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ZUM GESAMTINHALT

Ungrisches Magazin, Band 1, Heft 4, Text 36 (S. 414-423)
Hrsg. von Karl Gottlieb Windisch
Preßburg, Löwe, 1781
Autor: Karl Gottlieb Windisch
Zuordnung: Geschichte

Lebensgeschichte des Johann Sambucus 1

Lebensgeschichte des Johann Sambucus 2

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36. Beytrag zur Lebensgeschichte des Johann Sambucus.


Johann Schámboky (Sámboky) denn dieß war sein wahrer Name, ward zu Tyrnau* den fünf und

* Dieses erhellet aus seinen Sinngedichten, unter welchen folgendes stehet:

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zwanzigsten July 1551* geboren. Sein Vater hieß Peter,** und seine Schwester, deren Name nicht bekannt ist, war an einen gewissen Johann Pannyt verheurahtet.*** Noch sehr jung, verließ er sein Vaterland, in welchem dazumal die Wissenschaften ziemlich vernachläßiget wurden, und besuchte die italiänischen, französischen, und deutschen hohen Schulen, auf denen er sich fast in allen Theilen der Gelehrsamkeit so sehr hervorthat, und so viel Ruhm erwarb, daß ihn die Akademie zu Bologna † einmühtig zum Professor der schönen Wissenschaften ernannte. Er bekam auch sowohl von Ausländern als seinen Landsleuten sehr viele Zuhörer, unter welchen letztern auch der nachher so angenehme und zierliche ungrische Geschichtschreiber Niklas Ischtwánfi (Istvánfi) und Georg Bona, ein Schwestersohn des granerischen Erzbischof Niklas Oláhi die vohrnehmsten waren. Durch diese seine Schüler, die nach und nach in ihr Vaterland zurückkehrten, ward er den meisten Gelehrten von Europa bekannt.†† Nach einiger Zeit verließ er seinen Lehrstuhl zu Bologna, und begab sich nach Wien, wo er von Maximilian den Zweyten, und Rudolph dem Zweyten, beyden grossen Freunden der Gelehrten, zu ihrem Rahte, und Geschichtschreiber erhoben ward.

Urbs est Pannoniis fama inclyta, libera regnis,
Tyrnaviam vulgus nomine, reque vocat.
Haec me produxit, lucemque videre serenam,
Vitalesque haustus dulcis alumna dedit.

* So sagt Zwittinger in specimine Hung. litter. p. 323. D. Krüger aber, beym Andreas Caligius in Natal. illustr. virorum p. 208. giebt den 30ten July an.

** In seinen zu Antwerpen 1566. gedruckten Sinngedichten, auf der 58ten Seite.

*** Eben daselbst S. 86, wo er den Pannyt seinen Schwager nennet.

Abbé Pray in der Vorrede zum vierten Theile seiner Annalen.

†† Man kann leicht über hundert sowohl vornehme als gelehrte Männer, aus seinen Sinngedichten, Briefen, und andern Schriften zusammenbringen, mit welchen er eine gelehrte Freundschaft unterhielt.

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Dieses ist die gemeine Meynung derjenigen, welche einige Nachrichten von unsern Sambucus hinterlassen haben. Und, obgleich ein Theil davon, in keinen Zweifel gezogen werden kann, so sind ihnen doch sehr viele Umstände unbekannt und verborgen geblieben. Denn, es ist gewiß, daß Sambucus schon von Ferdinand den Ersten zum Aulae Regiae familiaris mit einem jährlichen Gehalte von fünfzig Gulden* ernennet worden, welchen Gehalt hernach Maximilian der Zweyte, mit Genehmhaltung seines Vaters durch andere fünfzig Gulden vermehrte.** Er ward hernach Hofmedikus, und Königlicher Geschichtschreiber, wie solches aus einem Schreiben des Erzherzogs an die Preßburger Kammer vom 8ten Augusti 1580 deutlich erhellet. Als Geschichtschreiber bekam er auf Kaiserlichen Befehl von bemeldter Kammer zweyhundert Thaler, aber so unrichtig, daß er sie oft ganzer drey Jahre lang entbehren mußte. Und daher ward er auch aus Mangel des nöhtigen Aufwandes gezwungen, das Werk, welches er zu schreiben angefangen

* Das Schreiben Kaiser Ferdinands des Ersten an die Kammer zu Preßburg lautet also: Quoniam nos certas ob causas ac merita, fidelis nostri Ioannis Sámboky, Aulae Nostrae familiaris, decrevimus, ut eidem ex Camera ista Nostra annuatim pro salario 50 floreni hungarici, vita ejus durante numerentur, et exsolvantur. Quare committimus, et mandamus, cet. Dat. Pragae, ult. Decembr. anno 1557. – Als die Bezahlung dieses Geldes ausblieb, schrieb Schámboky an die Kammer, und unterzeichnete sich: Ioannes Sambucus Pannonius Tyrnaviensis. – Gewiß, man sollte es kaum glauben, daß ein so gelehrter Mann Pannonien über die Donau, in das Land der Qwaden versetzen können.

** Dieses beweiset ein Schreiben Maximilians an die Kammer: Sciatis, heißt es, nos egregio Ioanni Sambuco, ob certos meritorum suorum respectus, ad illos 50 florenos hungaricos, quos Sacra Majestas Regia, dominus, et genitor noster –– persolvi debere mandavit, authoritate ejusdem Majestatis Regiae super addidisse, alios 50 florenos, cet. Dat. Viennae 19 mensis Ianuarii, 1558.

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hatte, liegen zu lassen.* Was aber dieses für ein Werk war, ist nicht bekannt. Wenigstens waren es die Zusätze zu dem Bonfin nicht, weil er solche schon lang vor dem Jahre 1579 herausgegeben hatte. – In dieser Würde eines Königlichen Geschichtschreiber blieb er bis an sein Ende, welches zu Wien durch einen Schlagfluß, den 13ten Junius 1584 erfolgte.**

Sambucus war in der griechischen sowohl, als lateinischen Litteratur stark bewandert, aber ein besserer Redner als Dichter, welches seine ziemlich harten Verse beweisen. Außer der Medicin legte er sich auch sehr stark auf die Alterthümer; besonders aber gab er sich alle Mühe, alte Bücher und Handschriften aufzusuchen, die er oft mit grossen Unkosten an sich brachte. Viele derselben gab er verbessert heraus, andere aber übersetzte er aus der griechischen in die lateinische Sprache. Er trieb auch die Münzwissenschaft, in der es aber nicht sonderlich weit gebracht zu haben scheinet, indem er in dem Werkchen, welches er dem Königlichen Französischen Rahte und Rentmeister zu Paris, Johann Grolier zuschrieb, mehr nicht

* Das Schreiben des Erzherzogs Ernst an die Preßburger Kammer, enthält folgendes: Tametsi vobis jam saepius unjunxerimus, ut Ioanni Sambuco provisionem suam de proventibus Camerae istius, illi debitam curaretis, informavit tamen nos, se nihil tot mandatis a tribus fere annis, maximo rei familiaris, et vigiliarum suarum detrimento impetrare potuisse, demisse petens, ut vobis solutionem dictae provisionis serio imperare dignaremur. Cum itaque dicto Sambuco, tum quod labores suos, opusque quoddam inchoatum, eo alacrius urgere queat, omnino satisfieri cupiamus, iterum atque iterum vobis benigne injungimus, ut de viis et rationibus diligenter cogitetis, quibus eundem absque longiori mora, certo contentum reddere possitis. cet. Dat. in Civitate Viennae 23 Iulii, 1579.

** In einem Schreiben erstbemeldten Erzherzogs Ernst an die Kammer zu Preßburg vom ersten Augusti desselben Jahrs wird die Gattin des Sambucus eine Wittwe genennt. Er war also verheurahtet; wie aber seine Gattin geheißen, und ob er mit derselben auch Kinder gezeuget habe, ist mir nicht bekannt.

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als fünf und vierzig Münzen anführet, und in der Meynung stand, daß die Kupfermünzen des Otto, und des Pescennius die einzigen in Europa seyen.

Seinen gelehrten Arbeiten desto besser abzuwarten, hielt sich unser Sambucus den größten Theil des Jahres außerhalb Wien in dem Dorfe Mannersdorf auf. Die Aufwartung bey den Grossen versäumte er so sehr, daß er auch selbst in einem Briefe an den Königlichen Bibliothekar Hugo Blotius gestehet, daß er seit zwey und zwanzig Jahren, außer dem geheimen Rahte und Reichs Vicekanzler Weber zu keinem Magnaten gekommen sey.* So sehr er durch diese Lebensart sich und seinen gelehrten Geschäften nützlich war, so sehr hat er sich doch geschadet, indem er weit weniger geschätzt ward, als er es verdiente, und folglich den Ausländern viel besser bekannt war, als seinen Landsleuten. – Dieses ist das gemeine Schicksal, oder vielmehr der gemeine Fehler der meisten Gelehrten. – Vielleicht aber versäumte er diese Aufwartungen, weil er den Hofleuten gar nicht geneigt war, wie solches aus einigen Versen, die er an den Michael Brutus schrieb, ziemlich deutlich erhellet.**

Was nun die Werke unsers Sambucus anbetrift, so wird wohl niemand ein Verzeichnis derselben von mir erwarten, da solches schon andere, als Peter Lotichius, David Zwittinger, und erst vor einigen Jahren Alexius Horányi, und Georg Jeremias Haner gethan haben. Ich will hier nur derjenigen gedenken, welche die ungrische Geschichte betreffen. Unter diese nun gehöret hauptsächlich die vierte, und die Hälfte der fünf-

* Dies seine eigenen Worte: Qui mea me απλοτης (simplicitate) mensus, intraque parietes, et latibula conjiciens decursu 22 annorum, nullum fere praeter Weberum ex intimo senatu vel compellarim, vel ad mensam eorum fuerim, istaque animi contentione, inepte mihi nocuerim.

** Unter andern drückt er seine Gesinnungen also aus:
Ingenium Tibi divinum est, facundia rara.
Suppedita haec Magnis, non mihi Brutus eris.

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ten Dekas, das ist: fünfzehn Bücher, welche Bonfinius zusammengetragen, die aber dem Martin Brenner einem Siebenbürger, der die drey Dekades des Bonfins 1543 durch Robert Winter zum erstenmale drucken lassen, nicht bekannt waren; hernach die Zusätze der ungrischen Geschichte, welche den Sambucus selbst zum Verfasser haben. Wie die vierte, und die eine Hälfte der fünften Dekas, in die Hände des Sambucus gekommen, berichtet er selbst in der Vorrede. Er sagt nämlich, daß er die vierte Dekas aus der Rewaischen Bibliothek, die Hälfte der fünften aber, von dem Großwardeiner Bischofe Franz Forgátsch erhalten habe. Von dieser letztern will ich hier nichts weiter erwähnen, und nur bey der vierten stehen bleiben. – Es ist wahr, daß diese, wie ich unten melden werde, sich in der Rewaischen Bibliothek befunden, aber ich zweifle, ob sie Sambucus auch aus derselben erhalten habe. Um diesen meinen Zweifel zu erklären, werde ich ein wenig ausschweifen müßen, und ich überlasse es meinen Lesern, ob solches zur Ehre des Sambucus gereichen werde.

Die vierte Dekas gab Johann von Rewa, dem damaligen Präfekte der Preßburger Kammer Siegmund Torda, einem wirklich gelehrten Manne, um solche von den Fehlern der Abschreiber zu reinigen, und durch den Druck bekannt zu machen. Torda wandte auch, so viel es seine Geschäfte zuließen, allen Fleiß an, das erstere zu verrichten; aber verschiedene politische Zweifel hinderten ihn lange Zeit das letztere zu bewerkstelligen; ungeachtet ihn der König Maximilian öfter daran erinnerte. Außer dem fanden sich auch wenig Buchdrucker, denen er diese Arbeit hätte anvertrauen können; und daher eröfnete er sein Vorhaben dem Basler Buchdrucker Johann Oporin. Dieser, der selbst ein gelehrter Mann war, und die Herausgabe guter Schriften sehr gern übernahm, ließ sich auch dazu gleich willig finden, und versprach, den Druck dieses Werks auf alle Art zu befördern, wenn

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ihm nur vom Kaiser ein Privilegium, und die freye Einfuhr bewilliget würde. Dieses versprach der König Maximilian sowohl, als andere an dem Kaiserlichen Hofe, die auf die Erscheinung dieses Werks überaus begierig waren, auszuwirken. Und daher legte auch Torda, der dazumal von Wien, wo er sich Verrichtungen halber aufhielt, gleich als er nach Preßburg zurückkam, die Hand wirklich an dieses Werk, und er that es um so viel eifriger, da Rewa, welcher der Besitzer der vierten Bonfinischen Dekas war, den Druck derselben im Namen der ungrischen Nation auf das Nachdrücklichste betrieb.*

Torda aber zauderte aus obigen Ursachen noch immer, und schrieb an den Palatin Grafen Thomas von Nádaschd, baht sich wegen den Druck dieses Werks seinen Raht aus, und überließ ihm die Censur desselben. Die Punkte, über welche er den Palatin zu Rahte zog, waren: 1. Ob dieses Werk gedruckt, oder vielmehr unterdruckt, und ob dafür nicht lieber ein anderes gemacht werden sollten? Dann 2. ob in dem Werke etwas zu finden sey, das, besonders, was das Lob des Mathias Korwins anbetrift, beleidigen könnte? – Das Werk selbst hat Torda dem Erzherzoge und nachherigen Könige von Ungern Maximilian dem Zweyten zugeeignet, auf

* Dieses erhellet aus seinem Briefe, der also lautet: Egregio D. Sigismundo Torda, Praefecto Camerae Hung. etc. – Nuper, dum essem Posonii, putabam D. vestram ad invisendum me venturum; ego quidem, si per adversam valetudinem licuisset, ad D. vestram venissem. Verum existimo, propter diversas occupationes non potuisse D. vestram se loco movere. (und er lag dazumal wirklich am Podagra) Erat mihi in animo inter alia rogare D. vestram, ut editionem Bonfinii ne longius differet; sollicitamur enim a multis, et increpamur, quod opus illud tam diu supressum teneamus. Rogo itaque D. vestram nomine omnium fratrum, ut quanto fieri potest citius, in lucem dare velit librum Bonfinii a nobis D. vestrae datum, nostrique honestam, prout promisit, mentionem faciat. Datum Also-Lindvae, XXI May, A. D. 1562.
Servitor, ac filius
Ioannes de Reva

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dem Palatine eine Abschrift der Dedikation zugeschickt, und ihn gebehten, daß er sie durchsehen, und wenn er noch etwas zum Lobe des Königs wüßte, es zusetzen möchte.* Was Nádaschdi gethan habe, ist ungewiß, man weis auch nicht, wohin nach dessen Tode, der noch den 2ten Juny desselben Jahres erfolgte, diese vierte Dekas, nebst der Dedikation des Torda hingekommen sey. So wenig kann man auch sagen, ob er auch beydes dem Sambucus, der dazumal im grossen Rufe der Gelehrsamkeit in Wien lebte, oder dem Siegmund Torda, oder aber dem Johann von Rewa, dem Eigenthümer desselben überschicket habe? Genug, Sambucus ließ die vierte, und die Hälfte der fünften Dekas zu Basel 1568 durch Johann Oporin, der deswegen schon mit dem Torda eins geworden, drucken, und behielt auch einen guten Theil der Dedikation, welche Torda, dem Palatine überschickte, bey, wie solches aus einigen griechischen Sentenzen, welche Torda, der dieser Sprache völlig mächtig war,** in besagter Zuschrift gebrauchte, und von Wort zu Worte stehen geblieben, ganz deutlich erhellet. Man kann sich daher nicht genug wundern, daß Sambucus des Torda mit keiner Sylbe gedacht hat; sondern nur ganz frostig meldet, er glaube, daß die fünfzehn Bücher, mit welchen der Bonfin neuerdings vermehret worden,*** auch mit andern kommuniciret worden; da er ihn doch in seinen Emblematen, welche er

* Der Brief des Torda an den Grafen von Nádaschd, ist zu Preßburg, den 11ten Februar, 1562 datirt.

** Dieses erhellet aus den Anmerkungen, welche er eigenhändig zu den Ephemeriden des Niklas Simi, eines bolognesischen Mathematikers vom Jahre 1554 bis 1568 gemacht hat. Alles was Geheimes im Reiche vorfiel, pflegte er griechisch aufzuzeichnen.

*** Denn, so sagt er in der Zuschrift an Maximilian den Zweyten: Nam XV libros adjeci, quorum decem e Bibliotheca Dominorum Revaji, cum aliis credero communicati ad me pervenere.

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zwey Jahre vorher zu Antwerpen drucken lassen, einen sehr gelehrten Mann nennet. – Ein wenig Misgunst unter gleichzeitigen Gelehrten, – wer wird sie davon frey sprechen, wenn sie uns gleich meist eines andern bereden wollen! –

Und so verhielt sich die Sache mit der Herausgabe der vom Bonfin hinterlassenen vierten, und der Hälfte der fünften Dekas. – Die Zusätze aus der ungrischen Geschichte, welche Sambucus selbst verfasset hat, sind folgende: 1. vom Könige Wladislaw, dem Bonfin sein Werk zugeeignet hatte. 2. Vom Ludwig den Zweyten, den Sohn des Erstern, 3. dann von Ferdinand den Ersten, und vom Johann von Sapolya. Auf dieses geringe Fragment folget eine Rede auf den Hintritt des Königes Ferdinand, und eine Beschreibung der türkischen Belagerung von Erlau und Temeschwár, 1552; die von Sigeth, 1553, und die Einnahme von Tokay durch den Lazarus Schwendi 1565. Ferner eine Lob- und Trauerrede auf Maximilian den Zweyten, nebst desselben Anrede an den Wanderer, in einer ziemlich magern Poesie. Hernach eine kurze Rede bey der Krönung Rudolfs des Zweyten; von den kriegerischen Begebenheiten bei Gyula und Sigeth, und endlich ein Register der Wörter, welche in den Dekreten der Könige von Ungern vorkommen. –

Dieses ist fast alles was Sambucus gemacht, und den fünfzehen Büchern des Bonfins, welche er, wie ich gesagt habe, 1468 durch den Oporin in Basel drucken lassen, beygefügt hat. – Das Exemplar, welches Sambucus, noch in besagtem Jahre dem Wesprimer Bischofe Johann List zum Geschenke überschickte, und in welchem dieser Prälat verschiedene Verbesserungen auf den Rand eigenhändig beysetzte,* ist ein hinreichender Beweis, daß

* Einen Theil dieser Anmerkungen hat uns der gelehrte Ofnerische Bibliothekar Herr Pray, in dem 5ten Theile seiner Jahrbücher der ungrischen Könige geliefert.

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Sambucus seine Zusätze nicht mit dem gehörigen Fleiße ausgearbeitet habe. Er ist auch nicht selten von der Wahrheit abgewichen, wie solches Ischtwánfi, ungeachtet er sein Schüler war, in einem Briefe an Peter Pázmán anmerket.* Und, daher kam es, daß, da er die öftern Erinnerungen seiner Freunde nicht achtete, und ihren guten Raht nicht befolgte, ihn Brutus, auf Befehl des pohlnischen Königs Stephan Báthori ziemlich scharf durchziehen mußte.

Uibrigens kann man vom Sambucus sagen, daß er geschickter war, andern die Wissenschaften beyzubringen, als selbst etwas Wichtiges, besonders in der Geschichte auszuarbeiten. Wenigstens kann man ihm unter den schöpferischen Köpfen seines Jahrhunderts, keinen Platz anweisen.

v. Windisch.

* Der ganze Brief kann in des erstgerühmten Annalisten Vorrede zum 5ten Theile seiner Jahrbücher nachgesehen werden.
Topic revision: r23 - 30 Jan 2012, KatalinBlasko
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