Bl\xE4ttern:
< zu Text XIV –
zu Text XVI >
(p 296)
XV. Anekdoten und k\xFCrzere Nachrichten.
1. Vom Ursprunge des Flusses Arwa.
Arwa entsteht aus drey B\xE4chen, die von den Gebirgen herab st\xFCrzen, und sich mit einander vereinigen. Einer, der in dem
Geb\xFCrge Babiagora entspringet, benetzt ostw\xE4rts die D\xF6rfer
Orawka, und
Jablunka, westw\xE4rts aber
Rapiza,
Zubrohlawa und
Slanitza, von welchem letztern Orte er den Namen annimmt, und sich an dem untern Theile desselben, mit dem folgenden vermischt. Dieser kommt aus den Gebirgen, deren vornehmstes
Kohutik hei\xDFt, und an den das zerstreut liegende Dorf
Erd\xF6dka gebauet ist. Er bew\xE4\xDFert sodann die Oerter
Nowogy,
Klinik,
Bre\xDFa, und den Marktflecken
(p 297)
Namesto, wo er das vorhergemeldte Fl\xFC\xDFchen Slanitza verschlingt. Er wird also genennt, weil sich in der Gegend seines Ursprungs Salzqwellen befinden, bey denen man 1755. Salzgruben errichtete, die aber da sie der Hoffnung nicht entspr\xF6chen, bald wieder eingegangen sind. — Derjenige nun, der aus dem Kohutiler Gebirge kommt, tr\xE4gt schon Fl\xF6\xDFe, die mittelst des
Waagflusses, bis
Komorn und weiter hinunter fahren. Der dritte Bach entsteht in den s\xFCdlichen Karpaten hinter dem
Arwer Komitate, benetzt den Marktflecken
Trstena, nebst den Filiald\xF6rfern derselben Pfarre, und flie\xDFt bey dem Marktflecken
Twrdossin in besagte Fl\xFC\xDFe, die sich bey dem Dorfe
Usstye vereiniget haben. — Nun wird der aus dem karpatischen Gebirge kommende Flu\xDF
Oravitza genannt; so wie auch der aus dem westlichen Theile des Kohutik entspringende eben diesen Namen so lang f\xFChret, bis beyde sich bey Twrdossin mit den \xFCbrigen vereinigen, und den gemeinschaftlichen Namen Orawa oder Arwa annehmen.
In
Als\xF3 Kubiny ist ein sehr sch\xF6n und
(p 298)
weitl\xE4ufig gebautes Komitatshaus, mit der Chrononographischen Aufschrift:
InCoLIt has aeDes paLLas & aequa TheMIs.
J. L.
2. Von der T\xFCrkischen Belagerung der Stadt G\xFCn\xDF.
In dem Protokolle dieser
k\xF6nigl. Freystadt, vom Jahre 1532 hei\xDFt es: da\xDF diese Belagerung im Augustmonate 1532 angefangen, zwanzig Tage gedauert, und hunderttausend T\xFCrken besch\xE4ftiget habe. Die Stadt ward anf\xE4nglich mit Kanonen beschossen, hernach minirt und neunzehnmal vergeblich best\xFCrmet. In dieser Belagerung sind von den G\xFCnsern 418, von den T\xFCrken aber 765 Mann umgekommen.
Stephan Juritsch, dessen Raht und Tapferkeit die B\xFCrger ihr Heil gr\xF6\xDFtentheils zu danken hatten, soll Kapit\xE4n und Pr\xE4fekt von Fiume und G\xFCns gewesen seyn, hernach in den Freyherrnstand erhoben, und mit ansehnlichen G\xFCtern und Besitzungen um G\xFCn\xDF, belohnt worden seyn.
v. W.
(p 299)
3. Etwas von des K\xF6nigs Mathias Bibliothek.
In der \xF6ffentlichen Bibliothek zu Modena befinden sich verschiedene Kodices, welche sehr bewundert werden. Sie sind im 15ten Jahrhunderte von einem Florentiner
Altavanti genannt, gemalt, und mit dem Namen des Ungrischen K\xF6nigs
Mathias Korvinus bezeichnet. — Dieser K\xF6nig besoldete zu Florenz Kopisten und Maler, welche f\xFCr seine weltber\xFChmte Bibliothek B\xFCcher abschreiben und mit Miniaturmalereyen zierten. Ohne Zweifel hat die obenbemeldten Kodices entweder der
Herzog Herkules I. zu Florenz, da sie vielleicht nach dem Tode des K\xF6nigs fertig lagen, oder der
Kardinal Ippolito von Este, der sich zu den Zeiten des
Ariosto einige Jahre in Ungarn befand, k\xE4ufllich an sich gebracht. — — —
Bibl. f\xFCr Denker und M\xE4nner von Geschmack, I. B. 4. St. 354 S.
(p 300)
4. Zus\xE4tze zu den Temescher und Pre\xDFburger Grafen.
In dem alten
Ungrischen Magazine 3ten Bandes ersten St\xFCcke auf der 48igsten und folgg. Seiten.
1412.
Pippo de Ozora. In litteris foedoderis inter
Sigismundum &
Wladislaum, die in des
P. Wagners Analectis Scepusii Part. I. p. 11. angef\xFChrt werden stehet er Philippus de Ozora unterschrieben.
1423. — Eben dieser kommt in der Siegmundischen Urkunde des vorgesetzten Jahrs in besagten Analectis P. I. p. 15. Pipo nur mit einem p) vor.
1464.
Petrus de Zakol hei\xDFet in einer Urkunde des
Mathias, de Zakal.
(p 301)
1486.
Paulus de Kinis, der in besagtem Verzeichnisse nicht vorkommt, aber in dem VI. Dekrete des K. Mathias vom angef\xFChrten Jahre stehet.
1492. — Eben derselbe befindet sich in dem I. Dekrete des
K. Wladislaw von besagtem Jahre, und hei\xDFet zugleich partium inferiorum Regni Capitaneus generalis.
1495.
Josa de Som dieser f\xFChret in dem ll. Dekrete des K. Wladislaw von vorstehendem Jahre den Titel: Generalis Capitaneus partium Regni inferiorum.
1500 — Eben derselbe im IV. Dekrete des K. Wladislaw mit eben dem vorigen Titel.
1514.
Stephanus de B\xE1thor mit dem Zusatze: partium Regni inferiorum Capitaneus generalis, kommt in dem VII. Dekrete des K. Wladislaw vor.
1135.
Leuka,
bey dem Abb\xE9 Katona aber Leucas.
(p 302)
1165.
Vanlegen stehet als Castri Posoniensis Comes beym
Abb\xE9 Katona im vierten Theile auf der 216ten Seite seiner
Hist. Crit. Hung.
1198.
Joannes Comes de Poson, bey eben demselben in dem n\xE4mlichen Theile in einem Diplome.
1325.
Nicolaus dictus Trewtul, befindet sich in einer Urkunde des
K. Karl, in den Analect. Scepusii P. I. p. 124.
1327. — Eben derselbe in besagtem Werke P. I. pag. 126.
1328.
Nicolaus Graww von Ebendorf, eben daselbst auf der 200ten Seite.
1336.
Nicolaus dictus Trewtul oder Trewtel; in dem
Speculo Jaurinensis Eccl. p. 57. hei\xDFt er Trentul.
1347. — Ebenderselbe. In den Annalect. Scepusii P. I. p. 412. ist er unterschrieben: Magister Nicolaus dictus Trewtel, Com. Poson.
1534.
Joannes Zalay. In einem Briefe des
Johannes Cacyaner, Capitaneus Generalis in Hung. wird er unter Bedrohung ermahnt, eine schuldige Summe zu bezahlen.
(p 303)
1541. — Eben derselbe aus einem Briefe, in welchem
Simon Litteratus, Provisor spect. ac magnifici Domini
Joannis Szalay, liberi Domini & Comitis Terrae Fogaras, nec non Comitis Poson. demselben \xFCber die Ausgaben in seinen Weing\xE4rten Rechenschaft ablegt.
1542. — Eben derselbe, aus einem Palatinalbefehle, laut welchen
Franz v. Rewa, Graf von Thurotz, und nach erledigter Stelle eines Palatins, Statthalter desselben, dem
Pre\xDFburger Kapitel befiehlt, da\xDF sie den
Johan Zalay, Comitem perpetuum Terrae Fogaras ac Comitem Poson. nebst den
Joh. Sa\xE1gi, ex injuste occupatis bonis Kedianis amoviren sollen.
1595.
Nicolaus P\xE1lffy. In den Articulis Tractatuum Transyly, hat er den Titel: Comes Comitatus & Capitaneus arcis Posoniensis. — Dieser P\xE1lffy erhielt auf dem Landtage vom Jahr 1599. die W\xFCrde eines Pre\xDFburger Grafen erblich.
(p 304)
1608.
Stephanus P\xE1lffy de Erd\xF6d stehet in dem Schlusse des I. Dekrets
K\xF6niges Mathias II.
1636. — Eben derselbe ist in des
K. Ferdinand II. dritten Dekrete unterschrieben.
1635. — Der n\xE4mliche in besagten K\xF6niges IV. Dekrete.
1647.
Paulus P\xE1lffy ab Erd\xF6d stehet zu Ende des Decr. Poson. Regis
Ferdinandi III.
1659-1662.
Nicolaus P\xE1lffy ab Erd\xF6d in Decr. I. Poson.
K. Leopolds des Ersten.
1687.
Joannes P\xE1lffy ab Erd\xF6d ist in den Artic. Poson. untergezeichnet.
1715.
Nicolaus P\xE1lffy ab Erd\xF6d, eben in den Pre\xDFb. Artikeln unterschrieben.
1723. — der N\xE4mliche in eben den Art. vorgesetzten Jahrs.
F. S.