* Schwanz war ein Sch\xFCler des ber\xFChmten Weigels zu Jena. Franz R\xE1kotzi lie\xDF ihn auf seine eigenen Unkosten die Mathematik studiren, um sich seiner bey dem neuen Festungsbaue des Schlosses Munk\xE1tsch bedienen zu k\xF6nnen. Allein, er trat nachgehends in Kaiserliche Dienste und ward
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Durch diese ungeheuren Alpen ist nun nirgends durch zu kommen; als durch den so genannten Vulkan Pa\xDF, und dem beym Rohtenthurme neben dem Altflusse, und zwar auch hier vormals nur zu Pferde, m\xFChsam und gef\xE4hrlich, bis im Jahre 1717. der kommandirende General, Graf von Steinville, bessere Kommunikation, und Fahrwege, neben dem Altflusse, von dem Rohtenthurme an, bis Koschia, eilf Stunden lang, durch dieses Gebirge suchen und durchbrechen lie\xDF. Dieses geschah nach Uibergabe der Festung Temeschw\xE1r, und nachdem der Oberstleutnant, Detine von Piwoda, den F\xFCrsten Nikolaus Maurokordato zu Bukarescht in der Walachey gefangen genommen, und durch Siebenb\xFCrgen geschickt hatte, Seine Excellenz aber gern regulaire Militz von Deutschen in die Walachey schicken, und sicheren Fu\xDF darum haben wollten.
Uiber den Vulkanpa\xDF war es nicht zu thun, wegen der schweren Passage des hohen Gebirges, welches nur im Sommer geschehen kann, und auch dann \xF6fters nicht ohne Schaden und Ungl\xFCck. Zugleich ist unter demselben Passe, wo er in die Walachey k\xF6mmet, weit und breit kein Ort, Kloster, oder Geb\xE4ude zu finden,
Hauptmann bey dem Heisterischen Regimente. Der Festungsbau zu Karlsburg, der ber\xFChmte Weg durch die Felsengebirge von dem Passe des Rohtenthurms an, bis in die Walachey, und seine Landkarten von derselben sowohl, als Siebenb\xFCrgen, machen seinem Namen viele Ehre. Als er die letztern 1725. Kaiser Karl dem Sechsten, zu \xFCberreichen die Gnade hatte, erhielt er nicht nur desselben Brustbild mit 115. Brillanten besetzt; sondern auch den Adel, mit dem redenden Beynamen: von Springfels, und die Stelle eines Oberstwachtmeisters. Er bekannte sich zu der Evangelischen Kirche, und starb als Oberstleutnant, im Wintermonde 1728. Seine hinterlassene Beschreibung der \xD6sterreichischen Walachey, verdiente aus vielen Gesichtspunkten bekannter zu seyn. Die Landkarte aber davon, ist Vanderbecks Descript. Valach. Austriac. in der neuen Ausgabe der K\xF6lescherischen Aurar. Rom. Dac. beygef\xFCget worden.
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wo man einige Soldaten hinstellen, oder Magazine errichten k\xF6nnte. Ob man es
gleich bey dem Rohtenthurme wegen der hohen Felsen, f\xFCr unm\xF6glich hielt: so lie\xDF der General doch noch denselbigen Winter die Arbeit anfangen, und einen Felsen, nach dem andern durchbrechen; so, da\xDF mancher von 5, bis 600, und mehrere Klaftern \xFCber sich hangend, (welches mit Erstaunen anzusehen, auch der R\xF6mer Macht bey dem Kloster Koschia, dar\xFCber gestutzt, und stehen geblieben,) aus dem Wege ger\xE4umet, und also ein zu Winters und Sommerszeit brauchbarer Fahrweg fertig gemacht worden. * Viele haben Hab und Gut darauf gesetzt, es k\xF6nnte nicht ausgef\xFChrt werden. Andere vermeynten dieses Werk w\xFCrde viele 100,000 Guilden kosten; da doch die Verschanzung des Klosters Koschia, des Perischaner Passes, das neu angelegte Fort Stra\xDF-
* Eine halbe Stunde vom itzigen Rohtenthurme, gleich jenseits der bisherigen Obern Kontumaz, ist der Weg durch einen ungeheuern Felsen gebrochen, an dessen Seitenwand siehet man etliche Klaftern hoch, einen Marmor eingesetzt, mit der Inschrift:
VIA. CAROLINA.
IN. DACIIS. ASSERTIS.
APPERTA.
A. M. DCCXVII.
Die H\xF6he derselben, die Enge des Wegs, und der drohende Abgrund in den Altflu\xDF, der grade hier einen f\xFCrchterlichen Wirbel bildet, erwecket aber selten die Neugierde der Reisenden, sie zu lesen. Wie vieles h\xE4tte es mich beynahe gekostet!
Die Bearbeitung desselben, ward unter dem kommandirenden Generale Damian Hugo, des H. R\xF6m. Reichs Grafen von Virmond, der den 21igsten April. 1722. starb, geschlossen. Da aber diese fruchtbare Provinz durch den mit der Pforte im J. 1739. den 18. Sept. geschlossenen Frieden verlohren gieng, und durch die Bestimmung der Gr\xE4nzen zwischen Siebenb\xFCrgen und der Walachey vom 30igsten M\xE4rz
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burg, Zurichtung der Schiffahrt auf dem Altflusse, nebst allen Kriegsbed\xFCrfnissen nicht \xFCber 50. bis 60000. Gulden gekostet. So urtheilten auch viele, dadurch w\xFCrde dem Feinde nur eine bessere Er\xF6ffnung gemacht, in Siebenb\xFCrgen einzudringen. Dieses aber zu verhindern, erw\xE4hlte General Steinwille, dem Dorf Kinen grade her\xFCber, wo der Weg aus der T\xFCrkischen Walachey von Bukarescht, durch den Perischaner Pa\xDF, mit diesem zusammen st\xF6\xDFt, an einem Orte, drey Stunden von Rohtenthurme, ein Fort anzulegen, welcher, solche Lage hatte, da\xDF er nicht viel brauchte besser gemacht zu werden. — Es ist eine Anh\xF6he von puren Felsen 26. Klafter hoch, und mit einer zwey Klafter tief t\xF6nigten Erde bedeckt. Oben ist eine sch\xF6ne Ebene, die sich vom gr\xF6\xDFten Gebirge abzieht, und so nahe an den Altflu\xDF gehet, da\xDF sie nur der neue in den Felsen eingegrabene Weg, davon scheidet. Seine Excell. nannten das Fort: Stra\xDFburg, lateinisch: Arxavia, d. i. Arx a via, davon Doct. Gorgias folgende Verse gemacht hat:1741. die Siebenb\xFCrgische sich nur anderthalb Stunden weit, vom Passe des rohten Thurms ausdehnt: so ist der gr\xF6\xDFte Theil desselben auf Walachischem Gebiehte, und ganz vernachl\xE4\xDFiget worden.
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gen, und sich ein Theil hieher gefl\xFCchtet, in Hoffnung sich \xFCber die Gebirge zu retten, aber von den Siebenb\xFCrgern verfolgt, und g\xE4nzlich ruinirt worden. Nicht weit oberhalb der Uiberfuhrt, flie\xDFet die Lotoira, ein schnelles und rei\xDFendes Wasser. Bey dessen Einflu\xDF in den Alt,* siehet man linker Hand in einem Winkel auf der Spitze des Gebirges Uiberbleibsel von einem alten Schlosse, Namens: Domini Schor. (Junger Herr) Nach dem Berichte der Einwohner ist es ein Raubschlo\xDF gewesen.** Ein gutes Theil hinauf, nicht weit von dem Rohtenthurme, stehet hart an dem Altflusse ein hohes und dickes St\xFCck Mauer von einem grossen runden Thurme, der mit einer Mauer, an die Felsen angeschlossen gewesen.***
Der alte Weg jenseits des Altflusses von Stra\xDFburg in die T\xFCrkische Walachey, gehet von Kinen, durch die
* So sehr diese Lage den schnellsten Uiberschwemmungen ausgesetz ist: so wohnen doch hier, der Direktor, Officier, und Feldscherer; und hier m\xFC\xDFen die Reisenden aus der Walachey ihre Kontumaz halten. Vor etlichen zwanzig Jahren zerrissen die Wasserfluten die gemauerten H\xE4user, und kaum konnten die Bewohner derselben gerettet werden. Itzt sind hier nur schlechte h\xF6lzerne H\xE4user. Eine halbe Stunde davon ergie\xDFt sich die R\xFCe Vadulni in den Altflu\xDF, diese ist die itzige Gr\xE4nze von Siebenb\xFCrgen und der Walachey
** Dieser ehemals so enge Pa\xDF, ward gegen die feindlichen Einf\xE4lle von dem Schlosse Lothorw\xE1r, dem Rohtenthurme, und dem Schlosse Landskron, dessen Mauern bey Thalmatsch noch zu sehen sind, vertheidigt. K\xF6nig Ladislaus Postumus, schenkte diese Schl\xF6\xDFer, nebst dem Talmatscher Stuhle 1453. der S\xE4chsischen Universit\xE4t, unter der Bedingung, Landskron g\xE4nzlich zu zerst\xF6ren; allein den Rohten Thurm und Lothorw\xE1r in den be\xDFten Vertheidigungsstand zu setzen. Wo aber das letztere Schlo\xDF gelegen, hat mir niemand sagen k\xF6nnen. Sollte ich wohl irren, wann ich dieses hier gedachte, verfallene Bergschlo\xDF, darunter die Lotoira flie\xDFet, f\xFCr das alte Lothorw\xE1r halte?
*** Dieses war der alte Rohte Thurm, der 1533. von den Fluhten des Alts, und den von den Gebirgen herunter
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Lowista, anfangs bis Griblescht, und Boyeschor in ziemlich schweren Defiles, dann bey dem Dorfe Perschan durch das grosse Gebirge, wo abermals eine enge und beschwerliche Durchreise, nicht so sehr wegen des Gebirges, als des Morastes, der \xFCber zwo Stunden lang den ganzen Pa\xDF durchdauert, und bey schlechter Witterung im Fr\xFChlinge und Herbste, auch bey nassem Sommer mit Wagen nicht zu passiren ist. Dieser Pa\xDF war im n\xE4chsten Krieg mit einer Schanze, worinn ein Leutenant mit vierzig Musquetirs, und 100. Marteloken (Walachische Landsoldaten) verwahret. Vor dem Passe zu Sallotruk, an der Topelok war ein Hauptmann mit Dragonern, weil daselbst \xFCber das grosse Gebirg in die Lowista, ein Fu\xDFsteig, der aber sehr gef\xE4hrlich ist, nach Semla Jeni gehet. Sonst ist dieser Pa\xDF, wegen des Gebirgs zu beyden Seiten, nirgends zu umgehen. Dabey aber ist zu merken, da\xDF weder in-, noch auswendig vor dem Passe ein Ort sey, wo man eine Schanze, oder Festung anlegen k\xF6nnte; sondern nur Abschnitte, Retiraden, und kleine Verschanzungen in dem Passe, darinn, man sich wehren mu\xDF, und bis auf das \xE4u\xDFerste wehren kann. Denn zu Perischan in der Lowista kann eine hinl\xE4ngliche Reserve von Kavallerie und Infanterie stehen, die von Stra\xDFburg aus unterst\xFCtzt, auch dahin sich zur Noht zur\xFCck ziehen kann. Bey Boyeschor ist abermals, ehe man nach Stra\xDFburg k\xF6mmt, eine Enge zwischen hohen Gebirgen, wo man sich setzen, und wohl vertheidigen kann. Zur Zeit der Noht k\xF6nnen tausend Pferde in der Lowista, eine Zeitlang mit Fourage sehr gut bestehen.
st\xFCrzenden Str\xF6men zerrissen worden. Die Wasserseite davon, und ein Theil der Mauer den Berg hinauf, stehet noch. Das Bett des Altflusses ist dadurch viel zu sehr eingeschr\xE4nkt worden; als, da\xDF auch noch dickere Mauern grossen Uiberschwemmungen hatten widerstehen k\xF6nnen. Der neuere Rohte Thurm ist viel sicherer angelegt worden.
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Von Stra\xDFburg gehet der neue Weg disseits des Altflusses best\xE4ndig neben demselben fort, wo sich viele Striche von Gebirgen aufziehen, und an den Altflu\xDF stossen, durch welche der Weg durchgebrochen ist. Zwischen diesen sind allezeit Lonken, oder Feldergenu\xDF, wo Leute wohnen. Als: zu Robescht, Sarcsinescht, Kornet, Kalmischt, Projen und Lotra. Die Einwohner aber m\xFC\xDFen sich blos mit der Viehzucht ern\xE4hren, weil sie keinen Boden zum Feldbaue haben. Unter gedachten Trakten von Gebirgen sind folgende am schwersten zu passiren. Der erste, Lapradan, nicht weit unter Stra\xDFburg, woselbst die Felsen so beschaffen sind, da\xDF man von einem zum andern, Br\xFCcken hat schlagen m\xFC\xDFen. Der andere bey Kornet, wo abermal eine Br\xFCcke von einem Felsen zu dem andern ist, und wird selbige abgeworfen: so ist dieser Strich der Gebirge wegen der Felsen, nicht zu passiren; sondern man mu\xDF \xFCber den Altflu\xDF gehen. Nahe an dieser Br\xFCcke liegt das Kloster Kornet, welches uns Gevierte, zwey Stockwerke hoch gebauet ist, und eine ziemlich starke Mauer hat. Auf allen vier Ecken stehen Th\xFCrmer, die meisten Zimmer sind gew\xF6lbt, und haben einen guten Keller. Die Kirche ist in der Mitte. Hier kann man zur Noht 200. Mann gut unterbringen. Man k\xF6nnte es auch mit Schardaken, auch andern kleinen Defensionswerken verst\xE4rken; aber zu nichts Haupts\xE4chlichen machen: weil es in einem kleinen Winkel von hohen Gebirgen umgeben, und nahe am Altflusse liegt. Doch stand dieses Kloster so zugerichtet, da\xDF es ohne Kanonen nicht weg zu nehmen w\xE4re; wiewohl mit solchen auch schwerlich hinzukommen ist. Dem Perischaner Pa\xDF liegt es nahe und gut.
Der dritte Trakt ist nahe unter Kalmischt, wo abermal ein hoher Fels ist, dann k\xF6mmt man an die Lotra, woselbst nichts gewesen. Weil aber daselbst einiges Erdreich ist: so befahl der General, da\xDF sich daselbst Leute wegen der Reisenden und Kundschaften, neben der Lotra hin-
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auf ins Gebirg, die weither von Muntje Stogur entspringet, anbauen sollten, welches aber nach dessen Tode verhindert worden. Von Lotra gehet der Weg best\xE4ndig neben dem Altflusse, zwo Stunden lang, eng, zwischen dem h\xF6chsten Gebirge bis Koschia, in welchem man sich Fu\xDF vor Fu\xDF zur\xFCck ziehen, und an etlichen Orten durch Abwerfung der Br\xFCcken, die von einem Felsen zu dem andern gehen, Abschnitte machen kann. Koschia ist ein ziemlich grosses Kloster ins Gevierte, zwey Stockwerke hoch gebauet, mit guten grossen Kellern, und meist gew\xF6lbten Zimmern, vorn mit einem ummauerten Hofe, in welchem bey letzterm Kriege ein Hauptmann gestanden, und wo man zur Noht 300. auch mehr Mann unterbringen kann. Es ist, so viel seine Lage erlaubte, mit einigen Vertheidigungswerken versehen worden. Was Grosses kann auch hier nicht gemacht werden, und das wegen des umliegenden Gebirges. Vor diesem Kloster hinaus sind noch zwo enge Defileen, die im vorigen Kriege mit Aufzugbr\xFCcken verwahret, und der Weg vor solchen mit Bomben unterminirt gewesen. Das Gebirg \xFCber demselben hatte Blockh\xE4user und Schartaken, weiter hinaus aber einen Verhack. Ware der Perischaner Pa\xDF nicht: so k\xF6nnte Koschia so zubereitet werden, da\xDF es den Weg gnugsam versperrte, da, wie gemeldet, der Weg von Koschia bis an die Lotra ohnedem Fu\xDF vor Fu\xDF streitig gemacht werden kann; von den Seiten aber ohnm\xF6glich von dem Feinde zu besetzen ist. Es w\xE4re daher nicht n\xF6thig Stra\xDFburg zu bauen. Allein wegen dieses Passes ist es h\xF6chst nohtwendig, indem man zu besorgen hat, da\xDF der Feind, durch den Pa\xDF komme, sich selbst dahin setze, des Vortheils bediene, und etwas hinbaue, dadurch er Herr und Meister von dieser Strasse und der Kommunikation beyder Provinzen w\xFCrde, welches nohtwendig den Verlust des Kaiserlichen Antheils an der Walachey nach sich ziehen m\xFC\xDFte. Ist aber an diesem Orte etwas haltbares: so bleibet nicht allein die Kommunikation disseits des Altflus-
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ses sicher: sondern bey entstehendem Kriege mu\xDF ohne Widerspruch, die Lowista mit dem Perischaner Passe, wegen Kornet und Koschia, Stra\xDFburg zufallen. Denn von diesen Oertern kann die Lowista sogleich besetzt und auch behauptet werden, welches von feindlicher Seite unm\xF6glich ist, weil selbige weder in-, noch vor dem Passe etwas Haltbares hat, auch keine Festung kann angelegt werden, um sich daselbst zu erhalten, und den Pa\xDF zu behaupten. Daher hei\xDFet es von Stra\xDFburg mit Rechte: Beati possidentes. Denn welche Provinz diesen Ort besitzt, der bleibet er, weil seine Lage so ist, da\xDF kein Raum um und bey demselben ist, um ihn belagern, anzugreiffen, bloquiren, oder koupiren zu k\xF6nnen.
Einige vermeynten zwar, ein Thurm, oder eine Palanka w\xFCrde hinl\xE4nglich seyn: allein diese w\xE4re nur f\xFCr die Raitzen; und jener zur Besch\xFCtzung nicht genugsam. Ein Werk mit Wasen, k\xE4me auch viel kostbarer, als mit Mauer, weil solcher aus Siebenb\xFCrgen m\xFC\xDFte gehohlet werden, indem diese Gegend gar keinen hat. Andertens wehet hier best\xE4ndig ein trockner Wind, der gar bald auch das Wasser von einander wehen und austrocknen w\xFCrde. Mauerwerk aber kann viel leichter und geschwinder verfertigt werden, indem Steine, Sand, Holz und alle andere Baunohtwendigkeiten daselbst zu haben sind. Ziegeln ohngef\xE4hr drey bis 400. Schritte von dem Glacis, Steine die Menge in dem ganz nahen Thale, und zwar eckigte, die zum Bau am beqwemsten sind. Wegen des Mangels an Gras und Fourage, w\xFCrde auch das Fuhrwesen zu kostbar fallen, besonders da das Hornvieh hier wegen der vielen Steine nicht lange dauern kann. Deswegen befahl der General einen Aufzug an den Berg zu machen, und zwar so, da\xDF er von dem Wasser getrieben werde, der auch so einfach verfertigt wurde, da\xDF ein Wasserrad mit dem Rundel, oder Wellbaume, zween Wagen ziehet, und einen hinauf, den andern herunter bef\xF6rdert. Eine Ersparung vieler 1000. Gulden. Allein
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nach dem Tode des Generals* ist dieses Werk v\xF6llig ins Stecken gerahten: auch der Weg nicht g\xE4nzlich zur Vollkommenheit gekommen; indem er an manchen Orten noch erh\xF6het, an andern aber erniedrigt werden sollte.
* Stephan, Graf von Steinwille, kommandirender General in Siebenb\xFCrgen seit 1710. den 14ten Brachmond starb zu Dewa den 21sten Weinmond 1720.
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ist das Gebirg am weitesten ausged\xE4hnt, insonderheit gegen M\xFChlenbach hinauf, wohin einige einen Kommunikationsweg zu machen anriehten. Eine pure Unm\xF6glichkeit, nicht allein wegen der vielen Pr\xE4cipitanzen; sondern haupts\xE4chlich wegen der Witterung auf dem Gebirge, wo zur Winterszeit kein Adler, B\xE4r, oder Wolf bestehen kann, vielweniger ein Mensch. Auch im Sommer ist es daselbst gef\xE4hrlich genug, und kein alter Fall, da\xDF der Wind eine ganze Heerde Vieh, den Voynaschen und Walachen an der Lotra, eben auf diesem Gebirge Stogor und Retisat, im Nebel ergriffen, fortgetrieben, und \xFCber die Felsen hinunter gest\xFCrzt hat. Auf dem Gebirge Robul hat das Gewitter den Serecschinestern eine ganze Heerde Schaafe mit den Hirten, auf einmal zusammen geschlagen und verbrannt. 1721. wenige Tage vorher, ehe ich mit meiner Arbeit dahin gekommen, hatte der Wind auf dem Gebirge Serotin und Baba, eilf M\xE4nner aus dem Dorfe Ponerowa im Banate, in einem Nebel ergriffen, und die Felsen hinunter gest\xFCrzt. Ein einziger hatte das Gl\xFCck bey Leben zu bleiben, den \xFCbrigen habe ich selbst an dem Orte, wo sie der Wind weggenommen, zehen hohe Steine zum Ged\xE4chtnis aufrichten helfen. Wie viele Menschen und Vieh gehen nicht j\xE4hrlich im Vulkanpasse verloren, die der Wind die Felsen herunter st\xFCrzet! Die Gef\xE4hrlichkeit aller dieser Oerter dauert doch nur eine Stunde lang, allein auf dem Gebirge bey M\xFChlenbach hin\xFCber, einen ganzen Sommertag. V\xF6llig aber daselbst \xFCber die Gebirge zu kommen, habe ich in den l\xE4ngsten Tagen, zween Tage gut zu reiten und zu steigen. Dieses kann auch nur im Heumonde, August, und September geschehen, au\xDFer diesen Monaten ist dahin nicht mehr zu gedenken.
Von obgedachtem Hazegg und dem Eisernen Thore ziehet sich das Eisengebirg nach Mehadia und der Donau zu, und scheidet das Banat von der Walachey. Hier ist zu bemerken, da\xDF bey den Lak Jesur, zwi-
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schen dem Gebirge Godanul und Fata, einige Fu\xDFsteige aus dem Banate, der Walachey und dem Hazegger Thale zusammen stossen. Ein anderer Fu\xDFsteig gehet neben dem Gebirge Arschan, durch die Cserna, bricht man aber die Br\xFCcke ab; so kann man weder hin, noch her kommen. — Ein anderer Trakt von Gebirgen gehet vom eisernen Thore nach Dewa, Dobra und Lippa, der Marosch zu, welcher Siebenb\xFCrgen von dem Banate scheidet. Uiber diesen gehet gleichfals ein Fu\xDFsteig bey Rekitowa \xFCber das Gebirg Ruska, in das Banat. Von allen diesen Fu\xDFsteigen ist zu merken, da\xDF sie f\xFCr Buschklepper und Hirten schwer und gef\xE4hrlich zu passieren sind, viel weniger aber von Milizpostierungen. — Von der Donau ziehet sich das grosse Gebirg in einer Strecke und festen Verbindung fort, Nissa zu, woselbst der H\xE4mus, ein freystehender und etwas l\xE4nglichter Berg ist, den man von der Walachey aus deutlich erkennen kann. Das Gebirg daselbst hat eine Senke, in deren Mitte dieser Berg heraus raget, auf welchem Orpheus gespielt und gesungen hat. Von hier ziehet sich das Gebirg in einer Kette und grossen H\xF6he, bey Sophia vorbey, bis an das schwarze Meer fort. Von der Donau an bis an das schwarze Meer sollen keine anderen Wege durchgehen, als bey Nissa unter dem H\xE4mus vorbey, nach Widin, und bey Sophia \xFCber das Gebirg Kiprowitz nach Nikopel. Den letzteren Weg soll Kaiser Trajan mit grossen Kosten durch das Gebirg haben brechen lassen, so, da\xDF zween W\xE4gen neben einander beqwem fahren k\xF6nnen. — So weit ich letzt gedachtes Gebirg jenseits der Donau in Serwien, bis zum Gebirge St\xF6le gemessen habe, und durchgegangen bin, ist es ein festes Gebirg, das nirgends zu passiren, als durch einen Fu\xDFsteig von Orsowa \xFCber das Gebirg, Mirotisch, woselbst eine alte Schanze und Csernwurf im Kr\xE4mer und Kludschuler Distrikte noch anzutreffen ist.
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Der Sylflu\xDF entspringt in dem grossen Gebirge zwischen der Walachey und Siebenb\xFCrgen, aus zwo besondern Qwellen, daher hat jeder seinen eigenen Namen. Einer hei\xDFet die Ungrische Syl, welche vom h\xF6chsten Gebirge M. Porengul und M. Petru entspringt; der andere, die Walachische Syl, die aus dem Gebirge Oste und M. Stural k\xF6mmt. Beyde haben grosse Lonken, und zur Viehzucht sehr fruchtbare Felder neben sich, sind auch von Walachen, und Ungern wohlbewohnt, so, da\xDF alles nur ein Dorf zu seyn scheinet. Diese Leute besitzen grossen Reichthum an Vieh und Bienen. Zwischen den Plays: Schesey und Kindettul, kommen beyde Syle zusammen, und stie\xDFen zwischen lauter wilden Steinklippen von dem grossen Gebirge Wulkan und Polatista, drey Stunden lang, und kommen mit grossem Get\xF6se bey Bombajest und Porcseni, woselbst eine alte R\xF6mische Schanze ist, aus dem Gebirge in die Fl\xE4che. Hier nahe, bey dem Dorfe Birlesti und Walbradt, sieht man abermal Mauerwerk, und Gr\xE4ben von alten Schanzen. Weiter hinunter kommen sehr viele andere W\xE4\xDFer in den vereinigten Sylflu\xDF, und es ist bey dem Wasser Sz\xF6l\xF6sch, einem grossen Bache im Ober - Sylerdistrikte merkw\xFCrdig, da\xDF er bey dem Dorfe Runk nicht 100. Klaftern weit von dem Szohudol, auf einmal aus einem Felsen heraus st\xFCrzt, allein nicht weit stie\xDFet, und sich mit dem Syl vereinigt. Desgleichen der Iswothna Flu\xDF, auch im Ober-Sylerdistrikte, f\xE4hrt auf einmal so aus der Erde; wie die Iswerna, und viele andere mehr. Die Topelniza im Mehedinzer Distrikte, ein ziemlicher Bach, gehet bey Marga, weit unter einem Berge, und der Boja de Aram, bey Ponowa, zweymal unter Gebirgen durch. So auch andere mehr. Nachdem der Sylflu\xDF so viele W\xE4\xDFer an sich gezogen, flie\xDFet er bey Krajowa vorbey, von da nach Orkawa, und ergie\xDFet sich in zweem Aermen in die Donau.
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Anmerkungsw\xFCrdige Mor\xE4ste giebt es in dieser Walachey nicht, als, neben der Syl von Krajowa an, bis in die Donau, dann neben der Donau, bald unterhalb Widin, bis zum Einflusse der Syl, und von diesem bis zum Einfl\xFCsse des Alts. Etliche Stunden unter Csernetz im Mehedinzer Distrikte, ist auch ein Morast, der sich ohnweit Orzawetz anfanget, und lange fortziehet, bis Balta-Vierde in die Donau. Dieser Winkel des Landes von dem Moraste und der Donau fast eingeschlossen, hat gute Viehweide, weswegen sich die Tatarn und T\xFCrken bey Er\xF6fnung ihrer Feldz\xFCge, allezeit hier zusammen gezogen , auch bey ihrem R\xFCckzuge den Raub und die Gefangenen getheilet haben, und \xF6fters vier Wochen und l\xE4nger noch daselbst verblieben. Hausen giebt es am meisten. Von Porta Ferrea und der Trajans Br\xFCcke, bis zum Einfl\xFCsse des Timoks, wird ihr Fang j\xE4hrlich um etliche 1000. Gulden verpachtet. Ein anderer Fischfang in der Kaiserlichen Walachey, ist in den Mor\xE4sten neben der Donau, wo meistentheils Karpfen, Breschen, Hechte, und allerhand, andere Fische gefangen werden, die bey Ergie\xDFungen der Donau in Mor\xE4ste ausgehen. Auf diesen haben auch verschiedene Boj\xE4ren, Kl\xF6ster und Privatpersonen ihren Antheil zu fischen. Der Altflu\xDF ist nicht weniger sehr Fischreich, und im Syl, ein frisches Bergwasser, findet man Aalrupen, Forellen, Lachsforellen, und Asche die Menge.
Das ganze Land hat eine angenehme Lage, da es in Gebirgen vom Altflusse an, bis zur Donau und Timok gegen Morgen, Mittag und Abend, einen hohlen Winkel bildet, weswegen die auffallenden Sonnenstralen in das Land zur\xFCck prellen, und eine fruchtbare W\xE4rme verursachen. Auch machen die sehr vielen frischen W\xE4\xDFer aus den hohen Gebirgen, die alle Gegenden durchstie\xDFen, eine gem\xE4\xDFigte und gesunde Luft. Vor etlichen Jahren herrschte die Pestseuche in allen umliegenden L\xE4ndern, in Siebenb\xFCrgen, dem Banate Serwien, der Bulgarey, und
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der T\xFCrkischen Walachey; hier aber wu\xDFte man davon nichts, au\xDFer den kalten und hitzigen Fiebern.* Der Winter ist allezeit taulicht, und dauert nicht lange. Schnee f\xE4llt wenig, und \xF6fters unten im Lande gar keiner, daher das Rindvieh, die Pferde und Schaafe wenig Stallung und Winterfutter bed\xFCrfen; sondern hinl\xE4ngliche F\xFCtterung auf den Feldern finden. Der Fr\xFChling ist so fr\xFChzeitig, da\xDF man meist schon im April fouragiren kann. Im Sommer ist die Hitze sehr gro\xDF, und dauert bis in den Oktober. Die Einwohner sind ihrer gewohnt, Fremdlinge aber haben sich dabey f\xFCr allzuhitzigem und kaltem Trinken zu h\xFCten, da man beydes bey so vielen guten Weinen, frischen W\xE4\xDFern und kalten Brunnqwellen \xFCberall haben kann. Der Herbst gleicht nicht selten dem Fr\xFChlinge; ich habe viele B\xE4ume zweymal des Jahres bl\xFChen gesehen, und Nachtigallen schlagen h\xF6ren. - Das grosse und hohe Gebirge gehet zu beyden Seiten, sowohl in Siebenb\xFCrgen, als der Walachey ganz kurz aus, nachgehends ziehet sich das Land in lauter niedrigern Gebirgen und angenehmen Th\xE4lern, meistens von gleicher H\xF6he, sehr weit hinunter fort, wo es endlich nach der Donau zu, in einem ebenen Horizont eine Tagreise breit sich ausziehet. Aus diesen Ursachen, ist es ein sehr fruchtbares und gesegnetes Land an allerley Getraide, Obst, Wein, und Viehzucht. Hornvieh, Pferde, Schaafe, Schweine und Bienen, werden hier im Uiberflusse gefunden. Die vielen Buch-und Eichen-Waldungen dienen j\xE4hrlich zur M\xE4stung vieler tausend Schweine. Das Rindvieh ist zwar klein, doch stark, und die K\xFChe geben viel reichlicher Milch, als die Siebenb\xFCrgischen. Weil sie im
* Die Pest, die in der Walachey so gemein ist, hat meistens die Unachtsamkeit und Sorglosigkeit der Einwohner zur Qwelle. Im Winter w\xFCtet sie am starksten, weil diese alsdann nicht so zerstreut leben, als im Sommer.
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Heumonde, August und Sept. nicht wohl fressen k\xF6nnen, und also mager werden m\xFC\xDFten: so k\xF6mmt es ihnen sehr wohl zustatten, da\xDF sie unter dieser Zeit auf der k\xFChlen und fetten Weide der schattigten Gebirge gehalten werden. Die Schaafe haben in diesen Gegenden die feinste Wolle, davon j\xE4hrlich viele 1000. S\xE4cke nur nach Siebenb\xFCrgen herf\xFChret werden. Denn die Siebenb\xFCrgische Wolle ist f\xFCr die Tuchmacher viel zu grob, und wird nur von den Wollenwebern verarbeitet. Wildpr\xE4t von allerley Art findet man h\xE4ufig, Hirsche, Rehe, wilde Schweine — in Gebirgen, B\xE4ren, Luchst, und Gemsen — von Federvieh, Fasanen, Birk- Feld- und Haselh\xFChner, Trappen, Schwanen, und besonders aus den Mor\xE4sten der Donau, viele tausend wilde G\xE4nse und Aenten. — Kurz, diesem gl\xFCcklichen Lande fehlt nichts als Flei\xDF und hinl\xE4ngliche Einwohner. Nur in dem letztern T\xFCrkenkriege ist von den Tatarn ein grosser Theil davon in die Sklaverey gef\xFChret worden. Wie mich denn Augenzeugen bey der n\xE4chsten Z\xE4hlung der ungl\xFCcklichen Gefangenen zu Widin und Nikopel versichert haben, da\xDF es \xFCber 130.000 Seelen gewesen. Daher sind in dem Romunazer, Untersyler und Mehedinzer Distrikten so wenige D\xF6rfer und Einwohner.
* S. auch Vanderbechs Descript. Valachiae Austriacae subterraneae.
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ort Karaka, ein Marktflecken vorzeiten aber ein Sitz der Walachischen F\xFCrsten. Von \xFCbrigen sind zu merken: Brankowan, ein von den Tatarn verw\xFCsteter Palast, und das Stammhaus des F\xFCrstlichen Brankowanischen Geschlechts; Iplos, ein Marktflecken; und Csellek, ein Dorf f\xFCnf Stunden oberhalb des Einflusses des Alts in die Donau. Hier soll K. Trajan, oder nach andern, Hadrian eine h\xF6lzerne Br\xFCcke \xFCber die Donau haben schlagen lassen, davon aber keine Spur mehr zu finden ist; wohl aber auf beyden Seiten der Donau, St\xFCcke Mauern und Gr\xE4ben von Festungen, welche zur Bedeckung dortiger Br\xFCcke sollen gewesen seyn. In dieser Gegend werden viele alte M\xFCnzen, worunter drey- und viereckigte sind, auf den Feldern gefunden. Von hier f\xE4ngt sich auch ein gepflasteter Weg an, den man noch an verschiedenen Orten bis durch und oberhalb Rimnik, deutlich siehet. Die Bauern nennen ihn Kale Trajan, (Trajansweg) und er soll von der Donau an, bis an das Gebirg, nahe bey Koschia gegangen seyn; woselbst Trajan einen Weg nach Siebenb\xFCrgen durch das grosse Gebirg neben dem Altflusse, hat wollen brechen lassen. Den Anfang kann man noch an einem Eckfelsen, der aus dem Alt grade \xFCber sich stehet, und durchbrochen ist, sehen, und jeden Eisenstreich daran deutlich erkennen. Dieser Durchbruch ist zehn Klaftern lang, 4. Klaftern breit, und bis 9. Klaftern hoch. Nahe oberhalb dieses Durchschnittes, ist ein ziemlich weites Loch grade in dem Felsen, wie ein Stollen hinein, ebenfalls mit eisernen Werkzeugen gemacht, aber itzt voller Mist. Ich lie\xDF ein wenig darinn r\xE4umen, und fand zwo alte M\xFCnzen, nebst einer Todtenlampe. Ein St\xFCck von dem Felsen in diesem Loche lie\xDF ich abschlagen, schickte es dem Grafen Steinwille, und erhielt Nachricht, da\xDF es Silberhaltig sey, zugleich aber wie ich schon gemeldet, den Befehl, von der ganzen Sache zu schweigen. Weiter hinaus findet man keine Spuren mehr, da\xDF man den Trajanischen Weg durch das Ge-
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birg fortzusetzen versucht hatte. Es w\xE4re auch bey damaligen Mangel des Pulvers, mit blossem Hauen nicht m\xF6glich gewesen, weil der Weg ganze 11. Stunden betr\xE4gt. - Im Mehedinzer Distrikte sind die vorrnehmsten Oerter: Czernet, vormals ein F\xFCrstlicher Sitz, itzt aber ein schlechter Marktflecken, welches auch Banya de Aram itzt ist.
Das uralte Wappen dieses Landes ist Sonne und Mond. Nachdem aber Johann Korvin die T\xFCrken vertrieben, und die Walachey zu Ungern gebracht hat, verband er sein Geschlechtswappen, (ein Rab mit einem Ringe im Schnabel) mit dem Walachischen, und gab dem Raben, anstatt des Rings, das Ungrische Kreuz in den Schnabel; in die Klauen aber eine Rebe mit einer Weintraube, um den Reichthum dieses Landes an Weinwachs anzuzeigen. * Damit aber jede Provinz ihr eigenes Wappen habe: so gab er jeder eines, das auf ihre Beschaffenheit abzielte. Dem Wulzer Distrikte einem Obstbaum, weil vieles Obst darinnen w\xE4chst; dem Obersyler, einen Hirschen, wegen der wohl ausgebenden Jagden; dem Untersyler Distrikte, einen Fisch, wegen der vielen und eintr\xE4glichen Fischereyen; dem Romunazer, eine Korngarbe; und dem Mehedinzer einen Bienenkorb, den Reichthum derselben an Feldfr\xFCchten und Honig anzuzeigen.
* Woher der Verfasser diese Nachricht habe, ist mir unbekannt; da\xDF sie aber unrichtig sey, erweiset das gro\xDFe Siegel des Woywoden Johann Michael, von 1418. darinn schon der Rab mit einem Kreutze im Schnabel, vork\xF6mmt.
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S\xFCmpfen umgeben, und dominirt die ganze Gegend umher, die breit und Schnureben ist. Der Ort liegt Mitten unter dem Gebirge, und von dannen kann man die Kommunikation unter dem Gebirge, sicher nach Orschowa und Stra\xDFburg haben. Auch kann nicht weit von hier, neben dem Sylflusse hinauf, und zwar von Bombojescht und Poreschen, durch das grosse Gebirge bis in das Syler Feld, wo sich die Ungrische und Walachische Syl vereinigen, ein neuer Weg drey Stunden lang gemacht werden, durch welchen man die sicherste Kommunikation aus der Walachey, nicht allein mit Siebenb\xFCrgen; sondern auch mit Ungern, von Arad \xFCber Dewa; und das Banat von Temeschw\xE1r, \xFCber das Eiserne Thor durch das H\xE4zegger Thal, unterhalten kann.
Dieses Eiserne Thor machen zwey Th\xE4ler, die sich weit her von Karanschebesch und Hazegg, zwischen dem grossen Gebirge bey Marmore, ganz enge zusammen ziehen, und zwischen diesem bleibt zu letzt ein niedriger Berg, ziemlich enge zwischen dem grossen Gebirge. Hier hei\xDFt es das Eiserne Thor, wodurch die Bauern von beyden Seiten, mit beladenen Heuwagen aus und ein fahren k\xF6nnen. — Zwischen dem Hazegger Thale und dem Syler Felde, ist bey Boar wieder ein niedriger Berg, Piatre Tartarului (Tatar Fels), aber etwas h\xF6her als das Eiserne Thor, doch kann man Winters- und Sommerszeit dar\xFCber reisen. So ist auch bey Merischor, \xFCber eine ganz niedrige Anh\xF6he durch das Thal Kriwadia, in das Syler Feld zu kommen. — Eine andere Gelegenheit und Lage zu einem Hauporte im Lande, ist anderthalb Tagreisen unterhalb Tergosyl, zu Zinzewen gleichesfals am Sylflusse in dem Mehedinzer Distrikte, wo nahe oberhalb die Sylort, und nahe unten die Notra, einfallen, welcher Ort alle vorgenannte Vortheile und Gelegenheiten auch hat. Ja mit Orsowa bis Csernetz kann die Kommunikation noch besser neben der Moty und Hu\xDFnitza hinauf, \xFCber einen einzigen Berg, Turka Bi-
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stritze, und Dal Irgewitza, unterhalten werden. Diese Komunikation ist durch die zwey Kl\xF6ster: Moten und Esterhaja bedeckt, wohin man Postirungen stellen, und Vertheidigungswerker errichten k\xF6nnte; insonderheit zu Esterhaja. Ein ziemlich grosses Geb\xE4ude, mit verschiedenen gew\xF6lbten Zimmern und guten Kellern. Der Woywode Michael,* hat es erbauet, und eine Zeitlang bewohnet, auch, gegen die Tatern mit einem kleinen Graben verwahret. Im letztern T\xFCrkenkriege ist dieses Geb\xE4ude ein Raub der Flammen geworden, da\xDF nur die blossen Mauern noch stehen. — Das Land aber zu besitzen, und f\xFCr den raubenden Tatarn zu bewahren, liegt der Ort Zinzewen, besser als Tergosyl, weil er mitten im Lande ist, und nach Krajowa zu, wegen des, Flusses Kr\xFCmme, etliche Desileen gegen den Feind hat. Hier k\xF6nnen wenige Truppen gegen eine grosse Macht sich lange vertheidigen. Die Ursache ist, weil wegen der vielen Th\xE4ler zu beyden Seiten bis zur Donau und zu dem Altfluss, sehr schwer von den Seiten einzudringen ist. Zwar sind die Thaler nicht zu tief, doch schwer genug, und nur wo zugerichtete Wege sind, zu durchreisen. Die vielen Th\xE4ler vom hohen Gebirge, lassen sich in das Land herunter, wenige aber, als Oltetz, Hamarade, und das Sylerthal bis mitten in das Land, die sich weiter hinunter zusammen ziehen; woselbst sie mit weniger Mannschaft besetzt, gegen \xFCberwiegende Menge behauptet werden k\xF6nnen. In allen Kriegen sind die Tatarn bey Slatina \xFCber den Altfluss gegangen, und von da nach Krajowa. Hier theilten sie sich. Ein Theil zog neben der Syl hinauf, bey Zinzewen vorbey, \xFCber Esterhaja nach Csernez; der andere aber gieng \xFCber die Syl bey Sidlan, und dann \xFCber Obirscha, nach Balta Vierde, und stie\xDFen auf dem Severiner Felde
* Der in der Siebenb\xFCrgischen Geschichte so ber\xFCchtigte Woywode, den Basta in seinem Feldlager 1602 ermorden lie\xDF.
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zusammen. — Von Rimnik* gehet ein andrer Hauptweg unter dem Gebirge bis nach Orschowa. Anfangs ist er von Okna bis Orsch, wegen etlicher Berge beschwerlich, dann aber bey Poluratsch und Krasna vorbey, \xFCber Tergosyl und Breditschen bis an den Dal und Flu\xDF Moten ziemlich gut. Von dem letztern Flusse ist wegen der vielen Berge und Th\xE4ler bis Csernez, wieder \xFCbler Weg. Bey Keminar unterhalb Ribnik kann man zwar den Altflu\xDF durchreiten, so auch an etlichen andern Oertern; allein, man kann nirgends weiter hinaufkommen, als bis auf Ribnik, oder die ortdentliche Hauptstrasse neben dem Alt hinunter, nach Krajowa; welcher Weg aber bey Trapina, unter dem Einflusse der Lonkowez, auf einem Ausgange der an Altflusse stossenden Berge, mit einer Schanze verwahret gewesen. Grade aus aber in das Land ist von daher nirgendshin zu kommen, und dieses wegen der vielen Berge und Th\xE4ler.— Gewi\xDF ist es; so lange man in der Walachey sichern Fu\xDF hat, bleibet man auch Meister von der Donau; und die T\xFCrken k\xF6nnen sich derselben wider Orschawa und Belgrad wenig, oder nichts bedienen. Das Eiserne Thor und der Orschowaer Pa\xDF bleibt sicher. Bey entgehendem Kriege kann man nicht nur die T\xFCrkische Walachey, in Kontribution halten; sondern auch besetzen. Ja Siebenb\xFCrgen ist wegen der Tatarischen Einf\xE4lle desto sicherer; denn schwerlich werden die Feinde von Walachischer Seite bey Kronstadt, und andern Gegenden, \xFCber die Gebirge Enf\xE4lle wagen. —
* Hier war ehemals eine Evangelische-S\xE4chsische Gemeine, deren Geistliche von dem S\xE4chsischen Superintendenten in Siebenb\xFCrgen ordinirt wurden. Der letzte Pfarrer daselbst, Ananias, starb 1642. So war auch Kompelung ein S\xE4chsischer Pflanzort.
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