vorhanden sind, niedergelassen, nach der Hand aber auf den Feld- besonders den Flachs-Bau verlegt, und mit der Reformirten Religion die Ungrischen Sitten und Sprache angenommen haben. Wiewohl es noch einige alte Leute unter ihnen giebt, die eine Art von Platdeutsch sprechen, die aber sehr unverst\xE4ndlich, und eine besondere Mundart ist.

Man findet auch in dieser Gespanschaft den sch\xF6nsten Alabaster, allerhand auserlesene Marmorgattungen und Steine, besonders die kristallartigen Diamanten, welche vieleckicht, bisweilen von der Gr\xF6\xDFe einer Erbse, aber meist unrein, und daher auch wenig geachtet, indessen aber doch im ganzen Lande unter dem Namen Marmoroscher Steine bekannt sind, und in dasiger

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Gegend Dragomiten genennet werden. Nicht minder giebt es auch Glasachat, den man f\xFCr Luxsaphir h\xE4lt. Vor einigen Jahren ist in der Gegend von Kobol\xF3pojana ein sehr reicher Eisenstein entdecket, und daselbst auf Rechnung des Aerariums eine f\xF6rmliche Eisenhandlung mit Errichtung der n\xF6htigen Geb\xE4ude und Kunstwerker eingef\xFChret worden, die einen ziemlichen Fortgang hat, und allj\xE4hrlich mehr empor k\xF6mmt; besonders da der Eisenstein in der N\xE4he zu den Schmelzh\xFCtten fast am Tage liegt, und mit weniger M\xFChe erbeutet wird; die ganze Gegend aber mit ungeheuren Waldungen zur Kohlenerzeugung versehen ist, und der vorbeyflie\xDFende Bach Sopurka hinreichet, alle Werker zu treiben. Eben daselbst ist auch in einem auf Eisenstein getriebenen Stollen ein Silberh\xE4ltiger Gang angebrochen, welcher zu einem Versuche auf dieses \xE4dlere Aerz Anla\xDF gegeben hat, dessen Ausschlag noch abzuwarten ist.

Das vornehmste Produkt in dieser Gespanschaft ist das Salz, welches daselbst in einem solchen Uiberfiusse vorhanden ist, da\xDF es f\xFCr unersch\xF6pflich angesehen werden kann, indem sich die m\xE4chtige, einem Berge \xE4hnliche Salzader l\xE4ngst der Tei\xDFe bald mehr bald weniger tief unter der Erde, durch den ganzen Strich Landes bis nach Siebenb\xFCrgen zieht, und hie und da auch Seitenzweige hat. Doch wird nicht aller Orten reines, sondern in den meisten mit Koht oder Sand vermengtes Salz angetroffen, auch gestatten die zubringenden W\xE4\xDFer, wenn zu deren Ableitung kein Fall vorhanden ist, nicht aller Orten Gruben anzulegen. Daher sind verschiedene Versuche angestellet worden, um den reinen Salzstock ausfindig zu machen, welcher auch au\xDFerdem Hauptgrubenort Rhonaszek, noch in drey andern Oertern, n\xE4mlich in Ker\xE9khegy unweit dem Kronmarktsflecken T\xE9cs\xF6, dann in Szlatina n\xE4chst dem Kronmarktflecken Szigeth, ganz nahe an der Tei\xDF und endlich in

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einem unweit dem Kameraldorfe Sug\xE1t\xE1g gelegenen Pr\xE4dium Soospatak genannt, gl\xFCcklich entdecket worden ist. In jedem dieser 3 Orten wurde vor einigen Jahren eine Grube angelegt, und es wird in denselben das reinste Salz erbeutet.

Der Hauptgrubenort ist Rhonaszek, dieser liegt 2 Meilen von Szigeth entfernt, gegen Osten in einem engen, einem Kessel \xE4hnlichen Thale, wohin eine auf K\xF6nigliche Kosten zur Beqwemlichkeit der Landtransporte angelegte Hochstrasse (Chauff\xE9) f\xFChret. Die vielen theils eingest\xFCrzten, theils aufgelassenen und vermachten Gruben, deren Umfang nicht bewu\xDFt ist, sind ein Beweis, da\xDF daselbst schon seit undenklichen Zeiten wiewohl sehr unordentlich und unwirtschaftlich auf Salz gearbeitet worden sey; we\xDFwegen auch allda zu neuen Gruben wenig Platz mehr \xFCbrig, und eben darum auf die Ausfindigmachung des reinen Salzes in andern Orten gesorget worden ist, um, im Falle dieser Grubenort ersch\xF6pfet w\xFCrde, gegen das Aufliegen an Salz gedecket zu seyn. Gleiche Spuren von alten verfallenen Salzgruben findet man auch in verschiedenen Gegenden dieser Gespanschaft; besonders ist unweit Nyeresnicze ein Thal, woselbst in vorigen Zeiten ein grosser Salzgrubenbau gewesen seyn mu\xDF, da dieses ganze Thal, in welchem hie und da noch Uiberbleibsel von eingegangenen Stollen, und Sch\xE4chten angetroffen werden, durchw\xFChlet und verst\xFCrzt ist. Doch ist aus Mangel der Urkunden, die vermuhtlich bey den abwechselnden Schicksalen dieser Gespanschaft verloren gegangen, unbekannt, wann, von wem, und wie diese Gruben bebauet, nachher aber verlassen worden, oder sonst zu Grunde gegangen sind.

In Rhonaszek sind dermalen sechs Gruben im Baue, wovon aber nur wechselweise drey bearbeitet werden. Die siebente ist wegen einer Spalte, die sie

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in der Wand bekommen hat, aufgelassen worden, wird aber doch in gutem Stande erhalten, um sie n\xF6htigen Falls, wann einer oder der anderen von den sechsen etwas zustossen sollte, bis zur Er\xF6fnung einer neuen Grube bearbeiten zu k\xF6nnen, damit die betr\xE4chtliche j\xE4hrliche Salzerzeugung keinen Abbruch leide. Im Jahre 1778 ward die bisher \xFCblich gewesene Glockenf\xF6rmige Bauart der Salzgruben in eine weit vortheilhaftere und sichrere kubische Form abge\xE4ndert, und statt der von der M\xFCndung bis auf die Grubensohlen senkrecht hangenden Leitern (Mannsfahrten), auf welchen die H\xE4uer in und aus der Grube mit Lebensgefahr klettern mu\xDFten, f\xF6rmliche Stiegen mit Abs\xE4tzen angebracht.

Ehedem wurden in dieser Gespanschaft allj\xE4hrlich nicht viel \xFCber 300,000 Zentner Salz erzeuget; seit einigen Jahren aber ist die Erzeugung schon auf 600,000 Zentner und dar\xFCber gestiegen, welche noch weit h\xF6her getrieben werden k\xF6nnte, wann es m\xF6glich w\xE4re, das ganze Quantum zu den \xE4u\xDFeren Legst\xE4dten abzuliefern.

Das Salz wird von da in viererley Gattungen verschickt, n\xE4mlich in l\xE4ngliche paralellopipedischen Formalsteinen, welche 75 bis 90 Pfunde wiegen, und eigentlich die Gestalt sind, in der das Salz erzeuget werden mu\xDF. Die Steine, welche unter 75 bis 50 Pf. wiegen, werden We\xDFmalsteine genennet, und mit den Formalsteinen, denen sie an der Gestalt \xE4hnlich sind, versendet. Der Unterschied ist nur in der Benennung, und zwar darum, weil dem Salzh\xE4uer f\xFCr einen Formalstein 1 und ein halber Kr. f\xFCr einen We\xDFmalstein aber nur drey viertel Kr. Lohn bezahlet wird. Die dritte Gattung ist das St\xFCcksalz, welches entweder aus den zerbrochenen Formalsteinen entsteht, oder in der Grube, wenn die Salzader nicht gleich l\xE4uft, in unregelm\xE4\xDFiger Gestalt bricht, aber doch so genu\xDFbar, wie die obigen Gattungen ist, und folglich an die benachbarten Aemter, wohin es zu

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Lande gef\xFChret werden kann, zum Verschlei\xDFe abgegeben wird. Die vierte Gattung endlich ist das Minutiensalz, welches in den Gr\xFCben bey Aushauung der Formalsteine von selbst entstehet, und in F\xE4\xDFer, deren jedes 5 Zentner enth\xE4lt gepackt, zum Landeskonsumo gleichfalls versendet wird, und f\xFCr diese zwo letzteren Gattungen bek\xF6mmt der H\xE4uer keinen Lohn. Von den Gruben wird das Salz zu den an der Tei\xDF gelegenen Marmoroscher Transport\xE4mtern, Tisza Ujlak, Bustyah\xE1za, Szigeth, und Bocsko auf der Achse gef\xFChret, wo es sodann theils auf Schiffe, meistentheils aber auf Fl\xF6\xDFe geladen, und nach Tarkany, Tokay, und Solnock zur Landesbed\xFCrfni\xDF abgeschicket wird.

Die Einwohner dieser Gespanschaft sind meistens Russen, oder sogenannte Ru\xDFniacken, und Walachen, die der Griechischunirten Kirche zugethan sind. In den f\xFCnf K\xF6nigl. Kronmarktflecken aber wohnen grossentheils Ungern, die sich meistens zur Reformirten, die \xFCbrigen aber zur. R\xF6mischkatholischen Religion bekennen. Hie und da werden auch Deutsche angetroffen, die haupts\xE4chlich wegen der Salzmanipulation sich da niedergelassen haben, und meistens Handwerksleute sind. In den gr\xF6sseren Orten giebt es Armenier, die den Handel treiben; und die Juden, deren Anzahl nicht klein ist, sind meistens P\xE4chter von Schankh\xE4usern, und Brandweinbrennereyen.

Die Volksmenge wird in dieser Gespanschaft beyl\xE4ufig auf 62000 Seelen gesch\xE4tzet, die j\xE4hrlich an Kontribution zahlen 44085 Gulden 20 Kr. Verm\xF6g der Komitatsbeschreibung bel\xE4uft sich die Anzahl der Ortschaften auf 139, worunter f\xFCnf privilegirte Kronmarktflecken, die \xFCbrigen aber au\xDFer K\xF6r\xF6smez\xF6, welcher Ort seiner Gr\xF6\xDFe wegen, gemeiniglich f\xFCr einen Marktflecken gehalten wird, D\xF6rfer sind. Es giebt aber nebst diesen noch mehrere bewohnte Oerter, die theils, weil

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sie andern Ortschaften zugeschrieben, theils weil sie nicht unter der Komitasjurisdiktion, wie zum Beyspiele die Gruben\xF6rter und Waldkolonien sind, aus der politischen Konscription weggelassen worden. Uibrigens sind in 8 Oertern Katholische, in den meisten Griechischunirte, und in 6 Oertern Reformirte Pfarren.

Das Volk ist \xFCberhaupt wohlgebaut und gut gebildet, sonst aber biegsam, und unterw\xFCrfig, jedoch in den Sitten noch sehr verwildert; vorz\xFCglich aber dem \xFCberm\xE4\xDFigen Trunke, welcher sie zu vielen Ausschweifungen, Schl\xE4gereyen, ja \xF6fters sogar zu Todschl\xE4gen verleitet, sehr ergeben; au\xDFerdem auch j\xE4hzornig und rachgierig, indessen aber doch arbeitsam, und zu allen Strapatzen dauerhaft, besonders wo der Landmann bey der Salzmanipulation entweder zur Erzeugung der Fl\xF6\xDFe, die mit unglaublicher Beschwerlichkeit verkn\xFCpfet ist, oder aber zu den Grubenarbeiten und Salztransporten, gebraucht wird, und wobey er nebst seiner h\xE4uslichen Wirtschaft einen reichlichen Verdienst findet: welches sich von da abmessen l\xE4\xDFt, da j\xE4hrlich aus den K\xF6nigl. Kassen zum Betriebe dieser Manipulation \xFCber 202,000 Fl. verwendet, und baar in dessen H\xE4nde gezahlet werden. Zwar ist der Bauer hier eben so, wie aller Orten verschlagen und schlau, aber doch gehorsam, und willf\xE4hrig, wenn ihm etwas befohlen wird.

Die Ru\xDFniacken sind bis auf einige wenige freye Leute, lauter Unterthanen, und daher auch knechtisch und kriechend; dahingegen unter den Walachen, welche mehr als die in Siebenb\xFCrgen und dem Banate se\xDFhaften, gesittet, auch von einem muntern Geist, voller Muht und Entschlossenheit sind, viele Edelleute sich befinden. Ihre Tapferkeit haben sie bey dem zu Anfange dieses Jahrhunderts geschehenen Einfall der Tatarn bewiesen, da sie bey deren R\xFCckzug unweit Borsa an dem Passe ihnen aufgelauert, und beynahe alle, sammt dem Tatarischen

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Prinzen, der sie anf\xFChrte, get\xF6dtet haben. Auch im Jahre 1779 haben sie einen Beweis von ihrer unerschrockenen Herzhaftigkeit gegeben, da sie gegen zwey bis drey hundert K\xF6pfe von einer gewissen Milit\xE4rtruppe, die ausrei\xDFen wollte, nach ausgestandenem beynahe dreyst\xFCndigen scharfen Musketenfeuer, dennoch gezwungen haben, sich zu ergeben, und gefangen zur\xFCckf\xFChren zu lassen.

Das weibliche Geschlecht der Ru\xDFniacken ist zwar gutgewachsen, aber von Gesichtsbildung meistentheils h\xE4\xDFlich, und in dem Anz\xFCge sehr nachl\xE4\xDFig, und unaufger\xE4umt. Dahingegen giebt es unter den Walachinnen viele sch\xF6ne Gesichter, und diese sind auch in ihrer Kleidung reiner und niedlicher. Doch sind bey beyden Nationen die Weiber \xFCber den Punkt der Schaamhaftigkeit nicht sehr delikat, indem sie sich nicht scheuen, auch in Gegenwart mehrerer Leute bey verschiedenen Gelegenheiten, zum Beyspiele wenn sie durch B\xE4che waden, baden, oder fischen, sich ganz zu entbl\xF6\xDFen. Auch erlauben sie den M\xE4nnern im Umgange eine solche Vertraulichkeit, die einem Fremden anst\xF6\xDFig scheinen mu\xDF; und gleichwohl sind ihre M\xE4nner nichts weniger, als eifers\xFCchtig. Da nun \xFCberhaupt beyde Nationen sehr woll\xFCstig sind, so finden sie wenig Widerstand oder Hinderni\xDF ihre Begierden zu befriedigen. Eben dieses macht, da\xDF ihre Generation nicht sehr zahlreich ist, wie dann selten Ehen sind, die mehr als 3 bis 4 Kinder erzeugen. Zum Ungl\xFCcke hat noch durch fremdes Zuthun eine gewisse der Generation nachtheilige Krankheit so stark eingerissen, da\xDF oft ganze D\xF6rfer davon angestecket sind.

Die Kleidung, wozu die Einwohner und ihre Weiber sich die Zugeh\xF6rung meist selbst verfertigen, ist bey den Ru\xDFniacken, und Walachen nach den verschiedenen Th\xE4lern haupts\xE4chlich in den Farben nicht gleich, doch kommen sie darinn \xFCberein, da\xDF sie Hemder mit weiten

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Aermeln, welche um die Lenden mit einem G\xFCrtel zusammgezogen werden, ganz kurze Oberr\xF6cke bis auf die H\xFCften, theils vom grauen zottichten Kotzen, oder von braunen grobem Tuche mit blauen oder wei\xDFen, theils von Zimmetf\xE4rbigem Tuche, mit gleichen Beinkleidern, und gew\xF6hnlich Bundschuhe tragen. Das Haupt bedecken sie entweder mit hohen Kappen vom Schaaffellen, oder mit grossen runden H\xFCten. So streng und lang auch der Winter in der Marmarosch ist, so begn\xFCgen sie sich doch mit dieser Kleidung, und halten damit die st\xE4rkste K\xE4lte aus. Sonst tr\xE4gt noch ein jeder von ihnen best\xE4ndig eine gemeine Holzhacke bey sich, die er gew\xF6hnlich an der linken Seite in den G\xFCrtel stecket, und bey der Holzarbeit so geschickt zu gebrauchen weis, da\xDF er einem gelernten Zimmermanne nicht viel nachgiebt. Die Tracht der Ru\xDFniackischen Weiber ist von jener der Walachischen sowohl in der Kleidung als in dem Kopfputze sehr unterschieden, wie aus denen beyliegenden Zeichnungen *) deutlicher zu ersehen ist.

Zur Andacht ist das Volk weder sehr geneigt, noch gew\xF6hnt, und obschon beynahe in einem jeden Orte ein Geistlicher und eine Kirche ist, welche letztern aber durchaus sehr klein und nur von Holz erbauet sind: so wird doch nur in wenigen Oertern ordentlicher Gottesdienst gehalten, und ihre Geistliche sind, au\xDFer da\xDF sie lesen k\xF6nnen m\xFC\xDFen, meist ungelehrte Leute, die sich weder in der Kleidung noch in dem Betragen, sondern allein durch den langen Bart von den gemeinen Bauern unterscheiden, auch \xF6fters so wie diese, theils das Land bauen, theils den Flo\xDFhandel treiben; ja sogar Handarbeiten gegen Bezahlung verrichten, um sich zu ern\xE4hren. Die Ursache davon ist, weil fast nirgends f\xFCr den Unterhalt der Pfarrer gesorget worden ist, und also solche Leute hierzu gew\xE4hlet werden mu\xDFten, die in dem

*) Die wir ehestens liefern werden.

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Orte se\xDFhaft, und mit einer eigenen Wirtschaft versehen waren. Es l\xE4\xDFt sich also leicht urtheilen, wie schlecht das Volk in Absicht auf die Religion mit solchen Seelsorgern bestellet ist. Indessen wird doch jetzt durch den dermaligen Bischof alles M\xF6gliche angewendet, dieser Inconvenienz theils durch Nachzieglung geschickter Seelsorger, theils durch bessere Dotirung derselben abzuhelfen; wovon der gute Erfolg sich schon wirklich zeiget, und um so mehr in der Zukunft eine erw\xFCnschte Wirkung hoffen l\xE4\xDFt, nachdem die h\xF6chstselige Kaiserinn zur Erreichung dieses heilsamen Entzweckes, das meiste beigetragen, und allen Vorschub geleistet hat.

Die Nahrung des Volks besteht meistens aus Brod vom T\xFCrkischen Waitzenmehle, welches M\xE1ll\xE1y genennet wird. Von diesem Mehle machen sie auch sonst verschiedene Gerichte. Nebst diesem sind Milchdopfen, Grundbirne, einige H\xFClsenfr\xFCchte, Sch\xF6psen- und Schweinfleisch, besonders Speck ihre gew\xF6hnlichen Speisen; doch haben sie nach Griechischem Kirchengebrauche beynahe das halbe Jahr zu verschiedenen Zeiten strenge Fasten, wo sie nichts, was vom Fleische kommt, sondern nur Fische, Mehlspeisen, und Erdgew\xE4chse im Wasser, oder Oel gekocht, genie\xDFen d\xF6rfen.

Die D\xF6rfer, besonders in den gebirgichten Gegenden sind sehr zerstreut, ja es sind deren einige, wo man von einem Ende zum andern zu kommen, etliche Stunden brauchet. Die Ursache davon ist, weil fast jeder Bauer bey seinem Hause auch gleich seine Feldwirtschaft hat, die meistentheils aus Wiesen besteht, und mit einem Zaune umfangen ist. So war zum Beyspiele der Kammeralort K\xF6r\xF6smez\xF6, (Ru\xDFniakisch Jaszin) welcher einer der gr\xF6\xDFten in der Gespanschaft ist, und gegen 400 H\xE4user enth\xE4lt, so stark zerstreut, da\xDF man ihn kaum in drey Tagen umreiten konnte; und nach einer geometrischen Berechnung w\xFCrden die Z\xE4une der Bau-

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ern, wenn sie in gerader Linie gestanden w\xE4ren, auf eine Strecke von 24 Ungrischen Meilen gereichet haben. Man kann daraus urtheilen, wie viel Holz j\xE4hrlich zur Erhaltung dieser Z\xE4une unn\xFCtz verschwendet worden sey. Im Jahre 1778 und 1779 ist dieser Ort auf vier verschiedenen Fl\xE4chen des weitschweifigen Thals in ordentliche G\xE4\xDFen mit regelm\xE4\xDFiger Eintheilung der Hausgr\xFCnde zusammgezogen, und jedem Hauswirte sein Extravillan Geb\xFChr zugetheilet worden. Zur Erbauung ihrer H\xE4user ward einem jeden vom Aerario ein Beytrag von 6 Fl. gegeben, und nun ist dieser Ort einer der sch\xF6nsten und ansehnlichsten. Und seitdem werden auch die Einwohner, die ehedem ganz menschenscheu waren, gesitteter und gesellschaftlicher, da sie nicht nur unter sich mehr zusammenkommen, sondern auch unter den Augen der Beamten sind, folglich eine bessere Ordnung gehalten werden kann. Auf gleiche Weise sollen nach und nach alle \xFCbrigen so zerstreuten Kameralortschaften zusammgezogen werden, welches auch noch den Vortheil verschaffen wird, da\xDF die R\xE4uber, welche zur Sommerszeit \xF6fters in diesen Gegenden streifen, nicht so leicht einen Unterschleif und Aufenthalt finden.

Die Ungern, welche in den f\xFCnf privilegirten Kronmarktflecken Huszt, Visk, T\xE9cs\xF6, Hosszumez\xF6 und Szigeth wohnen, sind meistentheils der Reformirten Religion zugethan, und im Besitze der vormals den Katholischen zugeh\xF6rigen Kirchen, wo sie ihren Gottesdienst halten. Au\xDFer Hosszumez\xF6 sind in den vier \xFCbrigen seit einiger Zeit auch Katholische Pfarrer eingef\xFChrt worden, und in einem jeden haben auch die Griechischuniirten, deren Anzahl nicht klein ist, ihre Kirchen und Seelsorger.

Diese f\xFCnf Marktflecken sind vom K\xF6nige Karl I. im Jahre 1329 wegen dem Salzgrubenbaue mit besondern Privilegien und Freyheiten begnadiget, und zu einem Krongute erhoben worden; welche Vorz\xFCge, ob sie

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gleich dermalen auf die Salzerzeugung keinen unmittelbaren Einflu\xDF haben, sie noch wirklich genie\xDFen. Und obwohl der K\xF6nigliche Fiskus Grundherr derselben ist, welchem auch die Regal Beneficien vorbehalten sind: so erw\xE4hlen sie doch ihren Magistrat frey, leisten keine Frohndienste, und zahlen an Herrschaftlichen Abgaben nur ein geringes Pauschquantum; sind auch noch \xFCberdie\xDF im Gen\xFCsse des freyen Weinschankes, und haben alle f\xFCnfe zusammengenommen, sogar die peinliche Gerichtsbarkeit. Wie sie dann auch in gemeinschaftlichen Angelegenheiten unter dem Vorsitze eines aus ihrem Mittel eben in der Absicht erw\xE4hlten Oberrichters, mittelst Deputirten Beratschlagungen, und Gerichte zu halten befugt sind. Eine besondere Anmerkung wird in Ansehung dieser f\xFCnf Marktflecken auch sogar in dem Befreyungsbriefe gemacht, da\xDF n\xE4mlich die Anfangsbuchstaben der vier \xFCbrigen den f\xFCnften Marktflecken Huszt ausmachen, dessen festes Schlo\xDF als das Caput Bonorum von der Kronherrschaft Huszt, zu welcher diese f\xFCnf Marktflecken gch\xF6ren, angesehen worden ist. Zum Beispiele:

H osszumez\xF6
V isk
Sz igeth
T \xE9cs\xF6

Bey den im vorigen, und zu Anfange des jetzigen Jahrhunderts ausgebrochenen Unruhen, besonders w\xE4hrend der Zeit, als die Siebenb\xFCrgischen F\xFCrsten im Besitze dieser Gespanschaft waren, haben verschiedene wohlhabendere Familien gegen eine gewisse Geldsumme nicht nur den Adel erhalten, sondern auch ihre in diesen Marktflecken besessene Haus - und Extravillangr\xFCnde von der Grundherrschaftlichen Jurisdiktion losgekauft, in deren freyem Besitze verschiedene derselben sich noch wirklich befinden. Es sind jedoch diese keine f\xF6rmlichen Edelgr\xFCnde, oder sogenannte Curien, indem den

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Eigenth\xFCmern kein Exercitium Jurium Regalium zugestanden ist; sondern dieselben sind blos als von Steuer und Gaben, und sowohl von der Markts- und Grundherrlichen Gerichtsbarkeit befreyte Gr\xFCnde zu betrachten, we\xDFwegen diese Edelleute in jedem Marktflecken ihren besonderen Vorsteher haben, und eine eigene Gemeinde ausmachen, die im ganzen zusammengenommen die Schanksgerechtigkeit aus\xFCbet.

Das Wappen dieser Gespanschaft stellet einen Berg vor, an dessen Spitze eine G\xE4mse, auf beyden Seiten aber ein Tannenbaum stehet. Im inneren des Berges wird eine Salzgrube vorgestellet, wo zween H\xE4uer mit aufgehobenen Bergeisen stehen; unter dem Berge aber werden durch vier qwer laufende Streifen die vier Hauptfl\xFC\xDFe des Komitats, n\xE4mlich die Tei\xDF, die Mara, die Talabor, und die Nagyagh angedeutet.

Die Obergespansw\xFCrde bekleidet dermalen der K\xF6niglich Ungrische Raht, und des St. Stephansordens-Ritter, Herr Stephan Andraschy von Schiklo.

Die Fl\xFC\xDFe, welche diese Gespanschaft bew\xE4\xDFern, und eine Menge der schmackhaftesten Fische liefern, sind (ohne der unz\xE4hligen kleinern zu gedenken, indem ein jedes auch noch so kleines Thal seinen Bach hat) vorz\xFCglich die Tei\xDF, welche an den \xE4u\xDFersten Gr\xE4nzen gegen Galitzien ostwerts entspringt. Sie hat eigentlich zwo Qwellen, in zwey verschiedenen auf etlichen Meilen von einander entlegenen Th\xE4lern, deren eine die schwarze, die andere aber die wei\xDFe Tei\xDF genennet wird, beyde aber vereinigen sich bey dem Dorfe Akna-Raho, und durchstr\xF6men sodann unter dem gemeinschaftlichen Namen der Tei\xDF die Gespanschaft, bis sie sich unterhalb dem Kronmarktflecken Huszt in die Ugotscher Gespanschaft ergie\xDFt. Und da dieser Flu\xDF zugleich alle \xFCbrige Marmaroscher Fl\xFC\xDFe und B\xE4che verschlingt: so ist er auch sehr wasserreich, verschaft die Beqwem-

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lichkeit, da\xDF auf demselben die Salztransporte mittelst der Fl\xF6\xDFe abw\xE4rts bef\xF6rdert werden. Eben wegen dem so reichen Zuflusse ergie\xDFt sich derselbe sogleich bey etwas anhaltendem Regenwetter, und da dessen Ufer nicht sehr erhaben sind, so tritt derselbe leicht aus demselben, und machet in der umliegenden Gegend eine desto schrecklichere Verheerung, weil sein Lauf schnell und rei\xDFend ist.

Die \xFCbrigen gr\xF6\xDFere und merkw\xFCrdigeren Fl\xFC\xDFe sind die Vis\xF3, K\xE1szo, Sopurk\xE1, M\xE1r\xE1, Iza, Taraczk, Talabor, und Nagy\xE1gh.

Diese Gespanschaft wird in vier Bezirke eingetheilet, welche zwey ansehnliche dem K\xF6niglichen Fiskus zugeh\xF6rige Dom\xE4nen, n\xE4mlich die Kronherrschaft Huszt und die Kameralherrfthaft Bocsko in sich begreiffen. Ehedem hatten diese zwo Herrschaften mit Inbegrif der \xFCbrigen hie und da dem Fisko eigenen Portionen ihre abgesonderte Porten, und standen nicht unter dem Komitate; seit dem Jahre 1774 aber sind sie demselben unterworfen worden. Daher von solchen nichts insbesondere, sondern wie sie nach der Bezirkseintheilung ihre Lage haben, gehandelt, und was hiebey merkw\xFCrdiges vork\xF6mmt, erw\xE4hnet werden wird.

I. Der obere Bezirk, Processus superior.

Liegt gegen Osten und Mittag, und gr\xE4nzet an die Bukowina, und das Gro\xDFf\xFCrstenthum Siebenb\xFCrgen. Er wird meistens von Walachen bewohnt, und enth\xE4lt folgende Oerter:

1. Borsa. Ein grosser, volkreicher, aber etwas zerstreuter Ort an dem Flusse gleiches Namens, und der Hauptpa\xDF in die Bukowina, durch welchen aber aus Mangel eines Fahrweges, welcher hier aufh\xF6ret, nicht anders als mit Saum- oder Tragpferden zu kommen ist. Es befindet sich hier eine Dreysigstfilialisten

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Station, und ehedem war auch daselbst ein Kontumazhaus, welches aber mit Besitznehmung der Bukowina wieder aufgehoben und an die neueren Gr\xE4nzen, hinausgesetzet worden ist. Die Einwohner sind meistens vom Adel, ober freye Leute, und ern\xE4hren sich theils mit der Viehzucht, haupts\xE4chlich aber mit Erzeugung der Fl\xF6\xDFe, die sie nach Bocsko oder Szigeth abf\xFChren, und dort den K\xF6niglichen Salz\xE4mtern gegen einer billigen Sch\xE4tzung zum Salztr\xE4nsporte verkaufen. Doch sind ihre Waldungen durch \xFCble Behandlung und Verwahrlosung schon dergestalt ersch\xF6pft, da\xDF sie diesen Verdienst in wenig Jahren ganz verlieren werden. Wie sie dann wirklich schon von Jahr zu Jahr nicht nur immer weniger Fl\xF6\xDFe, sondern auch von st\xE4ts schlechterer Qualit\xE4t liefern.

2. Szacs\xE1l. Ebenfalls ein volkreicher Ort, und der Pa\xDF in Siebenb\xFCrgen, we\xDFwegen hier eine Drey\xDFigstfilialstation befindlich ist.

3. Moyszin. Die Einwohner dieses Orts haben ehedem viele Fl\xF6\xDFe geliefert; da aber ihre Waldungen aus gleichen Ursachen wie in Borsa beynahe schon ganz ersch\xF6pft sind, so erzeugen sie dermalen nur noch wenige, aber sehr sch\xF6ne Fl\xF6\xDFe.

4. Dragomirfalva. Ein mittelm\xE4\xDFiger Ort, in dessen N\xE4he gegenw\xE4rtig von einigen Privatpersonen Versuche auf edle Erzgruben, oder sogenannten Hofnungsbau gemacht worden.

5. Szel\xE9stye. In dieser Gegend giebt es Salzqwellen, und man ist der Meynung, da\xDF hier auch Salz anzutreffen w\xE4re.

6. Jood, hat viele Einwohner, die bey den Landsalztransporten immer Fuhren leisten, und sich damit sch\xF6nen Verdienst erwerben.

7. Batisza. Hier ist einer der ber\xFChmtesten Gesundbr\xFCnne, welcher stark besucht wird, und noch einen

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gr\xF6\xDFeren Zulauf von G\xE4sten haben w\xFCrde, wenn f\xFCr derselben Unterkunft und Beqwemlichkeit besser gesorgt w\xE4re; indem daselbst weder ein Baad-noch ein Wirtshaus, und f\xFCr die Baadenden blo\xDF Lauben von Baum\xE4sten errichtet werden m\xFC\xDFen.

8. Konyha. Ein mittelm\xE4\xDFiger Ort.

9. Fels\xF6-Visso. Hier hat der K\xF6nigliche Fiskus einen ziemlichen Antheil, besonders die auserlesen sch\xF6nen Nadelwaldungen an dem Flusse Vaszer, bis an die Bukowina fast ganz eigen; daher auch daselbst ein eigenes K\xF6nigliches Wald- und Herrschaftliches Rentamt aufgestellt ist. Es befindet sich daselbst eine K\xF6nigliche Sagm\xFChle, und die unterhalb diesem Orte zusammfliessenden zween Hauptb\xE4che Borsa und Vaszer verlieren hier ihre Benennung, erhalten von dem Orte den gemeinschaftlichen Namen Visso, und machen nach der Tei\xDF einen der Wasserreichesten Fl\xFC\xDFe der ganzen Marmarosch aus.

10. K\xF6sz\xE9p-Visso, ein kleiner und

11. Also-Visso, ein etwas gr\xF6\xDFerer Ort, beyde an dem Flusse Visso, haben unter ihren Einwohnern einige Edelleute und in dem ger\xE4umigen Thale dieser drey Ortschaften, ist ein ziemlich fruchtbarer Getraidboden.

12. S\xE1jo, und

13. S\xE1jo-Polyana *) sind ganz ansehnliche Ortschaften.

14. Rosalia, und

*) Das Wort Polyana oder Polonina bedeutet in der Ru\xDFnackischen Sprache eine Alpe, und wie man vermuhtet, so haben sich die Einwohner von S\xE1jo, wohin diese Alpe geh\xF6ret haben mag, der Wirtschaft halber nach und nach dahin gezogen, bis sie endlich zu einer Dorfsgemeinde angewachsen sind. In der Marmarosch k\xF6mmt diese Bemerkung bey mehreren Oertern vor, die sich mit Polyana endigen.

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15. Szurdok. In diesen beyden Ortschaften hat der K\xF6nigliche Fiskus einen Antheil.

16. Klod, 17. Szlatinka. 18. Leordina.

19. Petrova. Sind mittelm\xE4\xDFige, verschiedenen Grundherren zugeh\xF6rige D\xF6rfer. Bey dem letztern werden auf dem Berge Popivan, welcher einer der gr\xF6\xDFten und h\xF6chsten in der Marmorosch ist, G\xE4mse angetroffen.

20. Ruszkova, geh\xF6rt meistens dem K\xF6nigl. Fiskus.

21. Ruszkova-Poly\xE1n\xE1 ist ein grosser Ort, hat verschiedene Grundherren, auch sch\xF6ne Schwarz-Waldungen, in welchen viele Fl\xF6\xDFe erzeuget, und zum Verkaufe an die K\xF6niglichen Salztransports\xE4mter abgeliefert werden. Doch wird auch hier, so wie in allen Gegenden der Marmarosch dieser Verdienst immer beschwerlicher, weil die n\xE4chsten Waldungen schon ausgehauen, und auf deren Nachwachs keine Sorge getragen worden ist; in den entfernteren aber, aus Mangel ordentlich eingerichteter und mit den n\xF6htigen Hilfsmitteln versehener Werkst\xE4dte, besonders, weil die B\xE4che zur Abfl\xF6\xDFung nicht gereiniget, sondern mit Felsen und Windbr\xFCchen verlegt sind, die Holzerzeugung und Ablieferung zu vielen Hindernissen unterliegt. Und da die Erleichterung derselben viele kostenspielige Zubereitungen erfordert, auf welche sich die Grundherren schwerlich einlassen werden, so l\xE4\xDFt sich voraussehen, da\xDF der noch \xFCbrige Theil dieser Waldungen in der Folge ganz unbenutzt bleiben wird.

II. Der Kassoer Bezirk, Processus Kaszo.

Dieser an sich zwar kleine, aber nach Maa\xDFe seines Umfanges stark bev\xF6lkerte, und durchgehends von Walachen bewohnte Bezirk, liegt gegen S\xFCden, wo er durch eine Kette hoher Berge von Siebenb\xFCrgen, und der Sathmarer Gespanschaft, an die er gr\xE4nzet, getrennet wird. Er enth\xE4lt nachstehende Oerter:

1. Budfalva, ein ziemlich grosser Ort an der

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Gr\xE4nze von Siebenb\xFCrgen, mit einer Drey\xDFigst- und Postbef\xF6rderungsstation. Von hier geht bis Kapnik \xFCber den hohen Berg Gutin ein unbeqwemer, und schlecht unterhaltener Fahrweg, der einzige au\xDFer den \xFCber Huszt, auf welchem mit W\xE4gen aus der Marmarosch zu kommen ist; doch wird er wegen seiner Beschwerlichkeit nicht sehr, und nur von denen befahren, die unumg\xE4nglich nach Siebenb\xFCrgen zu reisen haben, und den langen Umweg ersparen wollen.

2. Kr\xE1csfalva, dem K\xF6nigl. Fiskus zugeh\xF6rig

3. Br\xE9b. 4. Szerfalva

5. Desze 6. Hotynka

7. Kalinfalva 8. Nicolapatak, und

9. Somfalva, sind mittelm\xE4\xDFige Ortschaften.

10. Barczanfalva, ist ein gro\xDFer und wohlhabender Ort, der sich besonders bey den Landtransporten mit Salzfuhren viel erwirbt.

11. Hernyesd, und

12. Sug\xE1t\xE1g, sind mittelm\xE4\xDFige Oerter. In beyden hat der K\xF6nigl. Fiskus Antheil; und nicht weit vom letzteren ist in einem kleinen Thale Soospatak genannt, wo eine starke Salzqwelle sich befindet, hart an der Siebenb\xFCrgischen Landstrasse, nach verschiedenen, in dieser Gegend fruchtlos angestellten Versuchen, endlich im Jahre 1777 der reine Salzstock gl\xFCcklich entdecket, und seit der Zeit daselbst, nicht nur eine f\xF6rmliche Salzgrube errichtet worden, sondern auch von den Grubenarbeitern, die sich da niedergelassen, und in ordentlichen G\xE4\xDFen sehr niedliche H\xE4user erbauet haben, ein ganzes Dorf entstanden.

13. Gyulafalva, ist der n\xE4chste Ort zur obererw\xE4hnten Salzgrube, in einem angenehmen Thale. Die H\xE4user in demselben sind unordentlich zerstreut. Mitten durch hat der Flu\xDF M\xE1r\xE1 seinen Lauf, welcher, weil er sich

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\xF6fters ergie\xDFt, und bey der mindesten Anschwellung sehr rei\xDFend ist, den Einwohnern viel Schaden verursachet.

14. Fej\xE9rfalva. 15. N\xE1nfalva.

16. Vancsfalva mit einem guten S\xE4uerlinge, und

17. Diszno-Patak wo sich ein Gesundbad befindet, und Merkmaale von alten verlassenen Salzgruben zu sehen, in neueren Zelten aber einige Versuche auf Salz vergeblich angestellet worden sind, kommen unter die kleineren Oerter zu z\xE4hlen.

18. Bartfalva. Nahe bey diesem mittelni\xE4\xDFigen Dorfe haben die Griechischunirten M\xF6nche, Basiliten genannt, ein Kloster, und \xFCber den gleich au\xDFerhalb dem Orte laufenden Flu\xDF M\xE1r\xE1 ist um den Salztransporten von der Sugatagergrube nach Szigeth, bey anschwellenden W\xE4ssern sichere Passage zu verschaffen, so wie in

19. Farkasr\xE9v, wo der K\xF6nigliche Fiskus einen Antheil hat, \xFCber den Flu\xDF Iza auf K\xF6nigliche Kosten im Jahre 1778 eine pr\xE4chtige Br\xFCcke errichtet worden. Diese zwo Br\xFCcken verschaffen dem Publiko nebst andern auch den Vortheil, da\xDF die gew\xF6hnliche Poststrasse, welche \xFCber dieselbe gehet, dadurch f\xFCr best\xE4ndig wandelbar gemacht worden ist; indem vorher bey Ergie\xDFung eines oder des anderen Flusses, sehr oft entweder gar nicht, oder doch nicht ohne gr\xF6\xDFter Gefahr zukommen war.

III. Der Szigether Bezirk. Processus Szigeth.

Hat seine Benennung von dem Kronmarktflecken Szigeth, nimmt den mittleren Theil der Gespanschaft ein; und erstreckt sich zwischen dem oberen und unteren Bezirke von S\xFCden, wo er mit dem Sathmarer Komitat gr\xE4nzet, gegen Norden, bis an Galizien. Nach seinem grossen Umfange ist dieser Bezirk nicht sehr bev\xF6lkert, woran die vielen unzug\xE4nglichen Gebirge und

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Waldungen, wo der Landmann keinen Lebensunterhalt finden kann, Schuld sind. Indessen giebt es doch hie und da zwischen den Gebirgen in den Th\xE4lern Ortschaften; die meisten aber liegen an den beyderseitigen Ufern der Tei\xDF, und des Taraczk-Flusses, sind auch gr\xF6\xDFtentheils bis auf einige mit Walachen besetzte D\xF6rfer von Ru\xDFniacken bewohnt. Dieser Bezirk enth\xE4lt zween K\xF6nigl. Kron- und einen Kameralmarktftecken und den Hauptsalzgrubenort. Diese sind:

1. Szigeth, der Haupt- und volkreicheste, auch ansehnlichste Ort der ganzen Marmarosch. Er ist gleichsam der Mittelpunkt derselben, und liegt in einem angenehmen Thale, auf einer weit ausged\xE4hnten Fl\xE4che, hat sehr fruchtbaren Boden, und ziemlichen Feldbau. Nordw\xE4rts wird derselbe in einer Entfernung von einer Viertelstunde durch die Tei\xDF, und S\xFCdwerts in gleicher Entfernung durch die Iza, welche sich eine halbe Stunde weit unter Szigeth in die Tei\xDFe ergie\xDFt, bew\xE4\xDFert; und daher dieser Kronmarktflecken auch im lateinischen Peninsula genannt. Vor einigen Jahren ist \xFCber die Iza gleich oberhalb ihren Einflu\xDF in die Tei\xDF, zur Beqwemlichkeit der Reisenden, besonders aber der Salztransporte mit K\xF6nigl. Kosten eine feste Br\xFCcke erbauet worden. Die Anzahl der H\xE4user bel\xE4uft sich gegen die vierthalb hundert, worunter das Komitathause, in welchem die Versammlungen der Gespanschaft gehalten werden; das Administrations - das Gr\xE4fliche Hallerische, das Gr\xE4flich Telekische, Sztoikaische, das K\xF6nigl. herrschaftliche Inspektorat - und das K\xF6nigl. Fiskalhaus die ansehnlichsten Geb\xE4ude, und nebst noch einigen wenigen von harten Materialien, die \xFCbrigen aber durchgehends von Holz erbauet sind. Am Ende des Orts ist das pr\xE4chtige, einem Kastelle \xE4hnliche K\xF6nigl. Br\xE4uhaus, und au\xDFerhalb an dem Flusse Iza eine wohl eingerichtete, durchaus gemauerte herrschaftliche M\xFChle mit 6 G\xE4n-

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gen. Auf der andern Seite an der Tei\xDF liegt die sogenannte Salzkammer, welche die Hauptlegstadt ist, wohin j\xE4hrlich \xFCber 250000 Zentner Salz von den Rhonaszeker und Sugatager Gruben mit W\xE4gen zugef\xFChret, von dannen aber auf der Tei\xDF mittelst Fl\xF6\xDFen nach Tokay und Szolnok abgeschickt werden. Zur Beqwemlichkeit der Landtransporte ist von dieser Salzkammer bis nach Rhonaszek auf zwey starke Meilen, mit K\xF6nigl. Kosten eine ordentliche Hochstrasse (Chause\xE9) hergestellet worden, die stets in gutem Stande erhalten wird. Au\xDFer den daselbst befindlichen grossen Salzst\xE4deln haben auch die Beamten ihre Wohnungen allda, welche Geb\xE4ude zusammgenommen, die Salzkammer hei\xDFen, und von fern wie eine Burg aussehe. Von hier aufwerts ist das ganze Tei\xDFufer beynahe eine Stunde lang zum Flo\xDF-Portus bestimmet, wo n\xE4mlich die aus den K\xF6nigl. Waldungen herbeygelieferten, oder von fremden H\xE4ndlern erkauften Fl\xF6\xDFe aufbewahret werden. Und es ist zur Transportszeit ein herrlicher Anblick zu sehen, wie die ganze Strecke ober- und unterhalb der Salzkammer belebt ist, und von Leuten wimmelt, die alle entweder mit Zubereitung der Fl\xF6\xDFe zum Salztransporte, oder mit deren Beladung besch\xE4ftiget sind; indessen auf der Landseite viele hundert W\xE4gen theils mit Salz beladen anlangen, theils leer abfahren. Ja es geschieht sehr oft, wenn die Fuhren im Fr\xFChjahre recht im Gange sind, da\xDF die ganze Strasse von der Salzkammer bis Rhona\xDFek von einer Seite mit beladenen, von der andern aber mit leeren und um neue Ladung zur\xFCckkehrenden W\xE4gen, gleich ununterbrochenen Ketten bedecket ist. Hier verdienet auch der Fels Czeite Domb angemerket zu werden, welcher oberhalb der Salzkammer den Rinnsaal des Tei\xDFflusses \xFCber qwer durchkreutzet. Derselbe bestehet aus Plattenf\xF6rmigen Steinlagen, die durch die vielen Abs\xE4tze wie Stuffen eine Art von Fall

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machen, \xFCber den die Fl\xF6\xDFe, weil der Flu\xDF daselbst zugleich einen starken Zug hat, besonders wenn sie beladen sind, nie ohne aller Gefahr hinabfahren, obgleich schon viel darauf verwendet worden ist, diesen Ort sicher zu machen. Uibrigens ist in Szigeth eine Katholische, Griechischunirte, und Reformirte Pfarre, und die V\xE4ter der frommen Schulen, die hier das Gymnasium von f\xFCnf Schulen, und das von wailand der h\xF6chstseligen Kaiserinn K\xF6niginn f\xFCr 4 Knaben, wohlverdienter und armer Kameralbeamten gestiftete Konvikt besorgen, haben ein pr\xE4chtiges Kloster und Kirche, welche beyde eben jetzt ganz ausgebauet werden. Die Reformirten haben hier gleichfalls ein Gymnasium. So hat die K\xF6nigl. Kameraladminisiration, unter welcher alle Marmaroscher Kameral\xE4mter stehen, hier ihren Sitz; es befindet sich auch ein Hauptdrey\xDFigst- und ein Postbef\xF6rderungsamt in diesem Orte. Unter den Einwohnern sind viele deutsche Handwerker, und Armenische Handelsleute, die sich ziemlich gut fortbringen, und die dasigen Jahrm\xE4rkte werden stark besuchet.

2. Hosszumez\xF6. Der kleinste unter den f\xFCnf K\xF6nigl. Kronmarktftecken, ein und eine halbe Meile von Szigeth an der Tei\xDF, und der Landstrasse abwerts, gegen Huszt gelegen. Die Einwohner sind au\xDFer einigen Ru\xDFniacken meistentheils Ungern, und der Reformirten Religion zugethan. Sie verlegen sich stark auf den Feldbau, erwerben sich aber auch mit den Land- und Wassersalztransporten vielen Verdienst. Uibrigens ist hier eine Griechischunirte und eine Reformirte Pfarre. Der Ort leidet viel von dem vorbeyflie\xDFenden Tei\xDFstrome, welcher j\xE4hrlich immer mehr rei\xDFt, so, da\xDF \xFCber kurz oder lang der ganze Marktflecken wird \xFCbersetzet werden m\xFC\xDFen.

3. K\xF6r\xF6smez\xF6, an der schwarzen Tei\xDF, die in dem hieher geh\xF6rigen Thale Sztaniszlov entspringt, ein zur Kameralherrschaft Bocsko geh\xF6riger Marktflecken; ein gro\xDFer und volkreicher Ort, und der Hauptpa\xDF in Ga-

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lizien, \xFCber welchen der gr\xF6\xDFte Theil des Handels, und zwar wegen Mangel eines Fahrweges, mit Tragpferden seinen Zug hat, weswegen auch daselbst eine K\xF6nigl. Filialdrey\xDFigststation aufgestellet ist. Im Jahre 1779 wurde zwar zur Erleichterung und Aufnahme des Komerzes h\xF6chsten Orts der Antrag gemacht, von Bocsko bis hieher, und so weiter bis in Galizien eine Strasse herstellen zu lassen, zu welchem Ende der bekannte Wegmacher Matejcsik aus Zipsen dahin abgeschicket wurde; allein dieses Projekt ist theils wegen den allzuvielen Schwierigkeiten, welche die hohen und steilen Berge, in den Weg legten, theils aber wegen den ungeheuern Unkosten die es erfodert h\xE4tte, nicht zu Stande gekommen. Zur Zeit der Pohlnischen Unruhen ist hier ein Kontumazhaus errichtet worden, dessen Geb\xE4ude aber nunmehr zu Wohnungen f\xFCr das k\xF6nigl. Wald- und Rentamtspersonale zugerichtet worden sind. Die zu diesem Orte geh\xF6rigen Kameral-Schwarzwaldungen sind von weitem Umfange, und auserlesen sch\xF6n; aber die Erzeugung und besonders die F\xF6rderung der Fl\xF6\xDFe aus den Th\xE4lern, ist wegen der kleinen B\xE4che sehr beschwerlich, we\xDFwegen bereits einige Schleu\xDFen gemacht werden mu\xDFten. Da hier sowohl wegen Mangel des flachen Landes, als wegen dem kalten Klima kein Feldbau Statt findet, ja nicht einmal die Gartengew\xE4chse, und Baumfr\xFCchte gerahten, so verlegen sich die Einwohner, welche Ru\xDFniacken sind, vorz\xFCglich auf die Viehzucht, wozu ihnen die hieher geh\xF6rigen ungeheuern Alpen die be\xDFte Gelegenheit verschaffen. Au\xDFer dem aber finden sie bey der dasigen k\xF6nigl. Waldmanipulation das ganze Jahr hindurch reichlichen Verdienst, theils in den Holzschl\xE4gen, theils mit der Fl\xF6\xDFablieferung. Uibrigens ist von diesem wegen seiner Weitl\xE4ufigkeit mit zwey Griechischunirten Pfarren versehenem Orte, oben in der Einleitung das Mehrere erw\xE4hnet worden.

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4. Unter den in diesem Bezirke liegenden Ortschaften ist der Haupt-Salzgruben Ort Rhonaszek, einer der merkw\xFCrdigsten, von welchem zwar bereits gehandelt worden ist, hier jedoch noch einiges nachgetragen werden mu\xDF. Dieser Ort wird von lauter freyen, unmittelbar bey, und wegen dem Salzgrubenbaue nohtwendigen Arbeitern bewohnet, die allein unter der Gerichtsbarkeit des dasigen Berg- und Salz Ober-Amts stehen. Sie sind von verschiedenen Nationen, als Ungern, Deutsche, Siebenb\xFCrger, Ru\xDFniacken und Walachen; und obwohl sie insgesammt nur eine Gemeinde ausmachen, und in Absicht auf die \xE4u\xDFerliche Polizey aus ihrem Mittel ein eigenes, aus dem Grubenrichter, drey Hutm\xE4nnern, und etwelchen Geschwornen bestehendes Gericht haben, von welchem jedoch die Appelirung an das Oberamt geschehen kann: so werden sie dennoch in Absicht auf den Grubenbau, und \xFCbrigen Arbeiten in drey Hutmannschaften (Decanate) eingetheilet, deren jede einen K\xF6niglichen Grubenoffizier zum Obervorsteher, dann einen Hutmann, und zween Geschworne hat, welche in, bey, und w\xE4hrend der Arbeit \xFCber Mannszucht und Ordnung Aufsicht tragen m\xFC\xDFen. Und da diese Gemeinde in Ansehung der Disziplin und Polizey eigene Statuten vorgeschrieben hat, auf deren Beobachtung genau gehalten wird; so kann dieser Ort f\xFCr einen der regulirtesten angesehen werden. Nach diesem Beyspiele sind auch in den \xFCbrigen Gruben\xF6rtern die K\xF6niglichen Arbeiter regulirt worden, welche zur Unterscheidung von den \xFCbrigen Einwohnern des Komitats, auf ihren Kleidern, von der f\xFCr jeden Grubenort vorgeschriebenen Farbe, einen Kragen und die Aufschl\xE4ge der Aermel tragen m\xFC\xDFen. Die Freyheit dieser K\xF6niglichen Arbeiter gr\xFCndet sich auf das Privilegium des K\xF6nigs Wladislaw vom Jahre 1498, und auf den Schutzbrief des Siebenb\xFCrgischen F\xFCrsten Gabriel Bethlen, vom Jahre 1612. Im Jahre 1531 wur-

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den sie dieser ihrer Freyheit wegen angefochten, und wider dieselbe gekr\xE4nket, wor\xFCber sie so sehr aufgebracht worden sind, da\xDF sie zum grossen Schaden des K\xF6niglichen Schatzes die ganze Grubenarbeit im Stiche gelassen, sich g\xE4nzlich zerstreuet, und meist nach Nagy-B\xE1nya gezogen haben; bis sie endlich mit vieler M\xFChe, und auf ein sehr dringendes Einladungsschreiben der 5. K\xF6niglichen Kronmarktftecken, unter manchen Verhei\xDFungen wieder bewogen worden sind zur\xFCckzukehren, und den Salzgrubenbau fortzusetzen. Die \xE4ltern Urkunden machen von dem Grubenorte Rhonaszek keine Erw\xE4hnung, sondern nur von den in Szigeth, T\xE9cs\xF6 und Huszt wohnenden Salzhauern; es ist daher zu vermuhten, da\xDF vor Zeiten entweder in der Gegend von jedem dieser drey Kronmarktflecken Salzgr\xFCben gewesen seyn m\xFC\xDFen, welches die noch heut zu Tage sichtbaren Spuren und zwar bey Szigeth auf dem Berge Hegyeshegy, und gleich \xFCber der Tei\xDF unweit Szlatina, bey Tecs\xF6 in dem Thale unweit Nyeresnyce, und bey Huszt in dem Thale Baranya genannt, gewissermassen zu best\xE4tigen scheinen; oder da\xDF die Salzh\xE4uer nur in diesen Orten gewohnt, und zu gewissen Zeiten sich zu den Gruben in die Arbeit verf\xFCget haben. Dem sey aber wie ihm wolle, so bleibt doch unentschieden, um welche Zeit die Salzgruben in Rhonaszek entdecket, und zu bauen angefangen worden, und hier der Hauptgrubenort entstanden sey; doch l\xE4\xDFt sich aus den alten, meistentheils eingest\xFCrzten Gr\xFCben, womit das ganze Thal durchw\xFChlet ist, schlie\xDFen, da\xDF hier schon vor etlich hundert Jahren Gr\xFCben bearbeitet worden seyen. - Die vielen K\xF6niglichen Geb\xE4ude geben dem Orte beym ersten Anblicke ein pr\xE4chtiges Ansehen, obwohl die meisten nur Salzst\xE4dl und Gappelscheuern sind. Da kein anderes, als ganz reines Salz zum Landeskonsumo abgegeben werden darf, (in den Gr\xFCben hingegen zu-

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weilen mit Sand oder Erde vermischtes erzeugt wird: so wird letzteres, wenn es nicht leicht gereiniget werden kann, schlechterdings \xFCber die Halden gest\xFCrzt, und der Verwesung \xFCberlassen. Von dergleichen verworfenem Salze sind ganze Berge zusammengeh\xE4uft; um jedoch die Entfremdung sowohl dieses als des reinen Salzes zu verh\xFCten, so sind, um alle Gr\xFCben starke Planken gezogen, die n\xE4chtlicher Weile gesperret, und durch eigene Leute bewachet werden. Uibrigens ist hier eine R\xF6mischkatholische und Griechischunirte Pfarre.

Die in diesem Bezirke liegenden D\xF6rfer und Ortschaften sind folgende:

1. Fels\xF6-Rhona, ein Kameral Ort, eine kleine halbe Stunde von Rhonaszek entfernet, an der Haupttransportsstrasse, und zur Kameralherrschaft Bocsko geh\xF6rig. Er ist ziemlich volkreich, und die Einwohner erwerben sich bey dem Salzgrubenbaue theils mit Handarbeit, theils mit Fuhren, das ganze Jahr hindurch einen namhaften Verdienst, ehedem waren viele unter ihnen auch Salzh\xE4uer, welches aber abgestellet worden ist.

2. Also-Rhona. Ein mittelm\xE4\xDFiger Ort, ebenfalls an der Haupttransportstrasse, hat viele Grundherren, und der K\xF6nigliche Fiskus besitzet auch einen Theil desselben.

3. Bocsko. Der Hauptort, von welchem die ganze Kameralherrschaft ihren Namen hat; liegt an dem n\xF6rdlichen Ufer des Tei\xDFflusses, eine kleine Meile ober Szigeth, in einer \xFCberaus sch\xF6nen Gegend, und wird durch den Flu\xDF Sopurka welcher sich hier in die Tei\xDF ergie\xDFt, in Gro\xDF- und Klein Bocsko getheilet, welche beyde eine Griechischunirte Pfarre haben. Die Volksmenge ist hier betr\xE4chtlich, ihre Hauptbesch\xE4ftigung ist au\xDFer der Landwirtschaft, die sie nur als eine Nebensache betrachten, und lediglich zur h\xE4uslichen Nohtdurft treiben, bey den Wasser-Salztransporten, mit

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welchen sie sich allj\xE4hrlich ein ansehnliches St\xFCck Geld verdienen; auch werden die Bocskoer f\xFCr die be\xDFten und verl\xE4\xDFlichsten Flo\xDF- und Schifleute gehalten. Da sie \xFCberdie\xDF vieles Zugvieh haben, so erwerben sie sich auch mit dem Land-Salztransporte einen ansehnlichen Verdienst. An dem entgegengesetzten Tei\xDFufer ist das sogenannte Deutsche Bocsko, welches von lauter K\xF6niglichen Arbeitern, benanntlich Fa\xDFbindern, Schifwerkern, und Saagknechten bewohnet wird, wegen welchen eine R\xF6mischkatholische Pfarre daselbst ist. An dem Flusse Sopurka, oberhalb dem Dorfe Bocsko befindet sich eine pr\xE4chtige und treflich eingerichtete grosse S\xE4gm\xFChle mit 3 G\xE4ngen, wo meistens Dauben und B\xF6den zu den Minutiensalzf\xE4\xDFern geschnitten werden, deren j\xE4hlich gegen 15 bis 20 tausend St\xFCck erfoderlich sind. Diese werden von denen daselbst de\xDFwegen wohnhaften Bindern zusammengestellet, sodann leer auf die Gruben zur Packung geliefert, von da wieder mit Minutiensalz gef\xFCllt, nach Bocsko zur\xFCckgef\xFChrt, und dem dort befindlichen K\xF6niglichen Transportsamte zur weiteren Versendung auf Fl\xF6\xDFen, \xFCbergeben. Uibrigens ist auf der Dorfseite l\xE4ngst dem Tei\xDFufer hinauf, gegen eine Stunde lang, ein ger\xE4umiger und sicherer Flo\xDF-Portus, welcher zur Transportgut, eben so wie, bey der Sigether Salzkammer, von Menschen wimmelt; auf der entgegengesetzten deutschen Seite aber, ist der Schiffbau und Zimmerungsplatz, wo alle Gattungen von gro\xDF und kleinen Fahrzeugen verfertiget werden.

4. Lonka. Eine kleine Stunde oberhalb Bocsko an der Tei\xDFe, in welche hier der Flu\xDF Kaszo sich ergie\xDFt. An letzterem ist ebenfalls eine grosse K\xF6nigliche S\xE4gm\xFChle angebracht, von wannen die geschnittenen Dauben und B\xF6den nach Bocsko an die Binder abgegeben werden. Der Ort ist nicht sehr gro\xDF, und geh\xF6ret zur Kameralherrschaft Bocsko. Die Einwohner sind

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meistens Flo\xDFleute. Uibrigens wird hierauf dem sogenannten Kreuzberge ein etwas magerer Eisenstein, welcher zur Versetzung des allzu reichhaltigen, und allzuflie\xDFigen Kabalapojaner Eisensteines gebraucht wird, gegraben.

5. Kabalapojana war ehedem ein sehr kleiner zur Kameralherrschaft Bocsko geh\xF6riger Ort an dem Flu\xDFe Sopurka. Er liegt eine Meile oberhalb Bocsko, in einem angenehmen Thale, nimmt aber itzt von Jahr zu Jahr mehr zu, seit dem daselbst das Eisenbergwerk, von welchem oben Erw\xE4hnung geschehen, errichtet, und in Aufnahme gebracht worden ist, bey welchem die Einwohner vielen Verdienst finden. Au\xDFerhalb dem Orte ist in einer Anh\xF6he ein vortrefflicher und \xFCberaus schmackhafter Sauerbrunn.

6. Roszucska. Ein mittelm\xE4\xDFiger Ort, ebenfalls zur Bocskoer Kronherrschaft geh\xF6rig, in einem abseitigen Thale. Die Einwohner sind meistens Flo\xDFleute.

7. Kasz\xF3pojana. Ein sehr zerstreuter, zur Bocskoer Kameralherrschaft geh\xF6riger Ort, in einem ger\xE4umigen Thale an dem Flusse Kaszo, dessen Einwohner Flo\xDFleute sind. Bis hiieher kann man auf der Landstrasse gegen Pohlen, ungeachtet die Wege in sehr schlechtem Stande sind, mit W\xE4gen kommen; von hier aber weiter, mu\xDF man sich \xFCber den mitten im Dorfe anfangenden \xFCberaus hohen und steilen Berg, der Reit-oder Tragpferde bedienen.

8. Tribussa. Ein kleiner Ort an dem linken Ufer der Tei\xDFe, oberhalb Lonka in einer angenehmen Gegend; geh\xF6rt zwar auch zur Bocskoer Kameralherrschaft, doch haben in derselben einige Privatleute gleichfalls Antheil. Gerade gegen\xFCber liegt

9. Fejerpatak. Ebenfalls ein kleiner Ort ganz zur Bocskoer Kameralherrschaft geh\xF6rig, hat sch\xF6ne, und hochst\xE4mmige Nadelwaldung, we\xDFwegen an dem Bache gleiches Namens, eine halbe Stande oberhalb dem Orte im Thale eine grosse S\xE4gm\xFChle, auf welcher die

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langen Bretter zum Schifbau geschnitten werden, errichtet worden ist. Eine Stunde oberhalb, an der Tei\xDF liegt

10. Berl\xE1t\xE1s, ein sehr kleiner Kameralort von mehrbesagter Herrschaft. Dieser ist wegen der alten Schleu\xDFen und den Holzfang merkw\xFCrdig, welche beyde wegen der S\xE4gkl\xF6tzerlieferung vor vielen Jahren errichtet worden sind, jetzt aber zu Grunde gehen, auch nicht mehr repariret zu werden verdienen, weil die Waldungen schon ganz ausgehauen sind.

11. Bocsko-Rah\xF3. Ein mittelm\xE4\xDFiger zur Botskoer Herrschaft geh\xF6riger Kameralort an dem linken Ufer der Tei\xDFe. Die von Kaszopajana \xFCber den hohen Berg gehende Pohlnische Land - und Kommerzialstrasse f\xFChrt hieher, von dannen sie immer an denen Bergl\xE4hnen auf schmalen Reitwegen (die in dortiger Gegend Oblasz genennet werden), \xF6fters neben grossen und f\xFCrchterlichen Pr\xE4cipitzen bis K\xF6r\xF6smez\xF6 fortlauft. Dieser Ort ist zwischen Szigeth und K\xF6r\xF6smez\xF6 die Mittel- und f\xFCr die Reisenden gemeiniglich die Nachtstation, we\xDFwegen auch daselbst ein ger\xE4umiges Wirtshaus vor kurzem erbauet worden ist. Auf dem entgegen gesetzten Ufer der Tei\xDFe gerade hin\xFCber liegt

12. Akna-Rah\xF3, ein grosser volkreicher, zur Herrschaft Bocsko geh\xF6riger Kameralort, mit einem K\xF6nigl. Wald- und herrschaftlichen Renntamte. In den l\xE4ngst der wei\xDFen Tei\xDF, welche an der \xE4u\xDFersten Gr\xE4nze gegen Galizien auf einem zu diesem Orte geh\xF6rigen Berge entspringt, und eine Viertelstunde oberhalb sich mit der schwarzen Tei\xDFe vereinigt, gelegenen Nadelwaldungen, werden j\xE4hrlich viele Fl\xF6\xDFe und S\xE4gkl\xF6tzer erzeuget, und nach Bocsko abgeliefert, wobey die Einwohner von diesem, und dem vorhergehenden Orte sich starken Verdienst erwerben. Beyde Ortschaften haben vor einigen Jahren, um eine best\xE4ndige

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Kommunikation zu haben, und mit dem Uiberfuhren auf Schiffen nicht so viele Zeit zu verlieren, zur Herstellung einer geschlagenen Br\xFCcke \xFCber die Tei\xDFe, durch welche sie \xF6fters abgesperret worden sind, einen Theil von ihrem bey der Waldmanipulation erwerbenden Verdienst, zu einen Fond freywillig angeboten, welcher in kurzer Zeit so angewachsen ist, da\xDF diese Br\xFCcke wirklich in verflossenem Jahre 1782 zu Stande gebracht ward. Uibrigens wird der Ort Akna-Rah\xF3, welcher eben so, wie viele andere sehr zerstreuet war, dermalen auf einigen flachen Pl\xE4tzen in ordentliche Kolonien zusammgezogen.

13. Borkut, ein kleiner Ort, ebenfalls zur Herrschaft Bocsko geh\xF6rig, hat seine Benennung von einem treflichen und starken Sauerbrunne, welcher in Ungrischer Sprache Borkut hei\xDFet. Er liegt zwey Meilen ober Bocsko-Raho und eben so viele Meilen unter K\xF6r\xF6smez\xF6 an der Landstrasse, und der schwarzen Tei\xDFe, welche in dieser Gegend eine Art vom wilden Strudel hat, der Szurdok genennet wird. Es st\xFCrzet sich n\xE4mlich dieser Flu\xDF zwischen lauter hervorragenden Felsen mit gewaltiger Schnelligkeit, und unter einem entsetzlichen Brausen, auf eine starke halbe Stunde lang fort, so, da\xDF die von K\xF6r\xF6smez\xF6 mit Fl\xF6\xDFen hinabfahrenden nicht ohne Schrecken durch denselben passiren, und selbst die erfahrensten und beherztesten Flo\xDFleute, wenn sie dahin kommen, um eine gl\xFCckliche Durchfahrt zu beten pflegen; indem es nicht m\xF6glich ist, in der ganzen Strecke irgendwo anzulanden, und die Gefahr zu scheitern fast aller Orten drohet. Doch ist seit einiger Zeit durch die Hinwegschaffung der gef\xE4hrlichsten Felsen die Durchfahrt um sehr viel sicherer gemacht worden, und wird von Jahr zu Jahre mehr zugerichtet, so, da\xDF, dermalen nur selten ein Ungl\xFCck vorf\xE4llt, und bald gar keines mehr zu besorgen seyn wird. Die Einwohner verwenden sich bey der K\xF6r\xF6smez\xF6er Waldmampulation.

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Aus den obenangesetzten D\xF6rfern und dem Marktflecken K\xF6r\xF6smez\xF6, bestehet demnach die Kameralherrschaft Bocsko, wiewohl nach der Hand noch einige Ortschaften, welche der K\xF6nigliche Fiskus an sich gebracht hat, derselben zugetheilet, und einverleibet worden sind. Ehedem stand diese Herrschaft nicht unter dem Komitate, im Jahre 1774 aber wurde sie demselben unterworfen. Die \xFCbrigen Ortschaften in diesem Bezirke sind:

14. Karacsonfalva. Ein mittelm\xE4\xDFiger Ort zwischen Szigeth und Bocsko an der Tei\xDFe und der Rhonaszeker Salztransportstrasse, hat verschiedene Grundherren, der K\xF6nigliche Fiscus aber auch einen Antheil.

15. V\xF6r\xF6smarth. Ein sehr kleiner Ort, eine halbe Stunde von Szigeth entfernet, auf einer angenehmen Anh\xF6he, nahe an der Tei\xDFe gelegen. Es entspringt hier eine Qwelle, deren Wasser im st\xE4rkesten Winter nicht zufriert, und darum Teplicza genennet wird, doch verliert sich solches gleich unterhalb in die Tei\xDFe.

16. Monaster und

17. Fej\xE9regyh\xE1za sind zwey nicht weit voneinander auf dem entgegengesetzten Ufer der Tei\xDFe gegen \xFCber von V\xF6r\xF6sm\xE1rth gelegene kleine D\xF6rfchen. Auf der n\xE4mlichen Seite weiter unten, gegen\xFCber von Szigeth liegt an der Tei\xDFe in einer Anh\xF6he.

18. Szlatina, ein mittelm\xE4\xDFiger Ort mit einem artigen der Baron Sztoikaischen Familie zugeh\xF6rigen Kastelle. Die in dieser Gegend befindlichen Spuren von alten verfallenen Salzgruben haben zu verschiedenen Versuchen Anla\xDF gegeben, und im Jahre 1778 ist der reine Salzstock wirklich entdecket, und seitdem ein f\xF6rmlicher Grubenbau angeleget worden, welcher in der Folge f\xFCr das K\xF6nigliche Aerarium au\xDFerordentlich vortheilhaft werden wird, weil das Salz unmittelbar von den Gruben auf die Fl\xF6\xDFe geladen, und der ganze Landtransport ersparet werden kann. Die Einwohner von dieser

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und \xFCberhaupt von allen Nahe an der Tei\xDFe gelegenen Ortschaften sind fast durchgehends Flo\xDFleute, die sich bey den Salztransporten sehr viel Geld verdienen. Weiter im Lande gegen Norden liegen die drey ziemlich reichen D\xF6rfer

19. Fels\xF6-Apsa

20. K\xF6z\xE9p-Apsa

21. Als\xF3-Apsa
In welchen auch viele Edelleute wohnen. Hieher geh\xF6ret das kleine Filiald\xF6rfchen Apiczka.

22. K\xE1b\xE1l\xE1patak, ein mittelm\xE4\xDFiger Ort, eine Stunde von Szigeth seitw\xE4rts auf einer Anh\xF6he, wird von vielen Edelleuten bewohnet.

23. Szarvaszo, ein ziemlich grosser Ort zwischen Szigeth und Hosszumez\xF6 am s\xFCdlichen Ufer der Tei\xDFe und der Ungrischen Hauptstrasse, hat schonen Feldbau.

24. Szaploncza liegt eine starke halbe Stunde unterhalb Hoszumez\xF6 ebenfalls an der Tei\xDFe, und der Ungrischen Landstrasse. Mitten durch dieses Ort flie\xDFt der rei\xDFende Bach Szaploncza, der sich gleich unterhalb mit der Tei\xDFe vereinigt. Die Einwohner sind meistens Walachen, und unter diesen viele Edelleute. Nicht weit von dem Dorfe ist ein starker und geistiger S\xE4uerling, welcher sehr beliebt ist, und in vielen H\xE4usern f\xFCr best\xE4ndig getrunken wird.

25. Remete, ein walachisches kleines D\xF6rfchen in einer Anh\xF6he nicht weit von der Tei\xDFe an der Ungrischen Landstrasse. Vor Zeiten sollen hier die Paulinerm\xF6nche ein Kloster gehabt haben, davon aber itzt nichts mehr zu sehen ist.

26. K\xF6rtv\xE9lyes, ein mittelm\xE4\xDFiger Kameralort zur Herrschaft Bocsko geh\xF6rig, auf dem n\xF6rdlichen Ufer der Tei\xDFe, Hoszumezu\xF6 gerade gegen\xFCber, der viele Obstg\xE4rten und sch\xF6ne Laubwaldungen hat.

27. Taraczk\xF6z ist ein ziemlich grosser Ort bey dem Eintritte des Taraczk-Flusses in die Tei\xDFe, in einer \xFCber-

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aus angenehmen Gegend, und hat viele Grundherren. Besonders ist ein altes der Bethlenischen Familie eigen gewesenes grosses Kastell, welches aber itzt andere Familien besitzen, und stark in Verfall ist, merkw\xFCrdig.

28. Nagy-Kirva. 29. Kiss-Kirva. 30. Nyagova. 31. K\xF6k\xE9nyes. 32. Irhocz. 33. Also-Nyeresnicza 34. Fels\xF6-Nyeresnicze. 35. Teresul. 36. Sz\xE9les-Lonka. 37. G\xE1nya, und 38. Kalinfalva, sind theils kleinere, theils gr\xF6\xDFere D\xF6rfer in dem weitschichtigen, an Feld-und Baumfr\xFCchten ungemein fruchtbaren Thale di\xDF- und jenseits des Flusses Taraczk, entweder hart an demselben, oder nicht weit davon. Sie haben verschiedene Grundherren, und werden von Ru\xDFnacken bewohnt, die theils bey den Salztransporten, theils bey der Domboer Waldmanipulation sich gebrauchen lassen. Bey Also-Nyeresnicze ist anzumerken, da\xDF in einem nicht weit davon gelegenen Thale Spuren und Uiberbleibsel von einem in vorigen Zeiten daselbst gewesenen grossen Salzgrubenbaue, von welchem jedoch keine Nachrichten zu finden sind, gesehen werden. In einigen dieser Oerter hat auch der K\xF6nigliche Fiskus An-theile.

39. Dombo, ein ziemlich grosser Ort an dem Taraczk-Flusse, geh\xF6ret meistentheils dem K\xF6niglichen Fiskus, und ist vor einigen Jahren in ordentliche G\xE4\xDFen zusammengezogen worden. Es befindet sich daselbst ein K\xF6nigliches Wald- und Herrschaftliches Rentamt, und vor wenigen Jahren ward hier auch auf einem Seitenbache Dubovetz genannt, ein f\xFCrtreflich eingerichteter, mit allem Zugeh\xF6r versehener Eisenzeughammer mit K\xF6niglichen Kosten erbauet, worauf ein Theil des in Kabalapojana erzeugten Eisens, in verschiedene Gattungen von Werkzeugen umgeschmiedet, und verarbeitet wird. Es sind auch hier einige aus dem Ober\xF6sterreichischen Salzkammergute hieher \xFCbersetzte deutsche Waldleute,

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und Werkmeister angesiedelt, und se\xDFhaft; wegen welchen daselbst nebst der Griechischunirten, auch eine R\xF6mischkatholische Pfarre sich befindet. Bis hieher kann mit W\xE4gen gefahren werden.

40. Mokra, ein sehr zerstreuter, dem K\xF6niglichen Fiskus zugeh\xF6riger, nicht sehr volkreicher Ort an dem Flusse gleiches Namens, sechs Stunden oberhalb Dombo in einem engen Thale. Bey diesem Orte fangen erst die zu diesem Waldbezirke geh\xF6rigen Schwarzwaldungen an. Gleich oberhalb demselben liegt Deutsch-Mokra, wo die aus Ober\xF6sterreich hergeholten deutschen Waldleute angesiedelt worden, die sich ganz beqweme H\xE4user von Holz gebauet haben, und bey der dortigen Waldmanipulation gute Diensie leisten. Ihrentwegen ist hier eine Katholische Pfarre, und ein von dem K\xF6niglichen Domboer Waldamte abh\xE4ngiger Waldschosser. Au\xDFer dem ist auch daselbst eine wohleingerichtete S\xE4gm\xFChle, und auf dem Flusse Mokra eine sehr gute Dienste leistende Schleu\xDFe vorhanden. Seitw\xE4rts gegen Osten liegt

41. Brusztura in einem engen Thale an dem Flusse gleiches Namens. Es ist ein kleiner Ort, fast ganz dem K\xF6niglichen Fiskus zugeh\xF6rig, hat \xFCberaus sch\xF6ne Schwarzwaldungen, doch braucht es noch sehr viele Zubereitungen, bis solche ganz benutzet werden k\xF6nnen. Nicht weit davon war in dem Flusse ein wilder Wasserfall, \xFCber und zwischen lauter Felsen, welcher aber durch ein k\xFCnstlich eingelegtes Dillwerk so zugerichtet worden ist, da\xDF \xFCber denselben die Fl\xF6\xDFe ohne Gefahr, durch Menschen abgef\xFChret werden k\xF6nnen.

IV. Der untere Bezirk Processus inferior.

Nimmt den Westlichen Theil der Gespanschaft ein, und hat gegen Osten den Sigether Bezirk, gegen S\xFCden die Szathmarer, gegen Westen die Ugocser und Be-

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regher Gespanschaft, gegen Norden aber Galizien zu Gr\xE4nzen. Dieser Bezirk ist ziemlich volkreich, und enth\xE4lt die meisten Ortschaften, wiewohl viele hievon besonders in der sogenannten Verchovina, klein und unbetr\xE4chtlich sind. Diese Verchovina liegt sowohl in R\xFCcksicht auf diesen Bezirk, von dem sie beynahe die H\xE4lfte ausmachet, als \xFCberhaupt in Betracht auf die ganze Gespanschaft, ganz und zuh\xF6chst gegen Norden, und wird durch eine Kette von Alpengebirg gleichsam abgesondert. Die Einwohner derselben sind arm, und suchen sich im Lande durch Handarbeit, haupts\xE4chlich beym Heumachen und Fruchtschneiden etwas zu verdienen, weil sie wegen der grossen Entfernung bey der Salzmanipulation sich nichts erwerben k\xF6nnen. Die meisten m\xFC\xDFen sich mit Haberbrod begn\xFCgen, weil daselbst au\xDFer dem Haber die Feldfr\xFCchte wenig gerahten, und ihre gr\xF6\xDFte Wirtschaft besteht in der Viehzucht, wozu sie desto mehr Gelegenheit haben, da nebst den vielen Alpen auch die Waldungen, haupts\xE4chlich durch die Ziegen dergestalt verheert und ausgerottet sind, da\xDF dieser ganze Strich Landes einen allgemeinen und dr\xFCckenden Holzmangel leidet. In dieser Gegend werden die sogenannten Dragoniten, welche eine Art von b\xF6hmischen Steinen sind, gefunden. Der \xFCbrige fl\xE4chere Theil dieses Bezirkes hingegen ist fruchtbar, und k\xF6nnte es noch weit mehr seyn, wenn die Einwohner sich mit besserer Einsicht auf den Feldbau verlegten. Uibrigens enth\xE4lt dieser Bezirk drey K\xF6nigliche Kr\xF6n- und einen gemeinen Marktflecken, dann nebst nachstehenden auch noch verschiedene kleine D\xF6rfer.

Die Kronmarktflecken sind:

1. Husth, an der Landstrasse und einem kleinen Bache dieses Namens, wo er in die Tei\xDFe f\xE4llt. Ein recht grosser und volkreicher Ort, welcher ehedem weit ansehnlicher und mit sch\xF6nen Geb\xE4uden versehen war,

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aber durch die vielen und langwierigen Kriege den gr\xF6\xDFten Theil seines Ansehens verloren hat. — Unter andern waren hier zwo ansehnliche Kirchen, von welchen die, welche der heiligen Elisabeth geweiht war, der K\xF6nig Mathias Korwin, die andere aber, die den Namen der heiligen Katharina f\xFChrte, Wladislaw der Zweyte erbauen lassen. Erstere besitzen dermalen die Reformirten, und von der letztern ist, sowie von dem daselbst gestandenen Frauenkloster keine Spur mehr \xFCbrig. Eine Viertelstunde von hier stie\xDFt der Flu\xDF Nagy\xE1gy \xFCber welchen vor einigen, Jahren mit K\xF6niglichen Kosten eine pr\xE4chtige Br\xFCcke gebauet worden ist, in die Tei\xDFe; und da diese beyden Fl\xFC\xDFe \xF6fters austreten, so leidet der Ort sehr viel durch die \xDCberschwemmungen, indem nicht nur fast alle G\xE4\xDFen, sondern auch viele H\xE4user unter Wasser gesetzt, und sogar die Landstrasse gesperret wird. Gleich au\xDFerhalb der Nagy\xE1gyer Br\xFCcke f\xE4ngt schon der Ugocser Komitat an. In diesem von Ungern und Russen bewohnten Orte ist eine Katholische, Griechische, und Kalvinische Pfarre, die Einwohner aber haben guten Feldbau, und sind \xFCbrigens Flo\xDFleute.

Das Schlo\xDF, welches auf einem gleich neben dem Marktflecken stehenden \xFCber 80 Klafter hohen Berge liegt, ist vor Zeiten sowohl durch die Natur, als durch die Kunst eines der festesten im ganzen Lande, und bis 1775 stets mit K. K. Truppen besetzt gewesen, in welchem Jahre es, obwohl die in demselben befindlichen grossen Geb\xE4ude nicht lang vorher mit vielen Kosten reparirt worden sind, g\xE4nzlich verlassen, und nach der Hand auch sogar die Th\xF6re desselben, damit sich keine b\xF6sen Leute darinnen aufhalten k\xF6nnen, vermauert, folglich dieses ganze ehedem so ber\xFChmte Schlo\xDF, dem Verfalle Preis gegeben worden. Es geh\xF6rte vormals zur Krone, doch bekam es die K\xF6niginn Maria, die Gemahlinn Ludewigs des Zweyten zur Morgengabe. — Im Jahre

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1556 bem\xE4chtigten sich die Siebenb\xFCrger unter ihrem Feldherrn Bathori desselben. 1566. belagerte es Schwendi vergebens; und zehn Jahre hernach versuchte er diese Belagerung abermal, mu\xDFte jedoch da die T\xFCrken den Belagerten zu Hilfe kamen, sich mit denselben schlagen. Ungeachtet er den Sieg \xFCber die Muselm\xE4nner erhielt, so konnte er doch auch die\xDFmal das Schlo\xDF nicht erobern. 1599 aber bem\xE4chtigte sich Basta desselben, und zugleich der ansehnlichen Sch\xE4tze, welche Bathori in dasselbe gefl\xFCchtet hatte. 1605. bezwang es Stephan Botschkay, und erhielt alle die Sch\xE4tze, die sich in demselben befanden. 1703. kam es in die Gewalt des Franz Rakotzy des Zweyten, und endlich nach den beygelegten innerlichen Unruhen in Kaiserliche H\xE4nde, in welchen es nachher stets geblieben ist.

2. Visk, einer der gr\xF6\xDFten und volkreichsten Oerter in der ganzen Gespanschaft, liegt zwo Stunden oberhalb Huszth am s\xFCdlichen Ufer des Tei\xDFflusses, mit einer Katholischen, Griechischen und Kalvinischen Pfarre. Die Einwohner verlegen sich stark auf den Feldbau, besonders erzeugen sie viel Flachs, welcher sehr gut und in Menge ger\xE4ht, auch seiner Vortreflichkeit wegen starken Absatz findet. Viele von ihnen sind Flo\xDFleute. Von den Sachsen, welche sich daselbst des itzt ganz aufgelassenen Bergbaues, von dem man aber noch Spuren sieht, niedergelassen haben, ist bereits oben Erw\xE4hnung geschehen. In dem Gebiehte dieses Orts hat man 1782 sehr gute Steinkohlen gefunden.

3. T\xE9cs\xF6 liegt eine starke Stunde oberhalb Visk an dem n\xF6rdlichen Ufer der Tei\xDFe, ist ein grosser volkreicher Ort, und die Mittelstation zwischen Szigeth und Huszth. Mitten durch denselben flie\xDFt der kleine Bach T\xE9cs\xF6, von welchem der Ort den Namen hat. Die Einwohner haben grossen Feldbau, und sind au\xDFerdem auch Flo\xDFleute. Die Hieher geh\xF6rigen Laubwaldungen

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sind gro\xDF und sch\xF6n, werden aber wenig benutzet. Anderthalb Stunden von hier in dem T\xE9cs\xF6er Gebiete ist 1773 nach mehreren Versuchen der reine Salzstock entdecket, auch eine f\xF6rmliche Grube errichtet, eine Hauerschaft angesiedelt, und dieser Grubenort Ker\xE9thegy genennet worden, wor\xFCber das Bustyahazer Salzamt die Oberaufsicht hat. Uibrigens ist in T\xE9cs\xF6 eine Katholische, Griechische, und Kalvinische Pfarre, und oberhalb dem Orte die Haupt\xFCberfuhre \xFCber die Tei\xDFe.

Der gemeine Marktflecken hei\xDFt

Dolha in der Verchovina an dem Flusse Borsova und den Gr\xE4nzen des Beregher Komitats, geh\xF6rt gr\xF6\xDFtentheils der Gr\xE4flich Telekischen Familie. Er hat gute Jahrm\xE4rkte, die stark besucht werden, und eine Griechische sowohl, als Kalvinische Pfarre.

Die in diesem Bezirke liegenden D\xF6rfer sind folgende:

1. Bed\xF6 ein grosser und volkreicher Ort, eine kleine Stunde oberhalb T\xE9cs\xF6 an dem n\xF6rdlichen Tei\xDFufer. Er hat viele Edelleute, sch\xF6nen Ackerbau, und ein grosser Theil der Einwohner l\xE4\xDFt sich bey den Flo\xDFtransporten gebrauchen. Es ist hier auch ein Basiliten M\xF6nchenkloster auf einem nahen Berge.

2. Bustyah\xE1za, ein zur Kronherrschaft Huszth geh\xF6riger Kameralort, eine starke halbe Stunde unterhalb T\xE9cs\xF6 an der Tei\xDFe, und der Ungrischen Landstrasse, Mit einem K\xF6niglichen Gruben - und Salztransportamte, bey welchem auch eine K\xF6nigliche S\xE4gm\xFChle ist. Zwischen diesem Orte und T\xE9cs\xF6 flie\xDFt in zween Aermen getheilt, die Talabor, welche sich hier in die Tei\xDFe ergie\xDFt. Uiber jedem Arm ist vor einigen Jahren eine pr\xE4chtige Br\xFCcke zur Beqwemlichkeit und Sicherheit der Reisenden geschlagen worden. Zu den hiesigen Transportamt, welches wie gesagt, zugleich die Aufsicht \xFCber die Kerekhegyer Salzgrube hat, werden Fl\xF6\xDFe aus dem k\xF6niglichen

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[[OrtDubowe]Domboer]] Waldbezirke auf den Taraczk-Flusse, und von einigen Privatleuten auf den Talabor geliefert. Der Ort ist ziemlich gro\xDF, und hat auch sch\xF6nen Feldbau, leidet aber durch die \xF6ftern \xDCberschwemmungen der Tei\xDFe vielen Schaden. Die Einwohner sind auch Flo\xDFleute.

3. Sz\xE1ldobos geh\xF6rt gleichfalls ganz zur Kronherrschaft Husth, ist ein mittelm\xE4\xDFiger Ort, in einer kleinen Entfernung von der Tei\xDFe an der Landstrasse, eine Stunde unter Bustyah\xE1za.

4. Szeklencze liegt an der Landstrasse zwischen Szaldobos und Huszth, von beyden eine kleine Meile entfernet, und nicht weit von der Tei\xDFe. Ein mittelm\xE4\xDFiger Ort, der verschiedene Grundherren hat, unter welchen der K\xF6nigliche Fiskus auch einen Theil besitzet.

5. Urmez\xF6 ein ziemlich grosser Ort, in einer \xFCberaus angenehmen Lage, an dem gr\xF6\xDFeren Arme des Flusses Talabor. Er hat sch\xF6nen Ackerbau, und viele Edelleute.

6. Vajn\xE1gh an dem kleinen Talabor Arm, ein mittelm\xE4\xDFiger Ort.

7. Talaborfalva ein weitl\xE4ufiger Ort, hat seine Benennung von dem Flusse Talabor, welcher sich hier in zween Aerme theilt. Vor einigen Jahren ist hier durch angestellte Versuche das Salz zwar entdecket, aber nicht rein befunden, folglich das weitere Nachsuchen unterlassen worden. Dieser und der etwas kleinere Ort

8. Dulfalva sind ganz kameralisch, und geh\xF6ren zur Kronherrschaft Huszth. Weiter hinauf l\xE4ngst dem Flusse Talabor, und zwar entweder in dem Hauptthale, oder in den Nebenth\xE4lern liegen links und rechts die theils gr\xF6\xDFeren, theils kleineren D\xF6rfer

9. Uglya, wo die Basilitenm\xF6nche ein Kloster haben.

10. Darva.

11. Kricsfalva

12. Csomanfalva.

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13. K\xF6vesliget. Die Einwohner der vorstehenden sieben Ortschaften haben hinl\xE4nglichen Feldbau, und sind au\xDFerdem Flo\xDFleute.

14. Kolocsava liegt schon h\xF6her im Gebirge, an der Talabor. Die Einwohner verlegen sich auf die Viehzucht, und viele von ihnen lassen sich auch bey der [[OrtDubowe]Domboer]] Waldmanipulation gebrauchen; doch m\xFC\xDFen sie um dahin zu kommen, \xFCber die Alpen gehen. Noch weiter aufwerts, und h\xF6her im Gebirge an der Talabor, gegen Galizien zu, liegen die D\xF6rfer

15. Szin\xE9ver

16. Toutska und

17. Szin\xE9ver-Pojana. Dieser ist der letzte Ort in dem Talabarer Hauptthale. Vor Zeiten hatte derselbe sehr sch\xF6ne Nadelwaldungen, aus welchen j\xE4hrlich viele Fl\xF6\xDFe gebauet worden sind, zu derer leichteren Ablieferung eine grosse Schleu\xDFe errichtet worden ist, die aber dermalen g\xE4nzlich zu Grunde geht, da die Waldung schon v\xF6llig ersch\xF6pft ist.

Die \xFCbrigen D\xF6rfer dieses Bezirks, wieder vom flachen Lande gegen der Tei\xDFe anzufangen, sind folgende:

18. Ujbard nicht weit von Bustyah\xE1za

19. Mihalka,

20. Sandorfalva. Hier ward im Jahre 1743 eine Salzgrube angelegt, und die Aufsicht dar\xFCber dem Bustyahazer Amte, welches nur 11/2 Stunde davon entfernet ist, anvertrauet. Weil jedoch diese Grube kaum den zehnten Theil reines, sondern meist mit Erde vermischtes Salz gegeben hat, und weder, da\xDF sich der Salzstock in selber veredeln werde, noch in dortiger Gegend nach angestellten mehreren Versuchen reineres Salz zu finden, einige Hoffnung vorhanden war: so wurde diese Grube, nach dem bereits in Ker\xE9ghegy zwo Stunden davon, der reinere Salzstock entdecket, und eine Grube

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angelegt worden ist, im Jahre 1780 g\xE4nzlich aufgelassen, und vermachet. Der K\xF6nigliche Fiskus besitzt einen Theil dieses Ortes.

21. Sofalva hat mehrere starke Salzqwellen.

22. Oetvesfalva,

23. Szel\xE9stye,

24. Husztk\xF6z. Diese Oerter haben verschiedene Grundherren. Dahingegen

25. B\xE1r\xE1nya nicht weit von Huszth, wo viele Merkmaale von alten verfallenen Salzgr\xFCben, und vor einigen Jahren mehrere Versuche auf Salz vergebens unternommen worden sind; und

26. Iza an dem Flusse Nagy\xE1gy ganz zur Kronherrschaft, auch von

27. Gernis ein Theil dem K\xF6niglichen Fiskus geh\xF6rig ist.

28. Kesselmez\xF6

29. Herincse,

30. Lipcse

31. Dylnicze

32. Berrezna, und

33. Lipcse-Pojana sind theils gr\xF6\xDFere, theils kleinere D\xF6rfer, die au\xDFer dem letzteren, und Herenicse, alle l\xE4ngst der Nagy\xE1gy rechts und links liegen, und verschiedene Grundherren haben.

Nachstehende D\xF6rfer aber liegen schon alle in der Verchovina:

34. Zadnya

35. Brunika

36. Kusnicza,

37. Kerecske, und

38. Bereznik, alle an dem Flusse Borsova, und l\xE4ngst den Gr\xE4nzen des Beregher Komitats. Tiefer im Lande rechts ist

(p364)

39. Ravazmez\xF6; noch weiter rechts an dem Nagy\xE1gy Flusse:

40. Viskomez\xF6, und

41. Oek\xF6rmez\xF6,

Endlich theils unmittelbar an der Nagy\xE1gy, theils auf beyden Seiten mehr oder weniger von diesem Flusse entfernt, befinden sich in verschiedenen Th\xE4lern noch folgende zu diesem Bezirke geh\xF6rige, meist sehr kleine Ortschaften :

42. Lusz\xE1czky,
43. Bots\xE1tka,
44. Solyma,
45. Ripinie,
46. Nagy-Holatin,
47. Ritska,
48. Kelecsin,
49. Pisztva,
50. L\xE1posnya,
51. O-Holatin,
52. Marotsa,
53. Izka,
54. Pozs\xE1n,
55. Filip\xE9cz,
56. Balovecz,
57. Rigitta,
58. Toronya,
59. Zavecz,
60. Prizlop,
61. Uj-Holatin,
62. Raztoka,
63. Lachovicz,

64. Hideg-Patak. Dieser ist der gr\xF6\xDFte Ort in der Verchovina. Er liegt unmittelbar an den Gr\xE4nzen von Galizien in dem h\xF6chsten Winkel der Gespanschaft gegen Norden, und in einem engen Thale an der Nagy\xE1gy, die nicht weit von hier entspringet. Und da die H\xE4user sehr zerstreut, und weit auseinander liegen, so erstreckt sich derselbe auf ein par Stunden, und ist \xFCbrigens ein Hauptpa\xDF gegen Galizien, we\xDFwegen auch daselbst eine Drey\xDFigsifilialstation sich befindet; doch ist der hereinlaufende Weg f\xFCr keine W\xE4gen practikabel, daher das Kommercium durch diesen Pa\xDF gr\xF6\xDFtentheils mit Saumpferden getrieben wird.
Topic revision: r42 - 01 Dec 2011, KatalinBlasko
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