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Band 4 Heft 2

ZUM GESAMTINHALT

Ungrisches Magazin, Band 4, Heft 2, Text 12 (S. 211-223)
Hrsg. von Karl Gottlieb Windisch
Pre\xDFburg, L\xF6we, 1787
Autor: Johann Seivert
Zuordnung: Geschichte

(P 211)

12. Vom Ursprunge der Burzenl\xE4ndischen Sachsen, oder Deutschen in Siebenb\xFCrgen.

Mit dem lebhaftesten Vergn\xFCgen habe ich zwo Urkunden K\xF6nigs Andreas, des Jerusalemitaners, erhalten. Sie hellen uns die verbreitete Finsterni\xDF

(P 212)

\xFCber den Ursprung der Burzenl\xE4ndischen Deutschen, ganz auf.

Und h\xE4tt die reichste Pfarre mich begl\xFCckt;
Sie h\xE4tte mich nicht so entz\xFCckt.

Himmel! in welchen dunkeln Labyrinthen haben unsere Geschichtschreiber bisher herumgeirret; welchen Rauch uns f\xFCr Licht verkauft! — Wir d\xFCrfen nicht mehr an Burier, Butoner, und Sidoner gedenken, um die Stammv\xE4ter unsrer Burzenl\xE4ndischen Sachsen zu finden; noch glauben, da\xDF sie vom K\xF6nige Geisa ll. herein beruffene V\xF6lker w\xE4ren. Der Gordische Knoten ist nun aufgel\xF6st. Sie sind deutsche Kolonien, vom K\xF6nige Andreas II. beruffen, und im Jahre 1211. privilegirt. H\xE4tten wir doch auch vom Bistritzischen Distrikte gleiche Urkunden! vielleicht f\xE4nden wir, da\xDF dieses Oberland mit Deutschen bev\xF6lkert worden, die Bergm\xE4nner waren. Nur Rodna, 1) itzt ein schlechtes Walachisches Dorf, z\xE4hlte ehemals, der Uiberlieferung nach, siebenzehn Tausend B\xFCrger, die sich vom Bergwerksbaue n\xE4hrten. Dieses mag ich eben nicht vertheidigen; allein, die Ruinen der ehemaligen pr\xE4chtigen und grossen Kirche, nebst andern Uiberbleibseln, zeugen von dem alten Gl\xE4nze dieses Ortes. Und wie volkreich mu\xDF er nicht unter K\xF6nig Bela dem Vierten, gewesen seyn, da seine B\xFCrger allein, die einfallenden Mogoln zur\xFCckschlugen; und ob sie gleich da-

1) Lukas Wester war der letzte S\xE4chsische Pfarrer dieses Ortes. 1761 und 62, wurden die Gr\xE4nzsoldaten von Seklern und Walachen errichtet. Die Rodnaer Walachen, hatten gleiches Schicksal. Da verlie\xDF Wester, doch ungezwungen, seine Pfarre, und begab sich mit den meisten S\xE4chsischen Einwohnern nach Oberneudorf. Die S\xE4chsische Kirche, kaum das Chor der ehemaligen, besitzen nun die unirten Walachen.

(P 213)

rauf eine starke Niederlage, aus sehr gew\xF6hnlicher Unvorsichtigkeit, erlitten, dennoch das feindliche Heuschreckenheer mit sechshundert auserlesenen Kriegern, unter ihrem Richter Aristald, unterst\xFCtzen konnten! Wie licht w\xFCrde auch unsere S\xE4chsische Geschichte werden, wann wir Geisa des Zweyten, Privilegium h\xE4tten, das er seinen beruffenen Deutschen nach Siebenb\xFCrgen ertheilte! Rom, das uns unsere Burzenl\xE4ndische Urkunden geschenkt, und dem verdienstvollen Pray, vieles gen\xFCtzt hat, w\xFCrde unsrer Geschichte h\xF6chst wahrscheinlich, noch manche aufhellende Urkunden schenken k\xF6nnen; allein, wer bek\xFCmmert sich darum? Es sind nicht Sch\xE4tze des Plutus.

Schwer, o! wie schwer ist es doch, die F\xFClle seines Herzens nicht \xFCberflie\xDFen zu lassen! Ich will mich nun mit einigen, nicht allen Lesern \xFCberfl\xFC\xDFigen Anmerkungen, dem Urspr\xFCnge der S\xE4chsischen Bewohner Burzenlands, n\xE4hern. Dieses fruchtbare L\xE4ndchen, au\xDFer dem Weinwachse, sechs Meilen lang, und fast vier Meilen breit, hat itzt zu seinen Gr\xE4nzen: gegen Norden, den Altflu\xDF, und Mikloschw\xE1r; gegen S\xFCden, trennen es Alpen von der Walachey; und gegen Westen, gleichfalls Gebirge, und waldige Berge vom Fogarascher Distrikte, ehemals eine Baronie. Von dieser Seite dehnte sich das Burzenl\xE4ndische Gebiet weiter aus; allein, hievon im folgenden.

Der Name Burzenland, hat unsern Kritikern manchen Schweis verursachet. Ich mag aber nicht alle Tr\xE4ume wieder aufw\xE4rmen. Mir hatte es bisher die gr\xF6\xDFte Wahrscheinlichkeit, Burzenland sey aus Wurzelland entstanden, Windek, im Leben K. Sigismunds, nennet es: Worzelland; Kronstadt f\xFChret eine Baumwurzel im Wappen, und die Burzl\xE4ndische Mundart verwandelt gern W in B- — Dieses waren meine Gr\xFCnde. Allein, da dieses L\xE4ndchen Borza ge-

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hei\xDFen, ehe es noch deutsche Einwohner erhalten, und wahrscheinlich von dem Flusse gleiches Namens; sollte ich nicht Ursache haben, meine Meynung zu \xE4ndern? und sollte nicht wahrscheinlicher der deutsche Name aus dem Ungrischen Borcza, Bartza, entstanden, folglich Burzenland zu schreiben seyn?

Unsere meisten Geschichtschreiber verstehen unter Baralt in dem Andreanischen Nationalprivilegium, Barcia oder Burzenland. Eine Meynung, vielleicht nicht ohne Nutzen; gewi\xDF aber ohne allem Grunde. K. Andreas nennet dieses L\xE4ndchen in seiner Urkunde, von 1211und 12, allezeit Borza, (Borsa) wie sollte er ihm denn 1224. einen Namen beylegen, mit welchem keine Urkunde, kein Schriftsteller Burzelland bezeichnet? — Und wie k\xF6nnte damals Burzenland zu dem Gebiete der vereinigten S\xE4chsischen Nation seyn gerechnet worden? K. Andreas vereinigt in gedachtem Diplome, die vom K\xF6nige Geisa II. beruffenen deutschen Pflanzv\xF6lker, in einen K\xF6rper, und bestimmet die Gr\xE4nzen ihres Gebiets. Sind nun die Burzenl\xE4ndischen Deutschen von Geisa herein beruffen worden? Nichtsweniger! K\xF6nig Andreas hat sie dahin beruffen, und besonders privilegirt. H\xE4tte auch K. Sigismund n\xF6htig gehabt, die Burzenl\xE4nder 1422, mit dem K\xF6rper der S\xE4chsischen V\xF6lkerschaft zu vereinigen, wann sie schon 1224, damit vereinigt worden?

Unter der Herrschaft der R\xF6mer in Dacien, ward auch Burzenland von ihnen bewohnt. Nicht nur wegen der dasigen P\xE4\xDFe in die Walachey sehr wahrscheilich; sondern durch R\xF6mische Grabsteine, insonderheit bey dem Walachischen Dorfe Zernescht, au\xDFer allem Zweifel gesetzt. In folgenden Jahrhunderten aber, machten es die h\xE4ufigen Einf\xE4lle der wilden Kumaner aus der Walachey, zur traurigsten Ein\xF6de. Wenigstens unter K\xF6nig Andreas des Zweyten Regierung,

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war dieses L\xE4ndchen ganz w\xFCste, und von Einwohnern entbl\xF6\xDFt. Ein unverdientes Schicksal f\xFCr so angenehme und fruchtbare Gegenden. — Der K\xF6nig suchte sie aufs Neue zu bev\xF6lkern, und gegen ihre barbarische Nachbarn zu besch\xFCtzen. Er besetzte sie also mit tapfern und kriegerischen Einwohnern, \xFCbergab Burzenland 1211, den Rittern des deutschen Ordens, oder den Hospitalitern unsrer Frauen der deutschen zu Akre, vormals zu Jerusalem, zu einem ewigen Eigenthume, ertheilte ihnen zugleich wegen ihrer best\xE4ndigen Kriege mit den Kumanern, verschiedene Freyheiten und Vorrechte. Das damalige Oberhaupt der Ritter, hie\xDF Theoderich. Sie wurden unter dem Woywoden Michael, durch einen K\xF6niglichen Friedensrichter, Johann Fekete (Fecate Juna) eingef\xFChrt, und ihnen die Gr\xE4nzen ihres Gebietes angewiesen. Diese fiengen sich bey Halmagy an, zogen sich \xFCber das mir unbekannte Schlo\xDF Noilgiant, bis an den Mikloschw\xE1rer Stuhl an den Altflu\xDF, dann diesen Flu\xDF hinauf, bis zum Einfl\xFCsse des Tartlauer Bachs, (Tortillon) ferner bis zur Qwelle dieses Bachs, und von dem Urspr\xFCnge der Temesch, bis zum Ausflusse der Burzen, darauf neben den Gebirgen bis wieder nach Halmagy. — Dieses sind noch Burzenlands Gr\xE4nzen, au\xDFer gegen Halmagy. Ein Dorf, itzt von Evangelischen Ungern bewohnt, im Repser Stuhle, an dem Altflusse. Heute gr\xE4nzt es an den Fogarascher Distrikt; war es aber ehemals eine Gr\xE4nze von Burzenland: so mu\xDF das letztere von dieser Seite, ausged\xE4hnter gewesen seyn.

Nun von den Freyheiten und Vorrechten, welche die neuen Pflanzer erhielten. Entdeckten sie Gold- oder Silberminen; sollte nur ein Theil davon der K\xF6niglichen Kammer zufallen. Heutigen Erfahrungen nach, m\xF6chte ihnen diese Freyheit wenig gen\xFCtzt

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haben. Wenigstens, Goldgruben sind in Burzenland gar nicht. — Ferner erhielten sie die Freyheit: eigene Gerichte zu halten, St\xE4dte und Schl\xF6sser von Holz aufzubauen; den Woywoden keinen Absteig (Descensum) zu bezahlen. Gewi\xDF, eine vortheilhafte Freyheit, die nicht einmal die S\xE4chsische Nation erhielt. Kam der K\xF6nig selbst, so mu\xDFten sie ihm drey Absteige zahlen; kam aber der Woywode in K\xF6niglichen Gesch\xE4ften, zween: n\xE4mlich, einen bey seiner Ankunft, den zweyten bey seiner Abreise. Geschah dieses nun \xF6fters; so war es gewi\xDF nicht eine geringe Last. Keiner andrer Gerichtsbarkeit, au\xDFer des K\xF6nigs allein, sollten sie unterworfen seyn, und sich aus ihren Mitteln selbst einen Richter erw\xE4hlen. Die Burzenl\xE4nder waren also gar nicht der Gerichtsbarkeit des Grafen der S\xE4chsischen Nation unterworfen, der nach dem Nationalprivilegium, der h\xF6chste Richter seiner V\xF6lkerschaft, au\xDFer dem K\xF6nige war.

Im folgenden 1212ten Jahre erhielten die Ritter ein neues K\xF6nigliches Diplom, Kraft dessen, keine Geldm\xFCnzer in ihr Gebiet kommen; sondern die Wechsler ihnen gegen rohes Silber, hinl\xE4ngliches neues Geld liefern sollten. Da sie auch schon das Schlo\xDF Kreuzburg, (Crucpurg) erbauet hatten, schenkte es ihnen der K\xF6nig, nebst den umliegenden Wiesen, auf ewig.

Itzt ist dieses Schlo\xDF unbekannt. Vielleicht war es das ehemalige Schlo\xDF auf der Zinne bey Kronstadt, nicht weit vom Temescher Passe. Zwar sind dessen Ruinen von Steinen; kann es aber de\xDFwegen nicht anfangs von Holz gewesen seyn? Die Unsicherheit f\xFCr den Kumanern macht es wahrscheinlich genug, da\xDF die Ritter verschiedene Bergschl\xF6\xDFer, besonders gegen die Walachischen P\xE4\xDFe m\xF6chten erbauet haben. Der steile Fels bey dem T\xFCrzburger Passe, darauf die

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Kronst\xE4dter unter K\xF6nig Ludwig dem Grossen, T\xFCrzburg bauten, hei\xDFet der Dietrichstein. Warum?-— vielleicht, weil schon Theodorich, dessen meine Urkunden gedenken, ein Schlo\xDF darauf erbauet, und es so benamet hat. Vielleicht sind auch die alten Burgen, Erdenburg, 1345. von den Mogoln zerst\xF6rt, und Heldenburg, itzt in seinen Ruinen, auf einem waldigen Berge ober Krebsbach, Denkm\xE4ler dieser ersten deutschen Pflanzer. —

Unsere Annalisten reden so viel von Tempelherren, und ihren vielen G\xFCtern in Siebenb\xFCrgen. Sollten aber unter ihnen nicht unsere deutschen Ritter zu verstehen seyn? Leicht konnten diese verschiedenen Ritterorden in solcher Ferne mit einander verwechselt werden; besonders, da Pabst Coelestin der Dritte, den deutschen Rittern in Absicht des Krankendienstes, die Gesetze der Johannitterritter; in Kriegs - und Kirchenangelegenheiten aber, die Regel der Tempelherren vorschrieb.

Die Urkunden, welche uns den Ursprung der Deutschen im Burzenlande so gl\xFCcklich entscheiden, haben wir einer Bulle des Pabstes Gregor des IX. an den K\xF6nig Andreas zu danken. Sie ist den 26igsten April, 1231. ausgefertiget. Wichtige Ursachen m\xFC\xDFen ihn hiezu bewegen haben, da er den K\xF6nig sogar durch Beyf\xFCgung der Transsumte, derjenigen Vorrechte und Freyheiten errinnert, die er ehemals den deutschen Rittern im Burzenlande ertheilte. Recht gl\xFCcklich muhtmasset der ber\xFChmte Historiograph Pray, da\xDF unter Borza, Burzenland zu verstehen sey; denn seine Gr\xE4nzen, die unsre Urkunde bestimmet, machet es unm\xF6glich, da\xDF es, wie Herr Benk\xF6 meynet, 2) Bossa

2) In seiner Milkovia, Tom. II. unter den Addendis & Emmendandis, ad pag. 100.

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seyn k\xF6nne. Dieses Thal schenkte K\xF6nig Andreas, den Rittern, 1223.

Auch Wilhelm, Bischof zu Wei\xDFenburg, (Alba Julia) war gegen die tapfern Ritter erkenntlich. Im Jahre 1213, schenkte er ihnen die Zehenden von allen damaligen und k\xFCnftigen Einwohnern, ausgenommen von Ungern und Seklern, die sich in Burzenland niederlassen w\xFCrden. Zugleich ertheilte er ihnen die freye Wahl ihrer Plebanen, au\xDFer der \xF6ffentlichen Einf\xFChrung, die er sich vorbehielt. 3) Hieraus erhellet, da\xDF damals das Burzenl\xE4ndische Kapitel nicht zur Milkowischen Di\xF6zes geh\xF6rte, zugleich auch, da\xDF die Ritter Kolonien zum Landbaue m\xFC\xDFen beruffen haben. Allein, aus welchen L\xE4ndern? vielleicht entwickelt sich noch dieses Geheimni\xDF! — So viel ist gewi\xDF, da\xDF die Verschiedenheit der Burzenl\xE4nder Mundart, von den \xFCbrigen S\xE4chsischen sehr auffallend ist.

Noch eine Anmerkung; obgleich auf Unkosten der Ehre unsrer Kalenderchroniken, und Annalisten, Kronstadt soll 1203. seyn erbauet worden. — Hm! und erst 1211. ist das w\xFCste Burzenland bev\xF6lkert worden. Doch, vielleicht sind die Ritter schon damals im Besitze gewesen? Nein, gewi\xDF nicht! Sie wurden unter dem Woywoden Michael, eingef\xFChrt; dieser aber erhielt seine W\xFCrde erst 1209, nach dem Woywoden Benedikt.

Nun wird es Zeit seyn, die B\xFCrgen meiner Nachrichten auftreten zu lassen. Die P\xE4bstliche Bulle an den K\xF6nig, nebst den einger\xFCckten K\xF6niglichen Diplomen, lauten also:

Gregorius, Episcpus, Servus Dei, Charissimo in Christo Filio A. (Andreae) Illustri

3) Die hier\xFCber ausgefertigte Urkunde lesen wir in der Prayischen Hierarchia Hung. P. II. pag. 253.

(P 219)

Regi Ungariae, Salutem & Apostolicam Benedictionem.

Ne super Privilegiis, quae dilectis Filiis Magistro & Fratribus Domus hospitalis S. Mariae Teutonicorum Jerusalemitanae de terra Borze, concessit Regia Celsitudo, valeat dubitationis scrupulos suboriri, ipsa inspici fecimus diligenter, eorumque tenorem de verbo ad verbum praesentibus annotatum, sub Bulla nostra Tibi duximus destinandum, qui est talis:

In nomine S. Trinitatis, & individuae Unitatis. Andreas, Dei Gratia, Ungariae, Dalmatiae, Croatiae, Ramae, Serviae, Galliciae, Lodomeraeque Rex in perpetuum. Inter regalis excellentiae insignia, quibus recondendae Memoriae antecessorum nostrorum, recolenda memoria insignitur, istud exceIlentius & commendabilius prae ceteris invenitur, commendandis hostpitisbus largioris liberalitatis dexteram porrigere, quorum conversatio, & utilis esse Regno discernitur, & oratio Deo commendabilis esse reperitur. Hinc est, quod piae recordationis Parentum nostrorum vestigia pio desiderio amplectentes, & aeternae vitae bravium cum eis post praesentem cursum apprehendere cupientes, Cruciferis de Hospitali S. Mariae, quod quandoque fuit in Jerusalem; sed modo peccatis exigentibus situm est in Acaron 4) caritatis intuitu quamdam terram, Borza nomine ultra silvas versus Cumanos, licet desertam & inhabitatam, contulimus pacifice habitandam, & in

4) Akre in Syrien, ehemals Ptolemais. Auch hieraus erhellet der Irrthum derer, die den deutschen Orden bey der Belagerung dieser Stadt, 1190 entstehen lassen. Er wurde vorher schon zu Jerusalem gestiftet; allein, nach Verlust dieses Ortes, begaben sich die Ritter nach Akre.

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erpetuum libere possidendam, ut & Regnum per conversationem eorum propagatum dilatetur, & elemosyna nostra per oratianem earum ad remedium animae nostrae, & parentum nostrorum coram Summo Deo deportetur. Praeterea eis concessimus, quod si aurum, vel argentum ibi in praedicta terra Borza, inventum fuerit, una pars ad Fiscum pertinebit, reliqua ad eos devolvetur. Insuper libera fora, & tributa fororum ejusdem terrae, eis totaliter indulsimus, & ad munimen Regni contra Cumanos castra lignea & urbes ligneas construere eos permisimus. Statuimus etiam, quod nullus Woivoda super eos descensum habeat; liberos denarios & pondere eis remisimus, & ab omni exactione immunes, & liberos eos esse, permisimus. Nullius judicio, sive jurisdictioni nisi solius Regis subjaceant; Judicem inter se eligentes, super se constituant. Nos vero praemissos Cruciferos in posssessionem supra dictae terrae Borza, per Pristaldum nostrum, Fecate Juno, nomine, jussimus introduci, qui preedictam terram perambulavit, & eam ad verbum Michaelis Woivodae, certis metis circumsignatam ipsis assignavit. Prima vero meta hujus terrae incipit de indaginibus Castri Almage, & procedit usque ad indagines Castri Noilgiant, & inde progreditur usque ad indagines Nicolai , 6) ubi aqua defluit, quae vocatur Alt, & sic ascendendo per AIt, ubi usque Tortillon 7) cadit in Alt, & iterum vadit usque ad or-

5) Halmagy, im Repser Stuhle.

6) Miklos - V\xE1ra (Arx S. Nicolai) ein Ort im Seklerstuhle gleiches Namens, Miklosv\xE1r-Szek, der gegen Westen an den Altflu\xDF gr\xE4nzet.

7) Unter Tortillon verstehe ich den Bach bey Tartelau in Burzenland, weil K. Ludwigs des Grossen, Privilegium in Ab-

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tum ejusdem Tortilon, & ab ortu aquae, quae Timis 8) vocatur , progreditur usque ad efluxum aquae, quae Borsa 9) noininatur, deinde sicut montes nivium complectuntur eandem terram, tendit usque in Almagiam. Terra vero haec tota, sicut praedicti montes & flumina ipsam circumeunt, vocatur Borza. Licet autem istud, quod charitatis gessimus intuitu, apud eum, qui charitas est, nulla celet temporum oblivio; nos tamen ad cautelam in posterum praesentem elemosynam sigilli nostri jussimus corroborari testimonio. Datum per manus Magistri Thomae, Aulae Regiae Cancellarii, & Vespremiensis Praepositi, Anno ab incarnatione Domini, 1211. Venerabili Joanne, Strigoniensi Archiepiscopo, Reverendo Bertoldo, Colocensi electo, & Bano, existentibus. Calano Quinque ecclesiensi, Boleslao Waciensi, Cataphano Agriensi, Simone Waradiensi, Desiderio Cenadiensi, Willelmo Transilvano, Gothardo Zagrabiensi, Petro Jeruiensi, Roberto Wespremiensi, Ecclesiis feliciter gubernantibus. Poth, Palatino & Musuniensi Comite, Michaele Woivoda existentibus, Petro Bachiensi, Jula Budrugiensi, Banchone Bichariensi, & Curiali Comite, Reginae, Marcello Keweiensi, & Curiali Comite, Nicolao Posoniensi, Comitatus tenentibus, Regni nostri Anno VII.

sicht T\xFCrzburgs, 1377. diesen Ort: Tortalen hei\xDFet. Doch bin ich ganz bereit, mich eines Bessern belehren zu lassen. Noch nie habe ich Gelegenheit gehabt, mein Vaterland den W\xFCnschen meines Herzens angemessen, zu durchreisen.

8) Heute, Temesch; davon der Temescher Pa\xDF in die Walachey, seinen Namen f\xFChret.

9) Burtza, Bartza, die Burzen. Wahrscheinlich hievon der Name des ganzen L\xE4ndchens, ungrisch:, Borsa, Bartsa, lateinisch: Barcia.

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In Nomine S. Trinitatis, & individuae Unitatis. Andreas, Dei Gratia, Ungariae, Dalmatiae, Croatiae, Ramae, Serviae, Galliciae, Lodomeriaeque, Rex in Perpetuum.

Amplioris beneficium libertatis a Regia benignitate congrue merentur percipere, qui se Regiae mansuetudini sponte sua subjiciunt, & quorum labor Regno commodum, & oratio assidua pie creditur vitam perpetuam obtinere; favorabili itaque desiderio Fratris Theodorici, Cruciferi hospitalis Sanctae Mariae de Acaron, quae quondam fuit in Jerusalem, Regio favore condescendentes, sibi & Fratribus constitutis in terra ultra silvas, quam cis ad custodiendum confinium ibi contulimus, talem & tantam libertatem, quod nullus Monetariorum ultra silvas terram eorum intret, vel praesumat eos in aliquo molestare; sed dicto Fratri Theodorico, & sibi succendentibus, tantum dent Numularii de nova moneta pro argento, quod sufficiat populo ibi conversanti, & ne populus sibi habitans ab eis in aliquo gravetur, dictus Frater Theodoricus, vel quincunque Magister in loco ejus fuerit, pro argento illo dictis Numulariis satisfacere & respondere teneatur, eo, quod ipsi in confinio illo, tanquam novella plantatio sunt positi, & assiduos Cumanorum patientes insultus, se pro Regno, tanquam firmum propugnaculum, de die in diem morti opponere non formidant. Et ut istud eis ratum & firmum permaneat, praesentem paginam sibi jussimus sigilli nostri caractere insigniri. Datum per manus Thomae, Albensis Praepositi, & totius Ungariae Cancellarii. Anno ab incarnatione Domini, 1212. Venerabili Johanne, Strigoniensi Archiepiscopo , Reverendo Bertholdo Colociensi Archieposcopo, & Woivoda existenti-

(P 223)

bus, Calano Quinque ecclesiensi, Catapano Agriensi, Willelmo Transilvano, Roberto Vespremiensi, Ecclesias feliciter gubernantibus. Bano 10) Palatino & Posoniensi Comite, Martino Bano existentibus; Jula Bachiensi, & Curiali Comite, Andrea Budrigiensi, Micha Bichoriensi, Comitibus. Regni nostri, Anno VIIIvo.

Ego Andreas Dei Gratia,Ungariae Rex, notum facio omnibus litteras praesentes videntibus, quod castrum, quod Crucpurg nominatur, quodi Cruciferi de Borza, de novo construxerant, cum pratis circa illud castrum adjacentibus, contuli eisdem Criciferis de Borza in perpetuum. Unde praecipio omnibus, quatenus nullus praesumat de cetero dictos Cruciferos super dicto castro & pratis prohibere, vel molestare. Datum Laterani, ut supra, Pontificatus nostri Anno Vto.

Meine Abschrift dieser Urkunde ist \xFCberschrieben: Diplomata Andreae II. Regis Hungariae , inserta in Bulla Gregorii IX. P. M. data Lateran. VI. Kal. Maji pro Magistro, & Fratribus Hospital.S. Mariae Teutunicorum in Jerusalem, ex ejus regesto autograph. Anno Vto. Epist. 59.

Seivert.

10) Vielleicht ein Fehler des Kopisten.
Topic revision: r14 - 05 Dec 2011, KatalinBlasko
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