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ZUM GESAMTINHALT
Ungrisches Magazin,
Band 4, Heft 4, Text 27 (S. 455-471)
Hrsg. von
Karl Gottlieb Windisch
Preßburg,
Löwe, 1788
Autor: o. N.
Zuordnung:Geschichte, Genealogie
(p 455)
27. Von den ältern und itzigen Grafen des Königreichs Ungern.
Was die Deutschen einen Grafen nennen, heißt bey den Lateinern Comes. Es sind aber, wie
du Fresne in seinem Glossario anmerket, die Vornehmsten des römischen und kaiserlichen Hofes, Grafen, vom begleiten, a comitando, genennet worden: weil sie dem Fürsten immer zur Seite waren, ihm auch sowohl zu Hause, als in den Feldzügen begleiteten, welches er mit Beyspielen
aus dem Spartianus, und andern Schriftstellern erläutert. — Die Benennung der Grafen kam von Rom zu den auswärtigen Völkern, und sodann auch nach Ungern. Es ist bekannt, daß schon unter der Regierung des
heiligen Stephans, bey uns Grafen waren, wie es denn in der Urkunde, die er der
Abtey des heiligen Martins 1001. ertheilte, heißet: kein Erzbischof, Bischof, Herzog, Markgraf, Graf, Vicegraf ec. - *) Da nun aber an dem Hofe
* Nullus Archiepiscopus, Episcopus, Dux', Marchio, Comes, Vicecomes, &c.
(p 456)
der ungrischen Könige verschiedene Aemter waren, so waren auch verschiedene Grafen, die solche bekleideten, unter ihnen aber der vornehmste und ansehnlichste
I. Der Großgraf oder Palatin, COMES PALATII REGII.
Die
Palatinswürde ist bey den Ungern sehr alt, und ohne Zweifel schon von dem heiligen Könige Stephan eingeführet worden, damit nach dem Beyspiele anderer christlicher Fürsten auch an seinem Hofe ein Mann seyn möge, der ihm das gebührende Ansehen ertheilen, für denselben die nöhtige Sorge tragen, und die Geschäfte des Reichs als Statthalter ausfertigen könnte. Diesemnach versieht der Palatin verschiedene Aemter, davon wir, da sie in dem Ungrischen Gesetzbuche (Corpus Juris) ohnehin enthalten sind, *) hier nur die vornehmsten kürzlich anführen wollen. — In der Abwesenheit des Königes vertritt er seine Stelle, und bey der Minderjährigkeit desselben, ist er sein Vormund. Wenn es die Umstände dem Könige nicht erlauben, hört er die Aufträge der Gesandten an, und ertheilet ihnen die Antwort. Er trägt dem Könige die Krone vor, stillet die innerlichen Unruhen, und ist ein Mittler zwischen dem Könige, und dem Volke. Er schreibt die Landtage aus, bestrafet die Uibelthäter, besichtiget die Gränzfestungen, u. d. gl. Aber sein Ansehen, und die Größe seiner Würde erhellet besonders daraus, daß er Statthalter des Königs, in den Feldzügen Generalkapitän, oder oberster Feldherr ist, und daß er 32
* Man kann auch des Karl Andr. Bel Commentatio de Archiofficiis Regni Hungariae, nachsehen.
(p 457)
Bauernhöfe (Sessiones colonicales) zu vergeben, das Recht hat, welchen letztern Vorzug sich schwerlich eine Würde anderer Reiche wird rühmen können.
Vor Zeiten, dauerte die Würde eines Palatins nicht so lang, als sein Leben; denn nach einer vorhandenen Urkunde des
Königes Andreas des Zweyten vom Jahre 1233, währte sie nur ein Jahr, wiewohl auch unter ihm, wie wir bald sehen werden, dieselbe mehrere Jahre fortdauerte. In der Folge hat
Mathias von Hunyád diese Würde auf Lebenslang bestimmet, welches hernach immer beybehalten, und den Gesetzen einverleibet ward. Unter der Regierung
Königes Bela des Vierten, ward mit der Würde eines Palatins, auch die eines Richters der
Kumaner, (Judex Cumanorum) unter der des
Kaisers Leopold, eines Obergespans der vereinigten
Komitate, Pesth, Pilisch, und Scholth; unter der
Karls des Sechsten aber, die Stelle eines Präsidenten des königlichen Statthaltereyrahts, und der Septemviraltafel, damit verbunden.
Ungeachtet nun schon mehrere Verzeichnisse der Palatine herausgegeben, nicht aber immer aus reinen Qwellen geschöpfet haben: so wollen wir unsern Lesern hier ein richtiges aus alten Urkunden, und andern glaubwürdigen Schriftstellern, zusammengetragenes Register derselben, bis zu der Regierung
Ferdinands des Ersten, mittheilen.
—
Aba, sonst auch Samuel, nach dem Zeugnisse des
Biographen des heiligen Gerards, im 17ten Kapitel. —
Es ist daher, ungewiß, ob Ceba , der bisher bey den Meisten für den ersten Palatin gehalten ward, wirklich diese Würde bekleidete]]; indem er auch in dem Privilegio der Abtey des heiligen Martins, nicht Comes Palatinalis, sondern, nur Comes heißet.
(p 458)
1055.
Zache, stehet in dem
Stiftungsbriefe der Abtey zu Tihány.
1057.
Rado, in dem
Stiftungsbriefe des Klosters des heiligen Demeters an der Sawa.
—
Radowan, unter der Regierung des
Königes Salomo, in dem
Stiftsbriefe des Klosters Zazty. Vielleicht ist dieser eine Person, mit dem Vorigen.
—
Atha, sonst auch Acha, unter eben dem Könige Salomo. Siehe die
Chronik des Thurotz, das 47te Kap. des 2ten Theils. — Einige behaupten, jedoch ohne alle alten Zeugnisse, daß
Vidus 1072 diese Würde besessen habe.
1075.
Iula, in dem
Stiftsbriefe der Abtey des Heligen Benedikts, bey Gran.
1085.
Iula, aus den Monumenten der Zagraber Kirche,
bey dem Kerchelich. Ob dieser Iula nicht eine Person mit dem Vorhergehenden sey, ist ungewiß.
—
Paulus, unter dem
Könige Koloman, aus dem Fragmente einer Urkunde, welche in der
Diss. de sacra dextera D. Stephani Regis, auf der 22ten Seite angeführet wird.
1106.
Ioannes, in einem dem der
Zoborer Abtey verliehenen Diplome.
1108.
Ioannes, in einem den
Traguriern ertheilten Diplome.
1111.
Ioannes, in einer Urkunde der
Arbenser Kirche.
1116.
Ianus, der Sohn des
Urosa, beym Thurotz, im 63ten Kap. des 2ten Theils seiner Chronik. — Den
Lambertus, oder
Lampertus, den
Jongelinus, und andere mehr, an die Stelle des Ianus setzen, kennen die Alten nicht.
1135.
Paulus, Bachiensis, in einer Urkunde der
Probstey von Bozok.
(p 459)
1137.
Fanzal, oder Fauzal, aus einem Instrumente beym
Chrysost. Novák Vindic. auf der 108ten Seite.
1138.
Fousol, in der Urkunde der bestätigten
Probstey zu Demes.
1145.
Bela, in dem Privilegio, welches dem
Obersten Kämmerer Bykach, ertheilet worden. — Jongelin setzt fälschlich den
Gereon beym Jahre 1148. als Palatin an; denn das Diplom, welches der Kollegiatkirche in bemeldtem Jahre verliehen worden, nennet den Gereon nur Curialem Comitem Regis.
1156-57.
Belus
1163.
Thomas. Bey den Schriftstellern, welche die Palatine des Königreichs Ungern aufgezeichnet haben, wird er nach dem
Ampudinus verkehrt gesetzet. *)
1165-66.
Ompud, bey andern Ampudinus.
1175.
Farkas.
1181.
Farkas.
1183.
Farkas. Iongelinus macht im Jahre 1184. den
Dionysius zum Palatine, den ich aber bisher nirgends gefunden habe.
1186.
Thomas.
1188.
Mogh.
1193.
Mogh, Comes Bachiensis. Besagter Jangelinus macht in diesem Jahre den
Dominicus zum Palatine, und Grafen von
Bodrog; so, wie das
Kellerische Register auf das Jahr 1196, den
Farkas als Palatin ansetzet.
*) Ungeachtet wir die Qwellen, aus welchen wir geschöpfet haben, nicht überall anzeigen; so versichern wir dennoch, daß wir keine andern, als gleichzeitige Urkunden gebraucht haben.
(p 460)
1197.
Esau, Comes
Bachiensis
1198.
Mogh.
1199.
Mogh. Comes Bachiensis.
1200.
Myke. Besagtes Kellerisches Register führet den
Henricum als Palatin, und
Grafen von Preßburg an.
1201-1202.
Myke, Comes
Bihariensis. In dem Kellerischen Register auf das Jahr 1203. stehet
Cephanus de Hedervára Comes Bachiensis.
1204.
Benedictus, den Jongelinus nicht kennet.
1206.
Mocho, Comes Bihariensis.
1207. 08. 09,
Chephanus, der Sohn
Stephans von Hedervára, Comes Bachiensis.
1209. 10. 11.
Poth, der Sohn des obigen Stephans, Comes
Mosoniensis.
1212.
Bank Comes
Kewejensis.
1213.
Nicolaus, Comes
Chanad.
1214.
Nicolaus, Comes
Budrug.
1215-18.
Iula, Comes
Budrug.
1219-1222.
Nicolaus, filius
Bohrz, Comes
Suprun. Der
Verfasser der Palatinorum Regni Hungariae, welche zu Tyrnau 1760. gedruckt worden, nennet ihn Gyletum, & Ducem Syrmii.
1222-1223.
Iula, Comes Budrug. Die Kelerischen Register bey dem Jahre 1223, und Jongelinus bey 1225. nennen
Philippum Comitem de Szepesujvár, von welchem aber alle Instrumente, die ich bisher gesehen, schweigen.
1224-25.
Iula, Comes
Szepus. Besagtes Kelerisches Register verlängert die Würde des Iula, bis zum Jahre 1226, dem sie hernach 1227, den
Nicolaum filium Borz, Comitem Supruniensem, und
Dionysium Vialka de Hedervára, folgen läßt.
1228.
Dionysius.
(p 461)
1229.
Moys. In dem nämlichen Jahre war Dionysius Palatin des jungem
Königs Bela des Vierten, wie es aus nachfolgendem Instrumente erhellet. Bela, Dei Gratia Rex, primogenitus Regni Hungar. — unde nos cum nostro Palatino Dionysio sentetionavimus contra infideles servos Abbatis (Cend Monasterii de juxta Gron) quod semirasis Capitibus Ecclesiae redderentur &c. Datum per manus Mathiae Zagrab. Ecclesiae Praepositi. Aulae nostrae Cancellarii, anno gratiae 1229.
1230.
Moys.
1231-35.
Dionysius. Es muß daher bey dem Jahre 1235
Willermus Drugeth de Hommona, dessen Familie viel später, und zwar unter der Regierung
Königs Karl des Ersten, aus Italien nach Ungern gekommen ist, aus dem Verzeichnisse der Palatine weggestrichen werden. — Uibrigens ward der Palatin Dionysius nach dem Tode des
Königes Andreas, auf Befehl des
K. Bela des Vierten, seiner beyden Augen beraubt, wie solches
M. Rogerius de destructione Hungariae, im 4ten Kap. berichtet.
1238-39.
Dionysius, Comes de
Zonuk. Vom Jongelinus, Keler, und andern, wird bey dem Jahre 1242.
Ladislaus Comes
Simigiensis, ohne alles Zeugniß der Alten, zum Palatine eingeschoben.
1242.
Arnoldus, und den 17ten Dezember desselben Jahrs,
1242.
Ladislaus.
1243.
Stephanus.
1244-46.
Ladislaus Comes
Simigiensis. Jongelin und andere, erheben bey dem Jahre 1244. den
Dionysius von Vialka, vom Bane zum Palatine. Bey dem Jahre 1246 aber, führt der
Verfasser der Palatinorum Regni Hungariae, aus einem
(p 462)
Instrumente den
Mike, als Palatin und Grafen von
Bihar, auf.
1247.
Stephanus de Chák. Der nämliche Verfasser setzt 1248. sehr unrichtig den
Demetrium de Chák.
1251.
Rolandus,
Comes Posoniensis. Jongelin hat, wie es scheint, Konrad statt Roland gelesen, wie er denn den erstern bey diesem Jahre nennet.
1252.
Dionysius. Jongelin läßt 1253. diesem den
Henricus folgen, den, wie der Freyherr von Keler sagt, auch andere Detricus nennen, und der zugleich Zole Graf war.
1254-55.
Rolandus, Comes Posoniensis, den nebst dem Jongelin auch andere diese Würde noch 1257 bekleiden lassen.
1263.
Ladislaus, Comes Simigiensis. In einer Urkunde des jüngern Königes Stephan, die er in diesem Jahre am
Kreutzerfindungstage unterfertigte, findet man als seinen Palatin den
Dionysius Comes Bakachiensis, besser
Bachiensis.
1267-68.
Laurentius, Comes Simigiensis & Suprun, und in dem nämlichen Jahre
1268.
Henricus. Jongelin setzt den Henricus auch auf das Jahr 1263. in die Reihe der Palatine. Es erwähnet auch
der jüngere König Stephan desselben, als er 1267. seinen obersten Thürhüter,
(Ianitor Magno) Andreas, einem Sohne des
Iwan die Possession Aranylábu Barth genannt, verlieh, wo er unter andern sagt: ad haec in II. Ilsvaszeg in conflictu, quo Henricus Palatinus cum duobus filiis suis, ipse non ultimus, sed primus & etiam primo prior lancea sua fuit, ubi tres milites, qui in eum irruerant, per hastam suam succubuerunt.
1270.
Laurentius, der Sohn
Kemen, und nach ihm das nämliche Jahr
(p 463)
1270-72.
Moys, Comes Soproniensis.
1272-73.
Rolandus, zugleich
Ban von Machow. Das Kelerische Register erwähnt bey dem Jahre 1273. des Laurentius, Comitis Soproniensis, & de
Baranya.
1274-75.
Dionysius de Oklich, und in eben diesem Jahre
1275.
Rolandus, nicht minder
1275.
Petrus Comes Sopron.
1275. 76. 77.
Nicolaus, Comes Sopron.
1278.
Petrus, Comes Simigiensis, und im erstgemeldten Jahre
1278-79.
Mathaeus, Comes Sopron. & Simegiensis. Desselben gedenket der
König Ladislaus in einem Diplome vom Jahre 1279, welches er dem
Magister Dionysius, einem Sohne des
Peters, aus dem Geschlechte Osl gab, mit den Worten: in exercitu nostro, quem contra Regem Bohemiae pridem moveramus, in quo quidem conflictu idem Rex Bohemiae extitit miserabiliter interemtus, gloriosum exhibuit famulatum , in eo videlicet, quod Mathaeum Palatinum praedictum, Dominum suum, Principem tunc ipsius militiae nostrae, de equo suo ejectum, ab acie opposita, non sinesui cruoris effusione defensavit.
1281.
Pintha, sonst auch Fintha. Im Jahre 1284. machen sowohl Jongelin, als andere, welche von den Palatinen geschrieben haben, den
Nikolaus, der vorher Graf von
Schimeg und
Stuhlweißenburg gewesen seyn soll, zum Palatine.
1285.
Omodeus, Comes Mosoniensis. Es scheint, daß er seiner Würde entsetzet worden; denn in besagtem Jahre befahl der König Ladislaus, daß seine Schlößer eingenommen, und dessen gefange-
(p 464)
ne Hausgenossen, sogleich zu ihm gebracht werden sollen. — Das nämliche Jahr
1285.
Nicolaus, der Sohn des ehmaligen
Bans von ganz Slawonien, Heinrichs.
1286.
Mokyanus, zugleich Comes Sopron. Mosson. und Simeg. Er war einer von den Vorfahren der ehemals berühmten
Familie von Debrew.
1290.
Mathaeus.
1291-92.
Nicolaus, Comes Simigiensis. 1295.
Omodeus, aus dem Geschlechte Aba; Iudex citra, Danubialis ad omnes causas decernendas per Dominum regem deputatus.
1298.
Ioannes.
1299.
Rolandus.
1300.
Omodeus. In dem Kelerischen Verzeichnisse stehet
Opor, sive Petrus, Mathiae Pater.
1302.
Mathaeus, aus dem Geschlechte Chák, sonst Trenchiniensis genannt. In diesem Jahre schenkte ihm der
König Wenzel, der sich in Urkunden Ladislaus nennet, das Schloß, und den Komitat in
Trynchzino erblich. *)
*) In dem Schenkungsbriefe heißet es: Idem Mathaeus Palatinus, dum adhuc essemus in Bohemia, primus & praecipuus inter omnes Regni Hungariae nobiles, suo consilio & auxilio nos promovit, & sollicite procuravit, ut eligeremur in Regem Hungariae, nosque suis providis & fidelibus persuasionibus ad dignitatem Regii culminis invitavit, ac in ipsum Regnum Hungariae manu suae, ac amicorum suorum potentiae introduxit; ubi postquam in Alba regali, ipso Matheo maxime porcurante, sacrosanctum & inclytum suscepimus diadema, intrar ejusdem nostrae coronationis solemnia honorifice & decenter ante alios, & prae aliis sua nobis exhibuit obsequia, & ostendit, multis se rerum suarum pro honore nostro exponens sumtibus, & espensis.
(p 465)
1303.
Stephanus, filius
Ernei Bani, aus dem Geschlechte Akus.
1304.
Omodeus,
Rorandus,
Opour. Siehe das Instrument in des
Abbé Pray Hierarchia Hungarica Parte IIda, pag. 343.
1307.
Omodeus, filius
Comitis David, aus dem Geschlechte Aba, Com.
Scepuensis;
Kopasz, aus dem Geschlechte Borsa, und
Stephanus, der Sohn des
Bans Irenaei, aus dem Geschlechte Akus. Alle drey versprechen den Gehorsam dem
Könige Karl, in einem öffentlichen Instrumente.
1308.
Kopos, oder Kopasz, der Sohn des
Thomas, aus dem Geschlechte Borsa, und
Omodeus. Beyde werden in der Konstitution des Kardinals und apostolischen Legaten in Ungern
Gentilis, Palatine genennt.
1309.
Omodeus und
Mathaeus, aus einem öffentlichen Diplome über die Krönung des Königes Karl.
1310.
Omodeus, der, wie es scheint, das darauffolgende Jahr zu
Kaschau umgebracht worden.*)
*) Die Wittwe, und die Sohne desselben Versprachen, als sie sich mit den Kaschauern wieder aussöhnten, unter andern: Quod eadem Domina relicta Omodei Palatini bonae memoriae, Magistri Ioannes, Nicolaus, David, & Ladislaus filii ejusdem, suo & Omodei, ac Dominici fratrum suorum nomine assumsissent, & se obligassent, cum Nobilibus praenominatis, Iudicem, Juratos, & universos cives de de Cassa, super morte Omodei Palatini bonae memoriae, qui casu ibidem in tumultu dicitur esse interempti, & captivatione & impeditione Iohannis & David, Magistrorum praedictorum, & aliarum nobilium personarum utriusque sexus, ac ablatione equorum, & aliarum rerum, quae res in compositione pro damnis datis eisdem
(p 466)
1311.
Stephanus filius
Ernei Bani.
1313. 15. 17. 18. 22.
Dominicus von den Ungern Dousa oder Dosa genannt, de Hasznos, aus dem Geschlechte der Rathold, war in den letztern Jahren des
Szathmarer und
Saboltscher Komitats Obergespan. Gleichwie wir oben schon, besonders als das Reich bey der Wahl eines Königes uneins war, in dem nämlichen Jahre mehrere Palatine
Civibus cesserunt nunquam impetere in judicio, vel perturbare extra judicium, aut inquietare quoquo modo, palam vel occulte, per se, per amicos, per familiares, vel per cognatos, aut quosvis demum spectantes ad eosdem praedictos cives, vel quemlibet ex eisdem. Item, quod promisissent, & se obligassent, quod Civitatem Cassa non ipsi, non haeredes eorum, non aliquis de cognatione ipsorum, sibi dari vel conserri per Dominum regem Karulum, vel haeredes ejusdem quoquo modo procuraret pro ipsorum servitiis & impensis, hactenus & in posterum impendendis. Item, quod promisissent & se obligassent, quod silvas nigras inter Gylnech & Zakala & Cassa existentes, & silvam magnam versus Vizla potoka, quae regales sunt, libere dimittent eis ad utendum. Item, quod Scepes, Gylnech & Cassa, cum universis tricesimis, tributis , censibus, & quibusvis obventionibus, litis, censibus, quibusvis obventionibus libere dimissisent & resignassent. Dominos Regi praedicto, neque ad occupationem praedictorum jurium regalium per se, vel per alios publice vel occulte se de cetero inromittent. Hoc Instrumentum Capituli Agriensis datum anno 1311. feria sexta proxima post octavas B. Michaelis Archangeli. Unde colligere utcunque licet causam, cur Omodeus a civibus Cassoviensibus coesus sit ? quod nimirum pro se suisque haeredibus urbem Cassoviam jam tum liberam, suique juris a Rege Carolo impetraverit quod ejus utilitates perceperit, quodque eam usu silvarum a Regibus concesso privaverit. Quid si autem tumultus ille, cujus instrumentum meminit, occasione statutionis excitatus est?
(p 467)
aufgeführet fanden; so finde ich auch, nachdem
Karl das Reich allein beherrschte, außer dem Dominikus noch andere, die sich des Titels eines Palatins anmaßten. Man findet in Originalurkunden 1313.
Stephanus, den Sohn des
Bans Irenei, 1315, eben denselben, und in dem Kelerischen Register 1316,
Mathaeus, Comes Trinchniensis, der vorher schon von den Päbstlichen Legaten
Nikolaus und
Gentilis, und von den Ungrischen Erzbischöfen und Bischöfen, der Gemeinschaft der Gläubigen beraubet worden, und dann wieder 1318. zu
Kalotza, von dem aus seinem Sitze verwiesenen Bischöfe
Johann, zu Neitra in den Ban gethan worden, weil er mit gewaffneter Hand die Stadt
Neitra hinterlistig eingenommen, und nachdem er sie rein ausgeplündert, sie nebst den Häusern der Domherren auf das grausamste eingeäschert, ihre Mauern und Thürme eingerissen, und der Erde gleich gemacht hat. — 1317.
Nikolaus, 1320.
Johannes. Die beyden letztern stehen auch in den Kelerischen Tafeln.
1322-27.
Philippus,
Graf von Zyps und
Ujvár, aus der Familie der Drugeth von Homona.
1327. Den 26ten September, und
1328. den 29ten May, vacat.
1329-33.
Ioannes, aus der Familie der Drugeth, im letztern Jahre Obergespan von sechs Komitatern, nämlich: von dem
Schimeger,
Tolner,
Batscher,
Stuhlweißenburger,
Sempliner und
Ungher.
1334-42.
Willermus Drugeth. Nach der Krönung des
Königes Ludwig, legte, er seine Würde freywillig nieder.
1342-43.
Nicolaus, aus der Gilethischen Familie.
1344-51.
Nicolaus Konth.
(p 468)
1352-55.
Nicolaus Gilethi, der Sohn des Palatins gleiches Namens.
1356-67. Abermal
Nicolaus Konth. Im Jahre 1367. den 24ten April, findet man ihn noch als Palatin.
1367-72.
Ladislaus, Herzog von Opeln.
1373*)-74.
Emericus.
1375-86.
Nicolaus von Gara. Er ward unweit seinem
Stammschlosse Gara, als er die Königinnen
Elisabeth und
Maria begleitete, mit vielen Wunden getödtet.
1386.
Nicolaus von Széch.
1387-91.
Stephanus.
1392. Den 11ten Nov. Vacat.
1392-96.
Leustachius von Ilsva, Comes
Albens.
1397-1402.
Detricus Bubek von Pelsewcz. Jongelin, und Keler, setzen zwar 1400. den
Niklas Marcalthegny, oder besser Marcaltewy, welches aber mit dem gleichzeitigen Zeugnisse nicht übereinstimmet. Denn
Niklas von Gara, der seinen Vorfahrer am beßten kennen mußte, sagt in einer Urkunde vom Jahre 1402: — ipsis denique octavis (B. Michaelis Archangeli) occurrentibus interim dicto honore Palatinatus ab ipso Detrico Palatino ablato, & eodem nobis dato &c.
1402-32.
Nicolaus de Gara, der Sohn des
oben genennten Palatins gleiches Namens.
*) So heißt es in einer seiner Originalurkunden: Nos Emericus Regni Hungariae Palatinus --- memoriae commendamus - - quod ipso D. Ladizlau, Duce & Palatino, per Dominum nostrum Regem in Dominium Regni Ruzziae sublimato, ipsoque honore Palatinus, per regiam Majestatem nobis collato, &c. Datum Vissegrad, M.CCC.LXXIII.
(p 469)
1434. Den 27ten Dezember, unbesetzt.
1435-36.
Mathaeus de Pálócz, insgemein Mattyws genannt.
1437-47.
Laurentius de Hedervára. Ich habe von ihm als Palatin eine Urkunde von 1447. in Händen, welche am Feste des
H. Apostels Jakob ausgefertiget worden.
1447-58.
Ladislaus de Gara.
1458-83.
Michael Országh de Guth.
Bonfin, und nach demselben auch Jongelin, machen den
Urbanum de Nagyuche, der vorhin Bischof von
Raab, hernach aber von
Erlau war, zum Palatine. Ungeachtet er nach dem Tode des Michael Ország, und des
Emericus von Zapolya, einigermassen das Amt des Palatius, oder vielmehr eines Statthalters verrichtete; so bediente er sich doch dieses Titels, nicht, wie solches seine noch vorhandenen Urkunden sattsam beweisen.
1485-87.
Emericus de Zapolya. Comes perpetuus terrae Scepus. Er starb auf dem
Zypserschlosse, in dem nämlichen 1487ten Jahre.
1489. Den 24ten July, unbesetzt.
1492-99.
Stephanus de Zapolya, Comes perpetuus terrae Scepus. *)
1500-03
Petrus Gereb de Vyngarth.
*) Das Ausgabenbuch, welches unter der Regierung des Königes Wladislaw des Zweyten, zusammengetragen worden enthält von seiner Wahl, und der Bezahlung desselben, folgendes: In anno Domini M.CCCCXCII. 29. die Martii, hoc est, feria quinta proxima post festum annuntiationis B. M. Virginis, Dominus Stephanus de Zapolya, Comes Scepusiensis creatus est Budae in Palatinum, cui pro annuo salario ratione hujusmodi Palatinus, ordinati sunt floreni mill. IV. eidem in salibus floreni mill. II. &c. Er starb auf seinem Schlosse zu Papa 1490, den 25 Jäner.
(p 470)
1504. Den 8ten März, vacat.
1504-19.
Emericus de Perén, Comes perpetuus
Abujvár. Uiber das Jahr seines Todes sind die Schriftsteller nicht einig. Am richtigsten, wie ich glaube, bestimmt es
Basilius Fabricius Szikszay, in der
1567. gehaltenen Leichenrede. Obiit, sagt er: Emericus aetate ja gravi, honboribus & dignitate prope regia clarus, anno Xti 1519. 5. Febr. biennio ante captum Belgradum, cujus corpus in oppido Terebes sepultum jacet.
1519-33
Stephanus de Báthor. In einem Aufruhre auf der Versammlung zu Hatwan vom Jahre 1525, ward Stephanus Werbewtz an seine Stelle gesetzt, die er aber bald hernach wieder erhielt. Das Sterbejahr des Báthori setzt
Istvánfi auf das Jahr 1535. sehr unrichtig, da man schon 1534. den Judex Curiae,
Alexius Thurzo, zugleich als Locumtenens findet, welches sonst die Würde des Palatins ist; und daher muß Báthor schon ehe mit Tode abgegangen seyn. — Sonst war er dem
Könige Ferdinand dem Ersten immer getreu, daher auch
Johann von Zapolya ihm andere Palatine entgegen setzte. Es sind dieselben :
1526-29.
Michael Kesserew de Gybarth.
1530-32.
Ioannes Bánfy de Also-Lindva, Comes de
Verewcze.
1532-34.
Ludovicus Gritti, nicht mehr Palatin, sondern Gouverneur von Ungern, und Herzog von der
Marmarosch.
Die übrigen Palatine, welche diesen nachfolgten, wäre überflüßig hier anzuführen; da
der Verfasser der Palatine, welche zu Tyrnau gedruckt worden, nicht allein dieselben, sondern auch zum Theile ihre und die Königlichen Statthalter, bis zu seiner Zeit richtig an-
(p 471)
giebt, und die Jahre des Antritts, und der Endigung ihrer Würde fleißig anmerket.
(wird fortgesetzt.)