Bl\xE4ttern:
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zum Text 17 >
ZUM GESAMTINHALT
Ungrisches Magazin,
Band 4, Heft 3, Text 16 (S. 257-291)
Hrsg. von
Karl Gottlieb Windisch
Pre\xDFburg,
L\xF6we, 1788
Autor:
Jakob Buchholtz
Zuordnung: Geographie
Die Karpatischen Gebirge 1
Die Karpatischen Gebirge 2
Die Karpatischen Gebirge 3
(p257)
16. Abermalige Reise in die Karpatischen Gebirge, und die angrenzenden Gespanschaften.
von
Jakob Buchholz, b\xFCrgerlichen Nadlermeister in der K\xF6niglichen Freystadt Kaisersmark.
Im Jahre 1752. den 21ten April, reiste ich mit meinem Sohne
Johann Georg, von
Kaisersmark nach
Georgenberg, und holte den
Mathias Fabrici ab den 22ten giengen wir \xFCber
Teplitz bis
Wernar. In dem Grunde daselbst, wo sich das Bergwerk befindet, trift man rohten Jaspis, und in den W\xE4ldern sehr viel Lerchenschw\xE4mme (Agaricum) an. Den 23ten nach
Thiergarten, ein Dorf, welches unterhalb der
K\xF6nigsh\xF6hle liegt. Nicht weit von demselben entspringt der
Granflu\xDF. Abends kamen wir bis zur
Muraner Glash\xFCtte; und Tags darauf den 24ten, besahen wir dort eine H\xF6hle, aus welcher das Wasser kommt, welches durch das Dorf stie\xDFt. Besagte H\xF6hle, ist 250 Schritte lang, und es sollen zu Ende
(p258)
derselben Rubinen gefunden werden; bey dem dermaligen hohen Wasser aber, welches wie in einen Kessel f\xE4llt, konnten wir diese H\xF6hle nicht ganz untersuchen. Den 25ten nahmen wir unsern Weg nach
Rewuza; den 26ten aber nach
Roholz, einem Orte in der
G\xF6m\xF6rer Gespanschaft, wo wir einen grossen wei\xDFen Topas bekamen; der Schnee aber hinderte uns mehr zu entdecken. Den 27ten trafen wir in
Muran ein, wo sich Westw\xE4rts zwischen hohen Felsen eine H\xF6hle befindet, in welcher sich \xF6fters kleine Bergm\xE4nnlein 1) in der Gestalt einj\xE4hriger Kinder sehen lassen. Man kennet ihre Fu\xDFstapfen in dem rohten
Bolus, der da herum sowohl, als in der H\xF6hle selbst, zwischen den Felsen h\xE4ufig angetroffen wird. — Im Walde an dem steinigten Wege gegen
Tei\xDFholz zu, sahen wir die Granatenader, welche von dem Karpatischen Gebirge durch den Felsgrund streichet. Der Granaten sind sehr viel; aber nur wenige vollkommen reif. Ehe man nach
Tei\xDFholz k\xF6mmt, sto\xDFt man auf einen guten Sauerbrunn, und auf eine Magnetgrube. Den 26ten trafen wir in
Haschowa ein, wo ein Bach von den hohen Bergen herab, durch das Dorf flie\xDFt. Es giebt hier grosse Steine, voll der sch\xF6nsten Granaten;
1) Sie werden auch Bergm\xF6nche, Bergkobolde, Kaputzer und Wichlinge, genennet, Paracelsus hei\xDFet sie Sylphen, und Pygm\xE4en, und versichert, da\xDF man sie durch ein in einer gewissen Konstellation gegossenes Gl\xF6ckchen zum Erscheinen zwingen k\xF6nne. Im Grunde aber sind es von den Bergleuten erdichtete Gespenster, die sich ihrer Sage nach, in der Gestalt kleiner Bergm\xE4nnchen, in den Gruben sehen lassen, und unsichtbar arbeiten. Sie sollen nicht minder einen baldigen Bergsegen, oder auch ein bevorstehendes Ungl\xFCck in der Grube andeuten. — Unser aufgekl\xE4rtes Zeitalter aber, hat diese Bergm\xE4nnchen, mit dem ganzen Schwarm der Hexen und Gespenster, zu den grundlosen Undingen, und Hirngespinnsten verdrungen. S.
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auch die beyden Seiten des Grabens sind mit denselben gef\xFCllt. Hier ist wieder eine so reiche Granatenader, die von dem
Karpatischen Gebirge herk\xF6mmt, da\xDF man mit diesen Steinen ganz Europa versehen k\xF6nnte. Unterhalb dem Dorfe stie\xDFt die
Rima; au\xDFerhalb demselben aber, ehe man zu einem kleinen Graben gegen die M\xFChle k\xF6mmt, trafen wir am Rande grosse St\xFCcke Topa\xDFmutter an, wovon die Streiche \xFCber
Klenotz, bis
Rimawa fortlauft. — Hinter besagter M\xFChle, jenseits dem Wasser am Wege, sind wieder Granate von vorbesagten Streichen. Nachts kamen wir bis
Rimab\xE1nya, oder Koronab\xE1nya. Den 29ten untersuchten wir die h\xF6chsten Berge daselbst, auf welchen man die westlichen Karpaten stehet. Ehedem waren hier Goldbergwerke, und man findet noch Spuren von Stollen, Sch\xE4chten, und Schmelzh\xFCtten. Hier ward Krongold gegraben, 2) davon dieser Ort auch den Namen Koronab\xE1nya erhalten hat. In Kriegszeiten ist diese Bergstadt im Grunde zerst\xF6ret worden, und jetzt stehet sie auf einem andern Orte gegen Norden, an dem Fl\xFC\xDFchen
Rima. Auf einem jenseits desselben befindlichen Berge stand ein
Schlo\xDF, wovon man noch einige Tr\xFCmmer antrifft. Unter dem Waitzen, der auf diesem Berge gebauet wird, hat man oft gleichsam vergoldete Waitzen\xE4hren gefunden. An der N\xF6rdlichen Seite ist eine Menge Eisenstein; und da es hier weder an Holz noch Wasser mangelt, so k\xF6nnte ein Eisenhammer sehr f\xFCglich angelegt werden. Den 30ten
2) Da\xDF eine 24 Karat enthaltende Mark, oder ein halbes Pfund Korngold entstehe, wann 18 Karat, und 4 gran Gold, mit einem Zusatze von 5 Karat, und 8 Gran Silber, oder Kupfer legirt wird, ist bekannt; da\xDF aber das Krongold im eigentlichen Verstande gegraben werde, hat noch kein Naturk\xFCndiger bemerket. --- Und daher ist auch die angegebene Ursache der Benennung des Orts gar nicht gegr\xFCndet. S.
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kamen wir in das eine Stunde von hier gelegene Dorf
Rimawa, 3) wo man, wann man \xFCber die
Rowenka geht, etwan einen Flintenschu\xDF weit von oben gegen Westen, in einem kleinen Graben rechterhand, oberhalb dem Qweerfu\xDFsteige, einen besonders sch\xF6nen Gang von mehrentheils sechseckichten, oben spitzigen, schw\xE4rzlichgelben, und wei\xDFen Topassen antrift, welche in einem wei\xDFen sehr seinen und glatten
Letten. der, wann er in warmes Wasser geworfen wird, dir Fettigkeit einer Seife bek\xF6mmt, liegen. Der Gang streichet von S\xFCden gegen Norden, und die Steine stecken \xFCber Krentz und Qweer in einer schw\xE4rzlich wei\xDFen qwarzigen Krystallenmutter. Sie sind aber in der Erde sehr gebrechlich; und aller Vorsicht ungeachtet, ist es nicht m\xF6glich, sie mit der Mutter auszugraben, weil der Letten so z\xE4h, wie Leim ist. Wir fanden ihrer sehr viele, die wie geschliffen aussahen, auch manche bis acht Pfunde schwer. Wann man sie an die Sonne legt, werden sie so hart, da\xDF sie das Glas schneiden, eben eine so sch\xF6ne Politur, wie die Diamanten annehmen, auch, wann man sie brilliantirt, verschiedene Farben, wie die Orientalischen bekommen. Wir verweilten mit Ausgrabung dieser Steine, die wir in zwey F\xE4\xDFchen packten, bis den 5ten May; dann aber reisten wir \xFCber
Rima Szombat, oder Stephansdorf, bis
Abbafi, wo man bisweilen in einem bey der M\xFChle befindlichen Graben, besonders nach Regeng\xFC\xDFen, Aquamarin (Beryll) findet. Den 6ten May giengen wir \xFCber
Osdjan bis
Losoncz. Zwischen diesen beyden Oertern ist, ein Brunn, der die Eigenschaft hat, da\xDF wann ein Kranker, der an seinem Uibel sterben soll, aus demselben Wasser sch\xF6pft, der ganze Brunn tr\xFCb wird; wann er aber genesen soll,
3) In der Klein-Hontergespanschaft.
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ganz klar bleibt; 4) wie uns solches ein gelehrter Mann in Osdjan, Herr
\xC1ld\xE1si, versicherte. Den 7ten kamen wir \xFCber
Gyarmat, in dem
Neograder Komitate, und
Vadker, nach
Novigrad, wo wir um das feste Bergschlo\xDF, und die dortige Gegend, nachforschten, aber nichts Merkw\xFCrdiges antrafen. Den 9ten erreichten wir
Genicze, welches eine Stunde von
Novigrad, gegen Westen liegt, wo wir um die Reformirte Kirche, und am Rande des Glockenthurms, Granaten; sowie in dem Bache, der aus dem gro\xDFen Gebirge k\xF6mmt, und in dem Schutte, in welchem der Reformirte Prediger einen Brunn graben lassen, einige l\xE4nglich gestreifte artige Schnecken, dergleichen ich noch nie gesehen habe, antrafen. Den 10ten reisten wir \xFCber Novigrad, nach
Szokol. In dem Walde, den Fu\xDFsteig bergab, ehe man noch zu dem Wasser k\xF6mmt, ist rechter Hand ein tiefes Thal, wo der Fu\xDFsteig oberwerts links nachgeht, da k\xF6mmt gerade \xFCber Qweer von der andern Seite \xFCber dieses, ein anderes Thal, oder ein tiefer Graben, in welchem wir Granaten, die das Wasser ausgespielet hat, fanden. Dieser Granatengang ist wieder eine Streiche aus dem Karpatischen Gebirge. Dann trafen wir den 11ten in Szokol ein, welches im
Gro\xDFhonter Komitate liegt, und ehedem eine Bergstadt war, itz aber ein Dorf ist. In dem Walde dem Wasser nach, unterhalb der ehemaligen Schmelzh\xFCtte, wo sich zween Wege zeigen, ist ein H\xFCgel, auf dem, so wie in dem Bache, der durch das Dorf flie\xDFt, Granaten; oberhalb der M\xFChle aber in dem Wassersande, kleine Rubinen gefunden werden. Nicht weit vom Dorfe gegen Westen, in dem Weingarten des
Magyar Istv\xE1n, fin-
4) Diese Nachricht geh\xF6rt unter diejenigen Wahrheiten, die in Spinnstuben, und in der ehrw\xFCrdigen Versammlung abgelebter Gro\xDFm\xFCtter, mit lautem Beyfalle beehret werden. S.
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det man, insonderheit wann er gehauet wird, versteinerte Kirschen, auch wohl zu anderer Zeit, unter den Kirschb\xE4umen. Linker Hand an den Bergen, und dem Fu\xDFsteige, der nach
Ver\xF6cze f\xFChrt, giebt es Hyacinten in einer graulichen Mutter, welche die Gr\xF6\xDFe der Erbsen haben, eckicht sind, und wie geschliffen aussehen. Oberhalb Ver\xF6cze an der
Donau, verloren wir den Granatengang, der aber unfehlbar auf der andern Seite wieder anzutreffen seyn wird.
Den 12ten und 13ten waren wir in W\xE1tzen. Auf dem so genannten Gro\xDFberge, welcher der h\xF6chste dieser Gegend ist, fanden wir schwarzen Achat, der sich sehr sch\xF6n schleifen, und poliren l\xE4\xDFt, auch verschiedenes versteinertes Holz, Alabaster, Fraueneis, Markasit, und Mercurium Sublimatum nativum, welcher so wei\xDF, wie gesottenes Salz, in einem schwarzen Schiefer liegt. Als ich ein wenig davon auf die Zunge nahm, fand ich ihn von s\xFC\xDFem Geschmacke; es ward mir aber nicht wohl, und ich bekam heftige Kopfschmerzen, — Den 14ten giengen wir \xFCber die Insel der Donau nach
T\xF3tfalva; den 15ten aber bey
St. Andre, \xFCber die
Donau; da hier aber nichts Merkw\xFCrdiges anzutreffen ist, nach
Altofen, wo wir in den s\xFCdlichen Weing\xE4rten Fraueneis fanden. Den 16ten aber langten wir in
Ofen an. Hier sind von Natur warme sulphurische Nader. Der Blocksberg enth\xE4lt keine Minern oder Gemmen, und ist nur ein wildes Gebirg. Nach
Pesth kamen wir Tags darauf; den 18ten \xFCber
Aszod nach
Hatvan, wo in dem Steinbruche gegen L\xF6rinz zu, Silber und Eisen\xE4rz bricht, von welchen Steinen die neue Pfarrkirche und das Gasthaus erbauet worden. Den 19ten nahmen wir unsern Weg auf
Gy\xF6ngyes, welcher Ort in dem
Hewescher Komitate, unterhalb dem
Matra liegt, welches ein ho-
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hes Gebirg ist, das sich sehr weit erstrecket. Nebst diesem Gebirge ist in Ungern besonders merkw\xFCrdig der
Tatra, oder die Karpaten in der
Zips, und der
Fatra in der
Liptauer Gespanschaft, weil sie das Ungrische Wappen zieren. — Wir untersuchten also den
Matra, und fanden oberhalb dem Dorfe
Oroszi, auf dem westlichen Berge
Kremenka, sch\xF6ne rohte, blaulich eingesprengte Jaspisse und Karniole. Gleich oberhalb besagtem Dorfe bricht in einem alten Schachte, Goldh\xE4ltiges reiches Silber\xE4rz. Oberhalb dem Dorfe
Tarj\xE1n aber, wohin wir den 20ten giengen, fanden wir in dem Graben, der von dem Matra k\xF6mmt, sehr sch\xF6ne Chalcedonachaten, und Jaspisse von verschiedenen Farben. — Oberhalb der Tarjaner Kirche gleichfalls Karniole. und in dem Graben oberhalb
Gy\xF6ngy\xF6s, welcher von
Oroszi k\xF6mmt, sehr feine Jaspisse; nicht minder in dem Graben, der durch
Gy\xF6ngy\xF6s flie\xDFt, solche, die hochroht sind.
Den 21ten kamen wir nach
Kompold, den 22ten \xFCber
Heves nach
Erlau, wo wir den folgenden Tag den
Erlauer Berg untersuchten. Oberhalb den Weing\xE4rten ist er mit Hozstr\xE4uchern bewachsen, womit die G\xE4rber ihre Felle roht f\xE4rben. Mitten auf demselben fanden wir in einem grauen Sandsteine, Seemuscheln, die denen, die aus Italien kommen, v\xF6llig gleich sind; insonderheit aber stie\xDF mir ein Stein auf, in welchem eine Muschel lag, und der andere Theil mit allerhand versteinerten Fragmenten angef\xFCllet war. ─ Oberhalb der H\xFCtte eines Eremiten, etwa 200 Schritte westwerts, ist zwischen dem Felsen ein Schacht, der nicht bearbeitet ist, sondern nur von einigen Erlauer B\xFCrgern, die hier einen Schatz suchten, gemacht worden. In diesem Schachte, oder vielmehr Trippel Laagenwei-
(p264)
se, nicht minder sehr sch\xF6nen Porcell\xE4nstein; 5) der schneeweis und durchsichtig ist; auch Fraueneis, und etwas wenig haltendes Silber\xE4rz. Hinterhalb dem Schlosse, in einem den Jesuiten zugeh\xF6rigen Weingarten, findet man petrificirte Marillen, (Abrikosen) die an Farbe dem Bezoarsteine gleichen. Den 25ten und 26ten bestiegen wir hinter dem
Bisch\xF6flichen Lustschlosse Forcontrasti, welches zwey Meilen von
Erlau entfernt ist, die hohen Berge und Felsen, namentlich: den
Sch\xE1tor- und
Belaberg, Letzterer ist ganz wei\xDFgraulicher Marmor, und ohne alles Holz; es h\xE4lt sich auch der Schnee nicht lange auf demselben. Unterhalb diesem Berge wohnen zween Einsiedler in einer H\xFCtte, die eine kleine Kapelle, und einen sch\xF6nen Brunn haben, in welchem rohter Jaspis gefunden wird. — Ehe man zu diesem Berge k\xF6mmt, zeiget sich vor dem Nelkenberge eine grosse H\xF6he, auf deren Kamm oder Riegel, wir einen Eisengang fanden, welcher am Tage von beyden Seiten der Th\xE4ler streichet. Es ist auch hier viel Holz und Wasser, und es k\xF6nnte f\xFCglich eine Eisenh\xFCtte gebauet werden ; zumal in dem ganzen Distrikte keine zu finden ist. Den 27ten besahen wir das Thal bey besagtem
Forcontrasti, wo zwischen zween hohen Felsen das Wasser herrauscht: wir fanden rechter Hand auf dem Berge Jaspis und rohten Marmor, in dem Walde hinter dem Schlosse aber sch\xF6nen Bolus. Gegen Osten zu, stehet ebenfalls ein hoher Berg, auf welchem vor Zeiten eine Schanze, oder Schlo\xDF war, der aber nichts, als gemeine Steine enth\xE4lt.
Den 28ten setzten wir unsern Weg durch die dicken W\xE4lder, und \xFCber die Berge nach
Szencz fort,
5) Der Porcell\xE4nstein (Porcellanites) ist nichts anders, als ein zu einem Milchwei\xDFen, undurchsichtigen, im Bruche glatten und gl\xE4nzenden Stein erh\xE4rteter Porcell\xE4nthon, oder Erde. S.
(p265)
wo wir sowohl Jaspis von mancherlei Farben, als grauen Marmor antrafen. In den W\xE4ldern gegen
Kis-Gy\xF6r zu, w\xE4chst das Kraut Heleborus niger, das uns sonst nirgends aufstie\xDF. Den 29ten verf\xFCgten wir uns nach
Kis-Gy\xF6r, wo wir in dem Kaiserlichen Weingarten, nicht weit vom Dorfe, Onix und bl\xE4ulichen Chalcedon; in den W\xE4ldern aber graulichen Marmor fanden. Den 30ten giengen wir nach
Dios-Gy\xF6r, wo sich ein
K\xF6nigliches Schlo\xDF mit vier starken Th\xFCrmen auf einem kleinen Felsen befindet, welches dem
K\xF6nige Siegmund im Anfange seiner Regierung 1387. zur Residenz diente. Diesem Dorfe gerade gegen \xFCber, auf einem N\xF6rdlichen Berge, befitzt ein K\xE4\xDFm\xE4rker B\xFCrger,
Johann V\xE1radi Szakm\xE1ri der Aeltere, einen Weingarten K\xE1lm\xE1n genannt, in dessen oberem Theile, in einem r\xF6htlichten Gestein, zwey petrificirte B\xE4ume neben einander liegen, von welchen der linker Hand 1 1/2 Schuh, der rechter Hand aber einen Schuh im Durchschnitte hat. Sie sind vielf\xE4rbig, \xFCberaus sch\xF6n, und kompakt; und es liegen ihre Gipfeln nach S\xFCdost, die Wurzeln aber nach Nordwest zu. Der dickste darunter scheint ein Kiefer gewesen zu seyn; indem er an den Oertern, wo die Aeste waren, und viel Harz hatten, gelb und durchsichtig, wie Bern- oder Agtstein ist. Der andere ist nicht so durchsichtig, und hat eine blauliche, oder aschgraue Farbe. — Hier giebt es auch artige gestreifte und l\xE4ngliche Muscheln. — An diesem Berge ostwerts unterhalb dem Weingarten K\xF6t\xF6l-Sz\xF6l\xF6 genannt, befindet sich ein Keller, oberhalb der Th\xFCre desselben aber eine 2 Schuh dicke Lage Muscheln, deren Strich von Osten gegen Westen geht, welche unfehlbar von den Gew\xE4\xDFernder allgemeinen S\xFCndfluht zusammengeschwemmet worden sind, da aus der ganzen Lage dieser Muscheln, eine gewaltige Bewegung des Wassers angezeiget wird.
(p266)
Den 1ten Juny waren wir in
Szikz und in
Csin\xE1los, an dem Flusse
Hernad; den 2ten aber in
Dobsza. Zwischen hier, und Csin\xE1los, findet man an den Ufern des Flusses eine Menge des sch\xF6nsten Bolus, der hoch- und bla\xDFroht ist, und in Lagen wechselt; nicht minder gelben Ocker. Einen Flintenschu\xDF davon oberhalb, ist ein eingegangener hoher Rand vom schwarzen Letten, welcher von der grossen N\xE4\xDFe und den Wasserqwellen, sich gesenket hat; und in dem man artige runde, und zackiche Kugeln, Fraueneis, schwarzen Achat, und schwarzes halb versteinertes Holz findet. In
M\xE1da waren wir den 3ten, und den Tag darauf in
Tartzal, wo man auf dem Gottesacker der Kalviner, artige Kegelf\xF6rmige Steinchen findet. Den 5ten und 6ten bestiegen wir den
Tokayerberg, fanden aber von Naturalien sonst nichts, als Siegelerde, (Terra sigillata ) zwischen den Steinen, und Kl\xFCften der Steinbr\xFCche; am Wege gegen
Keresztur zu, kleine Granaten, die aber denen, die auf den Karpatischen Gebirgen gefunden werden, gar nicht gleichkommen. Dieser Berg, worauf der be\xDFte Wein w\xE4chst, hat einen Umfang von zwo deutschen Meilen. In dem
Tei\xDFflusse sowohl, als an den Ufern desselben oberhalb
Tokay, werden oft ungeheure petrificirte wallfischz\xE4hne von br\xE4unlicher Farbe gefunden, wie ich denn selbst einen solchen Zahn besessen, und deren mehrere erst den 24ten May dieses Jahrs, bey dem
Erlauer Bisch\xF6fe, Grafen von
B\xE1rkotzi, gesehen habe. — Vor 27 Jahren hat man in dem
Tokayergebirge einen ganz versteinerten Eichbaum ausgegraben, der einen Arm dick, 5 Schuhe lang, und von Muskatn\xFC\xDFenfarbe war, davon ich auch ein St\xFCck bekommen habe.
Den 7ten und 8ten verweilten wir in
Bay, wo Zuckerrohr w\xE4chst; den 9ten und 10ten aber unter-
(p267)
suchten wir die hohen Berge und Th\xE4ler bey
T\xE1llya, und fanden auf dem
K\xF6v\xE1go, gelblichtwei\xDFen Kalcedon, am Berge aber, auf dem Fu\xDFsteige, der nach
M\xE1da f\xFChrt, Jaspisse, Karniole, und Achaten; und ehe man von
T\xE1llya auf die H\xE4lfte der Ebene k\xF6mmt, auf den Aeckern, sehr artig gestreifte wei\xDFe, und schw\xE4rzliche Steine, welche nach einem starken Gu\xDFregen am H\xE4ufigsten angetroffen werden. Den 11ten und 12ten haben wir bey
Ratka in der
Zempliner Gespanschaft, an dem Wege gegen
M\xE1da zu, linker Hand, unterhalb
Szenthegy, und oberhalb dem Brunne, gegen die Weing\xE4rten zu, gleichfalls unter der Dammerde Karniole gefunden. Den 14ten und 15ten Juny waren wir in
Benye, wo man in dem Graben an dem Wege nach
Bacsko, allerhand Jaspisse, und wachsgelbe Steine 6) findet; im Walde oberhalb dem Graben aber, linker Hand, grosse Karniole; und unterhalb
Kis-Magyaros in dem hohlen Qweerwege, grosse gr\xFCne Jaspisse. Unterhalb dem Graben, wo man nach
Tolcsva k\xF6mmt, 1300 Schritte vom Dorfe linker Hand gegen Norden, ist eine Menge Trippel, am Wege aber von
Benye nach
Kisfalu, gerade oberhalb dem grossen Borh\xE1z auf dem hohen Berge, schwarzer Achat.
Erd\xF6-B\xE9nye geh\xF6rt dem Herrn
Adam von Szirmay, wo ich 1732. im November, eine Weintraube bekam, die auf einer Beere f\xFCnf Goldk\xF6rner hatte.7) Jedes
6) Diese Steine hei\xDFen eigentlich: Pechharzsteine, Lapides picei) oder Wachsopale; der gemeine Mann aber nennet sie Krisoliten. S.
7) Viele Naturforscher, und diesen beypflltichtende Erdebeschreiber, sprechen dem Daseyn des vegetabilischen Goldes in Ungern, sehr ernstlich das Wort. Zu diesen geh\xF6ren, Becher, der in allen Dingen Gold suchte — in Physica subterraneal, und in der Naturk\xFCndigung der Metalle; Bruckmann in der unter-
(p268)
Korn war von der Gr\xF6\xDFe eines mitteren Nadelkopfs. Dasselbe Jahr sah ich auch eine schwarze Weintraube,
irdischen Schatzkammer; Bel in seinem Prodromo, und Notitia Hung. novae; K\xF6leseri in Auraria Romano Dacica, Marsigli, Cassius in Tractatu de auro; Sachs; Tollius in Epist. itiner; L\xF6wenheim; Henninius in den gelehrten Anmerkungen ; Siegesbeck, in Annalibus Wratislaw. vom Jahre 1721; Klein, in den Naturseltenheiten des K\xF6nigreichs Ungern; Fridwalsky, in Mineralogia Transilvaniae, und andere mehr. — Metallurgen aber vom ersten Range, Mineralogen von ausgebreiteten Kenntnissen, vorz\xFCglich aber geschickte, durch zahlreiche Entdeckungen und Schriften der gelehrten Welt r\xFChmlich bekannte, in der Scheidekunst bewanderte M\xE4nner l\xE4ugnen die M\xF6glichkeit desselben. Lehman, in seinem Werke von den Metallm\xFCttern, dr\xFCckt sich auf dem 139sten Blatte also aus: „Es ist von einem Gelehrten sehr l\xE4cherlich geredet, wann er, wie Cassius und verschiedene andere vorgiebt, das Gold, und andere Metalle w\xE4ren geschickt, sich in der Erde mit den Vegetabilischen S\xE4ften so innigst zu vereinigen, da\xDF sie auch mit solchen in den zarten Saftr\xF6hren in die H\xF6he steigen, und --sichtlich w\xFCrden;" und m seinem Entw\xFCrfe einer Mineralogie \xA7. 77. hei\xDFt es: „Gewachsenes Gold in Weinbergen, geh\xF6rt unter die Physikalischen M\xE4hrchen." — Herr von Born nennet die goldenen K\xF6rner in den Weintrauben, in seinem 15ten Briefe, Alfanzereyen, im 23sten aber \xE4u\xDFert er sich also: „Hingegen ist man auf die in Ungern gefundenen Weintrauben mit goldenen K\xF6rnern — stolz. Unter uns gesagt, so ist das immer Taschenspielerey, oder man sieht einen gelblichen harzigen Saft f\xFCr ein Goldkorn an." Herr von Justi redet im 48sten \xA7. seines Grundrisses des Mineralreichs, hievon also: „da\xDF es in dem Kr\xE4uterreiche gewachsenes Gold g\xE4be, und z. E. die Weinbeerkerne in Ungern von gediegenem Golde gefunden worden, kann von einem Manne, der das Wesen der Metalle kennet, schwerlich geglaubt werden. Es ist solches blos ein dicker Goldgelber Saft, der sich um die K\xF6rner angestzet hat; wie denn
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in dem der Stadt
Leutschau geh\xF6rigen Weingarten, auf deren einer Beere drey Goldk\xF6rner fassen. Den 16ten reisten wir zwischen den Weing\xE4rten auf dem
Listerterritorio, wo auf dem halben Wege des Fu\xDFsteiges, der nach
Tolcsva f\xFChrt, das Wasser einen tiefen Graben ausgewaschen, welcher von den westlichen Bergen kommt, und qweer \xFCber den Fu\xDFsteig geht. In demselben findet man eine Menge des be\xDFten Trippels in ganzen Lagen, der durch den Gu\xDFregen in der Tiefe des Grabens ausgewaschen wird.
Den 17ten langten wir in
S\xE1ros-Patak an, wo wir einige Achaten, den 18ten und 19ten aber, in
Horv\xE1thi allerhand sortirte Steine antrafen. Oberhalb dem Wege nach
Tolcsva zu, dem Graben, der von dem Berge k\xF6mmt, aufwerts linker Hand, zeigt sich ein grasichter Weg, der zu des Herrn Daniel L\xE1ny Weingarten f\xFChret, an welchem Onyxe, sch\xF6ne grasgr\xFCne, und durchsichtige Achaten, dergleichen ich sonst nirgends gefunden habe, angetroffen werden. Den 22ten bestiegen wir die Berge eine Meile hinter
Horv\xE1thi, und durchkreuzten die W\xE4lder hinter
Regetz, bis an die Glash\xFCtte, trafen aber nichts Merkw\xFCrdiges an. Wir giengen also den 21ten nach
Boldogk\xF6, von welchem Orte ich in meiner vorigen Reise des Meh-
auch die damit gemachten Versuche gezeiget haben, da\xDF es nichts weniger, als Gold sey." Dieses Gold sieht auch Skopoli, in lntrod. ad Hist. Nat. auf der 17ten Seite, und D. Fischer in seiner Abhandlung wider den Siegesbeck f\xFCr ein Unding an. Daher, ungeachtet man sich vor drey Jahren mit den in dem Ujhelyer Weingebirge gefundenen goldenen Weinbeerkornern br\xFCstete, und diese Erscheinung in die Wienerischen Lateinischen Ephemeriden einschalten lie\xDF: so sah man sich doch nach genauer Untersuchung verpflichtet, den Irrthum durch erst erw\xE4hnte Zeitungsbl\xE4tter einzugestehen. S.
(p270)
reren Erw\xE4hnung machte. Dennoch gieng ich wieder dahin; weil dieses Fr\xFChjahr hier grosses Wasser gewesen, welches aus den R\xE4ndern vielleicht einige seltene Steine, oder petrificirtes Holz ausgewaschen; haupts\xE4chlich aber meinem Sohne den Ort zu zeigen, wo ich vor einem Jahre, das petrificirte Holz ausgraben lie\xDF. Einen Flintenschu\xDF oberhalb des Dorfes, fand ich neuerdings im Wasser einen grossen Stamm Holzes, welcher von der Wurzel an petrificirt, sehr wei\xDF war, und noch dort lieget. Er ist drey Schuhe dick, und der andere Theil ist gerade \xFCber 20 Schuhe weit, in dem Rande des Berges am Wasser, jedoch gegen Nordost etwas br\xE4unlich, und erst die\xDF Jahr ausgewaschen worden. Zuweilen findet man unter der Erde auch ganze B\xE4ume, Thiere, und Knochen, welche durch die L\xE4nge der Zeit in Stein verwandelt worden sind, nachdem sie w\xE4hrend der allgemeinen S\xFCndfluht \xFCberschwemmet, und unter der Last zu einer solchen H\xE4rte zusammengepre\xDFt, und endlich gar zu Stein geworden, 8) auch durch die Erds\xE4fte mancherley Farben erhalten haben. Eine solche Zusammenpressung habe ich bey Ausgrabung petrificirter B\xE4ume noch allzeit gefunden, die man oft 12 bis 20 Fu\xDF tief in der Erde antrift, und zwar so, da\xDF gemeiniglich der Gipfel nach S\xFCdost, die Wurzel aber nach Nordwest lieget. Die obere Rinde ist sehr fein, und so hart, wie ein Achat.
Den 22ten kamen wir nach
Csekeh\xE1za, wo wir hart am Dorfe Trippel fanden. Den 23ten wendeten wir uns nach Ke\xE9r, wo wir auch den 24ten blieben;
8) Die Ursache, und die Entstehung der Versteinerungen, findet man beym Gmelin; im Natursysteme des Mineralreichs des Ritters Linn\xE9; beym Herrn v. Justi, Waller, und vielen andern, weit bestimmter, begreiflicher, und einleuchtender. S.
(p271)
den 25ten aber giengen wir nach
Vilm\xE1ny, den 26ten nach
G\xF6ntzer Bereg, den 27ten aber nach
Moldava, wo der Berg gegen Westen graulichen Marmor enth\xE4lt. Den 28ten streiften wir durch den
Torner Komitat, der sehr klein ist, und zwischen zween Bergen liegt, auch von der Nordseite mit sehr hohen Felsen umgeben ist, die vielen wei\xDFgrauen Marmor enthalten, Uiber
Kertv\xE9les kamen wir durch ein Thal, und dann \xFCber einen sehr hohen Berg, auf dessen s\xFCdlicher Seite ein hoher Felsen ist, in dem viele Falken und Sperber nisten. Sonst ist in diesem Komitate eben nichts Merkw\xFCrdiges von Gemmen anzutreffen. Auf dem Berge liegt das Dorf
Szilitze, und auf der Westseite hinter demselben, findet man Fraueneis in ziemlich grossen St\xFCcken. Im Sommer leidet dieses Dorf meist Mangel am Wasser, indem die Brunnen vertrocknen. Diesen Mangel aber ersetzet eine am Berge sich befindliche Eish\xF6hle, 9) in der es im hei\xDFesten Sommer sehr kalt ist. Das Wasser, welches oben herabtropft, gefriert sogleich, wann es auf den Boden f\xE4llt. Linker Hand ist ein sehr tiefer mit Wasser angef\xFCllter Abgrund, welches man, wann man Steine hinunter wirft, ganz deutlich wahrnimmt. Es h\xE4ngt hier ein sehr dicker Eiszapfen herab, und es ist sehr gef\xE4hrlich: fortzukommen. Das Wasser k\xF6mmt bey
Gombaszeg, in einem schattichten Thale, bey dem w\xFCsten Kloster, eine halbe Stunde von hier hervor. Au\xDFerhalb der H\xF6hle halten sich sehr viele Flederm\xE4use auf. Den 29ten giengen wir \xFCber
Ratko, und die hohen Berge, tiefen Th\xE4ler, und dicken W\xE4lder, bis
Sztet-
9) Von dieser H\xF6hle sowohl, als der zu Dem\xE9nfalva, und in andern Gegenden des K\xF6nigreichs Ungern, haben verschiedene Topographisten, besonders aber mein theurester Freund, der Herr v. Windisch, in seiner Geographie, gute Nachrtichten ertheilet S.
(p272)
kov\xE1, wo nicht weit vom Dorfe Westwerts, ein gediegener Eisengang; von Gemmen aber, und andern Naturalien, keine Spur anzutreffen ist. Bey Chnust, wo wir den 30ten eintrafen, fanden wir Kristallen, und an der M\xFChle unterhalb dem Dorfe, Granaten, hinter derselben aber in den Str\xE4uchern, sehr viele spanische M\xFCcken, welche ich sonst im Lande nirgends gesehen habe.
Den 1ten Juny waren wir in
Klenotz, wo wir sehr sch\xF6ne Krystallen von verschiedener Gr\xF6\xDFe fanden, die gleichsam von der Natur geschliffen zu seyn scheinen. In dem am Berge gegen S\xFCden befindlichen kalten Bache, und in dem Wasser, das durch das Dorf flie\xDFt, findet man sch\xF6ne wei\xDFe Topasse von verschiedener Gr\xF6\xDFe, oft von der eines Ganseyes. Diese zwey Oerter liegen in der Kleinhonter Gespanschaft. Den 2ten bestiegen wir die Berge bey
Kokava, wir fanden aber weder auf denselben, noch in den Th\xE4lern etwas, das unsrer Aufmerksamkeit entsprochen h\xE4tte. Dann giengen wir den 2ten \xFCber hohe Berge durch den Brie\xDFnerwald, nach
Mihalova, wo wir in dem Wasser, an dem man Holz gepflanzet hat, ziemlich grosse Krystallen fanden. Den 4ten zogen wir \xFCber
Brie\xDF, und Jaraba, welches letztere Ort itzt nur aus etlichen wenigen H\xE4usern der Berghauer bestehet, ehedem aber sehr ergiebige Bergwerke hatte, deren Gold von 23 1/2 Karat, und dem Arabischen v\xF6llig gleich war. Es ist hier auch ein Pochwerk, ein Eisenhammer, und ein vortrefiicher Sauerbrunn. Auf der dr\xFCbigen Seite des Berges, liegt
Botza-B\xE1nya, ein Bergst\xE4dchen, wo Gold, Silber, Bley, Kupfer, und Qwecksilber bricht. Die reichsten Gruben sind: St. Peter, und Theodor; und die
Kaisersm\xE4rker B\xFCrger bauen hier die Bergwerke sehr stark, indem sie schon etliche Tausend Gulden darauf verwendet haben; sie k\xF6nnen
(p273)
aber mit dem Schmelzen nicht zurechte kommen, und stecken im Verbaue. Den 5ten kamen wir nach Kaisersmark. Den 6ten giengen wir nach
Georgenberg, den 7ten aber nach
Sterba, wo wir linkerhand im Grunde, gegen
Lautschburg zu, in einem wei\xDFen Letten, sehr artiges Markasitgew\xE4chs antrafen. Den 8ten zogen wir \xFCber den Hochwald nach
Hradek, in der
Liptauer Gespanschaft, wo eine Salzniederlage ist. Hier kauften wir einen Flo\xDF, und fuhren damit, nebst unsern Sachen, auf der
Waag bis
Rosenberg. Oberhalb demselben Nordwerts, liegt das Dorf
Turig, aus dem wir von dem Berge Nazagratki einige Fruchtsteine holten. Besagter Berg liegt gegen Westen, und auf den Steinen sieht man allerhand K\xF6rner, die hier angebauet werden.
Den 9ten kamen wir wieder nach
Rosenberg, den 10ten, aber nach
Szucs\xE1n, in dem
Turotzer Komitate. Bey diesem Orte stehet ein \xF6des
Bergschlo\xDF, auf dem Berge aber findet man artige Schneckensteine von verschiedener Gr\xF6\xDFe. Es fallen davon oft gro\xDFe St\xFCcke von dem Berge, die voll von petrificirten Schnecken, in der Gr\xF6\xDFe einer Muskatnu\xDF sind. Den 12ten setzten wir unsern Weg \xFCber
Trentschin nach
Tepla 10) fort, wo in dem
Waagflusse, etwan 20 Schritte vom Ufer, eine starke sulphurische Qwelle entspringt, welche so warm ist, da\xDF man H\xFChner darinnen abbr\xFChen kann. Der Platz, auf welchem sie hervorqwillt, ist von der Gr\xF6\xDFe eines mittelm\xE4\xDFigen Zimmers, mit einem Zaune eingefa\xDFt, und mit einer Laubenh\xFCtte umgeben, in der sich die Leute in Wannen, oder F\xE4\xDFern baden. Diese Qwelle ist sehr heilsam, sie bleibt aber nicht immer an einem Orte; sondern wechselt ab, und entfernt sich oft auf 50 bis 60
10) Ist das zu Pischty\xE9n befindliche Schwefelbad.
(p274)
Schritte. Hier mu\xDFten wir, des grossen Sturmwindes wegen, den 13ten stille liegen; den 14ten aber giengen wir nach
Radowetz, wo wir das Wasser verlie\xDFen, und den 15ten in
Pre\xDFburg eintrafen. Von hier reisten wir den 16ten nach
Petronell, und kamen den 17ten gl\xFCcklich in Wien an, wo wir den 18ten still lagen. Den 19ten langten Seine Majest\xE4t
der Kaiser, von
Sch\xF6nbrunn in der Stadt an, und befahlen, die mitgebrachten Naturalien in Hochderoselben Gartengeb\xE4ude auf der Wieden, in das Hintere Lusthaus zu bringen. Wir packten also den 20ten alle unsere Sachen, die ordentlich numerirt, und beschrieben waren, aus, und f\xFCllten damit die Tafeln in zwey Zimmern an. Den 21ten geruheten Seine Majest\xE4t, sich hier einzufinden, da wir dann die Gnade hatten, Allerh\xF6chstdenenselben unsere mitgebrachten Seltenheiten, nebst dem Katalogus zu \xFCbergeben. Wir wurden \xFCberaus gn\xE4dig aufgenommen, und erhielten neuerdings den Auftrag, in Ungern sowohl, als Siebenb\xFCrgen, den Naturseltenheiten weiter nachzusp\xFCren. Den 2ten Augusti bekamen wir einen Pa\xDF aus der Ungrischen Hofkanzley, und eine gn\xE4digste Belohnung.
Den 4ten reisten wir also von Wien wieder zur\xFCck nach
Petronell, den 5ten aber nach
Pre\xDFburg, wo wir bis zum 7ten dieses, blieben. Dann nahmen wir unsern Weg \xFCber
Lanschitz nach
Szered, wo wir den 8ten, den 9ten aber in Neitra anlangten. Hier untersuchten wir den Berg, auf welchem ein
Kamaldulenserkloster stehet, 11) wir fanden aber nur Felsen, Sandsteine, und wilde G\xE4nge. Den 10ten wendeten wir uns nach
Osztratitze, den 11ten aber nach
Zay-Ugrotz, wo wir unweit dem Dorfe in dem Felsen gegen Osten, kleine gr\xFCnliche Krysoliten antrafen. Von
11) Hei\xDFt der Czobor. Das Kloster ward 1783. aufgehoben.
(p275)
hier giengen wir \xFCber die Berge bey
Nedozir, bis
Ivanka; den 12ten aber \xFCber
Teplitz, wo ein sch\xF6nes und von Natur warmes Schwefelbad ist, welches in alten Sch\xE4den, und Gliederkrankheiten sehr gute Dienste thut, und stark besuchet wird; 12) sonst aber ist hier nichts von Naturalien. Den 13ten kamen wir \xFCber Berge, und sehr steinigte Th\xE4ler, in den Herrengrund, wo viele Kupferh\xFCtten, und das ber\xFChmte Zementwasser ist, in welchem das dareingelegte Eisen durch eine Pr\xE4cipitation consumirt, und in 30 Tagen zu Kupfer wird; aus welchem hernach allerhand sch\xF6ne vergoldte Trinkb\xE4cher, und Tabacksdosen verfertiget, und mit allerhand Reimen gezieret werden. Jenseits des Berges, eine Stunde von
Neusohl rechter Hand, liegt das Dorf
Retsk, wo in einem alten Stolln, ein breiter Gang des sch\xF6nsten, und dem Zinnober in granis gleichenden Goldschwefels 13) ist, der, wenn er zerrieben wird, eine sch\xF6ne gelbe Farbe hat. Dieser Stolln ist zwar zerfallen; allein man konnte ihn wieder aufmachen: wie mich die\xDF ein alter Berghauer versi-
12) Ist unter dem Namen des [[OrtTrencin]Trentschiner]] Bads bekannt.
13) Dieser Schwefel geh\xF6rt, nach der Versicherung der neuesten Mineralverst\xE4ndigen, mehr unter das Arsenik, als Schwefelgeschlecht. Denn er brennet nicht so leicht und so hell, wie der eigentliche Schwefel, hat eine wei\xDFblaue Flamme, und einen wei\xDFen, nach Arsenik \xFCbel riechenden Rauch; und wenn er gleich aus sehr viel Schwefel bestehet, so enth\xE4lt er doch auch nicht wenig Arsenik, Seine eigentliche, und wahre Benennung ist: Gediegenes Rauschgelb, Rohter Arsenik, Realgar, Sandarach; nach Cronstedt, Calx Arsenici sulphure mixta. --- Dergleichen rohtes, derbes, krystallisirtes Rauschgelb l\xE4\xDFt in Nagy\xE1g wie Herr v. Born berichtet, auf der Kapelle eine Goldspur, zuweilen auch ein kleines Korn zur\xFCck. Da\xDF aber dieser rohte Arsenik, besonders reichhaltig am Golde sey, geh\xF6ret unter die Tr\xE4umereyen der Adepten. S.
(p276)
chert hat, der mir auch einige St\xFCckchen des gemeldten Goldschwefels verehrte. Die Alchymisten trachten sehr nach diesem Schwefel, und ich bin darum schon oft angegangen worden.
Wir kamen den 14ten in Neusohl an, welches die sch\xF6nste unter den 7 Ungrischen Bergst\xE4dten ist, und reiche Silber- und Kupferbergwerke hat. Sie liegt etwas erhaben, an dem Granflusse, wo auch die Kaiserlichen Kupferschmelzh\xFCtten stehen. Auf dem Neusohler Territorio, nicht weit vom Herrengrunde, sind die bretternen Berggr\xFCnk\xE4sten. Den 15ten giengen wir bis
Lopey, den 16ten \xFCber
Brie\xDF in das Wirtshaus, welches in dem dasigen Walde stehet. Ehe man zu demselben kommt, stie\xDFt ein kleines B\xE4chlein, welches aus verschiedenen Qwellen entspringt, den letzten Graben linker Hand, einen Kanonenschu\xDF herauf aus dem Thale, wo man in, und neben dem Graben kleine Rubinen findet. Wenn solche von der Erde gereiniget werden; so bleibt ein Sand zur\xFCck, der sehr silberreich ist, wie ich ihn denn auf der Kapelle probiret, und gefunden habe, da\xDF der Zentner 24 Loth Silber enth\xE4lt. Der Ort hei\xDFet
Welky-Mihalow. Den 17ten blieben wir in diesem Walde \xFCber Nacht; den 18ten aber giengen wir \xFCber grosse W\xE4lder, Berge, und Th\xE4ler, nach
Klenotz, wo wir im Wasser sowohl, als auf den Aeckern, besonders aber in dem sogenannten kalten Graben, der gegen S\xFCden liegt, sch\xF6ne wei\xDFe Topasse fanden. Den 19ten kamen wir nach F\xFClek in den Neograder Komitat, bey dem auf einem hohen Felsen ein \xF6des Schlo\xDF stehet. Da wir hier f\xFCr uns nichts Merkw\xFCrdiges fanden, giengen wir den 20ten nach
P\xE1szo, welches unter dem
Matra Nordwerts liegt, wo wir in dem Bache, der hinter dem Orte flie\xDFt, hochrohte Jaspisse antrafen. Den 21ten untersuchten wir die Gegend nach
Szurdok-P\xFCs-
(p277)
p\xF6ki zu, und entdeckten neben dem Graben, der aus den Bergen kommt, linker Hand, bl\xE4uliche Saphire, und Kalcedone, welche man sonst viel sch\xF6ner auf den Aeckern findet. Da aber diese schon umgeackert waren, so mu\xDFten wir unser Nachsuchen aufgeben. Wir giengen also den 22ten nach besagtem
Szurdok-P\xFCsp\xF6ki, wo wir hinter dem Dorfe, in dem Bache, der aus dem Grunde, wo man nach
Gy\xF6ngyes reiset, kommt, sch\xF6ne lichtrohte, aber nicht sonderlich grosse Karniole fanden. Wir reisten den 23ten wieder nach
P\xE1szo zur\xFCck, mu\xDFten hier aber 24ten wegen grossem Regen, und angeschwollenen Gew\xE4\xDFern, liegen bleiben. „Den 25ten wendeten wir uns von hier in das erste Dorf, gegen
F\xFClek zu, oberhalb welchem auf dem Berge, gerade hinter der Kirche, Jaspisse und Achate von mancherlei Farben, und in sehr grossen St\xFCcken gefunden werden. Es giebt hier auch sch\xF6n gestreifte Sardonixe. — Nicht weit von diesem Dorfe, soll nach dem Berichte des Herrschaftlichen Schreibers, bey einem Mayerhofe im Walde, der dem
Cistercienser Kloster in P\xE1szo geh\xF6ret, ein Brunn seyn, in welchem zwischen dem Sande Rubinen, von der Gr\xF6\xDFe der Erbsen und Bohnen, seyn sollen. Dieser Schreiber begehrte einige Proben von solchen Steinen von uns zu sehen, und als wir sie ihm wiesen, versicherte er, da\xDF er viel sch\xF6nere aus diesem Brunne bekommen; aber, als wir ihn nun den andern Tag ersuchten, uns zu diesen Brunn zu f\xFChren, l\xE4ugnete er alles, was er uns den Tag vorher berichtet hatte. Wir giengen also zu dem Prior des Klosters, und baten ihn, dem Schreiber zu befehlen, da\xDF er uns ber\xFChrten Brunn zeigen sollte. Da wir aber hier kein Geh\xF6r fanden, forderten wir den Schreiber vor den dortigen Richter. Er l\xE4ugnete aber auch hier seine Worte, und wir lie\xDFen daher diese Sache den 25ten Angusti durch
(p278)
den Notar protokoliren, um sie k\xFCnftig weiter zu suchen. Den 26ten waren wir wieder in
F\xFClek, den 27ten in
Rima-B\xE1nya, und den 28ten untersuchten wir die Gegend von Rimava, und Lehota, noch einmal. Den 29ten verweilten wir in
Tei\xDFholz, und giengen den 30ten nach
Revutza diesem Orte sind \xFCberaus reichhaltige Eisenbergwerke, und wir bekamen aus der Strumanischen Grube, eine grosse gediegene, und von unterirdischem Feuer oder Witterung, zusammgeflossene wei\xDFe Eisenflussfe, welche die Gestalt eines K\xFCrassirkaskets, und viele artige zarte Z\xE4pfchen, nebst andern l\xE4nglichten Zierrahten hat. Von hier wendeten wir uns den 31ten nach
Eltsch, wo wir die s\xFCdlichen Berge und Th\xE4ler bestiegen, aber nichts, was in unserm Kram taugte, fanden.
Den 1ten September trafen wir in
Chisna ein, und fanden eine Stunde von dem Dorfe Nordwerts, einen sch\xF6nen, und silberreichen Antimoniumgang; in
Obersalze aber, wohin wir Abends kamen, allerhand mineralische G\xE4nge. Eine halbe Stunde von diesem Orte, liegt das Dorf
Radova, wo man die sch\xF6ne blaue Ultramarinfarbe findet; eine Stunde unterhalb aber,
Niedersalze, und bey demselben sch\xF6ne Zinoberg\xE4nge, auch zwischen dem Zinnober das feinste Qwecksilber Den 2ten kamen wir nach
Topschau, welches eine alte Bergstadt ist, bey der allerhand Mineralien brechen, besonders aber Zinnober, und Asbest oder Flachsstein, aus dem man sowohl ein unverbrennliches Papier, als Leinwand machen kann. Sodann setzten wir \xFCber die hohen Berge, und kamen nach
Kapsdorf in den
Zipser Komitat, wo sich drey merkw\xFCrdige H\xF6hlen befinden, die sehr tief zwischen den Felsen fortlaufen. Sie hei\xDFen: das Goldloch, das Drachenloch, und die Rosenh\xF6hle; wir konnten sie aber wegen des gro\xDFen von dem vielen Regen zu-
(p279)
sammgeflossenen Wassers nicht besichtigen. In dem Goldloche sind Odelgesteine, und verschiedene mineralische G\xE4nge. Es ist aber sehr gef\xE4hrlich in dasselbe zu gehen, indem der Eingang nur ein gespaltener Felsenritz ist, in welchem nach der Qweere Spreitzen von Holz gemacht, und mit Brettern gebr\xFCckt sind, auf welchen man wegkriechen, und immer in der Furcht seyn mu\xDF, da\xDF, wann eine Spreitze bricht, einen sehr hohen und t\xF6dtlichen Fall zu thun. Dem, und dem Wasser ungeachtet, gehen doch immer Ausl\xE4nder in dieselbe. — Von besagter Br\xFCcke k\xF6mmt man zwischen lauter Felsen zu einen ger\xE4umigen Ort, der zu beyden Seiten wieder mit H\xF6hlen versehen ist. Es liegt hier auch eine Rinne, in welcher die Leute das mineralische Waschwerk s\xE4ubern, oder Steine suchen. — In der Drachenh\xF6hle werden ungeheure Gebeine, welche in der Wand zwischen einer sandichen Erde stecken, ausgegraben, auch allerhand Skelete abgest\xE4mmt, die, weil sie hier v\xF6llig unbekannt sind, von dem gemeinen Manne f\xFCr Drachenbeine gehalten werden. K\xFCnftigen Sommer gedenke ich diese H\xF6hlen durchzusuchen, und genau zu beschreiben. — Ehe man von diesem Berge herunter k\xF6mmt, zeigt sich linker Hand ein kleiner H\xFCgel, auf dem man den sch\xF6nsten Markasit findet. Uiber diese Berge kann man sowohl zu Fusse, als zu Pferde, aus dem G\xF6m\xF6rer in den Zipser Komitat reisen. Der Weg ist aber sehr beschwerlich, indem er drey Meilen lang durch lauter W\xE4lder gehet. — Nicht weit von dieser H\xF6hle, und an dem ehemaligen Kloster, Lapis refugii genannt, sind 3 Brunnen, in deren einem gr\xFCner Sand, der Gold mit sich f\xFChret, gefunden wird.
Den 3ten kamen wir wieder gl\xFCcklich nach Kaisersmark, wo wir etliche Tage blieben. Den 5ten aber untersuchten wir den hiesigen Jerusalemberg,
(p280)
wo wir in dem Bruche, zwischen den Lagenweise befindlichen Steinen, sch\xF6nen schwarzen Bernstein, oder Gagat, 14) welches eine Substanz ist, die aus den Felsen flie\xDFt, antraten. Der Gang betr\xE4gt 2, bis 3 1/2 Zolle, und streicht von Westen gen Osten. Ich lie\xDF die Steine brechen, und nahm den Gagat heraus, der sehr fest, wie ein Harz beysammen war, nach einiger Zeit aber ganz zerbrechlich ward. Der Gang davon dauert aber nicht lang, indem eine Kluft vorgefallen, hinter der wir wieder den Eingang zu dergleichen Lage, auch sonst noch mehr \xE4hnliche G\xE4nge fanden. Es sind hier auch sch\xF6ne figurirte Steine, deren Gang 4 Zoll dick, sehr breit, und Lagenweise aufeinanderlegt, auch zu Pflastersteinen sehr dienlich ist. Auf demselben giebt es allerhand Figuren und Karaktere, eines Finger dick erhoben, die wie T\xFCrkische Buchstaben 15) aussehen; manche aber dem Laub-
14) Nach den meisten Mineralogen geh\xF6ret sowohl der Gagat, als der Bernstein, unter die Erdharze. Indessen ist zwischen diesem und jenem, ein auffallender Unterschied, und sie m\xFC\xDFen nicht mit einander verwechselt werden; denn der Gagat unterscheidet sich durch seine unver\xE4nderliche Durchsichtigkeit, durch den h\xE4\xDFlichen Geruch, mit welchem er in Feuer brennet, und schmilzt; und endlich durch seine Bestandtheile, da er kein trockenes saures Salz, wie der Bernstein, giebt, von dem Bernstein. -- Er wird zwar von vielen der schwarze Bernstein genennet; dieses aber allein aus der Ursache, weil der Gagat eben so, wie der Agt-oder Bernstein, die Spreu anzieht. S.
15) Steine von dieser Art, werden von den Naturkundigen, geformte , eingehauene Steine,Lithotomi sulcosi, lapides incisi, gefurchte, Charakter- Buchstabensteine, litteris, elevatis, sulcis exarati, genennet. Sie sind entweder Tuf - Tophacei, oder Felsenartige Steine, lapides Saxosi. Ihre Entstehung und
(p281)
werke an geraden St\xE4ngeln gleichen, und sehr regul\xE4r neben einander liegen. Auf besagtem Berge findet man auch, besonders nach dem Regen, Gothische silberne M\xFCnzen. Diese sind unfehlbar Uiberbleibsel der Hunnen, welche auf den hiesigen Feldern eine Schlacht mit den R\xF6mern hielten, in welcher ihrer 40,000, und noch einmal soviel R\xF6mer geblieben seyn sollen. — Den 6ten reisten wir in das Karpatische Gebirg, wo wir uns bis zum 13ten aufhielten, dann zur\xFCckkehrten, bald aber wieder dahin giengen, und abermal drey Tage lang da blieben.
Den 22ten verf\xFCgten wir uns nach
Nieder-Rauschenbach, welcher Ort der verschiedenen Petrifikaten wegen merkw\xFCrdig ist, welche man vor dem Orte gegen
Ober-Rauschenbach, unterhalb der M\xFChle, antrift. Es sind versteinerte Bl\xE4tter, und R\xF6hren von mancherley Gr\xF6\xDFe und Gestalt, fast wie zu
Lutschka, im
Liptauer Komitate. Man findet auch versteinertes Stroh und Rohr. An die Wasserr\xE4der der hiesigen Papierm\xFChle, legt sich ein graulicher Stein an, davon sie wie steinern aussehen. Den 23ten wandten wir uns nach
Ober-Rauschenbach, wo sich auf einem H\xFCgel, oberhalb dem Dorfe, ein Bad befindet, welches gew\xE4rmet wird. An dem kupfernen Kessel, in welchem dieses geschiehet, setzet sich ein wei\xDFer dem Kalke \xE4hnlicher Stein an. Der Brunn, aus welchem das Wasser durch Rinnen in das Bad geleitet wird, ist sehr tief, klar, hat einen runden Umfang , von beynahe 100 Schritte, und einen erhabenen Brunnstock von lauter Versteinerungen. Unter dem Wasser dieses Brunnes, sind einige Baumst\xE4mme, die nicht petrificirt, sondern sehr weich und leicht sind. Wann dieses Wasser zum Baden gekocht wird, hat es eine wei\xDFe,
die Ursache dieser Bildung kann bey dem Wallerius in seinem System. miner. Tom. III. und andern nachgesehen werden. S.
(p282)
dem Molken gleichende Farbe. Bekommen die Badenden einen Ausschlag von kleinen Bl\xE4tterchen, so m\xFCssen sie die Badkur fortsetzen, wo sie sich sodann verlieren. Das Bad ist in allerhand Gliederkrankheiten, Gicht, alten Sch\xE4den, u. d. gl. sehr dienlich. Besagter Brunn hat sich schon etlichemale ver\xE4ndert. — Das Wasser desselben, welches sich seitwerts ausgie\xDFet, ist wei\xDF, wie Kalk, und \xFCbersteinert alles Laub und Gras. Es hat eine sehr starke Qwelle, und wird auf eine nahe M\xFChle geleitet, deren Rinnen von dem Wasser ganz mit Stein \xFCberzogen sind. Es ist hier auch der so genannte Giftbrunn, oder der stinkende Brunn, dessen weiter Umfang ebenfalls, wie der vorige, von Stein gemacht ist. Nur an einem Orte gegen Norden hat er eine Oefunng oder Eingang, wo wir etliche 5 Zoll lange Salamander fanden. Die Bauern haben diesen Brunn mit Str\xE4uchern verworfen, damit die Schaafe nicht dazu kommen k\xF6nnen, die, wenn sie von diesem Wasser trinken, sogleich sterben. Er hat besonders bey dicker, und neblichter Luft, so sch\xE4dliche Ausd\xFCnstungen, da\xDF auch die V\xF6gel, welche dar\xFCber fliegen, tod herunter fallen. Auf den Seiten findet man das Muscum petrificatum. — So sind hier auch zween Sauerbrunnen, der eine hinter dem Dorfe S\xFCdwerts, der andere aber bey
Latzkova, deren Wasser von den G\xE4sten mit Nutzen getrunken wird.
An dem Fu\xDFsteige, der von hier nach Pudlein f\xFChret, ist rechter Hand Westwerts, auf dem Pudlei-ner Territorio ein grosser Berg, auf dessen Mitte sich eine 12 Klafter lange Felsenh\xF6hle er\xF6fnet, in welcher sch\xF6ner schwarzer Marmor mit wei\xDFen Adern bricht. Gegen Westen gehet ein langes Thal in den Wald, wo ebenfalls viel schwarzer, und graulicher Marmor ist. — Den 24ten trafen wir in Bela, einer Dreyzehnstadt ein. Oberhalb derselben brannte auf den N\xF6rd-
(p283)
lichen Wiesen die Erde, im July und August 1706, eine Elle tief, welches ich selbst gesehen habe. Diese Erde war wie ein rohter Bolus, dessen sich die Tischler bedienen. Wenn man unweit dieser ausgebrannten Erde, ein Loch mit dem Stocke stie\xDF, so schlug gleich das Feuer heraus; und man findet itzt noch die Asche auf einen halben Schuh tief, welche von rohter Farbe ist. Damals war ein sehr hei\xDFer, und trockener Sommer, und folglich ward die dort befindliche morastige Erde ausgetrocknet, und entz\xFCndet.
Den 1ten Oktober reisten wir abermal von
Kaisersmark nach
Leutschau, und den 20ten nach
Kirchdorf. Hier findet man in dem Felsen des so genannten Lindholzes, neben dem
Schlosse Zypserhaus, welches auf einem hohen Felsen stehet, sowohl gegen S\xFCden als Westen, einige grosse und tiefe H\xF6hlen, in welchen auch in dem hei\xDFesten Sommer Eis gefunden wird. Westwerts sind Felsenritzen, in die man sich aber hineindr\xE4ngen mu\xDF. In denselben ist es ziemlich kalt, und oben an dem Felsen halten sich viele Flederm\xE4use auf. Die H\xF6hlen gegen S\xFCden gehen grade abwerts, und dann tief unter der Erde weg. Sie haben an manchen Orten sehr schmale Eing\xE4nge, in die man ohne Licht und Kompa\xDF, nicht gehen kann, auch au\xDFer dem Frauenglase nichts Sonderliches findet. Bey dem Schlosse ist auch eine H\xF6hle, und in derselben eine gewisse Materie, wie ein gelblich und Kastanienbrauner, durchsichtiger Stein, der sehr schwer ist, und dem Anscheine nach, gar nicht f\xFCr mineralisch gehalten wird; wenn er aber ger\xF6stet, und wie Zinn im Feuer behandelt wird; so findet sich ein K\xF6nig, der zwey Theile Bley, und einen Theil Zinn 16) enth\xE4lt.
16) Aus dieser Stelle, den Wienerischen Anzeigen, des Herrn v. Windisch Geographie, und andern verb\xFCrgten Nachrichten,
(p284)
Der Zentner von besagter Materie, enth\xE4lt 18 Pfunde, und es ist, wenn man es auf der Kapelle ablaufen l\xE4\xDFt, Sp\xFCrung auf Silber. — Den 3ten giengen wir \xFCber den
Purzelgrund bis
Berthotovetz, dem das Dorf
Schinglar Nordwerts liegt. In dem Grunde desselben qwillt ein Sauerbrunn, der, wann man ihn mit Wein vermischt, innerhalb etlichen Stunden so schwarz, wie Tinte wird. Eine Viertlstunde aber von diesem Dorfe, gegen
Lipotz zu, befindet sich ein anderer Sauerbrunn, der bey gedachter Vermischung sich g\xE4nzlich unver\xE4ndert erh\xE4lt. Etwann 300 Schritte von diesem Brunne linker Hand, an der
Lipotzer Strasse, sieht man eine Klafter lange, und einen Schuh tiefe, ovalrunde Grube, in welcher sich ein 8 Zoll breites, und 3 Schuh tiefes Loch befindet, welches alles Gefl\xFCgel, das man hinunter l\xE4\xDFt, in einem Augenblicke t\xF6dtet; wie man denn oft todte V\xF6gel in dieser Grube findet, die durch die Ausd\xFCnstung derselben zu Grunde giengen. Ich stand eine gute Weile in derselben, ohne die mindesten Uibelkeit, oder Ver\xE4nderung zu sp\xFCren. Vier Schuhe von oftbesagter Grube gegen S\xFCden, ist ein 2 Schuhe tiefes, und 1 Schuh breites Loch, in welchem das Wasser aus einer sehr starken Qwelle sprudelt, und stark sulphurisch ist. Von dem Dorfe
Lipotz eine halbe Stunde gegen Nordost, ist eine gro\xDFe Felsenh\xF6hle, die gegen Norden geht. Ihr Eingang ist \xFCber 6 Schuhe breit, und durch denselben kann man auf ungefehr 80 Klafter, in die Tiefe gehen. Zwischen zweyen Steinfelsen lie\xDF ich mich et-
da\xDF n\xE4mlich gegen die Spitze des Berges Kriwan, ein Gang sey, in welchem eine Art schwarzer Zinngraupen gefunden wird, erhellet: da\xDF es Ungern auch an Zinn nicht ganz gebreche, und man folglich dessen Daseyn eben so unrecht, wie erst vor etlichen Jahren, die des Kobalts unserem Vaterlande abspreche. S.
(p285)
liche Klafter an der Steinwand, von welcher das Wasser sehr stark herabtropft, in dieselbe, und ich traf wieder einen etliche Klafter hohen, sehr weiten Raum an. Das herabtropfende Wasser wird zu Steinmilch. Von oben hangen ziemlich grosse Steine; aber auch eine Menge sehr subtiler holer Z\xE4pfchen herab. — Zwischen den verfallenen Steinfelsen, ist hier auch ein Loch, durch das man zu einem andern k\xF6mmt, welches durch einen herabgefallenen Stein eine sehr enge Passage hat. Hier blieb ich zwischen den Felsen stecken, aus welcher mich mein F\xFChrer mit genauer Noht ziehen konnte. Ich lie\xDF also einen andern mit einem Lichte 1 1/2 Klafter tief in ein sehr steiles Loch, der da eine grosse Ebene, und gegen Norden ein Wasser fand, das auf der andern Seite, durch den Berg herausfiie\xDFt, und bey Schlang oberhalb der Papierm\xFChle, die er treibt, in einen Teich f\xE4llt. Dieses Wasser bleibt auch im k\xE4ltesten Winter warm.
Den 4ten kamen wir nach
Kentsitz, und bestiegen die Berge oberhalb
Litsir, bis an die
Kundert; wir fanden aber nichts auffallendes. Den 5ten kamen wir nach
Kaschau, und fanden auf dem Kaschauer Berge Adlersteine und Siegelerde. Den 6ten untersuchten wir den
G\xF6nzer Berg; den 6ten aber trafen wir in
Telke-B\xE1nya ein. Es sind hier Goldbergwerke, die vormals grosse Ausbeute gaben; allein, zu den Zeiten des
R\xE1kotzi, dem der Ort und die Bergwerke geh\xF6rten, sind alhier den Tag vor Pfingsten, \xFCber 300 Bergknappen verfallen, 17) und seitdem die Berg-
17) Die\xDF ist eine blosse Sage; und mit einer ganz \xE4hnlichen tr\xE4gt man sich auch von K\xF6nigsberg, in der Barscher Gespanschaft. Allein, wie Bombardi in Topographia magni Regni Hungariae aus zuverl\xE4\xDFigen Qwellen versichert; so haftet die Ur-
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werke stehen geblieben, bis man sie endlich vor 10 Jahren wieder zu bearbeiten angefangen hat. Das gewonnene Gold wird alle Monate nach
Schm\xF6lnitz geliefert. Es ist hier auch ein Pochwerk. Oberhalb dem Dorfe, das in einem Thale zwischen hohen Bergen liegt, gegen Osten an dem Wege in die Bergwerke, findet man auf den Aeckern, besonders nach dem Regen, sch\xF6ne Krystallen, auch rohte Jaspisse; unter dem Dorfe aber, der M\xFChle gerade gegen \xFCber, im Bache, durchsichtige Karniole, und ziemlich grosse Kalcedone. Der Karniolgang streichet vom Berge gerade der M\xFChle gegen \xFCber, Nordwerts an dem Fu\xDFsteige, der von dieser M\xFChle nach Ujv\xE1r f\xFChrt. Wann es nun stark regnet, so werden die Karniole in den Bach gesp\xFClt. In dem Dorfe findet man bunte Achate mit Adern, die ebenfalls von dem Wasser, welches durch dasselbe flie\xDFt, ausgewaschen werden. Abends kamen wir nach V\xE1g\xE1s, wo oberhalb dem Dorfe linker Hand ein Brunn ist, der Bartalkut genennet wird, dessen Qwelle \xFCberaus stark ist, und sehr feine den Goldbl\xE4ttchen \xE4hnliche Markasite auswirft, die unfehlbar goldhaltig sind.
Den 8ten giengen wir durch das lange Thal, und die dicken W\xE4lder gen
S\xE1ros-Patak. Zween Steinw\xFCrfe vom Wege, der nach dem Dorfe f\xFChret, unterhalb den Weing\xE4rten, ist ein Steinbruch, in dem wei\xDF-blauliche Opale in einem Kalksteine, wie eingesprengt liegen. Den 9ten trafen wir in
S\xE1ros-Patak ein, einen in der
Zempliner Gespanschaft liegenden Ort, wo ich vor 27 Jahren in der \xF6den Schlo\xDFmauer einen sch\xF6-
sache des aufgelassenen Bergbaues in K\xF6nigsberg, theils in den unruhigen Zeiten der dortigen Gegenden, theils in der N\xE4he des Granflusses, der die Absenkung nohtwendiger Sch\xE4chte, und das Einstemmen in weitere Tiefe nicht zul\xE4\xDFt. S.
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nen Opal fand. Der Gang, wo diese Opale in dem Steine, von S\xFCden gegen Norden, sehr dick eingesprengt, streichen, hat eine Breite von einem Schuhe. Den 10ten giengen wir \xFCber
Erd\xF6-B\xE9nye, um dort von dem
Anton Hester n\xE4here Nachricht von dem Zuckerrohre einzuziehen, welches er vor etlichen Jahren zu
Bay an der
Tei\xDFe, eine Meile von
Tokay pflanzte, und blieben bis zum 12ten in diesem Orte, von dannen wir \xFCber W\xE4lder und hohe Berge nach
Tartzal fortr\xFCckten. Den 13ten und 14ten blieben wir zu
Deretske. Sowohl in dem hiesigen Wasser oberhalb der M\xFChle, als in
Kikalova, in dem Schlamme, den man hier Szekso\xF3 nennet, findet man Perlen in Muscheln, welche im August im Vollscheine am be\xDFten zu bekommen sind, und wir kamen daher schon zu sp\xE4t, uns mit solchen zu bereichern. Die Perlen, welche die Muscheln von sich lassen, sind zwar klein; aber es giebt doch einige darunter, die den Orientalischen nicht viel nachgeben. Den 15ten kehrten wir zur\xFCck, und kamen Tags darauf nach
Bay, in den
Zemplinerkomitat, wo, wie ich schon gemeldet habe, Zuckerrohr w\xE4chst. Es ist solches von zweyerley Gattung; das eine hei\xDFen die Ungern Di\xE9k\xE9ny, welches, wie das Schilf \xFCber eine Klafter hoch w\xE4chst, und Bl\xE4tter eines Daumes breit hat. Die Wurzeln sind einen Finger dick, und durcheinander gewachsen. Inwendig haben sie feine d\xFCnne F\xE4serchen, und ein wei\xDFes Mehl, welches im Maymonate sehr s\xFC\xDF schmecket. Es mu\xDF an solche Oerter versetzet werden, wo es durch das flie\xDFende Wasser \xFCberschwemmet werden kann. Aus den Wurzeln dieses Rohrs soll man Zucker sieden k\xF6nnen. Die andere Gattung des Zuckerrohrs wird Bendyele genennt, ist unten an der Wurzel eines Daumen dick, und wird in der H\xF6he, die meist eine Klafter betr\xE4gt, immer dicker. In der Mitte hat es einen Finger dicken wei\xDFen
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Kern, welcher S\xFC\xDF ist, und mit Brod gegessen wird. Die Gegend, wo diese Gattung w\xE4chst, ist der Tei\xDFe sehr nahe; bey Szolnok und Megyer aber am h\xE4ufigsten. Die Ungern nennen den Zucker, N\xE1d-m\xE9z, Rohrhonig, weil er aus Rohr bereitet wird.
Den 17ten reisten wir zur\xFCck bis
Tartzal. Hier fand ich eine versteinerte Eiche; den 18ten \xFCber
G\xF6ntz-Ruszka, und untersuchten die Berge von
Telke-B\xE1nya bis
Regetz. Hier ist ein \xF6des Bergschlo\xDF im Walde. Den 19ten und 20ten irrten wir oberhalb
Telke-B\xE1nya im Grunde. Eine Stunde davon, aufwerts dem Wasser, welches das Pochwerk treibet, ist im Walde ein enges Thal, und ein Teich, oder Wasserfang mit einer Qweermauer \xFCber das Thal gebauet worden, linker Hand desselben gegen Nordost, 90 Schritte unterhalb der Teichmauer, wo die Steine am Fusse des hohen Berges zu der Qweermauer gebrochen worden, findet man zwischen den graulichen Felsen, die von dem Berge streichen, feine goldhaltige, und durchsichtige Hyacinthe von verschiedener Gr\xF6\xDFe, oft wie eine w\xE4lsche Nu\xDF in einer graulichen Mutter, Es giebt hier auch einige gr\xFCnliche auf Krysolitenart, in einer Opalmutter. Sonst habe ich nirgends Hyacinthen gefunden. Dieses Territorium geh\xF6rt zur
Abauyw\xE1rer Gespanschaft. Den 21ten Oktober reisten wir \xFCber Ujv\xE1r, wo ebenfalls die Uiberbleibsel eines Schlosses stehen. Oberhalb dem Dorfe gegen
Telke-B\xE1nya zu, fanden wir in dem ausgewaschenen Graben rohte durchsichtige Karniole, die \xFCber eine Viertelstunde lang Ostwerts streichen. Auf dem Abend kamen wir nach
Kaschau. Vier Meilen davon, bey
Tscherwenitza, oberhalb
Peklin, im
Scharoscher Komitate, ist in einer verfallenen Berggrube eine sehr sch\xF6ne Opalader von allerhand Farben, an einer graulichen Mutter, davon man noch einige auf der Halden findet. Den 22ten kamen
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wir nach
Lamesch\xE1n, und untersuchten die Berge oberhalb des
Litzer Kastells, die gegen
Rad\xE1cs gehen. Hier ist ein vortrefflicher Sauerbrunn. Jenseits des Berges liegt Nowawetz, wo sich ebenfalls ein Sauerbrunn, nicht weit davon aber, ein giftiger Brunn befindet. Die V\xF6gel, welche, besonders vor Aufgang der Sonne dar\xFCber fliegen, fallen todt zur Erde. Er ist, damit das Vieh nicht daraus saufe, mit Str\xE4uchern vermacht. Den 23ten passirten wir Eperies. Bey Suov\xE1r dreyviertl Stunden von hier, ist das vortrefliche Salzbergwerk. Das Wasser wird in grossen Kesseln gesotten, und etliche hundert tausend Zentner Salzes gewonnen. Den 24ten bestiegen wir die Berge um Zeben, und es sollen oberhalb denselben, auf dem Galgenberge Westwerts, Opale seyn, davon wir aber nicht die geringste Spur antrafen. Auf dem Berge im Walde sind in purem Steine zween Stollen, wo wir ebenfalls so wenig, als auf den Halden, etwas von Mineralien fanden. Hier lie\xDFen einige B\xFCrger von Zeben vergeblich einschlagen. Den 25ten waren wir in BIassov, wo es grosse Berge, tiefe Th\xE4ler, und starke W\xE4lder giebt, die aber nichts von Gemmen ober Mineralien enthalten. Im Grunde gegen Westen ist eine Glash\xFCtte; die Berge aber und W\xE4lder erstrecken sich auf drey Meilen gegen das Karpatische Gebirg. Den 26ten giengen wir \xFCber R\xE9p\xE1s, wo wir der grossen Berge ungeachtet, die bis
Markusovetz reichen, nichts Merkw\xFCrdiges antrafen. Wir erhoben uns also den 27ten auf besagtes
Markusovetz, wo an der M\xFChle, unterhalb dem Dorfe, ein hoher Berg, und an dem Fusse desselben, neben dem Wege linker Hand, grosse Felsen des sch\xF6nsten Marmors von allerhand Farben stehen. Diesen Marmorbruch habe ich 1749 den 29ten November entdeckt. Er bricht in sehr grossen St\xFCcken, so, da\xDF die gr\xF6\xDFten Statuen daraus gemacht
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werden k\xF6nnen. Es bricht auch sch\xF6ner Porphyr in grossen St\xFCcken. Der Gang ist \xFCber 60 Schritte breit, und streicht in der H\xF6he; er mu\xDF aber in der Tiefe noch edler seyn. Am Ende desselben gegen Osten, ist zwischen den Marmor, der Br\xFCcke gerade gegen\xFCber, Ostsudwerts eine Ader vom Blutstein, hernach aber nur sandsteiniges Gebirg. Es sind hier zwey D\xF6rfer neben einander, n\xE4mlich
Markusovetz, und
Tomasovetz; auch ein altes Kastell auf einem erhabenen H\xFCgel, der ganz wei\xDFgrauer Marmor ist. Auch die Kirche steht auf einem solchen H\xFCgel. Der Flu\xDF
Hernad, 18) welcher seinen Ursprung aus der K\xF6nigsh\xF6hle hat, stie\xDFt hier vorbey, und es k\xF6nnten auf dem Wasser, das nur 32 Schritte von dem Marmorbruche flie\xDFet, Schleif- und Schneidm\xFChlen gebauet, und von diesem Marmor S\xE4ulen, Tische, und andere Sachen gemacht werden. Dem Kastell gerade gegen\xFCber jenseits des Wassers, ist ein hoher Felsen von wei\xDFgrauem Marmor; unten am Fusse desselben aber ein enger Ritz, oder eine H\xF6hle, in die man nur geb\xFCckt kommen kann. Am Ende derselben entspringt eine Qwelle, die im hei\xDFesten Sommer sehr kalt ist, und auf etliche Klafter lang aus derselben abflie\xDFt. Einen Kanonenschu\xDF weit unterhalb dem Dorfe jenseits des Wassers, gegen den Kupfergrund, findet man auf den Aeckern sowohl, als an den R\xE4ndern, leberf\xE4rbigen Jaspis mit blutrohten Streifen. Es giebt hier auch sch\xF6ne Kupferg\xE4nge. Den
17) Von dem Ursprunge dieses Flusses sowohl, als von der Mahlzeit des K\xF6niges Mathias auf dem K\xF6nigsberge, und andere diesen Berg betreffende Umst\xE4nde, findet man im 3ten Bande dieses Magazins, eine genaue und vollst\xE4ndige Beschreibung. So sind auch schon manche in diesem Diarium vorkommende Gegenst\xE4nde, in der in das 1te St\xFCck des 3ten Bandes einger\xFCckten Beschreibung des Karpatischen Gebirges bereits mit erkl\xE4renden Anmerkungen versehen worden.
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29ten reisten wir \xFCber
Iglo oder Neudorf, einer der vornehmsten
Dreyzehn St\xE4dte, die viele und reiche Kupfer- und Eisenbergwerke hat. Es sind hier \xFCberaus hohe Berge gegen
Rosenau, oder S\xFCden zu, die vier Meilen lang, voller Mineralischen Adern sind. Dann giengen wir \xFCber Emaus; und ehe man von Iglo gegen das Wirtshaus von dem Graben k\xF6mmt, fanden wir h\xFCbschen Serpentinstein mit gr\xFCnen Flecken. 19)
19) Hier folget die Beschreibung des Karpatischen Schneegebirges, welche in dem ersten St\xFCcke des dritten Bandes dieses Magazins, bereits einger\xFCcket worden, und meiner Handschrift bis auf folgende Bemerkungen v\xF6llig gleich ist. Auf dem 35igsten Blatte des Magazins hei\xDFt es: „von welchem ich ... im Jahre 1757. ausf\xFChrlich geschrieben habe," in meiner Handschrift aber ist das Jahr 1751. angegeben. - --- Im 40sten Blatte aber stehet: „im Jahre 1640 beschrieben, welches ich hiemit so, wie sichs mein Vater aufgezeichnet hat, mittheile;" mein Manuskript aber hat das Jahr 1646, der Name dieses seines Vaters, hei\xDFt dort Georg Buchholz. --- Der im erstangef\xFChlten 40ten Blatte beschriebene Gebrauch des Ungrischen Balsams, so, wie die Namen der Wurzeln und Kr\xE4uter, werden in meiner Handschrift lateinisch, und so ausf\xFChrlich, da\xDF sie fast zween Bogen anf\xFCllen, angef\xFChret. ---Nach den Worten in besagtem St\xFCcke des Magazins auf dem 46igsten Blatte: und wilde Schweine - - - folgt in meinem Manuskripte:"an, und hinter der Tei\xDF und Donau, giebt es viele wilde G\xE4nse und Aenten, Trappen, Kraniche, L\xF6ffelg\xE4nse, Phasanen, und allerhand Gattungen Wildpr\xE4t die Menge. Die Tei\xDF hat auch sehr viele Fische, die, wenn sie sich ergie\xDFt, an das Land gef\xFChrt, und wenn es f\xE4llt, in dem Moraste liegen bleiben.