Bl\xE4ttern:
< zum Text 19 –
zum Text 21 >
ZUM GESAMTINHALT
Ungrisches Magazin,
Band 4, Heft 3, Text 20 (S. 339 - 358)
Hrsg. von
Karl Gottlieb Windisch
Pre\xDFburg,
L\xF6we, 1788
Autor:
Karl Wagner
Zuordnung: Genealogie
(p 339)
20. Kurzgefasste Ableitung des Geschlechts Aba, und einiger daraus entsprungenen Familien.
Die alten Ungern bedienten sich der itzt gew\xF6hnlichen Zunamen nicht; sondern sie nannten, und schrieben sich von einem Stamme oder Geschlechte. Ich finde zweyerley solcher Geschlechter, von welchen ich das eine einheimisch, das andere aber fremd, oder ausl\xE4ndisch nenen will. Die Vorfahren dieser letztern, kamen aus Deutschtand, Italien, Spanien, Griechenland, und andern Europ\xE4ischen L\xE4ndern nach Ungern, wo sie sich mit den Eingebohrnen vermischten, in denselben festen Fu\xDF setzten; und in den K\xF6niglichen Urkunden, G\xE4ste, Ank\xF6mmlinge, Ausw\xE4rtige , u. s. f. genennet wurden. Ein solches ausw\xE4rtiges Geschlecht, ist z. B. das der
Rathold,
Hunthpazman,
Guthkeled, u. a. m. — Ein einheimisches aber, oder vaterl\xE4ndisches Geschlecht, nenne ich dasjenige, welches mit den
sieben Heerf\xFChrern oder Hauptleuten aus Asien nach Europa, und sodann nach Ungern zog, und diesen oder jenen Strich Landes zu seinem Wohnsitze w\xE4hlte. Da\xDF dieser Geschlechter mehr nicht, als 108 waren, versichert uns sowohl
Simon von Keza, 1) als
Johann von Thurotz. 2) Da\xDF das
Geschlecht der Aba mit den sieben Heerf\xFChrern, oder Hauptleuten nach Ungern kam, und also zu den einheimischen geh\xF6re, erhellet aus bemeldtem
1) Der Wiener Auflage, auf de 110ten Seite.
2) Beym Schwandtner, in dessen Scrippt. rer. Hungaricarum, auf der 81ten Seite des ersten Bandes.
(p 340)
Thurotz 3) und da dieses unfehlbar um das Jahr nach Christi Geburt 889 geschehen ist: so zeigt es sich, da\xDF die noch \xFCbrigen Zweige dieses Geschlechts, schon beynahe 900 Jahre lang in Ungern bl\xFChen. Wo aber, und in welchen Gegenden des Landes sich das erste Geschlecht, der Aba niedergelassen habe, ist bey den wenigen Nachrichten damaliger Zeiten, v\xF6llig ungewi\xDF. Im dreyzehnten, und vierzehnten Jahrhunderte hat es sich in der
Sch\xE1roscher,
Abaujw\xE1rer,
Hewescher,
Wer\xF6tzer, und mehr andern Gespanschaften ausgebreitet, erhielt auch durch die Freygebigkeit der K\xF6nige, ansehnliche G\xFCter und Besitzungen; welche, da sie nach der Zeit, unter ihre Nachkommen vertheilet worden, diese davon sich verschiedene Namen erhalten, und verschiedene Familien gestiftet haben. So entstanden von den Besitzungen in dem Sch\xE1roscher Komitate die Familien
von Berthoth,
von Budam\xE9r,
von Fritsch,
von Hedry,
von Lapispatak,
von Lip\xF3tz,
von Schiroka,
von Schomosch,
von Vit\xE9z,
von Zseynye; — indem besagte G\xFCter, dieser, oder jener Familie in der Theilung zufielen. Wir wollen jede derselben kurz beschreiben.
1.
Berthoth, vor Alters Berthold, oder Berchthold, ist ein Dorf in der
Sch\xE1roscher Gespanschaft mit einer Poststation, in welcher die nach
Eperies gehenden Posten gewechselt werden. Es sind einige adeliche Freyh\xF6fe in demselben, deren Alterthum aber weit merkw\xFCrdiger, als ihr Ansehen ist. Dieser Ort nebst den D\xF6rfern
Hedry,
Frich, und
Schiroka, erhielt
Graf Peter, den man in den Schriften seiner Zeit auch Pethewcz, oder Petheuch, geschrieben findet, ein Sohn
3) Denn so schreibt er in seiner Chronica Hungaroroum, im 9ten Kap. des zweyten Theils: Unde ergo venit generatio Akus, Bor, Abae, aliorumque, sed de Scythia descenderunt.
(p 341)
Peters, edeln von Szalanch, aus dem Geschlechte Aba, im Jahre 1330, als er die
Feste Szalanch, in dem
Abauyw\xE1rer Komitate, dem
Grafen der Zypser, und Abauyw\xE1rer Gespanschaft,
Willerm Drugeth von Homonna durch einen Tausch \xFCberlie\xDF. 4) Dieser Peter hatte sechs S\xF6hne, den
Nikolaus,
Georg,
Ladislaus,
Michael,
Johann, und
Peter; von denen Michael in der Theilung der v\xE4terlichen G\xFCter, gedachtes Dorf Berthoth erhielt, und seiner Familie den Namen von diesem Orte gab. Der
Enkel desselben im f\xFCnften Grade, mit Namen Stanislaus, bekleidete unter der Regierung
K\xF6nigs Ferdinand des Ersten, die W\xFCrde eines Obergespans des
Sch\xE1roscher Komitats, und die eines Hauptmanns des
Schlosses gleiches Namens. Der
Bruder dieses Stanislaus, Franz, verm\xE4hlte sich mit der
Katharina Turzo von Bethlenfalwa, und war ein sehr tapferer Krieger: wie er denn mit den T\xFCrken siebenmal in den Zweykampf gieng, und eben so oft den Platz als Sieger behauptete.
Martin, der Sohn des n\xE4mlichen Stanislaus, war einer von den Rednern, die nach
Speyer gesandt wurden, von den deutschen F\xFCrsten
Subsidien wider die T\xFCrken zu begehren. — Diese Familie, die noch heut zu Tage bl\xFChet, hat au\xDFerdem auch andere ber\xFChmte M\xE4nner hervorgebracht, unter denen
Stephan im Jahre 1699 die Obergespansw\xFCrde des
Tschongrader Komitats bekleidete.
2.
Hedry, vor Alters Hedrych, oder Hedreh, liegt an der n\xE4mlichen K\xF6nigsstrasse, und in dem n\xE4mlichen Thale, wie Bertholth. Das Dorf hat ebenfalls einige adeliche Freyh\xF6fe, und kam in der Theilung an
Peter, den Sohn Peters, und einem Bru-
4) Siehe das Diplomatarium des Scharoscher Komitats, auf der 33igsten Seite.
(p 342)
der des Michaels von Berthoth, derer wir oben erw\xE4hnten.
Des Sohns Peters, Gregorius genannt, erw\xE4hnt eine Urkunde des
K\xF6nigs Siegmund, mit vielem Ruhme, als ihm derselbe 1403 eine gewisse Possession schenkte, weil er ihm immer getreu blieb, und sich nicht auf die Seite seines Mitbuhlers, des
Napolitanischen Ladislaus ziehen lie\xDF. — Die Familie der Hedry ist auch itzt noch im Flore, und hat verschiedene W\xFCrden in der
Sch\xE1roscher Gespanschaft bekleidet.
3.
Frych, oder Fritsch, liegt in der n\xE4mlichen Strecke Nordwerts an
Zypsen. Dieses Dorf erhielt der
Sohn des mehrgedachten Peters von Szalanz Johann, von dem auch seine Nachkommen den Namen bekommen haben. Von diesen verlor
Barius, und
Stephan, weil sie dem
Nikolaus einem Sohne des
Stephan von Liblio, der unter der Fahne des Napolitanschen Ladislaus gestritten, anhielten, \xFCberdie\xDF auch andere Verbrechen und Ausschweifungen begiengen, ihr v\xE4terliches Erbtheil. — Die von Frych , sind schon vor mehr als einem Jahrhunderte, mit dem
Siegmund ausgestorben, ihre G\xFCter aber, unter die
Peteuchischen Zweige vertheilet worden.
4.
Schiroka, oder Schyroka , ein von jeher weitl\xE4ufiger Ort, am Anfange der
Gebirge, die Brani\xDFko, deutsch Burzelgrund hei\xDFen, und den Weg nach der Zyps er\xF6fnen. Den Besitz dieses Orts haben die zween Br\xFCder,
Georg, und
Ladislaus, des so oft erw\xE4hnten Peters von Szalanz erhalten, und davon den Namen bekommen.
Paul, der Sohn des gedachten Georg, und
dessen Enkel Peter, Tornyos genannt, sind vom
Palatine Leustach, aus ganz unbekannten Ursachen in die Acht erkl\xE4rt, beyde aber vom K\xF6nige Siegmund wieder begnadiget, und ihrentwegen 1393 der Befehl ergangen, da\xDF kein Richter des Reichs, sie deswegen
(p 343)
beleidigen sollte. Die Familie des besagten Georg, ist mit
Jakob seinem Enkel im vierten Grade; und die des Ladislaus mit seinen Urenkeln
Ladislaus, und
Johann, ausgestorben. Beyde letztere sind in der Kirche zu Schiroka begraben, wo man auf dem, dem Ladislaus , vom rohten Marmor errichteten Epitaphium folgendes lieset:
Hic jacet Reverendissimus in Christo Pater, & Dominus Ladislaus de Syroka, Episcopus Neopoliensis, Suffraganeusque Almae Ecclesiae Agriensis. Obiit die XXIV. mensis Januariii, Anno Domini MCCCCLXXXVII.
5.
Vyt\xE9z, ein Dorf in dem n\xE4mlichen Himmelsstriche nahe an der
Zypsergespanschaft, hat der
Graf Ladislaus, ein Sohn des
Laurenzius von Szalanz, und
Schwestermann, des oben angef\xFChrten
Peters von Szalanz, 1330, von besagtem
Willerm Drugeth durch Tausch erhalten, und davon sich, und seinen Nachkommen, die beyl\xE4ufig bis zum Jahre 1427 bl\xFCheten, den Zunamen erworben. 5) Nach ihrem Tode aber, sind die G\xFCter derselben unter die Berthothische, Hedrichische, Frichische und Schirokische Familie, vertheilet worden. — Und hieraus erhellet, da\xDF erstgenennte f\xFCnf Familien denjenigen Theil des Scharoscher Komitats besessen haben, der Westwerts an die Zypsergespanschaft gr\xE4nzet. Eine andere Linie des Abaischen Geschlechtes hat ihren Sitz gegen S\xFCden aufgeschlagen, und sich von der
Zempliner Gr\xE4nze, durch das
Abauywarer Komitat ausgebreitet, welches wir sogleich sehen werden.
5) Hievon werden wir ehestens mehr zu sagen, Gelegenheit haben.
(p 344)
6.
Schomosch, vor Alters Schumusch, ist ein Marktflecken des Scharoscher Komitats, an dem
Flusse Tarza, der gemeiniglich Torissa genennt wird. Er liegt in einer fast gleichen Entfernung zwischen
Kaschau, und
Eperies ; und hatte unter der Regierung , des
K\xF6niges Karl des Ersten zwey Schl\xF6\xDFer, von welchen eines das alte, das andere aber das neue genennet ward. — Der erste, den ich als Besitzer dieses Orts auffinden k\xF6nnen, ist
Peter, aus dem Geschlechte Aba, unter der Regierung des
K\xF6niges Bela des Vierten. Dieser Peter erzeugte f\xFCnf S\xF6hne, den
Georg n\xE4mlich, den
Nikolaus,
Thomas,
Johann, und
Michael. Von diesen weihte sich Michael dem geistlichen Stande, und war 1297 Probst des
heiligen Nikolaus von Mischle, und Domherr zu
Erlau. Thomas starb ohne Kinder; und Nikolaus scheint in seinem Enkel
Demetrius erloschen zu seyn. Johann war der Stifter der
Familie von Budam\xE9r, wie wir weiter unter zeigen werden, und Georg der
von Schomosch. Unter den S\xF6hnen des Georgs, erhielt
Peter von Schumusch, der im Jahre 1300 die Obergespansw\xFCrde des
Abauywarer Komitats bekleidete, vom
K\xF6nige Ladislaus in einer Urkunde von 1288, 6) die gr\xF6\xDFten Lobspr\xFCche wegen
6) Cum, hei\xDFt es, Othocarus Rex Bohemiae, inimicus noster capitalis, collectis suis viribus, cum exercitu valido, contra nostram procederet Majestatem. & nos contra ipsum exercitum generalem movissemus, idem Comes Petrus, in die expugnationis ipsius Exercitus nostri, intuentibus nobvis, in adversam irruens aciem, viriliter dimicavit, ubi idem Rex Bohemiae exstitit interemptus. Praterea, cum perfida gens Tatarica, Regnum nostrum potentialiter cum omni ipsorum multitudine introissent, vastitates, incendia, & depraedationes, miserabiliter in omnibus partibus Regni nosri, & specialiter in comitatu Sarus commiterent insinita, idem Comes Petrus,
(p 345)
seiner Tapferkeit, mit welcher er sich nicht nur in der Schlacht mit dem b\xF6hmischen
K\xF6nige Ottokar, sondern auch bey Vertreibung der Tatarn aus dem K\xF6nigreiche, so ausnehmend hervorgethan hatte. — Au\xDFer diesem sind noch verschiedene ber\xFChmte M\xE4nner aus dieser Familie entsprungen, unter welche 1361
Iwanka, Probst von
Mischle, und 1388
Johann, Kastellan des
Schlosses Terebesch, mit allem Rechte geh\xF6ren. Aber, in der Mitte des f\xFCnfzehnten Jahrhunderts, erlosch sie mit dem Tode eines andern
Johann. Besagte Familie f\xFChrte auch den Zunamen
von Kow\xDFegh, oder K\xF6\xDFeg, von einem
Schlosse dieses Namens, an den Ufern des
Hernads, welches sie eigentlich besa\xDF, von dem aber itzt nur noch einige Bruchst\xFCcke gesehen werden.
7.
Budam\xE9r, vorher Budmer, und Budumer, ein Dorf an dem
Flusse Tartza, liegt ebenfalls an der K\xF6nigsstrasse, die von Eperies nach Kaschau f\xFChret, und von dieser letztern Stadt nur eine Meile entfernt ist. Ehedem hatte es auch ein
Schlo\xDF Budunw\xE1ra, hernach aber Bodonwara genannt; aber
Johann, der Bruder des
Georg von Schomosch, der besagtes Schlo\xDF sammt dem Dorfe, 1280 in der Theilung erhielt, nennte sich lieber von den letztern. Er zeugte drey S\xF6hne, den
Aegidius,
Dionysius, und
Andronikus, deren ersterer sein Geschlecht ziemlich lang fortsetzte, das aber zu Ende des f\xFCnfzehnten Jahrhunderts, mit dem
Georg, dem letzten seiner Familie aufh\xF6rte. Die-
cum Iwanka fratre suo uterino, virtutem praecellendo virtute, collectis suis viribus, contra eosdem insurgendo, certamen belli cum iisdem inierunt, multos ex ipsis occidendo, & omnes captivos, qui in ipsorum abducebantur captivitatem, in signum victoriae eorundem liberarunt; in quo quidem praelio, memoratus Iwanka frater dicti Comitis Petri exstitit per eosdem interemptus.---
(p 346)
ser hinterlie\xDF die
Katharina, aus der
Familie der Lapischpatak, von der wir gleich reden werden, als Wittwe.
8.
Lapischpatak, einst Lopuschpotouk genannt, ist ein Dorf, jenseits des Flusses Tartza, dem Dorfe
Budam\xE9r fast gerade gegen\xFCber, und prangt itzt mit den
ansehnlichen Kastellen der
Ketzerischen Familie. Zu den Zeiten des
K\xF6niges Ladislaus des Kumaners, besa\xDF dasselbe der
Graf Vejtih, oder wie er sonst hie\xDF Wejceh, welches Wort wenn ich nicht irre, Adalbert bedeutet. Unter seinen Nachkommen, ward
Siegmund sein Enkel im vierten Gliede, 1435 Kastellan des
Pre\xDFburger Schlosses, und erhielt vom
K\xF6nige Siegmund die Best\xE4tigung des Patronatrechts auf die Mischler Probstey, welche ohnehin von seinen Vorfahren errichtet, und dotiret worden. Besagte Urkunde schildert ihn als einen tapferen Krieger, der nicht nur mit den T\xFCrken, Hussiten, und
Thaboriten mannhaft gestritten, sondern auch das Pre\xDFburger Schlo\xDF gl\xFCcklich erhalten hat.
Sein Sohn Georg, den er mit der
Juliana von Schebesch erzeugte, starb zu Anfange des sechszehnten Jahrhunderts ohne Erben.
9. Die
Zscheyneische Familie, welche nach alten Zeugnissen ebenfalls von dem Geschlechte der Aba abstammet, f\xFChrt ihren Namen von dem Dorfe
Zseynye, welches in einiger Entfernung von dem Flusse Tartza an dem nahen Gebirge stehet. Der erste, der sich des Pr\xE4dikats von diesem Orte bediente, war
Bodon, der zu den Zeiten des K\xF6nigs Ladislaus, des Kumaners lebte, und seinen Stamm, durch
seinen Sohn Nikolaus, und
seinen Enkel Johann, Py\xDFtrang genannt, sehr lange fortpflanzte. Nach der Erl\xF6schung der Lapischpataktschen Familie, ist die Zscheynyesch, wie wir schon oben erw\xE4hnet, in ihre Rechte getreten, und sie schrieben sich seit dem von Lapischpatak. Der ber\xFChmte Geschichtschreiber
Ischtw\xE1nfi erw\xE4hnet des
Siegmund
(p 347)
Zseynyei, an mehr als einem Orte, und schildert ihn als einen der tapfersten Helden seiner Zeit, der fast sein ganzes Leben im Soldatenstande zubrachte, und dem
K\xF6nige Ferdinand dem Ersten best\xE4ndig treu geblieben ist.
Seine Enkelinn Barbara, die Tochter
seines Sohnes Nikolaus , war die Gemahlinn des
Michael K\xE1rolyi, von Nagy-K\xE1roly. Die Zsegnyeische Familie erlosch in dem
Georg, der ohne m\xE4nnliche Erben, in der H\xE4lfte des vorigen Jahrhunderts mit Tode abgieng.
10.
Lipotz, vor Alters Lypolth, ist ein sehr altes Schlo\xDF in dem
Scharoscher Komitate, auf dem Gebirge gegen die
Zemplinergespanschaft, welches aber schon lange durch Kriege verw\xFCstet in seinem Schutte lieget. Es erkaufte dasselbe
Demetrius, der Sohn des
Schikischt, oder Sixtus von dem Geschlechte Aba, im Jahre 1229, von
Kolomann dem K\xF6nige der Reu\xDFen, und Herzoge von ganz Slawonien, um tausend Mark, und nahm f\xFCr sich und seine Erben den Zunamen von demselben an. Dieser Demetrius begleitete den
K\xF6nig Andreas nach Pal\xE4stina, und zeichnete sich daselbst, wie der
K\xF6nig Bela der Vierte bezeuget, durch seine Tapferkeit, mit grossen Ruhme aus. Wie er denn in einer den Sarazenen gelieferten Schlacht, den
Bruder des
Sultans von Babylon, der das feindliche Heer anf\xFChrte, mit einer Lanze durchbohrte, und das abgehauene Haupt desselben, dem K\xF6nige Andreas, \xFCberbrachte. Dann erlegte er, wie das Diplom sagt, mit seinem Bogen zween Soldaten des Sultans, und endlich hat er die H\xFCter des feindlichen Heeres theils get\xF6dtet, theils aber zu Gefangenen gemacht. Sein Sohn
Alexander erbte den Muht seines Vaters, indem er, wie besagter K\xF6nig Bela der Vierte sagt,
(p 348)
7) in der
Schlacht mit den Tatarn an dem Flusse Sch\xE1jo, an der Seite dieses K\xF6nigs focht, und das Leben desselben sch\xFCtzte. Er begleitete ihn auch auf seiner Flucht nach Dalmatien, wo er den
Bul, einen Herrf\xFChrer der Tatarn im Angesichte des K\xF6nigs mit seinem Bogen erlegte, und daf\xFCr mit den Flecken
Adrian, und
Tschat\xE1r in der
Bar\xE1nyer Gespanschaft, 1246 beschenkt ward. Eine weit ansehnlichere Belohnung erhielt er mit der Herrschaft
Nekthe, welche wie wir unten zeigen werden, einigen seiner Nachkommen, das Pr\xE4dikat gab. Die \xFCbrigen aber behielten das von Lypolch, und nahmen \xFCberdie\xDF den Zunamen Ketzer an. — In den Instrumenten vom Jahre 1375 finde ich den
Luk\xE1schi, oder Lukas, einen Sohn des
Alexanders Ketzer von Lypolch, ferner
Peter, und
Stephan, die S\xF6hne des
Thomas, nicht minder den
Thomas, einen Sohn des
Michael Ketzer, ebenfalls von Lypolch, alle aber aus dem Geschlechte Aba. Ob nun von diesen
die Ketzer, die itzt noch im Sch\xE1roscher Komitate bl\xFChen, und sich gleichfalls des Pr\xE4dikats von Lypolch bedienen, abstammen, getraue ich mir eben nicht zu behaupten, indem ihnen der
K\xF6nig Ferdinand der Zweyte andere Vorfahren zuzueignen scheinet, und ihnen das Pr\xE4dikat bald von Lypotz, bald von
Radw\xE1n, und wieder von Ketzer - Kutasch beyleget. 8)
Die
Abaujwarer Gespanschaft, scheint unter den ersten Ungrischen K\xF6nigen der Sitz des Abaischen Geschlechtes gewesen zu seyn; denn in derselben ward das
7) In pugna ad fluvium Sajou cum Tartaris habita, ad latus nostrum, tanquam fidelis imo fidelissimus Custos viriliter adstitit, & nisi inibi ipso existente, forte vitam finivissemus.---
8) Siehe das Diplomatarium des Scharoscher Komitats auf der 438igsten Seite.
(p 349)
neue
Schlo\xDF des Aba, oder Abaujw\xE1r erbauet, und aus derselben, hat sich ein Theil dieses Geschlechts in die benachbarte
Scharoscher Gespanschaft begeben, wie wir oben gemeldet haben, sich sodann auch wie wir unten zeigen werden, in dem
Hewescher Komitate ausgebreitet. Die Familien, welche aus demselben Geschlechte entsprungen, und sowohl Schl\xF6\xDFer, als G\xFCter in dem Abaujwarer Komitate besassen, sind au\xDFer der
Szalanchischen, die wir schon beschrieben haben, beyl\xE4ufig die
von N\xE1daschd,
von Szurdok,
von G\xE1gy,
von Ida, und die Linie des
Palatins Omodeus.
9.
N\xE1daschd, ist ein Dorf an dem
Flusse Hernad fast zwo Meilen von der Stadt
Kaschau.
Aba, der alte Besitzer desselben, hat den Ort wie man liest, nach der
unter dem K\xF6nige Bela den Vierten erfolgten Niederlage der Tatarn, wieder hergestellet; und
sein Sohn Nikolaus, ist von dem
j\xFCngeren K\xF6nige Stephan wegen seiner au\xDFerordentlichen Tapferkeit, im Jahre 1269 mit verschiedenen
Pr\xE4dien beschenket worden,
Dominikus, der Sohn des
Lachk, und Enkel des
Nikolaus, hatte eine Tochter, mit Namen
Klara, die 1381 mit dem
Peter von Schomosch verehliget war. Mehr habe ich von dieser Familie nicht auffinden k\xF6nnen; sie mu\xDF aber mit dem erleuchten Stamme der Grafen von N\xE1daschd, der noch itzt bl\xFChet, nicht vermengt werden, indem solche nicht vom Geschlechte des Aba, sondern von Nadaschd abstammen.
12.
Szurdok, vor Alters Zurduk, liegt an dem n\xE4mlichen Flu\xDFe Hernad, drey Meilen von Kaschau. S\xFCdwerts, ein Ort, der ehemals weit ansehnlicher war, als heut zu Tage. Im Jahre 1375, besa\xDF denselben
Michael ein Sohn
Peters, des Sohnes
Peter von Zurduk, und Lypolch, zugleich mit
Johann, dem Sohne des n\xE4mlichen Michaels. Diese Familie mu\xDF
(p 350)
schon lang erloschen seyn; indem nach dem Jahre 1400, so viel ich wei\xDF, nichts mehr von ihr vork\xF6mmt.
13.
G\xE1gy, vor Alters Gog, ist ein Ort in dem
Tscherh\xE1ter Bezirke des
Abaujwarer Komitats, den
Nikolaus, der \xE4lteste Sohn des
Peter von Szalanch bekommen hat. Nachdem er einigen geringern W\xFCrden, mit vielem Ruhme vorgestanden, ward er 1342 Woywod von Siebenb\xFCrgen, und
Graf der Sekler, und aus mir ganz unbekannten Ursachen
Gerewen genennt.
Sein Sohn gleiches Namens, \xFCberlie\xDF seinen Anverwandten, dem
Dominikus von Nadaschd, dessen, wir oben Erw\xE4hnung machten, das Dorf
Enyitzke, mit dem Bedinge, die beyden Oerter
Szemere, welche ihm n\xE4her und beqwemer lagen, ihm und seinen Nachkommen zuzusichern. Da er in den Schlachten eine au\xDFerordentliche Herzhaftigkeit zeigte, so nannten ihn die Soldaten nur B\xE1thor, oder B\xE1thori, welches Wort die Tapferkeit bezeichnet; das Dorf aber hei\xDFt noch heut zu Tage
G\xE1gy - B\xE1thor. Aus dieser Familie sind sonst noch manche Helden, besonders zur Zeit,
als die T\xFCrken Erlau eroberten, und den benachbarten Provinzen, haupts\xE4chlich der Abaujwarer so gef\xE4hrlich waren, entstanden.
14.
Ida, itzt Nagy-Ida, ein Marktflecken in eben dem Abaujwarer Komitate, an dem
Fl\xFC\xDFchen gleiches Namens, zwo Meilen von Kaschau.
Vor Zeiten war hier ein Schlo\xDF, das durch die Niederlage der Zigeuner ber\xFChmt ist, und vom
Isaak dem Sohn
Davids, aus dem Geschlechte des Aba, unter der Regierung des
K\xF6nigs Ladislaus des Kumaners f\xFCr sich, und seine Nachkommen, den Zunamen angenommen hat. Nach der Zeit wurden sie
Chyrke von Ida genannt, von denen
Johann im Jahre 1344, die Obergespansw\xFCrde des
G\xF6m\xF6rer Komitats bekleidete. Er mu\xDF reich, und von gro\xDFen Ansehen gewesen seyn,
(p 351)
da seine drey T\xF6chter, in die ansehnlichsten H\xE4user geheurathet haben, wie denn
Margareth, den
Ladislaus Bubek von Pelschotz, die
Elisabeth den
Peter von Gogh, und die
Anna dem
Heinrich von T\xE1rko angetrauet war. —- Diese Familie ist schon unter der Regierung des
K\xF6niges Siegmund erloschen, und seitdem hat Nagy-Ida verschiedene Herren.
15. Was nun die
Linie des
Palatins Omodeus anbetrift, so habe ich sie nur deswegen also genennet, weil ich keinen Ort auffinden k\xF6nnen, der ihnen diesen Namen gegeben hat. — Omodeus war ein Sohn
Davids, und
Bruder des Isaaks, dessen wir schon zuvor erw\xE4hnet haben, und der Stifter des Schlosses war, dem er seinen Namen
Amade-w\xE1ra gab. Einige
Rudera desselben, sind noch auf den Gebirgen, die in der
Abauywarer Gespanschaft in einer langen Reihe gegen die Gr\xE4nzen der
Zempliner streichen. — Omodeus lebte unter der Regierung der
K\xF6nige Ladislaus des Kumaners,
Andreas des Dritten, und
Karl des Ersten; und au\xDFer der W\xFCrde eines Obergespans in verschiedenen Komitatern, bekleidete er die eines Palatins zweymal, ward aber bey
Kaschau in einem Tumulte erschlagen. Er hinterlie\xDF sechs S\xF6hne, den
Johann n\xE4mlich;
David,
Nikolaus,
Ladislaus,
Omodeus, und
Dominikus. Sie standen vielleicht den Tod ihres Vaters zu r\xE4chen, dem
Matth\xE4us von Trentschin, wider den K\xF6nig Karl bey; und ungeachtet sie im Jahre 1311 sich wieder mit ihm auss\xF6hnten, auch durch einen Eid zur Treue verbanden, und verschiedene Schl\xF6\xDFer, die sie dem K\xF6nige entzogen, zur\xFCckgegeben hatten: so brachen sie doch diesen Eid bald wieder, traten abermal zur Parthey des Matth\xE4us und nahmen an der
blutigen Schlacht die auf dem Rozgoner Felde vorfiel, in welcher ihrer zween tod blieben, den gr\xF6\xDFten Antheil. Die weitl\xE4ufigen G\xFCter der
(p 352)
Uibriggebliebenen, wurden von dem siegenden Karl eingezogen, und hernach unter andere verdiente Personen vertheilet.
Auch der
Hevescher Komitat n\xE4hrte einige Familien aus dem Abaischen Geschlechte. Die wir von demselben bisher entdecket haben, waren die
von Kompolth,
von Vischonta,
von Chobanka,
von Rede, und diejenigen, welche vor Alters das Patronatsrecht in dem
Kloster Sz\xE1\xDFty an der
Tei\xDFe hatten.
16. Die
Kompolthische Familie, ist zwar schon in diesem Magazine 9) k\xFCrzlich beschrieben worden, da wir aber seitdem, einige sie betreffende Umst\xE4nde n\xE4her entdecket haben, so wollen wir solche zur Erg\xE4nzung oder Verbesserung gedachter Beschreibung hier mittheillen. — Es hat demnach besonders
Stephan der Erste der in den Urkunden Chepanus genannt wird, durch die Freygebigkeit des
K\xF6niges Emerichs, das
Landgut Zaka, an dem
Flusse Hernad, erhalten. Hernach sind
Peter I. und
Paul I. wie es dort hei\xDFt, nicht des
Stephans, sondern des
Kompolths S\xF6hne. Es erzeugte sodannn dieser Kompolth, der in die Hewescher Gespanschaft zog, \xFCberdie\xDF den
Hertwigh, der Kastellan des
Schlosses Tubul, und dann auch des zu
Fileck war, und den
Heinrich oder Emerich.
17.
Vischonta, vorhin Vyschuntha, ein Dorf in besagter Hewescher Gespanschaft, an dem
Fl\xFC\xDFchen Bena, gab ihrem Besitzer den Familiennamen. Da\xDF diese mit der Kompolthischen verbunden war,
ist in besagtem Magazine gleichfalls er\xF6rtert worden; es ist jedoch hinzuzuf\xFCgen, da\xDF
Ladislaus ein Bruder
Emerichs des Sohnes
Pauls war, wie solches eine Urkunde des
K\xF6niges Karl vom Jahre 1323 be-
9) Im dritten Bande, auf der 169igsten, und den folgenden Seiten.
(p 353)
zeuget. — 10) Uibrigens ist auch die\xDF zu verbessern, da\xDF dieser Emerich, zum Besitze der
Chobankischen Familieng\xFCter, nicht wegen derselben Mangel an Erben, sondern wegen ihrer Untreue gekommen sey, wie wir die\xDF gleich anzeigen werden.
18.
Chobanka, oder Tschobanka, war ehedem ein Dorf, itzt aber nur ein Pr\xE4dium in dem
Hewescher Komitate. Von demselben bekam ein Zweig der Nachkommen des Aba seinen Namen.
Der Urheber dieses Zweiges, zeugte die S\xF6hne
Johann, und
Peter. Dieser letztere stiftete nebst dem
Samuel und
David, des Johanns S\xF6hnen, im Jahre 1304 das
Paulinerklo-
10) Attendentes inviolabilem devotionem, & fidei paritatem, quam dilectus, & , fidelis noster Magister Emereicus, filius Pauli, filii Compoldi, erga nostram Majestatem, sacrumque nostrum diadema, constanter noscitur habuisse; considerantes etiam labores continuos, &onera expensarum, quae ad honorem nostri culminis subiisse probatur, nec non satis grata, immensa, & accepta servitia, quae ipsum a tempore suae adolescentiae nobis, & Regno, in diversis expeditionibus, & variis personarum periculis cum effusione sui sanguinis pro exaltatione nostri, regiminis & honoris, pro reintegratione, & augmento reipublicae, ac pro reformatione pacis in Regno praedicto laudabiliter exhibuisse cognoscimus, & incessanter exhibere sentimus de praesenti, ac oxhibiturum pro firmo credimus in futurm; maxime autem casu Ladislai uterini fratris sui, nostris sensibus indelebiliter impresso, qui dum nos versus Kassam nostram Civitatem, ad contundendam nostrorum Rebellium & proditorum, filiorum videlicet Omodei proterviam, cum nostro exercitu procedebamus, praemittentibus ipsum nobis , ad recipiendum, & praeparandum opportunum pro nostra Majestate hospitium, apud villam Turna (Torna) vocatam, per nonnullos infideles nostros, in nostris servitiis extitit crudeliter interemptus. ---
(p 354)
ster des H. Johanns des T\xE4ufers und Pabsts Sixtus von
Vereschmarth, wie solches aus den Jahrb\xFCchern besagten Ordens erhellet. Wer aber
Paul, der Sohn
Peters gewesen, sagt uns der
K\xF6nig Karl in der angef\xFChrten Urkunde 11) mit Mehrerem. Genug, er war meineidig, und der K\xF6nig nahm ihm die Oerter
Vischuntha,
Karachund,
Adach,
Zadany,
Kewrth,
Chobanka,
Hajoutha,
Lak, und mehr andere, und gab sie dem
Emerich, der seit dieser Zeit das Pr\xE4dikat von Vyschontha f\xFChrte. Ein gleiches Schicksal betraf auch seinen Verwandten
Samuel, dessen s\xE4mmtliche G\xFCter, besagter K\xF6nig Karl, dem Siebenb\xFCrgischen Woywoden, und Grafen von
Szolnok,
Thomas schenkte.
18.
R\xE9de, oder Rh\xE9de, ein Dorf in dem
Gy\xF6ngy\xF6scher Bezirke der
Hewescher Gespanschaft, von welchem
die ansehnliche Familie ihren Namen erhalten hat. Sie erwarb aber so viele G\xFCter, und vermehrte sich so sehr, da\xDF sie in die Nohtwendigket versetzt ward, verschiedene Pr\xE4dikate anzunehmen. So schrieben sich
17) Paolo, filio Petri, filii Chobanka, nostro infideli & notorio proditore, qui divertendo a via fidelitatis, nobis & sacrae coronae nostrae, debita Matthaeo filio Petri de Trenchen, notorio nostro infideli adhaerens in conflictu, quem idem Matthaeus, una cum aliis proditoribus nostris, praedictis filiis Omodei, erecto suae nefantissimae praesumptionis vexillo, in campo de Ruzgun, juxta fluvium Tharcha, prope praedictam Kassam, nobiscum habuerunt, ausus est contra nostram Majestatem utpote Dominum suum naturalem, hostilia & servilia arma movere, & demum in eadem infidelitate sua, animo obstinato inconvertibiliter perseverand, in contumeliam nostrae celsitudinis, mala semper malis accumulando, cum hominibus sive auxilio hominum dicti Matthei, inaestimabilia damna rerum, horrendas vastitates, infinita personarum excidia, & innumerabilia mala nobis, nostrisque fidelibus, & specialiter praefato Magistro Emerico continue irrogavit. ---
(p 355)
einige
von Szent-M\xE1rton-Rh\xE9de, andere
von Tasch, andere
von Berhely, andere
von Sch\xE9p, andere
von Kisch - und Szent - M\xE1rton - Rh\xE9de, andere
von Tsch\xE9tsch, und Nagy Rh\xE9de, und noch andere von
Boldog A\xDFony - Rh\xE9de. Von diesen machten sich die Rh\xE9dei von Kisch - und Szent M\xE1rton - Rh\xE9de am meisten ber\xFChmt, deren Stammvater
Nikolaus hie\xDF. Aus seinen Nachkommen, hat
Paulus, der Siebenb\xFCrgische Thesaurarius, sein Geschlecht in Ungern, durch seinen Sohn
Stephan, in Siebenb\xFCrgen aber durch den
Johann fortgepflanzt. Des letztern Nachkommen erhielten die Gr\xE4fliche W\xFCrde, und bl\xFChen noch itzt in besagtem
Gro\xDFf\xFCrstenthume.
Franz, der Bruder
Pauls, und
des Siebenb\xFCrgischen F\xFCrsten Franz Vater, nachdem er der
Biharer, und
Marmaroscher Gespanschaft mit Ruhme vorgestanden, ist nach seinem Tode, in der
Szent-Jober Kirche beygesetzet, und ihm ein Grabmaal errichtet worden, davon man itzt nur noch einige Uiberbleibsel siehet. 12)
12) Auf einem derselben lie\xDFt man folgende Inschrift:
Hoc cubat in tumulo funus lacrimabile Rhedei
Francisci Herois, magnanimique Ducis,
Cujus trina charis coelesti pectus alebat
Nectare; Mars, prudens consilium, alma fides.
Marte potens patrias defendit ab hostibus oras;
Hinc Eques auratus nomen & omen habet;
Consilio rexit populum prudenter, avitae
Legis devotus cultor, amabat iter:
Hoc iter ipse fide in Christum mediante peregit,
Pro quo caelestes sumpsit alumnus opes.
Auf dem andern aber:
Discite Regnocolae, titulos qui fertis avitos.
Heroe a tanto jussa timere Dei.
Discite pro patria tellure arisque Sabaoth
Fortiter immotas mortis obire vices:
(p 356)
20. Da\xDF
ein Ort, mit Namen Szaszti, oder Zazty an der
Tei\xDFe gestanden; und in demselben
ein Kloster der heiligen Maria war, bezeugt eine
Urkunde des
K\xF6niges Bela des Vierten vom Jahre 1267, nach welcher er dem
Grafen Pued, einem Sohne des
Arkolphus, aus dem Abaischen Geschlechte das Patronatsrecht von besagtem Kloster best\xE4tiget. Es stiftete solches
Graf Peter noch unter der Regierung des
K\xF6niges Salomo, 13) und vielleicht stammte er selbst vom Aba ab. Wenn das dermalige
Schasch, das alte
Zaschty ist: so lag es in der
\xE4u\xDFern Szolnoker Gespanschaft, welche, seitdem sie mit der
Hewescher vereiniget ward, den
Tei\xDFer Bezirk ausmachet.
21.
Nekthe, oder Nekche, auch Nekiche — denn es ward verschiedentlich geschrieben — hei\xDFt itzt Naschitze, und ist ein Marktflecken in dem
Wer\xF6tzer Komitate, sechs Meilen von
Essek. Da\xDF dieser Ort den Nachkommen des
Alexander von Lip\xF3tz zufiel, haben wir schon oben bey der Beschreibung der
Lipotzischen Familie gezeiget. Aus dieser war
Demetrius, der Sohn
Alexanders von Nekthe aus dem Geschlechte Aba 14)
Magister Tavernikorum, auch Graf von
B\xE1tsch und
Trentschin. Als dieser keine Erben mehr hoffen
Immoritura brevem pensabit gloria mortem
Corporis, exemplum sumite busta Ducis,
Cujus humata licet requiescant membra sepulcro,
Spiritus at Sanctis gaudet in axe choris.
Dicite Christicolae: Patriae pater optime terrae
In gremio, & Christi dulce quisce finu.
13) Wie solches der ber\xFChmte Geschichtschreiber Herr Abb\xE9 Pray auf der 66igsten Seite seiner Diatribe meldet.
14) Nach dem Ausz\xFCge aus einem Karolinischen Diplome vom Jahre 1326 beweiset.
(p 357)
konnte, hat er die
Besitzung Zuhna, in dem
Komitate Szolnok (Zounuk) gelegen, welche er vom
K\xF6nige bey Uiberbringung der Nachricht von der Geburt seines Prinzen
Ladislaus erhielt, und die ehedem
Demetrius, der Sohn des
Budun, genannt Borth, nebst dem
Nikolaus, und
Budun, S\xF6hnen des gedachten Budun, aus eben dem Geschlechte des Aba besassen, sie aber wegen ihrer Untreue gegen den K\xF6nig verloren haben. Es bekam dasselbe zuerst, der Bruder des bemeldten Demetrius,
Alexander; und als dieser ohne Erben starb, erstbenannter sein Bruder Demetrius. Dieser schenkte sie hernach mit K\xF6niglicher Genehmhaltung der
Gro\xDFwardeiner Kirche. Im Jahre 1339 lebte
Dengh, ein Sohn des
Nikolaus von Nekthe, und ein Verwandter dieses Demetrius, der einen Sohn mit Namen
Alexander, und einen Enkel
Siegmund genannt, hinterlassen hat.
Es ist kein Zweifel, da\xDF auch au\xDFer den hier beschriebenen Familien, noch andere von dem Geschlechte des Aba abstammten. Denn, so finde ich in einem Instrumente vom Jahre 1265, den
Ladislaus, einen Sohn des
Vatha, aus dem Abaischen Geschlechte, den
der j\xFCngere K\xF6nig Stephanus wegen begangener Untreue nicht nur seiner G\xFCter beraubte, sondern ihm auch den Kopf abschlagen lie\xDF. Nicht minder in einer Urkunde von 1285, den
Dionysius, einen Sohn des
Budun,
Georgs Sohn, den
Peter, einen Sohn des
Bece, den
Kemen einen Sohn des
Vatha, den
Michael, einen Sohn des
Marchardus, alle aus dem Geschlechte des Aba. So gedenket auch
Simon von Keza 15) des
Olivernus, eines Sohnes des
Vata aus dem n\xE4mlichen Geschlechte, der unter der Regierung
K\xF6nigs Ladislaus des Vierten von den
Kumanern umgebracht worden. Es geschieht auch in einer Urkunde
15) Der Wiener Auflage S. 109.
(p 358)
des
K\xF6niges Karl von 1317 des
Dominikus und
Johannes, S\xF6hnen des
Mathias, eines Sohns des
Pousa aus besagtem Geschlechte Erw\xE4hnung; da aber ihre Pr\xE4dikate nicht hinzugesetzet worden, so ist es ungewi\xDF, zu welcher Familie sie geh\xF6ren. — Uibrigens m\xF6gen diejenigen, die einige alte das Abaische Geschlecht betreffende Urkunden besitzen, solche an das Licht stellen, und diese Nachrichten erg\xE4nzen, und erweitern. Mir ist es genug, diese der Dunkelheit entrissen, und k\xFCrzlich beschrieben zu haben.
Karl Wagner.