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ZUM GESAMTINHALT

Ungrisches Magazin, Band 4, Heft 3, Text 21 (S. 358 - 384)
Hrsg. von Karl Gottlieb Windisch
Pre\xDFburg, L\xF6we, 1788
Autor: Karl Gottlieb Windisch unter Verwendung von Materialien des Georg Pray
Zuordnung:

(p 358)

21. Beytr\xE4ge zur Geschichte der K. Ferdinand Ferdinandischen und Zapolyischen Regierung.

In einer Reihe von Briefen.

Erster Brief

Die betr\xE4chtliche L\xFCcke, die sich in unserer Geschichte vom Jahre 1526, bis auf die Zeit findet, da Siebenb\xFCrgen von Ungern g\xE4nzlich abgerissen ward, und seine eigenen F\xFCrsten bekam, schienen mir immer wichtig genug, und der M\xFChe wehrt, sie mit noch gar nicht bekannten Thatsachen auszuf\xFCllen. — Belius, Ischtwanfi, Wolfgang Bethlen, beyde Haner, Miles, Toppeltin, Benk\xF6, unser Geschichtschreiber, der verdienstvolle Pray, und andere mehr, haben diesen Zeit-

(p 359)

raum mit vielem Flei\xDFe bearbeitet, keiner aber, hat, wie mich d\xE4ucht, die verschiedenen Triebfedern, und Kabalen so mancherley Ver\xE4nderungen richtig entdecket. — Ich will es also wagen, denselben nachzusp\xFCren; niemand aber mu\xDF es mir zum Stolze anrechnen, wenn ich mich diesen M\xE4nnern an die Seite setze, und sie hier und dort, berichtige. Die Dokumente, die ich ben\xFCtzen, oft auch nach ihrem ganzen Umfange einschalten werde, und die diese w\xFCrdigen Gelehrte nicht bey H\xE4nden hatten, sollen sie schadlos halten, und ihrem wohlverdienten Ruhme nichts benehmen.

Es ist au\xDFer allem Zweifel, da\xDF die Hauptursache der so oft wiederholten Staatsver\xE4nderungen, welche zwischen Ungern und Siebenb\xFCrgen vorgefallen sind, und die ich mir zum Stoffe dieser Briefe gew\xE4hlet habe, von der ungl\xFCcklichen Schlacht bey Moh\xE1tsch (1526) herzuleiten sey; und da\xDF diese wegen dem schlechten Zust\xE4nde der damaligen Reichsverfassung, schlechterdings erfolgen mu\xDFten. — Die weichliche Erziehung des K\xF6niges Ludewig, seine Jugend, und die Tr\xE4gheit in den Regierungsgesch\xE4ften, Stolz und Eigennutz seiner R\xE4hte; die schlechte Einrichtung des Finanzwesen, indem das meiste der K\xF6niglichen Eink\xFCnfte, entweder unn\xFCtz verschwendet ward, oder in die Rapuse gieng; Verwahrlosung der Truppen sowohl, als der Mannszucht; keine, oder auf einen sehr schlechten Fu\xDF errichtete Verbindung mit ausw\xE4rtigen und angr\xE4nzenden H\xF6fen, um der schon sehr weit um sich greifenden Macht der T\xFCrken zu widerstehen; Mishelligkeiten zwischen den geistlichen und weltlichen Magnaten; die unter dem Adel \xFCberhandnehmende Zwietracht; Religionsspaltungen, die man durch Feuer und Schwerdt, die unschicklichsten Mittel, heben wollte; und endlich, die seit 1514 noch nicht ganz ged\xE4mpfte G\xE4hrung im Bauernst\xE4nde, waren die \xFCberzeugendsten Vorbohten, eines

(p 360)

wo nicht g\xE4nzlichen Umsturzes, doch einer nahen Umschaffung des Staatsk\xF6rpers.

Sie erfolgte auch bald nach der Schlacht bey Moh\xE1tsch. Der Partheygeist, der schon unter der Asche loderte, brach nun, sobald das Ger\xFCcht von dem Tode des K\xF6niges erscholl, in die helleste Flammen aus. — Um nun meinem Entw\xFCrfe die geh\xF6rigen Schranken zu setzen, werde ich die notorischen Fakta entweder nur obenhin, oder gar nicht ber\xFChren, mich aber bey noch unbekannten desto l\xE4nger verweilen.

Johann von Zapolya, der in dem Falle, wenn der K\xF6nig Ludewig ohne Erben st\xFCrbe, immer mit den Gedanken umgieng, entweder durch eine mit der verwittweten K\xF6niginn zu treffenden Heuraht, a) oder durch andere Zwangsmittel sich auf den Trohn zu schwingen, blieb mit seinem Heere, das sich fast auf vierzig tausend Mann belief, und mit dem er auf dem Wege vors\xE4tzlich zauderte, b) und dadurch den K\xF6nig der augenscheinlichsten Gefahr aussetzte; anstatt den siegenden

a) Anton von Burgio, damaliger P\xE4bstlicher Nuntius in Ungern, giebt die\xDF ziemlich klar zu verstehen, da er von der Hatwaner Zusammenrottung, an den Sadolet unter dem 11ten Julius 1523 aus Ofen also schrieb: alcuni sono, che sospettano troppo gran secrete ragioni, pur non par di tacer!a con V. S. RR. dicano, che mandaranno il Re via, a regnare in altro mondo,farian lo Vaivoda Re, & li daran per moglie la Regina. ---" Zapolya buhlte vorher um die Schwester Ludewigs, wie solches der Freyherr von Herberstein, in einem Schreiben an den Glareanus angemerket hat. "Hanc (Annam, Wladislai filiolam) infantissime affectabat Joannes, Stephani Scepusiensis filius.

b) Dieses bezeuget Ferdinand in einem Schenkungsbriefe zu Stuhlwei\xDFenburg 1527 feria II. proxima post festum om-

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Feind damit aufzuhalten, unth\xE4tig bey Szegedin sitzen. Uiberdie\xDF suchte er einen Theil der Grossen durch Geschenke, und gl\xE4nzende Verhei\xDFungen zu gewinnen, und wandte alle Mittel an, sich des Trohns zu versichern. Um aber seine herrschs\xFCchtigen Absichten zu verbergen, schrieb er an die K\xF6niginn, und rieht ihr einen Landtag auszuschreiben, dem allgemach gegen Ofen anr\xFCckenden Feinde Einhalt zu thun. c) Jedoch die K\xF6niginn, die durch den Verlust ihres Gemahls und den ungl\xFCcklichen Ausgang der Schlacht ganz bet\xE4ubt, und von jedermann, selbst von dem p\xE4bstlichen Nuntius, der ihr sonst mit Raht und That an die Hand gieng, verlassen war, d) hatte kaum so viel Zeit, die zur Reise

nium sanctorum datirt, in welchem er dem Kaspar Horw\xE1th de Wingarth, ein Gut des in die Acht erkl\xE4rten Johann von Zapolya zueignet, ex eo, quod idem (Joan. Zapolya) immemor fidei, & fidelitatis suae, quam serenissimo condam D. Ludovico regi, fratri, & sororio nostrae regiae Majestatis, Domino suo naturali debebat, ad tuendum, defendendum, ac protegendum caput, & personam ipsius regis, saepius tam per litteras, quam nuncios vocatus, nequaquam venisse dignoscitur & c. — Freylich ist Broderich in seiner Beschreibung der Moh\xE1tscher Schlacht einer andern Meynung; aber K\xF6nigsworte in einer \xF6ffentlichen Urkunde, scheinen mir viel wichtiger zu seyn, als das Zeugni\xDF eines gleichzeitigen Schriftstellers, der von Wankelmuht verleitet, es anf\xE4nglich mit dem K. Ferdinand hielt, hernach auf die Zapolyische Seite trat, und sich bald wieder zu dem K. Ferdinand begab.

c) Man wird es aus der Antwort der K\xF6niginn, die ich weiter unten anf\xFChren werde, ersehen.

d) Das von ihr an den Pabst ergangene Schreiben, verdient hier angef\xFChrt zu werden. "Maria, Dei gratia regina Hungariae &c. Sanctissime pater! post servitiorum meorum

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h\xF6chstben\xF6htigten Sachen zusammzuraffen, und nach so viel \xFCberstandenen Hindernissen nach Pre\xDFburg zu gelangen. — Und hier fanden sich nun auch die getreuesten aus dem Magnatenstande nach und nach ein. Unter den ersten war der Palatin Stephan Bathory, der nur mit Noht dem Feinde entrann; ihm folgte Franz Batty\xE1n, Thurzo, der Bischof von Wesprim Zalah\xE1zy, Thomas von Nadasd der aus Oesterreich, und dem R\xF6mischen Reiche, wohin ihn der K\xF6nig Ludwig, um schleunige Hilfe wider die T\xFCrken anzuhalten, geschickt hatte, e) eben zur\xFCck kam, nebst vielen an-

ad oscula pedum beatorum sanctitatis vestrae humilem commendationem. Magnificus D. Ioannes Antonius Baro Burgi, cum aliquot jam annis apud serenissimam Majestatem, Domini, & mariti nostri charissimi Nuncium sancititatis vestrae egisset summa cum humanitate, nec minus commodo, & utilitate regni hujus Hungariae, & cum decore etiam Sancitatis vestrae, sanctaeque sedis Apostolicae, revocatus est a Sanctite vestrae, sicut id ex Brevi ejusdem aperte cognovi. Quem licet aegre hoc tempore, quo rebus Hungaricis, in summa desperatione positis, prudentia sua, auctoritate etiam sancitatis vestrae accedente, consulere poterat, tamen, ut mandato sancitatis vestrae satisfieret, eum remisi. Supplico igitur Sanctitati Vestrae, dignetur ipsum D. Ioannem Antonium, eum utpote, qui ex dignitate, Sanctitatis vestrae & serenissimo marito nostro, & huic regno Hungariae diligentissime tot annis servivit, haber commendatum, eumque gratia sua prosequi, cujus medio in nonnullis rebus nostris, & hujus regni supplicavi Sanctitati vestrae, quae dignetur verbis ipsius fidem praetare indubiam. Sanctitatem vestram Deus opt. Max. felicem, & incolumem servare dignetur, in cujus gratiam me, & servitia mea iterum atque iterum unice commendo. Datum immediate post conflictum.

e) Das Rechnungsbuch der K\xF6niglichen Ausgaben vom Jahre 1526, enth\xE4lt auf das Brachmonat folgende Stelle: Eodem

(p 363)

andern, die sich freywillig zu der Parthey der K\xF6niginn schlugen. — Hier verzauderte man die Zeit nicht mit langweiligen Berahtschlagungen; die nahe Gefahr brauchte Entschlossenheit, und th\xE4tige Hilfe. Der Palatin, der dem K\xF6niglichen Hause stets zugethan war, schrieb, sobald ihm die K\xF6niginn das Schreiben des Zapolya vorzeigte, einen Landtag nach Komorn aus. Die Einladungsbriefe wurden in der gr\xF6\xDFten Eile an die Reichspr\xE4laten, Baronen, und Gespanschaften abgeschicket; derjenige aber, der an den Zapolya gerichtet war, dessen gef\xE4hrliche Absichten sich allm\xE4hlig entwickelten, enthielt zugleich die Antwort auf sein erlassenes Schreiben, in welchem man ihn aus erheblichen Ursachen annoch schonen mu\xDFte. Der Brief der K\xF6niginn war dieses Inhalts: Maria, Dei gratia Regina Hungariae, &c. Joanni Zapolya, Vayvodae Transilvanensi, &c. Redierunt ad nos Nicolaus primum Gerendy, deinde Caspar Horv\xE1th, ex quibus inter cetera consilium vestrum intelleximus, necessarium scilicet esse in hac regni nostri calamitate, ut primo quoque tempore, conventum generalem universis Dominis Praelatis & Baronibus, ac regnicolis indiceremus. Nos consilium fidelitatis vestrae, ac aliorum Dominorum secutae, conventum generalem ad festum B. Catherinae Virginis proxime venturum, in oppido Kom\xE1ron celebrandum indiximus, quae ab eo oratore nostro, quem propediem in his conventus ipsius, & etiam alliis rebus ad vos missurae sumus clarius inteIligetis. Verum, cum Dietae ipsius tempus

die (feria III proxima post festum B. Barnabae Apostoli Thomae N\xE1dasdy, secretario regiae Majestatis, cum litteris Majestatis suae ad Illustrissimum Principem D. Ferdinandum Archi Dusem Austriae, & alios Principes Imperii misso, pro solutione Kochy dati sunt in cupreis fl. 50, qui per duos computando faciunt 25.

(p 364)

& dies, qui longinquior propter regni hujus statum periculosum fieri non potuit, non admodum distet, praemisimus; ad fidelitatem vestram, hunc hominem & cursorem nostrum, ut interea, dum orator noster, ad vos, & deinde ex consilio & informatione vestra ad fideles nostros Transilvanos pervenire poterit, congregationem illis Indicertis. Quare hortamur fidelitatem vestram, & rogamus, ut statim acceptis praesentibus, hominem suum sine mora ulla, in Transilvaniam expedire, & conventum illis indicere velit, ne in adventum oratoris nostri sint in mora. Aliud, iterum hortamur, fidelitas vestra ne fecerit, Datum Posonii. f)

Man bestimmte Komorn geflissentlich zum Landtage, um den Zapolya desto weiter von seinem Kriegsheere zu entfernen. Aber er merkte die Falle, die ihm der Palatin stellte. Beyde waren niemals Freunde; denn Bathory war von besserem, und \xE4lteren Adel, als Zapolya, g) dieser aber war beg\xFCterter,

f) Der Tag ist in meiner Abschrift nicht bemerkt, vermuhtlich aber ist dieser Brief zu Anfange des Weinmonats ausgefertiget worden, wie mehrere von gleichem Inhalte an andere Reichsbaronen.

g) Umsonst bem\xFChen sich einige, ihn von der uralten Familie de Kapla herzuleiten. Thurnschwam, ein gleichzeitiger Schriftsteller, meldet in seiner noch ungedruckten Memoria folgendes: „Seynd zwey Br\xFCder gewest, der \xE4ltere Emerich De\xE1k und Stephan. Der Emrich De\xE1k ist bey Matthy\xE1s Zeiten in der ungerischen Neustadt Sz\xE1km\xE1r - B\xE1nya genannt, Cammergraf gewe\xDFt, wie die Tafel in der Kirchen alda anzeigt, und in Zips zu Kirchberg begraben liegt. Derselbe Emrich De\xE1k hat seinen Bruder Istwan an K\xF6nig Matty\xE1s hof geholffen, ist zuvor zu Gran auf dem Schlo\xDF ein Trabantenhauptman gewest, und Vorsteher. Seynd Windi-

(p 365)

h) als jener. Bathory war mit einer Masowischen Prinzessin verm\xE4hlet, und Zapolya von einer Teschnischen Herzoginn geboren. Dieses n\xE4hrte ihren Stolz, und den Trieb, nach den ansehnlichsten Reichs\xE4mtern zu streben. Einer hinderte immer den andern, sie nicht zu erhalten, und wenn er sie erhielt, suchte er ihn zu st\xFCrzen. Beyde bem\xFChten sich den Mitteladel an sich zu ziehen; endlich aber ward Bathory, durch die heimlichen Unterhandlungen des Zapolya \xFCbervortheilt, vom Palatinate entsetzt, und mu\xDFte den Stephan Werb\xF6tz, einem sehr unruhigen Kopf an seine Stelle erhoben se-

scher Art, und aus dem Dorf Zapoly genannt b\xFCrtig, ist so vil, hinter dem Feld, oder innhalb dem Feld, in Bosna an Krabaten. "Was die \xE4chten Ungern von ihm gehalten, kann man aus einem Briefe des N\xE1dasdy an den Walachischen Woywoden Peter ersehen. So hei\xDFt es unter andern: ille enim (Z\xE1polya) cujus fide D. V. spectabilis ac magnifica delusa, frustrataque fuit, neque solus ipse, neque atavus, neque protavus, nec proavus, nec avus, sed nec pater suus ex stirpe principis alicujus duxit oroginem, sed sceptrum regni Hungariae nuper perperam,& contra fata, adultere per aemulationes, dolosque & fraudes, ambitione, quasi intrusus, adeptus, fortitusque fuit, &c. Datum Ratisbonae, feria 3 proxima post festum B. Sophiae viduae 1541.

h) Wie rechtm\xE4\xDFig er dazu gelangt sey, zeuget obgedachter Thurnschwam mit diesen Worten: Wie auch Graf Stephan des J\xE1nos Vaida Vatter, so K\xF6nig in Ungarn worden, alle Schl\xF6sser, so K\xF6nig Matty\xE1s eingezohen, und dem Stephan zu treuen H\xE4nden gelassen hat, auf die letzt f\xFCr sich selbst behalten. ec. auch hat gemeldter Stephan all des K\xF6nigs Matty\xE1s Silbergeschirr, Guldengebieth, und anderes zuwegen gebracht, wie man bey seinem Sohn, den J\xE1nos, so nach dem Ludwig eingetrungener K\xF6nig gewest, \xF6ffentlich gesehen hat, mit den Raben.

(p 366)

hen. — i) So waren diese beyden M\xE4nner beschaffen, die, wenn Bathory nachgiebiger, und Zapolya weniger herrschs\xFCchtig gewesen w\xE4re; wenn beyde ihr eigenes Interesse dem gemeinen Be\xDFten aufgeopfert h\xE4tten, dem drohenden Ungl\xFCcke sehr leicht h\xE4tten vorbeugen k\xF6nnen. Doch Ungern ward immer durch seine eigenen Kr\xE4fte geschw\xE4chet, indem man diese entweder unschicklich brauchte, oder nicht zu brauchen gewu\xDFt hat.

Zapolya, anstatt der K\xF6niginn zu gehorchen, gieng mit seinem Kriegsheere gerade nach Tokay, und schrieb von dannen, wider alles Recht einen Gegenlandtag auf den f\xFCnften des Wintermonats nach Stuhlwei\xDFenburg aus, dazu er die Siebenb\xFCrger besonders einlud, in der sichersten Hoffnung, da\xDF diese sich auf seine Seite schlagen w\xFCrden. Dieser Schritt entdeckte nun seine Absichten vollkommen. Um sie aber bey Zeiten zu vereiteln, lie\xDF die K\xF6niginn ein neues Circularschreiben an alle Komitate ergehen; das vorz\xFCglichste Augenmerk aber richtete man auf die drey Siebenb\xFCrgischen Nationen, indem man versichert war, da\xDF im Falle man diese gew\xF6nne, die Zapolyische Partey einen betr\xE4chtlichen Abbruch leiden w\xFCrde. Das Schreiben war mit vielem Nachdrucke abgefa\xDFt, denn man hatte keine Ursache mehr, des Zapolya zu schonen. Maria, &c. Superioribus diebus, post memorabilem, & calamitosissimam pugnam, qua & Majestas regia, & clarissimi cujusque ordinis viri, ad Moh\xE1cs interierunt, ex Vajvode Transilvaniensis, & aliorum Dominorum Praelatorum, & Baronum hujus regni nostri consilio, indixeramus una cum D. Palatino secundum Decretum, & libertatem

i) Er ward in der Hatwaner Zusammenrottung 1525 von den Mi\xDFvergn\xFCgten wider den Willen des K\xF6nigs seiner W\xFCrde entsetzet.

(p 367)

hujus regni generalem Dictam pro festo Catherinae V. & M. in Komaron celebrandam, ut in ea ipsa Dieta de salute Reip de defensione regni, de libertate vestra, & totius Nobilitatis conservanda, communibus votis, pari consilio ageretur, tractaretur, & concluderetur: ipse autem Vayvoda Transsilvanus, paucis quibusdam Dominis, non nullaque Nobilitatis parte, sibi muneribus, & promissis conciliata contra Decretum regni, conlra Iibertatem Nobilitatis, & vestram, aliam Dietam, sub gravissimis poenis ad festum B. Emerici, Ducis proximum ad Albam Regalem promulgari fecit, eo animo, ut in Alba Regali se in regem, non secundum libertatem regni, sed, ex paucorum, quos sibi adscivit, voto, & electione creari, & corana regia, quam jam pridem habet in potestate, coronori faciat, cui rei, ut libertatem regni, & totius Nobilitatis integram conservemus, nos una cum serenissima Caesarea Majestate, & Ferdinando rege Bohemiae, Archiduce Austriae, fratribus nostris charissimis, ipsisque Dominis, Palatino, & Consiliariis nostris sumus opportunis remediis obviaturae, non in alium finem, quam, ut libertas regni, & vestra, ab ipso Vayvoda, & suis defendatur. Haec ideo fidelitatibus vestris, praesentibus declaranda duximus, ut, si etiam ipse Vayvoda votum suum tumultuarie, & non secundum electionem publicam, & legitimam perfecerit, ea res vos terrere non debeat, horantes fidelitates vestras, & monentes peramanter, ut. in fide sua, quam nobis, & libertati suae propriae debent, sint animo forti & constanti monitionibus, exhortationibus, & minis ipsius Vayvodae non pareant. Nam certi sitis, quod nos, una cum Dominis Fratribus, & Consiliariis, ac majori parte regni hujus, jus. & libertatem vestram no-

(p 368)

stramque dignitatem contemni non patiemur, sed proprediem vos, & unum quemque vestrum in libertatem vestram vindicabimus, habebitisque, auxilio Dei, qui vos, & libertatem vestram a potentibus, & iis, qui bonum publicum invertere conantur, defendat, protegat, & tueatur. Mittatis autem ad Conventum per nos, & D. Palatinum more solito indietum, oratores vestros cum plena facultate, ut in eo, una cum D. D. Praelatis, Boronibus, & regnicolis nostris, ac eisdem oratoribus vestris possimus communi voto, sententia, & deliberatione de iis tractare, quae ad defensionem regni, libertatem communem, bonumque publicum pertinebunt Aliud igitur ne feceritis. Datum Posonii. — k) Dieses Schreiben mu\xDFte ich hier ganz einr\xFCcken, um denen, welche glauben, da\xDF Zapolya, ohne alle angewandte Zwangsmittel, durch eine freye und einstimmige Wahl der Landst\xE4nde, den Trohn bestiegen, einen verj\xE4hrten Irrthum zu benehmen. -- Dieses Schreiben blieb nicht ohne Wirkung; denn die Siebenb\xFCrgischen Sachsen bedachten sich nicht lang, die Partey der K\xF6niginn und des Palatins zu ergreifen; ja, auch viele Ungern, von dem stolzen und widerrrechtlichen Verfahren des Zapolya aufgebracht, schlugen sich algemach zur K\xF6niginn. Die Kroaten und Slawonier waren von gleicher Gesinnung, und w\xE4hlten den Christoph von Frangepan einhellig zum Gesandten. I) der die K\xF6niginn sowohl, als den

k) Auch dieses Schreiben, ist wie es aus den Umst\xE4nden erhellet, in der Mitte des Oktobers datirt. — Hier mu\xDF ich gelegentlich erinnern, da\xDF der Verfasser dieser Briefe Nikolaus Olahus war, der beym K\xF6nige Ludewig als Sekret\xE4r stand, und nun auch ein \xE4hnliches Amt bey der K\xF6niginn verwaltete.

l) Der Brief, den die K\xF6niginn an denselben schrieb, beweisent dieses ausdr\xFCcklich. Maria &c. Constituimus cum sere-

(p 369)

Ferdinand von ihrer unverbr\xFCchlichen Treue und Diensteifers versichern sollte. Es scheint aber, da\xDF Frangepan diesen Auftrag von sich abgelehnt, und sich zur Gegenpartei geschlagen habe; denn, das darauf folgende Jahr, ja, so lang er lebte, war er einer der eifrigsten Verehrer des Zapolya.

Dieser lie\xDF sich weder durch das Schreiben, welches die K\xF6niginn an ihn, noch durch das, welches sie an die Siebenb\xFCrger, und an die Komitater geschickt hatte, irre machen; er suchte vielmehr, seine Partey immer zu verst\xE4rken, und diejenigen, welche es mit dem B\xE1thory hielten, durch Geschenke oder Drohungen von ihm abwendig zu machen. Es gelung ihm auch so weit, da\xDF sich die K\xF6niginn bem\xFC\xDFiget sah,

serenissime Principe D. Ferdinando Archiduce Austriae, fratre nostro charissimo convenire, cum quo ad diem Dominicum proxime venturum in civitate Haymburga, hinc ad duo milliaria distante, coram constituentur. Quia autem opus sit nobis, in eo conventu fidelitatis vestrae, quam etiam alioqui oratorem a fidelibus nostris Dominis, & regnicolis Croatiae ac Sclavoniae, ad ipsum serenissimum Fratrem nostrum, una cum suis collegis missum esse, intelligamus. Quare hortamur fidelitatem vestram eidemque committimus, ut oosthabitis suis omnibus rebus & & negotiis, ad majestatem nostram una cum suis collegis sine mora venire velit, & debeat: ita ut die Domenico proxime sequenti, vel secunda ejus diei in Haymburga lconstitui possit. Aliud ne seceritis. Datum Posonii 1526. — Dieser Brief mu\xDF noch vor Ferdinands B\xF6hmischer Wahl, also vor dem 24ten Oktober datirt seyn, weil er in demselben nur Erzherzog von Oesterreich genennet wird. Uibrigens lag der K\xF6niginn nicht wenig daran, dem Frangepan auf ihre Seite zu bringen; denn er war damals der geschickteste Ungrische General.

(p 370)

bey ihren Br\xFCdern, Kaiser Karl dem F\xFCnften, und dem K\xF6nige Ferdinand Hilfe zu suchen, und an alle Gespanschaften nachstehende sehr scharfe Abmahnungsschreiben ergehen zu lassen. Maria, &c. Nolumus latere fidelitates vestras, quod nos partim ob vestram erga nos fidelitatem, partim ex officio nostro optavimus vobis semper, & optamus vobis omnibus, & huic regno Hungariae prodesse, & pro conservanda libertate, ac defensione vestra facere omnia, quae a bona, clemente, & non ingrata,Principe subditi possent defiderare. Et propterea nuper cum D. Palatino conventum generalem ad festum B. Catrherinae in Komaron celebrandum indixcramus, ut de omnibus rebus necessariis consultaremus, & ea vobiscum statueremus, quae ad commodum vestrum, si salutem publicam pertinerent, quam quidem erga vos benevolentiam nostram, & optimum propositum videmus non nullos , qui sub nomine libertatis publicae proprium commo, dum & utilitatem sectantur, velle omnino pervertere. Idcirco vos omnes & singulos hortamur & monemus, ne illorum quicunque sint, vel minis, vel suggestionibus vos seduci, & in evidentissimum discrimen totum regnum praecipitari sinatis. Conveniatis ad diem & Iocum designatum, per nos & D. Palatinum, ubi libere der rerum summa communibus suffragiis agetur. Alioquin vos, post Deum immortalem testes habere volumus, neque nos, neque serenissimos Fratres nostros, aliquibus Caesaream Majestatem, ac regem Bohemiae, sed neque Dominos Palatinum & Consiliarios nostros aliquibus diffensionibus, aut bellis domesticis vel externis occacionem dare volnisse. Nos einim, Fratres & Consiliarii nostri, nihill magis desideramus, quam ut hoc inclytum regnum, & Natio Hungarica, pristinam gloriam & libertatem, una cum amissis arcibus possit recupe-

(p 371)

rare, ad quod, Deo juvante perficiendum, dicti Fratres nostri charissimi, omnes vires, opes, & facultates, tam suas quam totius Romani Imperii, regnorumque ac provinciarum suarum libentissime cupient impendere. Si quas igitur vires, aut exercitus dicti Fratres nostri charissimi in hoc regnum mittere cogentur, aut si adversariorum coactus importunitate, ipse Rex Bohemiae: personaliter veniret, nemo vestrum terreatur, neque ut hostes in perniciem vestrum venturos existimet. Nam ad defendendam liberatem vestram, quae variis modis undique oppugnatur, venient; amice eos excipiatis, commeatuum, victualia, & res neccessarias illis ubique condigno & justo pretio administretis, ipsique vicissim ab omni prorsus injuria & damno abstinebunt. Secus vos hortamur, ne seceritis. Datum Posonii, vigilia OO. SS. 1526.

Auch durch dieses Schreiben ward wenig ausgerichtet; denn Zapolya, nachdem er in Tokay die Wahl von seinen Anh\xE4ngern erpresset hatte, lie\xDF sich eben daselbst, in gr\xF6\xDFter Eile, und damit ihm Ferdinand nicht vorkommen m\xF6chte, zum K\xF6nige, kr\xF6nen; m)

m) Diese Anekdote hat uns Zapolya in einem Briefe, den er der Stadt Bartfeld schrieb, aufbewahret. So lautet derselbe: Joannes Dei Gratia, Rex Hungariae, &c. Intelligere jam potuistis, qualiter nos providentia & gratia Divina, & unanimi voluntate, atque consensu universorum dominorum Praelatorum, regni Procerum in regem hujus regni Hungariae, & partium sibi subjectarum simus electi, & sacro diademate coronati. Proinde nos inter alias provisiones nostras elegimus in Thesaurarium nostrum, fidelem nostrum Magnificum Jacobum de Thervallia, cum plena facultate & authoritate, ac administratione omnium bonorum & proventuum nostrorum

(p 372)

der von ihm aber nach Stuhlwei\xDFenburg ausgeschriebene Landtag war nur eine List, mit der er die Gegenpartey hintergieng, von der er wahrscheinlich vermuhten konnte, da\xDF sie die Wahl so lang aufschieben werde, bis sie hinl\xE4nglich angewachsen seyn w\xFCrde. Bathory merkte seinen Fehler zu sp\xE4t; aber schon vorher waren verschiedene R\xE4hte der K\xF6niginn der Meynung, da\xDF Ferdinand, anstatt sich um die b\xF6hmische Krone zu bewerben, nach der Ungrischen trachten sollte, indem er zu derselben, wegen seiner Gemahlinn, einer Schwester des verblichenen Ludwigs, als der Vertr\xE4ge, die zwischen dem Kaiser Friederich dem Dritten, und dem K\xF6nige Mathias Corwin, dann zwischen Maximilian dem Ersten, und Wladislaw dem Zweyten geschlossen worden, gr\xFCndlichen Anspruch hatte. Denn B\xF6hmen w\xFCrde sich nach dem Beyspiele der Ungern sehr leicht beqwemen. — H\xE4tte man diesen weisen Raht gleich befolget: so w\xFCrde vielem Unheil auf einmal vorgebeuget worden seyn. Allein man vers\xE4umte diesen Zeitpunkt, den die Zapolyischen sehr gut zu n\xFCtzen wu\xDFten, indem sie, als Soleyman Ofen gepl\xFCndert, und sich allm\xE4hlig \xFCber den Sawastrom zur\xFCckgezogen hatte, gerade auf Stuhlwei\xDFenburg zugiengen, um dort die Kr\xF6nungspracht nach altem Gebrauche

&c. Datum in sesto B. Catharinae V. & M. anno Domini 1526. — Also, lang vor dem Tage, den die K\xF6niginn zur Reichsversammluug bestimmt hat; es m\xFC\xDFte denn seyn, da\xDF in das Datum ein Fehler eingeschlichen, oder nur eine vom Zapolya ausgedachte Finte war, — Der Ausdruck: unanimi voluntate & consensa universorum DD. praelatorum, &c, ist grundfalsch. Man wei\xDF, da\xDF aus dem Magnatenstande die wenigsten; und von dem Adel, haupts\xE4chlich dem, der an der Tei\xDF und unterhalb Ofen seine G\xFCter hatte, die meisten auf seine Seite, mehr aus Zwang, als Willk\xFCr traten.

(p 373)

feyerlich zu begehen. Ja sie waren noch so dreist, die K\xF6niginn dazu einzuladen, ungeachtet man vorher sah, da\xDF sie nicht erscheinen w\xFCrde. Der Bischof von Neitra Stephan Podmanitzki mu\xDFte die Ceremonien dabey verrichten; welches nach der Zeit Anla\xDF gab, die Zapolyische Kr\xF6nung f\xFCr ungiltig, wie sie es auch in der That war zu erkl\xE4ren, weil das Recht, Ungrische K\xF6nige zu kr\xF6nen, von jeher ein besonderes Vorrecht der Graner Erzbisch\xF6fe war. Man mu\xDF sich in der That wundern, da\xDF diejenigen, welche der K\xF6niglichen Partey ergeben waren, so schl\xE4frig ihre Sache betrieben hatten: ja sie w\xFCrden vielleicht noch l\xE4nger in ihrer Tr\xE4gheit verblieben seyn, wenn sie Zapolya durch den wirklichen Gebrauch der K\xF6niglichen Gewalt nicht aufmerksamer gemacht h\xE4tte. Noch hatte er sich kaum des Trohnes bem\xE4chtigt, und den K\xF6rper des K\xF6niges Ludewigs zur Erde best\xE4tigen lassen, als er die Reichsw\xFCrden unter seine G\xFCnstlinge vertheilte. Nur das Palatinat lie\xDF er unbesetzt, und vielleicht hoffte er dadurch den B\xE1thory auf seine Seite zu ziehen, oder er war noch unschl\xFC\xDFig, an wem er diese W\xFCrde, ohne die andern seiner Kreaturen zu beleidigen, vergeben sollte. Genug er schrieb an den B\xE1thory, und lud ihn nebst andern, die sich in Pre\xDFburg, wohin die K\xF6niginn den Landtag indessen versetzt hatte, befanden, zu sich ein. W\xFCrde er, so schrieb er, die Partey der K\xF6niginn verlassen, und sich, innerhalb f\xFCnfzehn Tagen bey ihm einfinden, so sollte ihm das Palatinat verbleiben; er aber widrigenfalls versichert seyn, da\xDF man ihn als einen Feind des Vaterlandes behandeln, und sein Amt einem andern auftragen w\xFCrde.

Nun war es hohe Zeit, jene Mittel zu ergreifen, die man vorhin aus allzukluger Staatspolitik vers\xE4umet hatte. Die K\xF6niginn gab ihrem Bruder Ferdinand von allem, was sich bisher zugetragen hatte, und wie

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sehr Zapolya t\xE4glich um sich greife, die genaueste Nachricht. — Ferdinand hatte mehr Einsicht in die Zukunft, als seine Schwester und die meisten ihrer R\xE4hte. Denn da er aus der Schwierigkeit, die er bey der Gelangung zur B\xF6hmischen Krone \xFCberwinden mu\xDFte wahrgenommen, da\xDF Zapolya nicht nur unter den B\xF6hmen und M\xE4hrern, sondern auch an dem Pohlnischen Hofe seine Anh\xE4nger habe: so ergriff er die Maasregel, dergleichen Hindernissen in Ungern vorzubeugen. — Noch vor der Kr\xF6nung des Zapolya schickte er seine Gesandten nach Stuhlwei\xDFenburg ab, die bey dem Adel das Recht seiner Gemahlinn zur Krone, und seine Anspr\xFCche auf die k\xFCnftige Wahl vortragen, auch sich dahin bestreben sollten, die gegenseitige Partey zu gewinnen: in dem Falle einer Widerspenstigkeit aber, sollten sie nur ohne Umschweife melden, da\xDF er seine Rechte mit bewaffneter Hand zu behaupten trachten w\xFCrde. Anf\xE4nglich wollte man die Gesandten vor der Kr\xF6nung des Zapolya nicht vorlassen, endlich aber wurden sie sehr spr\xF6d behandelt, ja, man f\xFCgte sogar die Drohungen hinzu: da\xDF wenn sich Ferdinand sollte gel\xFCsten lassen, Ungern zu betreten, oder einen Landtag auszuschreiben, man ihm als einem Feinde widerstehen w\xFCrde. n)

n) Dieses, und das vorhergehende, habe ich gr\xF6\xDFtentheils aus dem Schreiben eines Ungenannten, der es mit dem Zapolya gehalten zu haben scheinet, genommen. Scimus, schreibt er, D. V. avidam esse novitatum, quae hic (zu Stuhlwei\xDFenburg) geruntur, de quibus hactenus scripsissemus, sed defuit Tabellio. D. Vayvoda secundis diebus Martini coronatus est in regem, magno omnium consensu qui affuerunt. Fuerunt autem & de vicinis Albae Comitatibus, ut sunt Simeghiensis, & Szaladiensins!, & Castri ferre, non tamen multi. Rex Ludovicus sepultus est pri-

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Doch Ferdinand lie\xDF sich durch keine Drohungen irre machen, und voll Vertrauen auf die Reichsst\xE4nde, die sich bey der K\xF6niginn zu Pre\xDFburg versammelt hatten, schickte er seine Gesandten dahin, um seine und seiner Gemahlinn Anspr\xFCche, mit allem Nachdrucke durchzutreiben. Das Haupt der Gesandschaft war Christoph, Bischof von Laybach; und man ward bald einig, da\xDF man zur Sicherheit des Reichs, den Ferdinand zum K\xF6nige w\xE4hlen sollte; und man wollte nur noch des Grafen von B\xF6sing und St. J\xF6rgen, Wolfgangs, eines der m\xE4chtigsten Magnaten Einwilligung dazu haben, dessen Beyspiele wie man nicht ohne Grund hoffte, viele nachfolgen w\xFCrden. Die K\xF6niginn lud

die Martini, cura , & impensis Vayodae, ea pompa,quae subito fieri potuit. Regina non affuit, est adhuc Posonii cum iisdem dominis, qui prius cum ipsa fuerunt. Sunt autem: Palatinus, Franciscus Batt\xE1n, Christophorus comes, Comites de S. Georgio, Episcopus Veszpremiensis, Cancellarius, D. Thurzo, & plerique alii, quorum consilium, & desiderium est, quod Ferdinandus Rex Hungariae creetur, de aliis parva cura est. D. Palatinus post coronationem vocatus est ad regem, & litteris admonitus, ut decima quinta die litterarum apud ipsum sit. Si venerit ad regem, relinquetur in officio Palatinus, si manserit penes reginam & factionem Ferdinandi, erit inimicus regi, & omnes alii etiam factiosi. Ceterum venerat orator regis Poloniae ad coronationem, qui nominee sui regis. Vayvodae de tanto successu gratulatus est, &, vidit ex anima, eum esse regem, quin potius etiam Nobilitati insinuaverat, ut Hungarum, & non alienigenam regem crearent, quia, quantum in se esset, regem externum non admitteret. Securae igitur DD. VV. a Polonis esse poterunt. Ferdinandus laboravit apud Bohemos pro regno, & ostendit etiam, jure e in regno isto succedere debere; sed tamen non processit: divisi enim sunt, & magna pars adhaesit Pernstenszki, pars optat Fer-

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ihn ein, und die Gesandten f\xFCgten ihrer Seits noch dieses Schreiben bey. „Spectabili, ac Magnifico D. Wolfgango Comiti de Bozyn, & de S. Georgio, Amico & Domino nobis plurimum observando. Magnifice, &c. Cum in praesentiarum Reginalis Majestas sua, ad Magnificentiam vestram Iitteras dare constituisset, visum nobis quoque est, has nostras ad M. V. perscribere , quibus eandem rogamus, ut intuitu serenissimi ac potentissimi Principis & Domini, Domini Ferdinandi regis Bohemiae, Archiducis Austriae, &c. Domini nostri contemplatione, & Reginalis Majestatis, ac nostri omnium nomine die crastina, hic Posonii in negotiis quibusdam regio nomine tractandis esse dignetur. In quo M. V. rem & serenissimo Regi,reginale Majestati, ac nobis admodum gratam faciet. Datae Posonii feria 6 post festum D. Luciae V. & M. anno Domini, 1526.
Serenissimi ac potentissimi Principies D. D. Ferdinandi regis Bohemiae, Archiducis Austriae, &c. apud reginalem Majestatem oratores.

Christophorus Dei gratia, Episc. Labacensis: Administrator Seccoviensis. Wilhelm de Zolking, Baro. Johann de Lamberg, Baro in Sannstein. Georgius de Herberstein, Eques. Erasmus de Dornberg. Stephanus de Pemflingen.

dinandum regem. Sed, & rex noster habet suam partem. Ad ultimum responsum est, se non posse, neque velle sejungi a Moravia & Silesia, intelligere, cujus animi hae provincae sint. Credimus Johannem regem habere intelligentiam & cum princibus Bohemiae & Moraviae gratulati enim ipsi sunt de electione sua. Ferdinandus

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Der Graf machte keine Schwierigkeit, und fand sich sogleich nebst seinem Bruder, und Freunden bey der K\xF6niginn ein. Man schritt also zur Wahl, und Ferdinand ward von den Reichsst\xE4nden, mit dem Ausgange des 1526igsten Jahres, einhellig zum K\xF6nige von Ungern erkl\xE4rt, o) Die Nachricht davon ward ihm durch Eilbohten zugeschickt, und die Gesandten nebst einigen R\xE4hten der K\xF6niginn reisten mit dem Anfange des folgenden Jahres nach Wien, um ihre, und des der K\xF6niginn zugethanen Adels pflichtm\xE4\xDFige Unterth\xE4nigkeit, dem neuerw\xE4hlten K\xF6nige zu bezeugen.

miserat nuncios suos ad Nobilitatem; sed neque auditi sunt prius, quam regem haberent. Nunciaverat autem, quod regnum & corona jure successivo ipsum concerneret & propterea caverent, ne quempiam prae se in regem, coronarent, quem, quisquis ille esset, & autores illius ulcisceretur. Sed, nihilo tenuius etiam rex Joannes ipsi respondit & nunciavit, caveret venire in regnum suum, & factionem hic excitaret, aut Dietam indiceret, id quod Ferdinandus volebat, ut qui tamquam hosti resisteret, & regnum suum defenderet. Haec nunc sunt hic: si quid erit posthac, iterum scribemus. Ohne Datum. Der Pohlnische Gesandte war vermuhtlich Niklas Lypchych, wie es das Rechnungsbuch der K\xF6nigl. Ausgaben vom Jahre 1526, davon ich oben Meldung gethan habe, ausdr\xFCcklich bew\xE4hret. In diesem stehet fast bey jeder Woche folgende Ausgabe bezeichnet: Stanislao Belina, Dispensatori. D. Nicolai Lypchych oratoris regis Poloniae, ad conservationem coquinae, & equorum ejusdem, dati sunt in bonis per duos, floreni 12.

o) Ferdinand sagt es in einem Briefe, den er an den Grafen Peter Erd\xF6dy schrieb, wo es unter andern hei\xDFt: Electionem sicut vos minime latet, a regi nostri Hungariae Praelatis, Proceribus, & Nobilibus factam, in nos, &

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Ferdinand nahm sie sehr gn\xE4dig auf, und versprach, sie nebst aller ihrer Habe und G\xFCter, wider seine Gegner auf das m\xF6glichste zu sch\xFCtzen, und in dem Falle, wenn ihnen diese durch den Zapolya entzogen w\xFCrden, andere daf\xFCr von gleichem Wehrte zu verschaffen. p) Er w\xFCrde auch, sobald der Winter vor\xFCber seyn w\xFCrde, mit seiner Armee nach Ungarn r\xFCcken, dem Feinde entgegen ziehen, und von dem Reiche Besitz nehmen. Itzt aber m\xFC\xDFte er sich nach Prag verf\xFCgen, um sich und seine Gemahlinn kr\xF6nen zu lassen. Ich wei\xDF, da\xDF viele diese Verz\xF6gerung dem K\xF6nige Ferdinand zur Last legen; denn wie sie meynen, h\xE4tte er seine Wahl ohne Zeitverlust mit -gewafneter Hand best\xE4tigen, seinen Gegner aufsuchen, und ihm keine Zeit sich zu verst\xE4rken lassen sollen. Allein, die Winterkriege waren damals noch nicht Mode, und ein wohlversuchtes Kriegsheer, das man einem unge\xFCbten Haufen, wie das Zapolyische war, entgegen stellen w\xFCrde, konnte diese Vers\xE4umni\xDF hinl\xE4nglich ersetzen.

serenissimam conthoralem nostram per vestras (litteras) omnino ratificetis, & approbetis, nosque in posterum, ut par est, pro Rege & Domino vestro naturali, & haereditario cognoscatis, &c. Datum Vienae, die 10. mensis Januarii, A.D. 1527.

p) Daher enthalten auch fast alle Schenkungs - und Begnadigungsbriefe, die im Jahre 1527. ausgefertiget wurden, diese oder eine \xE4hnliche Formel: eum in ipsius bonis, & rebus omnibus contra Joannem Comitem Scepusiensem, tuebimur & defendemus, qui si forte aliquam pecniae honorum aut proventuum jacturam hujus rei causa acceperit, eidem in quantum damna illa per liquidationem vera inventa fuerint, satisfaciemus, eique aut amissa recuperabimus, aut paribus & aequivalentibus bonis contentum eundem reddemus.

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So geschah es auch. Denn nachdem man sich in Olm\xFCtz, wohin Ferdinand sowohl, als Zapolya ihre Gesandten unter Pohlnischer Vermittelung abgeschickt hatten, nicht vergleichen konnte, q) auch noch unter der Hand erfuhr, da\xDF sich Frankreich mit in das Spiel mische, r\xFCckte Ferdinand mit seinem Heere zu Anfange des Augustmonats in Ungern ein, nahm Pre\xDFburg, Altenburg, und die an der Donau liegenden haltbaren Oerter, Raab, Komorn, Gran, und Wischegrad, den Verwahrungsort der Ungrischen Krone r) in Besitz, und legte sich sodann mit seiner ganzen Macht vor Ofen, welchen Ort der auf sich und seine Leute mi\xDFtrauische Zapolya schon vorher verlassen harte. Hier ward nun nach gehaltener Berahtschlagung, Zapolya Einhellig f\xFCr einen Feind des Reichs, Ferdinands Wahl aber f\xFCr acht und gesetzm\xE4\xDFig erkl\xE4rt. s) Der Zug gieng sodann nach Stuhlwei\xDFenburg, wo die Kr\xF6nungszeremonien mit allgemeinem Vergn\xFCgen vollbracht, und die Huldigung von dem geistlichen sowohl, als weltlichem Stande mit einem Eide best\xE4tiget ward. t)

q) Diese Umst\xE4nde kann man weitl\xE4ufig abgehandelt bey Herrn Abb\xE9 Pray, Annal. Regum, Pars V. Libr. II. von der 134igsten bis zur 171igsten Seite finden.

r) Bey eben demselben, Libr. III. auf der 173igsten Seite.

s) Auch dort auf der 181. und 185iigsten Seite des n\xE4mlichen Buches.

t) Die Huldigung legten nicht nur die ab, welche "von dem Zapolya zu dem K\xF6nige Ferdinand \xFCbertraten; sondern auch diejenigen, die ihm vorher schon treu waren. In dem Protokolle des Pre\xDFburger Kapitels, hat ein Gleichzeitiger aus dem geistlichen Stande, folgendes aufgezeichnet: Anno Domini 1527. in festo B. Emerici, Ducis & Confessoris quae erat 5ta dies Novembris 3tia autem felicissime Coronationis serenissimi Principis D. Ferdinandi, Regis

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W\xE4hrend da\xDF die\xDF alles gl\xFCcklich von statten gieng, sa\xDF Zapolya trostlos und sorgenvoll bey

Hungariae, in civitate alba D. D. Praelati & Barones --- singilatim, & personaliter --- juramentum praestiterunt, -- Paulus de Varda Archiep. Strigoniensis, Thomas de Zalah\xE1za, Episc. Veszpremiensis, & postulatus Agriensis, Cancellarius Georgius Sullyok, Episc. Quinque Eccles. Stephanus de Podmanin, Episc. Nitriensis, Joannes Orsz\xE1gh de Guth, Episc. Vacziensis, Joannes, Episc. Chanadiensis, Andreas, Episc. Tininiensis, Laidislaus de Macedonia, Episcop Varadiensis, Laurentius, Praepositus Albensis, Emericus Bebek, Praepositus S. Nicolai Albensis, Franc. Ujlak Praepositus Posoniensis Secretarius, Nicol. Gherendi, Custos Albensis. ...Aus dem weltlichen Stande, ohne Rangordnung: Stephanus de B\xE1thor, Palatinus, Petrus de Per\xE9n, Vayvoda Transilvanus, Alexius Thurzo de Bethlenfalva, Judex Curiae, Ladislaus More de Chula, Emericus Orszag de Guth, supremus Magister Curiae. Caspar Horv\xE1th de Vyngarth, cubiculariorum Magister Petrus Erd\xF6dy de Monyoroker\xE9k, Comes Castri ferrei, Comes Wolfgangus de Bozyn, Stephanus, Despotus Resciae, Antonius de Losoncz. Magister Pincernarum, Joannes Comes Corbaviae, Banus Croatiae, Valentinus T\xF6r\xF6k de Enyingh, Georgius Comes de Zlun, Petrus Krussich, Capitaneus Segnensis, Joannes Lengyel de Toty, Magister Dapiserorum, Thomas N\xE1dasdi, Castellanus Budensis, Andreas de B\xE1thor, Comes Zathmariensis, Magister Tabernicorum, Franciscus Comes de Bozyn, Vitus Hadnyczer de Zolnok, Petrus Keglevith, Joannes Horv\xE1th, Banus Jaiczensis, Nicol. Gyletfy, Banus Jaiczensis, Joannes Kaltel\xE1nfy, Joan. Szalay, Comes Posoniensis, D. Georg Marchio Brandenburgiensis, Stephanus Z\xE9chy de Fels\xF6-Lindva, Stephanus Pemflinger, Provisor Curiae Budensis, Stephanus de D\xE9sh\xE1za, Consiliarius regius, Ioan. Hampo de Ch\xE1ktornya, Georgius de Homona, nomine matris ac fratrum suorum Gabrielis,

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Erlau; und ungeachtet Ferdinand mit seinem wohlger\xFCsteten Heere \xFCberall durchdrang, so glaubte er doch diese Sache mit einem Federkriege auszumachen. Schon bey dessen Ann\xE4herung gegen Ofen, lie\xDF er an alle Ungern ein mit Drohungen angef\xFClltes Warnungsschreiben ergehen, um sie vom Ferdinande abzuwenden. Darinnen sch\xFCtzte er vor, da\xDF Ferdinand ein Ausl\xE4nder sey, ein Blendwerk, das erst seit 1505. erschienen, und im Gange w\xE4re; folglich sey er unf\xE4hig, Anspr\xFCche auf die Ungrische Krone zu machen. Das Schreiben selbst verdient wegen seiner Seltenheit hier angef\xFChrt zu werden:

Joannes Dei gratia, Rex Hungariae &c. intelleximus, Ferdinandum Bohemiae regem, ad vos litteras suas dedisse, qui vos a vera fide & fidelitate, qua sacrae coronae hujus regni nostri, nobisque devincti esti, aberrare & alienare, sibique subjicere vellet. Scitis autem, quod strictissimo juramento firmatum habetur, quod exterae nationis homo in regem hujus regni nunquam eligatur. u) Coacti enim nunc sumus, donec regnum nostrum levaremus, gentesque cumularemus in castra campestria, contra

Stephani, Antonii & Emerici.— Man sieht hieraus, da\xDF die H\xE4upter von Ungern, Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Siebenb\xFCrgen, und der Walachey, es mit dem Ferdinande gehalten haben, obwohl hernach einige, bald jene, bald wieder diese Partey ergriffen haben, je nachdem sich Gl\xFCcksumst\xE4nde \xE4nderten.

u) Er zielt auf die im Jahre 1505 zu Pest gehaltene Zusammenkunft, bey welcher sich die St\xE4nde vereinigten, im Falle, wenn Wladislaw ohne m\xE4nnliche Erben st\xFCrbe, keinen Ausl\xE4nder zum K\xF6nige zu w\xE4hlen. Nun aber, da er den Ludwig hinterlassen hatte, konnte der Eid, wenn er auch giltig gewesen w\xE4re, keine Verbindlichkeit mehr haben.

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hostem nostrum descendere. Nos autem in dies vires nostras congregamus, & jam gentes in copia habemus, cum quibus ipsum hostem nostrum, qui infra viscera hujus regni nostri grassatur & per traditionem aliqua castra occupavit, nedum de hoc regno nostro ejicere, verum etiam illatas injurias Dei gloriosi adjutorio, vestro deinde & aliorum fedelium nostrorum auxilio vindicare volumus. Propterea fidelitati vestrae, sub poena amissionis capitum, & omnium bonorum vestrorum harum serie firmissime committimus & mandamus, quatenus in ea fide fidelitateque & constantia erseverare dabatis, qua hactenus perseveratis. Litteras autem Ferdinandi, Bohemiae regis ad vos, vestrique medium perferandas, tanquam non coronati, imo neque legitime electi v) regis Hungariae, sed potius publici hostis nostri, & nationis Hungaricae, nemo ex vobis ad manus suas accipere, nemo perlegere, neque interpretari, nemo etiam ex vobis ad Dietam & Conventionem, si quam ipse celebrandam indiceret, accedere sub eadem poena audeat, quin potius delatores & exhibitiores hujusmodi litterarum suarum in personis eorum captivare, captosque Majestati nostrae mittere debeatis. Nam, si secus facere attentaveritis, certi estote, quod ita vos puniri faciemus, ut etiam posteris vestris perpetuo exemplo eritis. Secus igitur poena sub praemissa facere non praesumatis.

Datum in castris nostris prope Agriam positis, in festo B. Bartholomaei Apostoli, 1527. — Die dem Zapolya gew\xF6hnliche Unterschrift, datum in castris no-

v) Gerade das Widerspiel beym Zapolya denn ein Landtag, sollte er gesetzm\xE4\xDFig seyn, so mu\xDFte er allzeit vom Palatine ausgeschrieben werden. Man sehe Articulum lll. Palatinalem, des 1485igsten Jahres.

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nostris war sein Popanz, mit dem er den Ferdinandischen Schrecken einjagen, und die Seinigen ermuntern wollte. — Aber Ferdinand, sobald er in Ofen ankam, schickte ihm den Niklas von Salm, und andere Generale auf den Hals, die ihn best\xE4ndig warm hielten, bey Erlau schlugen, und ihn endlich zwangen, sich \xFCber die Tei\xDFe zu ziehen. Jedoch diese Niederlage, und die j\xE4he Flucht, machte eben nicht den st\xE4rksten Eindruck auf die, welche seiner Partey bisher zugethan waren; denn viele verlie\xDFen ihn wirklich, und die meisten fiengen an zu wanken. Diesem Unheile nun bey Zeiten zu steuern, lie\xDF er an die Gespanschaften und k\xF6niglichen St\xE4dte, die er noch auf seiner Seite zu seyn glaubte, nachfolgende Erinnerung ergehen: Quo in statu res nostrae, nosque simus, credimus, aliquos vobis sinistre, aliterque quam se habent, exponere. Convenientius enim nobis visum est, ut exercitum nostrum per Titiam salvum trajiceremus, quosque majorem gentium copiam congregaremus, sicque hostes nostros & totius regni nostri, aggrederemur. Sumus enim nunc ejus propositi, & totis viribus nitimur, ut primo quoque tempore vires nostras, augemus, hocque regnum nostrum, vosque omnes ab insultibus inimicorum nostrorum tueamur & defendamus. Interim autem fidelitates vestras hortamur & eisdem harum serie firmissime etiam committimus & mandamus, perseverate in ea fidelitate , qua hactenus perseveratis & nolite ad sinistras aliquorum persuasiones, & seductiones vacilare, a veraque fide & fidelitate, qua nobis sacraeque coronae hujus regni nostri devincti estis, discedere aut declinare. Imitemini progenitorum vestrorum vestigia, qui sacrae coronae hujus regni nostri fideles fuerunt, quae fidelitas nomen praeclarum ipsis peperit, vobisque, si in ea perseverabitis, non minus

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praeclarum & laudabile pariet. Sin autem aliqui ex vobis secus fecerint, illos acriter punire non omittemus Ex castris nostris Varadinum positis, in festo B. Francisci Confessoris, 1527. — Man sehe die kahlen Ursachen, mit denen er seine Flucht entschuldigen wollte. Sie fruchteten aber sehr wenig; denn als er sich auch bey Gro\xDFwardein nicht sicher zu seyn glaubte, zog er sich allgemach nach Siebenb\xFCrgen, wo er die meisten, die Sachsen ausgenommen, auf seine Seite brachte. Ungeachtet er aber sein Heer hier ziemlich verst\xE4rkte, so legten ihm doch seine Anh\xE4nger in Ungern, diesen Siebenb\xFCrgischen Marsch sehr \xFCbel aus, und gaben ihm sehr deutlich zu verstehen, da\xDF sie mit seiner Furcht, da er immer vor seinem Gegner floh, sehr unzufrieden seyen; ja endlich gezwungen w\xFCrden, seine Partey zu verlassen. Zapolya, da er sich in einer so mi\xDFlichen Lage sah, gebrauchte nun gute Worte, und versprach, ehestens in Ungern einzutreffen. Er ermunterte sie, treu zu verbleiben, und tr\xF6stete sie mit der Hoffnung, da\xDF sich das Gl\xFCck bald \xE4ndern w\xFCrde, indem die Slawonier und Raitzen sich f\xFCr ihn erkl\xE4ret, auch ein guter Theil seiner Truppen bey Gro\xDFwardein und Lypa schon bereit st\xFCnden, \xFCber die Tei\xDFe vorzudringen.

(Die Fortsetzung folgt.)
Topic revision: r24 - 05 Dec 2011, KatalinBlasko
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